Sunday, March 07, 2010

Sonntags-Photos

Es ist mal wieder Zeit für ein paar Bilder aus Rom...


Aus der Kirche "Il Gesu" habe ich Euch diese beiden Putti mitgebracht, von denen besonders der Linke wegen seiner photogen-akrobatischen Haltung Lob verdient.


Klar, in Rom gibt's die Muttergottes überall. Diese hier wird nicht nur aus der Nachbarschaft immer mit frischen Blumen versorgt (kann mich nicht entsinnen, sie jemals ohne den Krug gesehen zu haben), sondern hat auch noch ihren eigenen Spendenkasten im Bild unten rechts.


Trastevere am Morgen danach: Das Shotglas...


... die Bierflasche...


... und die plattgelatschte Scampi-Hülle.


Da das Wetter heute ziemlich glorreich ist, bin ich bis zur Kirche Santa Cecilia in Trastevere gelatscht. Gegenüber der Kirche liegt dieses Haus. Es kommt auf dem Bild nicht so gut rüber, aber wenn man davorsteht, dann wirkt es wie ein Landhaus, das sich in die Stadt verlaufen hat. Sehr romantisch.


Santa Cecilia in Trastevere ist eine meine Lieblingskirchen in Rom.


Denn in dem davorliegenden Garten plätschert gemütlich ein Brunnen.


Und im Inneren findet man gar erbauliche Kunst, wie z.B. dieses höchstbarocke Epitaph des Kardinals Giuseppe Maria Feroni.


Mein persönlicher Knüller ist dieses Grabmonument von Mariano Rampolla del Tindaro Rampolla, Kardinal-Staatssekretär unter Leo XIII. Um ihn rankt sich die berühmt-berüchtigte Veto-Geschichte des Konklave von 1903. Ja, sas ist schon ein nicht allzu schlichtes Monument, so mit wallenden Vorhängen, cooler Scheinarchitektur und einem ganzen Kardinal der dann auch noch die ganze Chortracht trägt. Sauber!


In Santa Cecilia herrscht - wenn die Sonne scheint und richtig steht - auch immer ein ganz wunderbares Licht.


Klar, ich bin Barock-Fan, aber ich steht dabei stark auf der Spätestbarock/Rokoko-Seite und mag helle, lichtdurchflutete Räume, in denen es dann vor lauter filigranen Details und theatralischen Putti nur so wuchert und schäumt. Die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen in Franken ist zum Beispiel so ein Bau.

Santa Cecilia in Trastevere war übrigens die Tielkirche von Kardinal Wolsey. Außerdem ist sie uralt. Einen Kirchenbau gab es an dieser Stelle wohl schon seit dem dritten Jahrhundert. Im fünften Jahrhundert wurde die Kirche der Heiligen Cecilia geweiht. Seitdem hat sich architektonisch innen und außen einiges getan.

Man findet in der Kirche auch eine sehr berühmte Barockskulptur, nämlich die Heilige Cecila daselbst, erschaffen im Jahre 1600 vom Bildhauer Stefano Maderno. Angeblich gab er die Heilige so wieder, wie er sie sah, als im Jahre 1595 ihr Grab geöffnet wurde. Ich konnte leider kein gelungenes Photo machen, also zeige ich Euch ein Bild, das ich bei Wiki geklaut habe:



Auf dem Nachhauseweg fand ich dann ganz bei uns in der Nähe das hier:

Auch noch auf Deutsch! Sehr lieb...


Okay, einen schönen Sonntag noch! Ich geh' jetzt zur Casa Santa Maria, wo Elias wohnt. Gabriel kommt auch. Es gibt um 18:00 eucharistische Anbetung mit Vesper und danach gehen wir essen. Später melde ich mich vielleicht nochmal mit einem Betthupferl-Posting. Mal sehen.

3 comments:

Anonymous said...

Santa Cecilia hat doch hinter dem Nonnenchor diese wunderbildhübschen Fresken des Jüngsten Gerichts mit den Diskolichtflügelengeln von Cavallini, oder? Wenn du davon bei Gelegenheit mal ein paar konservatorische Aufnahmen machen (oder mir entsprechende Literatur dazu nennen) könntest, wäre das wie Ostern und Weihnachten zusammen. *flot*-

Johannes said...

Ein Rokokofan! Da brauch man aber gar nicht nach Rom fahren. Gibs auch in Hessen, z.B. die wunderwunderschöne Kirche in Hochheim am Main mit den hinreißenden Fresken von Johann Baptist Enderle. (Find ich jedenfalls, aber ich stamm ja aus eine Familie mit lauter drögen noaddeutschen Baumenschen, Bauhaus ist da das Höchste. Rokoko! Igitt! (klingt bei uns wie Igäätt, also noch viel igitticher, als in Süddeutschland) - bin eben bißchen aus der Art geschlagen) (Außerdem katholisch, wo alle anderen garnichts oder knallprotestantisch sind, schluchz)

maternus said...

Dörflich geht's auch an anderen Ecken zu. Im Ghetto sieht es in den engen Gassen ohnehin manchmal wie in einem Abruzzenkaff aus. Und auch die schon mir erwähnte Piazza Margana (Taverna degli Amici!) hat eine recht rurale Anmutung:

http://img94.imageshack.us/img94/8741/margana.jpg