Wednesday, March 10, 2010

Er blieb standhaft...

Ich gebe zu: Ich kenne den schottischen Märtyrer und Heiligen John Ogilvie wahrscheinlich nur, weil ich zwei Jahre lang im Schottischen Kolleg in Rom gewohnt habe. Dort wird er am 10. März, seinem Gedenktag, immer schwer gefeiert, hat auch eine eigene Hymne (die ziemlich schmissig ist).

John Ogilvie, Sohn eines calvinistischen Hofbeamten unter Maria Stuart, konvertierte im Alter von 17 Jahren zum Katholizismus. Er war Schüler am Päpstlichen Seminar in Olmütz und trat 1599 in den Jesuitenorden ein. Im Jahre 1610 wurde er in Paris zum Priester geweiht. Ein Jahr später kehrte er heimlich in sein Heimatland Schottland zurück, wo er als Privatlehrer arbeitete und die inhaftierten Katholiken in den Gefängnissen besuchte. 1614 wurde John Ogilvie verraten und verhaftet. Er weigerte sich, dem katholischen Glauben abzuschwören und erlitt schwere Folter. Es gelang seinen Peinigern nicht, ihn zum Verrat katholischer Glaubensgenossen zu bewegen. Während seiner Haft verfasste John Ogilvie einen erhalten gebliebenen Bericht über seine Verhaftung und sein Schicksal im Gefängnis. In einem Prozess wurde er wegen Hochverrats zum Tode durch Erhängen verurteilt. Das Urteil wurde am 10. März 1615 in Glasgow öffentlich vollstreckt. Papst Paul VI. sprach John Ogilvie am 17. Oktober 1976 heilig.

Katholisch nicht von der Wiege bis zur Bahre, sondern vom selbstgefaßten Entschluß bis zum Schafott.
    Blessed martyr, thy example
    will our strength in weakness be.
    Hear our cry in times of peril:
    ”Ogilvie, an Ogilvie”

7 comments:

Gregor said...

Wenn du ihn von den Schotten direkt kennst, kannst du uns auch sicher verraten, was ich mich schon lange frage: wie man ihn denn nun richtig ausspricht.

Der Herr Alipius said...

Der Name spricht sich - erstaunlicher- und einfacherweise - so aus, als sei es ein deutscher Name, d.h. wie man's schreibt!

Gregor said...

Ok, bin doof: Das heißt also hartes "g"? aber Betonung auf "O" oder auf "gil"?

Der Herr Alipius said...

Ja, hartes "g" und Betonung auf "O". Das "O" kann hintenraus ein wenig englisch geschlossen werden (auf "u" zugehend, wie in "over"), muß aber nicht.

Anonymous said...

Als gebürtiger Grazer bin ich natürlich stolz darauf, daß dieser Selige zu den "Märtyrern des Grazer Jesuitenkollegs" gehört. Die una sancta war halt schon übernational, als an Nationalstaaten und Nationalismus noch nicht einmal zu denken war!

Zwetschgerich

Braut des Lammes said...

Danke für diesen Beitrag. Es gibt immer wieder Heilige, von denen man so gar nichts weiß.

dilettantus in interrete said...

Wobei Georg natürlich recht hat und man eigentlich "Ochílwi" erwarten würde.

Und dann:

Gibt´s Noten????

Bitte! Bitte!!!!!!!!!!!!