Wednesday, December 30, 2009

Pong!

Elsa's Ping wäre wegen meiner momentanen Blog-Abstinenz fast unbemerkt geblieben, hätte mich nicht ein Warn-Anruf aus der Familie darauf aufmerksam gemacht, daß meine 80er-Ehre auf dem Spiel steht.

Tja, was antwortet man auf MMW's "Sexy"?

Ich schloß kurz die Augen, dachte an deutsche 80er-Gitarren und es gab nur eine Antwort: Die Toten Hosen! Hier sind die Jungs mit "Liebesspieler" aus dem Jahre 1984



Die Mucke ist solider und eingängiger "Lerne drei Akkorde und gründe eine Punk-Band"-Umpfta. Schick und papageiig sind die Klamotten und die Frisuren.

Thursday, December 24, 2009

Stille Nacht, Heilige Nacht...


Ich wünsche allen Lesern von nah und fern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest! Öffnet Euch weeeeeeeeeeeeeeeit und laßt ihn herein, den Heiland. Schließlich kam er nicht in die Welt, um dann halt zu machen. Sein Ziel ist Euer Herz!

Tuesday, December 22, 2009

Unsere Schola...



... hat die allmonatliche Jugendmesse diesmal gestaltet. Kilians Bruder, der grade als Gast im Haus ist, hat uns dabei gefilmt. Die Messe war nicht nur sehr besinnlich (wie es Rorate-Messen im Idealfall ja eh sind), sondern kam auch bei den jungen Leuten ziemlich gut an.

Monday, December 21, 2009

Hähä...



Okay, die gutmenschelnde "Alle Minarettgegner sind brutale Faschos"-Keule ist zwar peinlich, aber trotzdem kann ich mir bei dieser Werbungs-Verulukung das schrille Kichern nicht verkleifen.

So lange er noch liegt...

...muß ich den Schnee auch photographieren! In zwei Tagen soll's sehr warm werden, was bedeutet, daß wir der weißen Pracht erst einmal "Servus!" sagen müssen. Daher hier noch flott ein paar Eindrücke vom Stift, diesmal bei stahlendem Sonnenschein.









Saturday, December 19, 2009

Ein Wintergruß aus dem Stift...

Ich bin gestern mit anderthalbstündiger Verspätung gegen Mitternacht wohlbehaltem im Stift eingetrudelt und sofort ins Bett gefallen. Heute Vormittag begann es zu schneien. Nur zarte Flöcken und eher unwild, aber dafür beständig. Jetzt geht es langsam aber sicher schon in Richtung "Wimtermärchenlandschaft", aber perfekt ist's noch nicht. Trotzdem ein paar Bilder:


Die Eisblumen an den Fenstern eines "Skywalks" (der den alten Teil des Stiftes mit dem "neuen" (barocken) verbindet).


Wenn der Winte rkommt, holen wir unsre zarten Pflänzchen rein, und die Gänge verwandeln sich in Parks.


Muttergottes mit Weihnachtsbäumen hinter Gittern.


Im Stiftshof...


... und drumherum...


... wird's immer weißer!


Der Kreuzgarten


Manche Ecken sind noch ganz unberührt.


Nackte Bäume


Der Leopoldsbrunnen im Leopoldshof


Ein Gitter führt ins Nirgendwo


Friday, December 18, 2009

Aaaaaaaand... you're OUT!

Und zwar so richtig!

Milingo hat den Bogen überpannt. Der Exkommunikation latae sententiae (Canon 1382) vom September 2006 folgte nun die Laisierung.

Frage an die Sakraments- und Rechts-Experten (wir sind in unserem Kurs noch nicht so weit): Milingo hat jetzt, wenn ich es richtig verstehe, Rechte und Pflichten eines Priesters/Bischofs verloren. Daß künftige priesterliche Handlungen illegitim sind (ausgenommen in Fällen von Todesgefahr (Canon 976)), ist klar. Aber inwieweit hat die Unauslöschlichkeit des sakramentalen Charakters von Diakonats-, Priester- und Bischofsweihe Auswirkungen auf die Gültigkeit z.B. irgendwelcher Bischofsweihen, die Milingo künftig vielleicht durchzuführen gedenkt?

Thursday, December 17, 2009

Man muß ja auch mal "Danke" sagen...

... wenn die Leut' so mithelfen!

Ihr erinnert Euch, daß ich vor einiger Zeit um das Gebet für einen guten Freund bat, um dessen Gesundheit es nicht so gut zu stehen schien? Nun, ich habe gestern erfahren, daß die beiden medizinischen Befunde negativ ausgefallen sind.

Vergelt's Gott!

Ich bleibe heute mal...

... im Vatikan und bei seiner verflossenen Pracht, so rein posting-technisch. Ich habe nämlich noch ein interessantes Bild gefunden:




Juni 1963: Die Kardinäle erweisen dem neu gewählten Papst, Paul VI, ihre Ehrerbietung in der Sixtinischen Kapelle. Jetzt hat mein Auge unten links ein Kardinalstischlein erspäht, auf dem kein Birett liegt (das Vierte von unten, um genau zu sein). Holmes-mäßig schließe ich daraus, daß dies unter Umständen der Platz gewesen sein könnte, auf dem am Vortage Kardinal Montini für zwei Sekunden das Herz stillstand, als er seinen Namen hörte. Ich bin kein so einhundertprozentiger Kenner dieser Zeremonien, daher meine Frage an die informierte Leserschaft: Weiß da jemand Genaueres? Blieb bei dieser Zeremonie der Platz des neuen Papstes frei? Oder war da nur einem Kardinal etwas blümerant und er blieb dem Trubel fern?

Willst Du den Frieden fördern, so bewahre die Schöpfung

BOTSCHAFT SEINER HEILIGKEIT
PAPST BENEDIKT XVI.
ZUR FEIER DES
WELTFRIEDENSTAGES

[Auszug]
    "5. Es darf jedoch nicht vergessen werden, daß die Umweltkrise nicht unabhängig von anderen Fragen bewertet werden kann, die mit ihr verknüpft sind, da sie eng mit dem Entwicklungsbegriff selbst und mit der Sicht des Menschen und seiner Beziehung zu seinen Mitmenschen und zur Schöpfung zusammenhängt. Daher ist es sinnvoll, eine tiefgehende und weitblickende Prüfung des Entwicklungsmodells vorzunehmen sowie über den Sinn der Wirtschaft und über ihre Ziele nachzudenken, um Mißstände und Verzerrungen zu korrigieren. Das verlangen der ökologische Zustand des Planeten sowie auch und vor allem die kulturelle und moralische Krise des Menschen, deren Symptome schon seit längerer Zeit in allen Teilen der Welt offensichtlich sind. Die Menschheit braucht eine tiefe kulturelle Erneuerung; sie muß jene Werte wiederentdecken, die ein festes Fundament darstellen, auf dem eine bessere Zukunft für alle aufgebaut werden kann. Die Krisensituationen, die sie heute erlebt – sei es im Bereich der Wirtschaft, in der Nahrungsmittelversorgung, der Umwelt oder der Gesellschaft –, sind im Grunde genommen auch moralische Krisen, die alle miteinander verknüpft sind. Sie machen eine Neuplanung des gemeinsamen Wegs der Menschen notwendig. Sie erfordern insbesondere eine durch Maßhalten und Solidarität gekennzeichnete Lebensweise mit neuen Regeln und Formen des Einsatzes, die zuversichtlich und mutig die positiven Erfahrungen aufgreifen und die negativen entschieden zurückweisen. Nur so kann die derzeitige Krise Gelegenheit zur Unterscheidung und zu einem neuen Planen werden."
Den ganzen Text gibt's hier.

Wie geht's hier weiter?

Heute werde ich zwischen Kofferpacken und Zimmerputzen noch ein wenig posten. Morgen geht's dann zurück nach Klosterneuburg. Ich hatte keine Zeit, Posts vorzubereiten, so daß der Adventskalender unter Umständen ein abruptes, vorzeitiges Ende finden wird. Dennoch werde ich versuchen, mich mal aus dem Stift zu melden, möglicherweise mit ein paar schönen Photos (vielleicht haben wir ja wieder mal anständigen Schneefall!).

Schwester Robusta hat aus Brügge angerufen. Ihr geht's soweit ganz gut, aber ihr 2CV "... macht komische Geräusche". O-ha! Sie läßt herzlich grüßen, vor allem Seine Exzellenz, den Herrn Bischof, für den sie schon ein Päckchen Belgischer Pralinen ausgeguckt hat.

Das siebzehnte Türchen...

Da wir uns ja nun in den Tagen der herrlichen O-Antiphonen befinden, muß natürlich auch der Inhalt der Adventskalender-Türchen etwas verfeinert werden.

Auf das gestern veröffentlichte Video des "Solenne Rio Papale" habe ich dermaßen hymnische Reaktionen erhalten, daß es mir gleichzeitig Pflicht und Freude ist, da nachzulegen.



Daher gibt's hier jetzt ein 7-minütiges Video von der Kardinalskreation im Jahre 1946. Wenn Ihr auf das Bild klickt, werdet Ihr direkt zum Video geführt, welches sich im Archiv der British Pathe findet. Direkt-Einbindung geht leider nicht, sorry!


Hier ein kleines Still, als Teaser:


Im Film ist das Copyright bedeutend kleiner, also keine Bange!

Wednesday, December 16, 2009

Katholisches Eye-Candy...



... von anno dazumal. Wie die es geschafft haben, den Heiligen Vater Pius XII mitsamt Sedia Gestatoria, Flabella, Cappella Musicale Pontificia, Kardinälen in Cappa Magna, Hofstaat und Fernsehteam in die Kirche Santa Maria sopra Minerva zu kriegen (und dabei noch Platz für die Gläubigen zu lassen), ist mir schleierhaft. Aber die Frage ist nun auch echt zweitrangig.

Zurücklehnen und knapp zehn Minuten finstersten Mittelalters genießen!

Stundenlang Stöbern!

Das Blog BibliOdyssey ist der Hammer! Es ist zwar eine englische Seite, aber hier geht es eigentlich eh mehr um die Bilder. Man findet dort Tausende von Illustrationen, größtenteils aus Büchern. Es ist alles dabei: Karikaturen, Flora, Fauna, Landkarten, Historisches, Titelseiten von Kinderbüchern, Architektur, Kunst und, und, und...

Ich gehe grade das Archiv rückwärts durch, bin erst im August 2009 und habe schon Kopfweh vor lauter wilden Eindrücken. Besonders gut gefallen hat mir eine Serie von Karikaturen, die die Haarmode des 18. Jahrhunderts aufs Korn nimmt. Hier ein paar Beispiele:





Hab' heute Schulfrei!

Also bin ich am Morgen erst mal zum Vatikan gelaufen. Wir hatten am Montag und auch gestern nicht so dolles Wetter, aber heute ist schon wieder alles sonnig und blau.


Auf der Piazza Farnese lag dieser Brunnen noch im Schatten, während die Fassaden bereits das Sonnenlicht genossen.


Das Wasser im Brunnen ist eigentlich nicht so schön blau. Hier hilft der Himmel ein wenig mit.


Die gute, alte Via Giulia


Was das Licht so alles bewirkt: Petersdom von West nach Ost: Finster!


Petersdom von Ost nach West: Hell!


Strengste Geheimhaltung! Die Krippe wird noch gestaltet und aufgebaut, aber immerhin wachen goldene Putti schon mal über die Szene.


Pluster! Kurz bevor ich dieses Bild machte, saßen auf dem Brunnenrand noch zwanzigtausend Tauben. Die flatterten dann aber plötzlich alle hundert Meter weiter, weil dort ein kleiner Bub Brötchenkrümel durch die Gegend warf (und folglich kurz darauf in einer grau gefiederten Wolke verschwand). Zurück blieb nur dieser Federball. Eine Taube, die lieber badet als frißt? Welch Vorbild!


Der Brunnen lag aber auch im schönsten Sonnenlicht...


... während sein Gegenüber noch im Schatten fröstelte, aber immerhin für eine nette Gegenlicht-Aufnahme gut war.

Das sechzehnte Türchen...



Wer nahe genug wohnt und Zeit für einen Abstecher ins Elsaß hat, der sollte vielleicht den Weihnachtsmarkt in Straßburg besuchen. Der öffnete im Jahre 1570 zum ersten Mal als "Christkindelsmärik" seine Pforten, initiiert von Protestanten, die mit dem "St. Nikolaus-Markt" (wegen der fies Katholischen Hervorhebung eines Heiligen) so gar nichts anfangen konnten. Naja, mittlerweile könnte man den Markt (wie die meisten anderen Weihnachtsmärkte) wahrscheinlich auch "Jahresendzeit-Shop-o-Rama" nennen, aber ich will nicht meckern, mache ich doch schließlich Werbung dafür.



Tuesday, December 15, 2009

Bücher, die glücklich machen

Auf die Idee gebracht hat mich scipio mittels eines Kehlmann-Zitates, welches P. G. Wodehouse gebührend würdigt.

Die Heilige Schrift, allen voran die Evangelien und die Psalmen, bleiben hier mal außen vor. Für die kann man ja nicht mal eine Sonderkategorie einrichten. Nicht umsonst nennt man die Bibel das Buch der Bücher (und, nee, ich will jetzt nix hören von wegen "Die Bibel heißt ja nur so, weil sie ein Buch mit vielen Büchern ist!").

Mein Glücklichmach-Buch ist ohne jeden Zweifel Yoricks empfindsame Reise durch Frankreich und Italien (in anderen Übersetzungen auch Eine empfindsame Reise durch Frankreich und Italien) von Laurence Sterne (1713-1768). Der hatte bereits mit seinem "Tristram Shandy" einen ziemlichen Hit gelandet (Goethe war Abonnent des ursprünglich in neun Teilen veröffentlichten Werkes). Die empfindsame Reise blieb leider unvollendet, da Sterne kurz nach Beendigung des Frankreich-Teils starb. Aber was ist das für ein Fragment!

Das Buch ist so geistreich, so charmant beobachtend, so leichtfüßig, so versöhnlich, so komisch und - ja - auch so empfindsam, wie kein Anderes, welches ich bisher las. Ich habe immer das Gefühl, auf Wölkchen zu gehen, wenn ich ein paar Seiten lese. Und wenn ich das Buch dann aus der Hand lege, dann geht's mir gut, beziehungsweise besser, denn gut geht's mir im Normalfall eh schon meistens. Will sagen: Dies ist kein Antidepressivum, sondern ein Buch, welches die Fenster noch ein wenig weiter aufmacht, die Vögel noch ein wenig lauter zwitschern, die Blumen noch ein wenig verlockender duften, die Sonne ein wenig heller strahlen, das Essen ein wenig köstlicher schmecken, den Mensch noch ein wenig besser erscheinen und die Kleidung mindestens drei Tage länger sauber ausschauen läßt.

Sterne (ein anglikanischer Landpfarrer) schlüpft in dem Roman in die Haut seines alter ego Yorick und ist schon hin und wieder auch mal schürzenjagend unterwegs. Aber alles spielt sich diesseits der Schamesgrenze ab.

Um Euch ein wenig zu teasen, gibt's hier mal den Anfang des Romans, der schon mit einer ganz wunderbaren Pointe endet. Die Übersetzung ist von Karl Eitner aus dem Jahre 1868, und den Rest findet Ihr, wenn Ihr denn wollt, beim Projekt Gutenberg.
    – »In Frankreich stellen sie das besser an.«

    – »Sie waren in Frankreich?« fragte der Herr, indem er sich mit der höflichsten, aber siegfrohesten Miene von der Welt gegen mich wandte.

    »Seltsam!« sagte ich, als ich die Sache bei mir überlegte, »daß einundzwanzig Meilen zu Schiffe – denn weiter ist es nicht einen Schritt von Dover bis Calais – einem Menschen solche Zuversicht geben soll! – Ich will mich doch selbst überzeugen.« – Damit gab ich die Behauptung auf, ging stracks in meine Wohnung, packte ein halb Dutzend Hemden und ein Paar schwarzseidne Beinkleider ein –»der Rock, den ich anhabe«, sagte ich, indem ich den Aermel betrachtete, »ist noch ganz erträglich« – nahm einen Platz in der Postkutsche nach Dover, und da das Packetboot um neun Uhr des Morgens abging: so saß ich um drei Uhr an der Mittagstafel bei einem fricassirten Huhn so unzweifelhaft in Frankreich, daß, wäre ich in der Nacht an einer Indigestion gestorben, die ganze Welt nicht die Vollziehung des droit d'aubaine* hätte verhindern können – Meine Hemden und schwarzseidenen Beinkleider – mein Mantelsack und Alles darin wäre dem Könige von Frankreich anheimgefallen – sogar das kleine Bild, das ich so lange mit mir herumgetragen habe, und das ich, wie ich Dir, Elisa, so oft gesagt, mit mir ins Grab nehmen wollte, würde mir vom Halse genommen worden sein. – Wie ungroßmüthig! – sich der Trümmer eines arglosen Reisenden zu bemächtigen, den Ihre Unterthanen an ihre Küsten hingelockt haben. – Beim Himmel, Sire, das ist nicht wohlgethan! Und es thut mir sehr leid, daß es der Beherrscher eines so gebildeten und höflichen und wegen seiner feinen Beurtheilung und Empfindung so berühmten Volkes ist, mit dem ich rechten muß –

    Doch ich habe ja kaum den Fuß in Ihr Gebiet gesetzt. –


    Calais

    Als ich meine Mahlzeit beendet und auf die Gesundheit des Königs von Frankreich getrunken hatte, um meiner Empfindung zu genügen, daß ich keinen Groll gegen ihn hegte, sondern im Gegentheil ihn wegen seines menschenliebenden Sinnes hoch schätzte – fühlte ich mich infolge dieser Mäßigung beim Aufstehen um einen Zoll höher.

    »Nein«, sagte ich, »die Bourbons sind durchaus kein grausames Geschlecht. Sie können, gleich andern Menschen, mißleitet werden; aber es liegt eine gewisse Sanftheit in ihrem Blute.« – Indem ich dies anerkannte, fühlte ich ein Erröthen auf meiner Wange, das von edlerer Art – wärmer und menschenfreundlicher war, als daß der Burgunder (wenigstens der nicht, die Flasche zu zwei Livres, den ich soeben getrunken) die Ursache davon hätte sein können.

    »Gerechter Gott!« rief ich aus, indem ich meinen Mantelsack mit der Fußspitze beiseite stieß, – »was liegt denn an den Gütern dieser Welt, daß sie unser Gemüth verbittern und so manchen Gutherzigen von uns Menschenbrüdern zu so grausamen Beschwerden reizen sollten, wie wohl zu Zeiten geschieht?«

    Wenn der Mensch mit den Menschen in Frieden lebt, wie viel leichter als eine Feder ist dann das schwerste der Metalle in seiner Hand! Er zieht seine Börse, hält sie leicht und unbekümmert empor und blickt umher, als wenn er sich nach jemandem umsähe, mit dem er sie theilen könnte. – Indem ich dies that, fühlte ich, wie jede Ader meines Leibes sich schwellte – die Arterien pulsirten alle freudig und harmonisch, und jede Kraft, die das Leben fördert, vollzog dies mit so geringer Reibung, daß es die physikalisch gelehrteste Zierpuppe in Frankreich in Verwirrung gebracht hätte: bei all ihrem Materialismus hätte sie mich schwerlich eine Maschine nennen können. –

    »Ich bin fest überzeugt«, sagte ich bei mir selbst, »ich würde ihre Zuversicht erschüttert haben.«

    Das Verfolgen dieses Gedankens führte im Augenblick meine Natur auf eine solche Höhe, als sie irgend erreichen konnte. Mit der Welt war ich schon vorher in Frieden – und dies brachte die Unterhandlung mit mir selbst zum Schluß. –

    »Wäre ich jetzt König von Frankreich«, rief ich aus – »welch ein Augenblick für eine Waise, die mich um ihres Vaters Mantelsack anspräche!«
Ist doch toll, oder?


[* in Kraft dieses »Heimfallrechtes« wird auf alle Effecten der Reisenden (die von Schweizern und Schotten ausgenommen), welche in Frankreich sterben, Beschlag gelegt, und wenn der Erbe selbst zur Stelle wäre; und Herausgabe findet um so weniger statt, da diese zufälligen Einkünfte verpachtet sind]

Mein Schreibtischhintergrund...


... für den Winter.

Das fünfzehnte Türchen...

Wir wollen ja auch den norden Deutschlands nicht vergessen. Daher stelle ich heute den Weihnachtsmarkt in Lübeck vor. Der sieht zumindest auf dem Bild hochanständig aus.


Wer mehr wissen will, den verweise ich auf diese Seite, die Euch über Adressen, Öffnungszeiten und Angebote aller Lübecker Weihnachtsmärkte informiert.

Monday, December 14, 2009

Amüsier...


Eines der coolsten "Orly? - Yarly."-Bilder, das ich kenne!

["Orly? - Yarly." = "Oh, really?" - "Yes, really."]

So plump!

Die Vorgeschichte: Manfred Deix hat in zwei Novemberausgaben der österreichischen Wochenzeitschrift news zwei Karikaturen veröffentlicht. Ich sage dazu mal nix und zeige Euch die Werke einfach:




Drei Diakone der Erzdiözese Wien haben nach Veröffentlichung der Karikaturen der Staatsanwaltschaft Wien eine Sachverhaltsdarstellung übermittelt, weil sie prüfen lassen wollen, ob die untere Karikatur gegen das NS-Verbotsgesetz verstößt. Außerdem sollen die Zeichnungen religiöse Lehren herabwürdigen.

Ich bin ja selbst juristisch total unvorbelastet (Johannes! Hilfe!), daher weiß ich nicht, ob bei Verstößen gegen das NS-Verbotsgesetz der Kontext eine Rolle spielt oder nicht. Ich meine, eine Anti-Skinhead-Karikatur, auf der eine Glatze eine Hakenkreuzbinde trägt, müßte sich den gleichen Vorwurf sicherlich nicht gefallen lassen, oder? Daher zieht für mich dieses Argument nur halb, das Andere aber dafür umso mehr. Klar auch, daß die Reaktionen auf den Vorwurf der Herabwürdigung religiöser Lehren dann auch die hysterischeren waren. Aus einem Kommentar von news-Chefradakteur A. Athanasiadis:
    Was ist los in unserem Land?
    Was ist vor allem los in der katholischen Kirche?


    Seit Wochen erregen zwei Zeichnungen, die Manfred Deix in NEWS veröffentlicht hat, Teile der katholischen Kirche. Auf der einen hat Manfred Deix gezeichnet, wie er Gott sieht. Auf der anderen, wie ­seiner Meinung nach Lehrer kreativ ein drohendes EU-Kruzifix-Verbot zu umgehen wissen. Es sind Zeichnungen, wie man sie von Manfred Deix seit Jahrzehnten kennt ["... und liebt" hat er vergessen].

    Zeichnungen in jenem Stil, der Manfred Deix auf der ganzen Welt zu einem der bekanntesten österreichischen Künstler gemacht hat [Hier wird lediglich plump die Artenschutz-Karte mit ein wenig Nationalstolz gewürzt. Hat mit dem Thema überhaupt nichts zu tun]. Mehr nicht. Aber es hat offenbar gereicht, dass Manfred Deix (und auch ich) seit Wochen von fundamentalistischen Christen und auch Moslems (!) bei der Staatsanwaltschaft Wien angezeigt werden. Bislang waren es nur Anzeigen nach dem Blasphemieparagrafen. Denn so wie Deix Gott gezeichnet hat, ­so kann und so darf Gott nicht aussehen. Dies meinen zumindest die aufgebrachten Diakone.

    Meine simple Gegenfrage: Hat Gott schon wer gesehen? Wissen Sie, wie er aussieht? So [Das ist ja nun totale Kinderei, beweist aber immerhin, wie wenig sich grade diejenigen, die für sich fundierte Religions- oder Kirchenkritik in Anspruch nehmen, sich mit den Realitäten der Religion(en) und der Kirche auskennen (STI,q3,a1)]. Und nun kam die Aussendung, dass Manfred Deix mit einer seiner Zeichnungen gegen das Verbotsgesetz verstoßen haben soll. Ich könnte jetzt viel aus dem privaten Umfeld von Manfred Deix erzählen. Dass Menschen, die ihm sehr nahe stehen, ihre Familie in der Gaskammer der Nazis verloren haben [Nochmals: Mir scheint das Argument des Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz nicht zündend. Dennoch hat dieses Gaskammer-Argument mit dem eigentlichen Sachverhalt natürlich nichts zu tun]. Ich könnte erzählen, dass Manfred Deix sein ganzes Künstlerleben lang gegen Nazis und Rechtspopulisten angezeichnet hat [Das schon eher].

    [Jetzt kommt's!] Es ist Zeitverschwendung. Denn diese Anzeige ist ein Zeichen von Dummheit. Mehr nicht. Ein Beweis von Intoleranz und dafür, dass Teile der Kirche in eine Richtung gehen, vor der man Angst haben sollte. Es wäre also an der Zeit, dass hochrangige katholische Würdenträger endlich diesem Bildersturm ein Ende setzen. Dass sie aufstehen gegen diese Hetze, gegen die Freiheit der Kunst. [Und schon ist der Spieß umgedreht und es ist mal wieder die Kirche an allem Schuld. So einfach ist das: Ein kleiner, dicker, pickliger, verzogener Bengel (oder wie sieht Deix vorzugsweise seine Karikatur-Opfer?) tritt einem breitschultrigen Kerl ans Bein, und wenn der dann pampig wird, flitzt der Rotzlöffel jammernd davon und rettet sich in den Schoß der ihn bedingungslos verteidigenden Mama namens "künstlerische Freiheit". Und wehe demjenigen, dem man unsterstellen kann, er ginge gegen diese Mama vor! Billigst, weinerlich und feige...

    P.S.: Mir gefällt die Satzkonstruktion gut, die sich ergibt, wenn man in der Aufzählung im letzten Satz das "...gegen diese Hetze,..." streicht: "Daß sie aufstehen gegen die Freiheit der Kunst." Ach? Das ist gar keine Aufzählung? Das Komma ist da aus Versehen reingehüpft? Schade!]
    .

    Wir von NEWS leben für Toleranz [Toleranz, buchstabiert s-c-h-n-e-l-l-e-r-E-u-r-o]. Dafür, dass jeder seinen Glauben und sein Leben so leben darf, wie er es möchte. Wir schreiben seit Bestehen gegen Menschen an, die dies verhindern wollen. Und: Wir machen niemals Religionen lächerlich [Hier versagen mir einfach nur die Worte]. Allen, die jetzt gegen Deix klagen, sei eines ins Stammbuch geschrieben: Manfred Deix wird weiterzeichnen. Und NEWS wird diese Zeichnungen weiterhin veröffentlichen [Das ist ja ganz toll und heldenhaft. Aber es stand doch ein Berufs- oder Veröffentlichungsverbot für Deix nie zur Debatte. Die eigentliche Dummheit (oder schlimmer: das Kalkül) scheint mir bei denen zu liegen, die hier nicht differenzieren können (oder wollen)].

    Und jetzt noch was: Ich selber bin Katholik [** geig **]. Einer, der sogar in die Kirche geht [** fiedel **]. Aber meine Kirche ist eine der gelebten Toleranz [** bratsch **]. Eine, die nicht verfolgt, sondern hilft [Bäh, mir fließt hier echt der Schmalz aus dem Bildschirm. Ist dieses Pauschal-Gesülze wirklich alles, womit der Chefredakteur sich helfen kann? Drei Diakone, die mit gutem Grund eine Verhöhnung ihres Glaubens beanstanden wollen, haben den Mut, in einem Land, in dem das durch die liberalen, oft antiklerikalen Medien gezeichnete Bild der Kirche (bei aller berechtigten Kritik) ziemlich einseitig ist, sich dagegen zu wehren und sind somit gleich Teil einer Kirche, die verfolgt? Oh, bitte...].
Auch Manfred Deix reagierte bereits. Laut der österreichischen Tageszeitung "Die Presse" meinte er:
    "Offenbar gehen einzelne Mitglieder der offiziellen katholischen Kirche jetzt den Weg, den vor ihnen bereits radikale Moslems gegangen sind und verfolgen jetzt Karikaturisten..."
Moslem-Knüppel raus (der natürlich - wenn's nicht gegen die Kirche geht - im Sack bleiben muß), draufgehaun und fertig. Was der Protest der drei Diakone auch nur ansatzweise mit zehntausend dem Abendland mit Tod und Feuer drohenden Demonstranten in London oder brandschatzenden Horden im islamischen Ländern zu tun haben soll, muß Deix mir erst gar nicht erklären. Daß er da einen direkten Zusammenhang sieht, glaube ich nämlich gerne.

Deckung!

Via kath.net:
    'Frauen können nicht in der Nachfolge der Apostel stehen'

    Leiter des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Erzbischof Hilarion Alfejew, stellt klar: "Der Patriarch kann sich mit keiner Bischöfin treffen" - Lobende Worte für Papst Benedikt

    Russland (kath.net)
    Die Spannungen zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dauern weiter an. Der Leiter des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Erzbischof Hilarion Alfejew (siehe Foto), hat jetzt in einem Interview mit dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" bekräftigt, dass seine Kirche die Ende Oktober zur EKD-Ratsvorsitzenden gewählte Margot Käßmann als Ansprechpartnerin ablehne. Wörtlich sagte Hilarion: "Der Patriarch kann sich mit keiner Bischöfin treffen. Frauen können nicht in der Nachfolge der Apostel stehen."

    Der Erzbischof betonte auch, dass die protestantischen Kirchen keine wirklichen Kirchen sonder lediglich Gemeinschaften von Christen seien und übt scharfe Kritik am Kurs der EKD: "Sie rechtfertigen vom theologischen Standpunkt die Homosexualität, ja segnen gar Ehen zwischen Homosexuellen. Manche halten Abtreibung für keine Sünde."

    In einem Brief, aus dem die Nachrichtenagentur epd zitiert, schreibt Hilarion auch, dass die Wahl von Käßmann davon zeuge, dass die EKD trotz eines Dialogs über 50 Jahre einen Weg gehe, "der die Unterschiede zwischen unseren Traditionen dramatisch vergrößert". Für die russische Kirche seien Treffen und Gespräche mit einer Kirche absolut unzulässig, die eine Frau als Vorsitzende habe.

    Lobende Worte gibt es vom Erzbischof für Papst Benedikt. Dieser trete für "traditionelle christliche Werte" ein. "Wir sind Bündnispartner und stehen vor der gleichen Herausforderung, einem aggressiven Säkularismus", betont Hilarion gegenüber dem 'Spiegel'.
Kreisch! Die ultrakonservativen Frauenhasser reichen sich die von Aufklärerblut verschmierten Hände und grenzen die Protestanten aus! Frauen und Kinder zuerst! (... oder wie genau werden die Reaktionen lauten?)

Dove vai, Italia?


Der Arme! Man mag ja über Berlusconi denken, was man will, aber das war ja wohl - geistige Umnachtung hin oder her - echt nicht nötig. Ich dachte schon vor zwei Wochen, als der "No Berlusconi-Day" stattfand, daß einige der Botschaften, die ich im Internet las, eher Gewaltaufrufen und Haßspritzereien glichen. Jetzt will's natürlich wieder niemand gewesen sein, bzw ist Berlusconi selbst Schuld, bzw war es eine clever inszenierte Stunt-Show des Ministerpräsidenten, der auf diese Weise sein angeschlagenes Image mit Sympathiepunkten kitten will. Naja...

Auf Facebook feierten 20.000 Berlusconi-Gegner den Angriff auf den Ministerpräsidenten, bedankten sich beim Angreifer und verlangten, diesen sofort heilig zu sprechen. Ich bin mir sicher, daß das weitere Wirrköpfe von Attacken abhalten wird.

In Italien geht bereits die Furch vor neuen "bleiernen Jahren" um. Zwischen den späten 60ern und den frühen 80ern kamen in Italien damals mehr als 400 Menschen bei Gewaltexzessen linker und rechter Terroristen ums Leben.

Das vierzehnte Türchen...


Der Weihnachtsmarkt rund um Schloß Hexenagger in Altmannstein/Bayern scheint ein ganz besonderer Leckerbissen zu sein. Hier gibt's eine eigene Seite, die über alles informiert und auch zu einer kleinen Bildergalerie verlinkt. Ich weiß zwar nicht, was ich auf einem Weihnachtsmarkt von Ausdrücken wie "Elfenmann" und "Zauberwald" zu halten habe, aber - klar - die harrypotterisierte Jungschar muß natürlich mit den richtigen Ködern eingeholt werden.



Sooooo viele Lichter! So richtig schön wäre es natürlich im Schnee. Vielleicht gibt's den ja noch rechtzeitig...