Wednesday, December 24, 2008

Frohes Fest!

Mann! Jetzt ist schon wieder ein Jahr vorbei! Mir kommt's als hätte ich erst gestern meine ersten Weihnachtsgrüße auf "am römsten" geschrieben. Dabei ist das schon drei Jahre her. Das Zeitempfinden ist aber doch schon etwas Eigenartiges. Denn wenn ich andererseits an die vergangen drei Jahre insgesamt denke, dann kommt mir das (mit allem, was ich so erlebt habe) auch wie mindestens drei Jahre vor. Ich altere irgendwie gleichzeitig schneller und langsamer.

Okay, damit Ihr aber nicht durch die Lektüre weiteren Unsinns plötzlich schlagartig altert, gibt es erstmal als kleines Weihnachtsgeschenk vier schöne Darstellungen der Heiligen Nacht:





Und jetzt wünsche ich allen treuen und gelegentlichen Lesern eine gesegnete Weihnacht und einen guten Rutsch ins nächste Jahr. Feiert schön und entspannt Euch ein wenig. Hier geht's ab 7. oder 8. Januar mit dem Betrieb weiter.

O Emmanuel

Die siebte und letzte der O-Antiphonen besingt Immanuel. Immanuel ist der Name des vom Propheten Jesaja vorausgesagten Gesalbten.

"Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und man wird ihm den Namen Emmanuel geben, daß heißt 'Gott mit uns'."
[Js 7,14 bzw Mt 1,23]




O Immanuel, unser König und Lehrer, du Hoffnung und Heiland der Völker. O komm, eile und schaffe uns Hilfe, du unser Herr und unser Gott.

Tuesday, December 23, 2008

O Rex Gentium

In der sechsten O-Antiphon wird der "König der Völker" besungen. Christus ist dieser König der Völker, die Sehnsucht aller Menschen, der Stein, den die Bauleute verwarfen und der als Eckstein die Kirche trägt und hält. Er ist es, der das Getrennte zusammenführt und der den Menschen, den er aus Lehm geschaffen hat, errettet.




O König aller Völker, ihre Erwartung und Sehnsucht, Schlussstein, der den Bau zusammenhält, o komm und errette den Menschen, den du aus Erde gebildet.

Monday, December 22, 2008

O Oriens

Die fünfte O-Antiphon handelt vom Morgenstern: "Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch solches für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und der Sproß Davids, der glänzende Morgenstern." [Offb 22,16]





O Morgenstern, Glanz des unversehrten Lichtes. Der Gerechtigkeit strahlende Sonne. O komm und erleuchte, die da sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes.

Sunday, December 21, 2008

O Clavis David

Der "Schlüssel Davids", der in der vierten O-Antiphon besungen wird, versinnblidlicht den Schlüssel, den Christus bei seiner Wiederkunft bei sich haben wird. David war König des auserwählten Volkes, Christus ist König aller Könige, König über das Volk Gottes und hat somit legitimen Anspruch auf den Schlüssel Davids.




O Schlüssel Davids, Zepter des Hauses Israel, du öffnest, und niemand kann schließen, du schließt, und keine Macht vermag zu öffnen. O komm und öffne den Kerker der Finsternis und die Fessel des Todes.

Saturday, December 20, 2008

O Radix Jesse

Die dritte O-Antiphon besingt die Wurzel Jesse. Jesse war der Vater Davids. Somit wird in dieser Antiphon die Verknüpfung Jesse - David - Christus hergestellt, und der gläubige Betrachter der zahlreichen Abbildungen des Stammbaums Christi wird gleichsam in den Stammbaum des Gottesvolkes aufgenommen, was - da Christus ja unser Bruder ist - durchaus rechtens ist, aber natürlich auch Pflichten mit sich bringt.




O Wurzel Jesse, gesetzt zum Zeichen für die Völker, vor dir verstummen die Herrscher der Erde, dich flehen an die Völker. O komm und errette uns, erhebe dich, säume nicht länger.

Thursday, December 18, 2008

O Adonai

Hier ist die zweite "O-Antiphon", heute gerichtet an den "Adonai", was soviel heißt wie "meine Herren", eine Art Respekts-Plural, mit dem die Juden Gott anreden, weil das Aussprechen von YHWH aus Ehrfurcht vor dem Heiligen Namen vermieden wird.




O Adonai, der Herr und Führer des Hauses Israel, im flammenden Dornbusch bist du dem Moses erschienen und hat ihm auf dem Berg das Gesetz gegeben. O komm und befreie uns mit deinem starken Arm.


Diese Karikaturen von einer atheistischen Webpage lungern schon seit längerem auf meiner Festplatte herum. Jetzt, wo Weihnachten sich nähert, scheint es mit opportun, zwei bis drei Worte dazu loszuwerden.

Die Message ist klar: Wer an Christus glaubt ist doof, unvernünftig, unlogisch etc.

Fern sei es mir, mit einer getippten Karikatur in gleicher WWährung zurückzuzahlen und somit unter dem Deckmantel der künstlerischen Verpflichtung zum Übertreiben und Verzerren eine Art legitimierter Polemik zu betreiben.

Die Frage, die sich zumindest mir stellt, ist nicht, ob Atheisten blöde sind, sondern ob es in Ordnnung ist, gläubigen Christen, allen voran den Priestern, dieses Etikett anzuheften.

Kurze Antwort: Nein

Längere Erklärung:
1.) Wer den Glauben an Christus nur als eine Art "Krücke" verwendet (solche Leute soll es geben), die ihm dabei behilflich ist, auf zwei Beinen zu stehen, der unterscheidet sich meinem Empfinden nach nicht von einem Atheisten, der seinen Nicht-Glauben als Krücke benutzt, um die auf ihm lastende Verantwortung gegenüber Gott und die damit einhergehende Verpflichtung gegenüber der Kirche tragen zu können (solche Leute soll es auch geben).
2.) Wer an Christus glaubt, ohne sich ständig auf die ganz großen Grübeleien einzulassen und ohne auf Fragen wie "Wenn Gott allmächtig ist, wieso...?" oder "Wenn Gott gut ist, warum...?" eine Antwort zu wissen, der ist ja nicht notwendigerweise dümmer als jemand, der nicht an Christus glaubt und ebenfalls nicht viel grübelt und nur auf wenige Fragen eine Antwort weiß.
3.) Wer an Christus glaubt und der Meinung ist, sein Glaube verbiete ihm das Denken oder das kritische Hinterfragen, der hat immer noch eine gute Chance, im Paradies zu landen, kann aber - wenn's schief läuft - natürlich auch von fiesen Möppen zu allelei Schindluder angestiftet werden. Wer nicht an Christus glaubt und der Meinung ist, seine Peer-Group oder das TV-Gerät verbieten ihm das Denken oder das kritische Hinterfragen, der kann auf jeden Fall ebenso zu Schindluder angestiftet werden.
4.) Wer an Christus glaubt und sich Gedanken darüber macht, inwieweit dieser Glaube sich auf eine Art rechtfertigen läßt, die auch Menschen ohne Glauben gegenüber haltbar und von ihnen nachvollziehbar ist, der ist im Zweifelsfall mindestens ebenso klug oder gebildet wie ein Atheist, schlägt er sich doch mit dersselben Problematik herum, nur unter anderem Vorzeichen. Vielleicht ist er sogar klüger, denn es ist häufig einfacher, mit negativem Vorzeichen zu agieren und zu sagen "Gottes Existenz und X schließen einander aus", als zu demonstrieren, daß Gottes Existenz und X sich zusammenfügen lassen.

Also: Irgendwie sehe ich das nicht, daß Christen dümmer sind.

Wednesday, December 17, 2008

Über die O-Antiphonen...

... habe ich ja schon zwei Mal geschrieben. Wenn Ihr damals noch nicht dabei wart und nicht wißt, worum es sich bei den "O-Antiphonen" handelt, folgt einfach einem der beiden Links. Jetzt wird es langsam mal Zeit, daß ich die hübschen Verse auch präsentiere. Denn nicht jeder hat ein Brevier, und es gibt vielleicht einige unter Euch, die die Antiphonen gerne etwas näher kennenlernten. Also gibt es sie von heute bis zum 23. Dezember täglich an dieser Stelle in Lateinischer Sprache mit Noten und mit Deutscher Übersetzung.


17. Dezember:


O Weisheit, hervorgegangen aus dem Munde des Höchsten, die Welt umspannst du von einem Ende zum anderen, in Kraft und Milde ordnest du alles. O komm und offenbare uns den Weg der Weisheit und der Einsicht.

Tuesday, December 16, 2008

Akropolis, adieu!

Was ist los? Griechenland hat bei Israel um Tränengas-Nachschub gebettelt, weil die Demonstrationen einfach nicht aufhören wollen?

Ob noch mehr Tränengas das geeignete Mittel ist, um die Aufstände niederzuringen, die sich ja augenscheinlich gegen Armut, Korruption, Polizeibrutalität und die offenbar ziemlich aggressive Regierung richten? Fraglich.

Einerseits scheint der Tod von Alexis Grigoropoulos nur der Funke gewesen zu sein, der Griechenland endgültig zum Explodieren brachte. Schüler und Studenten blicken in eine Zukunft, in der nur die unzulängliche soziale Absicherung gewiß zu sein scheint. Dann hört man von den Korruptionsskandalen in der Regierung; von Bauunternehmern, die in Wäldern Feuer legen lassen, um später auf dem Grund Häuser errichten zu können; von einer Kirche, die mit Grundbesitz Monopoly spielt und letztlich von Polizisten, die einen 15-jährigen 'Anarchisten' (als ob der Bub das Wort überhaupt hätte schreiben können) erschießen und "Booom!"

Andererseits ist die Heftigkeit der Proteste wohl auch grade dem Alter der Beteiligten zuzuschreiben. Ich meine hier nicht nur jugendlichen Übermut, sondern auch ein gewisses Verführungspotenzial. In der Pisa-Studie standen Griechische Schüler immer ganz hinten. Ich glaube nicht, daß hier nur eine saubere, vernunftgesteuerte Aufarbeitung zu dem Schluß geführt hat, daß man in einem Land mit instabiler Regierung, noch Kinderschuhe tragender Demokratie und undurchsichtigem Wirtschaftsgebaren jetzt halt mal die Situation mit Gewalt und Schäden in Millionenhöhe etwas entschärfen muß. Es werden wohl auch Viele einfach mitgemacht haben, weil es schulfrei bedeutet und weil anarchistische Parolen das Luftablassen irgendwie legitimiert haben. Der Frust war da, und wenn man in der Masse mitrennen kann und es obendrein noch Shops zu plündern gibt, warum nicht?

Ich klage die Kids nicht an. Ich grübele aber herum, unter welchen Umständen es in welchen anderen europäischen Ländern zuvergleichbaren Szenen kommen kann. Die Italienischen Jung-Anarchos z. B. sind auch nicht grade von schlechten Eltern. Zwar sind sie, wie Italiener allgemein, nur in der Gruppe mutig. Aber in Italien muß nur der falsche Politiker oder Bischof mal zum ungeeigneten Zeitpunkt blinzeln, und die Gruppen sind da. Hier wird JEDE Gelegenheit genutzt, nicht zur Arbeit bzw. zur Schule gehen zu müssen, weil grade mal wieder Streik oder Demo ist. Und die Agressivität ist da. Sie beschränkt sich bis jetzt zum Glück nur auf Worte.

In Frankreich ist das Gewaltpotenzial unter Jugendlichen auch nicht grade gering, wie mir scheint (und ich rede hier nicht nur von den Immigranten-Kids in den Vororten).

Was tun? Noch mehr Tränengas? Noch mehr Gewalt auf beiden Seiten? Was soll Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene davon abhalten, randalierend durch die Straßen zu ziehen, wenn nicht das Vorbild ihrer Eltern, ihrer Lehrer, ihrer Politiker, ihrer Chefs und ihrer Priester? Hab ich nicht vor einigen Wochen schon die Gier-Seifenblase zerplatzen hören? Ist es nicht langsam mal an der Zeit, daß man den persönlichen und nicht lebensnotwendigen Vorteil abwägt gegen das Wohl der Vielen (jüngstes Beispiel: Banker Madoff, hol ihn der %*@&©§). Ist doch klar, daß sonst die, die zu uns aufsehen um zu schauen, wie man's macht, alles in ihrem Umkreis imitieren. "Ich will, ich nehm, ich hab!" heißt es dann.

Für mich das Schlimmste an der ganzen Geschichte sind die Menschen, die nicht eher genug haben, bis sie gar nichts mehr haben. Denn bis es soweit ist, daß die, von denen man noch sagen könnte "Geschieht ihm recht!", nichts mehr haben, bleiben in der Regel noch Hunderte und Aberhunderte rechts und links am Wegesrand liegen.

Es ist bald Weihnachten, Ihr Raffsäcke. Bessert Euch gefälligst!

Und Ihr jugendlichen, potentiellen Auf-die-Straße-Geher: Christus ist vielleicht auf den ersten Blick nicht so spektakulär und unmittelbar befriedigend wie ein Pflasterstein, der die Scheibe eines Bankgebäudes durchschlägt. Aber wenn Ihr Euch mal die Mühe macht, genauer hinzuschauen (Hallo-ho! Auf CHRISTUS, nicht auf die böse Kirche, die schlimmen Priester, die Kreuzzüge, die Hexenverbrennungen...), dann wird Euch eine Waffe in die Hand gegeben, die gleichzeitig so effektiv und doch so unblutig, so revolutionär und doch so gewaltlos ist, daß Ihr Blut und Gewalt schon sehr, sehr dringend benötigen müßt, um dazu noch "nein" sagen zu können. Die ganz Harten unter Euch werden dann sogar in der Lage sein, den Blick auch auf die Kirche zu richten und sie als den mystischen Leib unseres Herrn erkennen, der auch dann noch blendet, wenn schlimmes Pfaffenpack Mist baut. Versprochen!

Monday, December 15, 2008

Schlimm!

Es hat gestern am Nachmittag wieder zu regnen begonnen und im Grunde bis jetzt durchgeregnet. Daß heißt 24 Stunden Dauergeplätscher (mit einigen wenigen kurzen Ausnahmen). Zum Tiber bin ich nicht nochmal gepilgert, weil der Hin- und Rückweg zur Uni mir heut schon wahrlich genug nasse Füße und durchweichte Klamotten (trotz Regenschirm) eingebracht hat.

Das Ganze wirkt sich natürlich auf Dauer auch irgendwie auf's Gemüt aus. ICH WILL JETZT ENDLICH WIEDER MAL BLAUEN HIMMEL SEHEN! AAAAAAAAARRRGH! Aber nö, nur grau und naß und kalt. Grmblflxt.

Naja, es muß weitergehen. Übermorgen habe ich meine Präsentation im Seminar, und dann schalte ich einfach schon mal auf Leerlauf, um mich geziemend auf die Heimkehr vorzubereiten. Wir werden natürlich wieder das Haus voller Gäste haben. Das ist so Tradition zu Weihnachten.

Eine andere Tradition: Am Abend des 24. Dezember sind im Refektorium keine Gäste anwesend. Sollten welche im Hause sein, müssen die sich miteinander arrangieren. Denn die Heilige Nacht ist bei uns Familiennacht. Das klingt auf den ersten Blick (hä...?) unspannend, ist aber für mich immer einer der Höhepunkte des Jahres. Es sind ganz viele Mitbrüder da. Die offizielle Hauskrippe wird im Refektorium aufgestellt, wir zünden ca. 80-90 Kerzen an einem Riesen-Weihnachtsbaum an und schalten das Licht aus. Dann knödeln wir ein wenig "Adeste Fideles" und "Stille Nacht" und so, und dann gibt's ein Tröpfchen Punsch, ein Zigärrchen und viel fröhliches Getratsche und Gequatsche. Und es ist schön, daß wir an diesem Abend 'unter uns' sind. Das gibt einem wirklich ein kleines Familien-Gefühl.

Ich hatte bisher dreimal Schnee während des Weihnachtsurlaubs. Aber ich hatte noch keine weiße Weihnacht, weil der Schnee immer erst danach kam. Vielleicht klappt's ja in diesem Jahr (auch wenn die Prognosen das eher nicht bestätigen).

Also, Ihr Lieben: Richtet Eusch schon mal auf ein paar 'am-römsten'-freie Tage ein. Ich verlasse Rom schon am 19. Dezember, aber ich werde versuchen, ein paar Beiträge vorzuschreiben und so zu datieren, daß sie sukzessive Tag für Tag bis zum 24. Dezember von Blogger veröffentlicht werden. So kann ich wenigtens meinen Adventskranz proper runterbrennen lassen.

Sunday, December 14, 2008

Jetzt brennt sie...

... die rosafarbene Kerze!

Einen schönen dritten Adventssonntag Euch allen!

Ich habe leider nicht viel Zeit. Am Mittwoch muß ich meine Präsentation im "Alte monastische Texte"-Seminar machen und da gibt's noch ein wenig Finetuning zu erledigen.

Viel Neues gibt's auch nicht. Der Tiber benimmt sich noch einigermaßen, aber es soll wohl nochmal Regen geben... (gulp).

Avery Cardinal Dulles ist vorgestern im Alter von 90 Jahren gestorben. Hier ist ein Video von seiner Priesterweihe (1956). Er wurde von Kardinal Spellman geweiht, hat also in seiner Prieterlaufbahn drei New Yorker Erzbischöfe über- und vier erlebt.


Sprecht ein Gebet für den guten Kardinal.

Saturday, December 13, 2008

Drollig

Da der Hoppeditz ja bereits erwacht und die Karnevalssession somit eröffnet ist, gestatte ich mir, diese beiden Bildseiten aus einer stainalten portugiesischen Illustrierten zu veröffentlichen. Zu sehen sind Karnevalskostüme, vorwiegend von Kindern getragen.

Die Bilder sind etwas größer als gewohnt, damit Ihr die Details erkennen könnt.


Auf der ersten Seite gefallen mit besonders gut (von oben links nach unten rechts rot unterstrichen) der Mini-Louis-XV, die Militär-Gang, die Tanksäule (gab damals schon Avantgardisten), die klitzekleine Zigeunerin und die hochnäsige Edelfrau.

Auf der zeiten Seite verdienen besondere Beachtung (von oben nach unten rot gekennzeichnet) der stolze Torwart, dessen Bauch so rund ist wie der Ball, der Zwergen-Mozart und natürlich der mikroskopische Nachwuchs-Pfaffe.

Friday, December 12, 2008

Keine Panik!

Ich bin noch nicht weggespült worden!

Ich melde mich heute nur so spät, weil es ein ziemlich langer und voller Tag war, so mit Schule, Guadalupe-Festtag (nicht vergessen: Ich wohne bei Mexikanern! yayaya!) und dann noch einem kleinen Abendessen mit einem Bekannten...

Naja, jedenfalls ist der Tiber in der Tat ziemlich angestiegen. Vor drei Jahren war es schon mal ähnlich schlimm, aber da hat's komischerweise niemanden interessiert.

Hier sind mal zwei Bilder:

Hier ein Schuß vorbei an der Engelsburg auf den Tiber.

Und hier ein Vorher/Nachher-Bild. Schon ein Unterschied...

Okay, das war's auch schon für heute...

Thursday, December 11, 2008

Comic-Onomatopoesie

Okay, dieses Blog hat wahrscheinlich nur zwei bis drei Leser, die das, was nun folgt, wirklich zu schätzen wissen. Aber es muß einfach einmal gesagt werden, also bitte (** ta-dah **):

Die zehn schönsten Comic-Soundeffekte und ihre korrekte Buchstabierweise

Platz 10: *twoing*
    Beginnen wir mit einem eigentlich fast harmlosen Standard-Sound. Er steht für verschiedene Dinge, wie z.B. Trampolin-Sprung, Gummiband-Schuß oder auch für Sprungfedern, die als Schuhe verwendet werden. Anzufinden in diversen Warner-Bros Comics und Filmen.

Platz 9: *galosh*
    Dieser hübsche Klang ist dem Comic 'Cerebus' entnommen. Es beginnt als irrwitzig abgedrehtes 'Conan der Barbar für Intellektuelle', dreht dann aber nach der Hälfte seiner 300 Ausgaben immer mehr in Richtung der Privatphilosophie des Autors Dave Sim ab und verliert sich letztlich in überkandideltem Elitarismus. Schade. *galosh* jedoch ist Gold: Titelheld Cerebus, ein Erdschwein, beobachtet einen alten Gutsbesitzer, der sich ein Paar seltsamer Überschuhe anzieht und fragt, was das denn sei. "Es ist eine Galosche", kommt die Antwort. "Blöder Name", findet Cerebus. Im nächsten Bild sieht man die beiden durch ein Schneefeld gehen, und natürlich steigt von den Schuhen des Alten unaufhörlich ein kleines "galosh galosh galosh..." auf.

Platz 8: *slammo*
    Eine Emphase des Klassikers *slam*, die andeutet, daß hier eben mit besonderem Nachdruck geslammt wird. So geschehen in X-Men #171, als eine nichtsahnende Carol Danvers als Binary das Xavier Mansion besucht und dort auf eine damals erst von der "Brotherhood of Evil Mutants" weggelaufene und noch nicht von den X-Men akzeptierte Rogue trifft. Da Rogue einst Carol Danvers, als sie noch "Ms. Marvel" war, bei einem Kampf fast umgebracht und ihre 'Superpower' permanent absorbiert hat, haben die zwei Ladies natürlich noch ein Wörtchen zu wechseln. Die Szene ist sehr hübsch: Der Leser weiß bereits, daß Rogue im Mansion ist, um die X-Men um Hilfe zu bitten. Dann landet Binary draußen auf dem Rasen und man sieht sie hineingehen. Man denkt sich schon so "uh-oh!" und tatsächlich: Im nächsten Bild sieht man Rogue halb bewußtlos durch das Dach des Mansions BIS IN DEN ORBIT fliegen, begleitet eben von jenem schönen *slammo*

Platz 7: *voip*
    Und noch einmal die X-Men. *voip* ist einer der Sound-Effekte, die benutzt werden, um das Abfeuern eines Laserstrahls durch Dazzler zu untermalen. Sehr schön ausgedacht.

Platz 6: *smerl*
    Auch die Deutschen können es, ganz besonders Brösel, der Werner-Erfinder. *smerl* ist das Geräusch, daß ein mit ungeheurer Wucht geschossener und mit großem Drall durch die Luft fliegender Fußball macht. Ist doch klar, oder?

Platz 5: *önv*
    Nochmal Brösel und Werner. Der Kerl ist einfach gut. Was ist *önv*, werdet Ihr Euch fragen? Eindeutig: Das Geräusch, das entsteht, wenn ein Diaprojektor ein Bild auf die Leinwand wirft.

Platz 4: *snikt*
    Das Ausfahren von Wolverines Adamantium-Klauen darf in dieser Liste natürlich nicht felhen.

Platz 3: *whack-eth*
    Besonders schön: Prügeln auf Alt-Englisch. Stellt Euch einfach Bruder Tuck vor, der einem ungebetenen Schnüffler des Sheriffs von Nottingham eine mit der Keule überzieht. He whacketh, thou fallest!

Platz 2: *shlork-faglork*
    Ganz großes Kino: In MAD's Don Martin-Strips wird mit diesem herrlichen Klang wahlweise das Waten durch knietiefen Schlamm oder das Einschlagen diverser Sahnetorten in ihr Ziel angedeutet.

Platz 1: *runterschalt*
    Ja, ganz recht, Werner steht sogar auf Platz eins. Das Einbiegen eines Sportwagens in eine riskante Kurve mit *runterschalt* zu untermalen ist ein Geniestreich, der so offensichtlich ist und doch so überraschend. Glückwunsch. Brösel!

Okay, genug herumgealbert. Ich ziehe mich jetzt zur Vesper zurück. Ihr macht Euch gefälligst einen schönen Abend! Ciao!

Wednesday, December 10, 2008

Was sie damals so trieben... (Teil 4)

Wird mal wieder Zeit für einige Highlights aus meiner Genremalerei-Sammlung.

Da dies ja jetzt schon die vierte Installation ist und ich immer noch gut Munition für zwei bis drei weitere Fortsetzungen habe, werde ich auch mal ein eigenes Label anlegen, falls Ihr euch nochmal die alten Bilder anschauen aber nicht stundenlang suchen wollt.


"Na, diese Sauce haut dich um, nicht wahr?"
"Schärfer als die Predigten Eurer Eminenz ist sie allemal..."


"Und jetzt alle: 'Wunderschön prächtige, hohe und mächtige...'"


"Sieben Asse? SIEBEN ASSE...? Warte, Du...!"


"Hmmm..., laß' mal überlegen... Häretiker mit zehn Buchstaben, vorne ein "P", hinten "ANT"..."


"Ich wüßte zu gerne, was grade in deinem kleinen Hirnchen vor sich geht..."
'Mach' ich zuert groß oder klein oder beides...?"

Tuesday, December 09, 2008

Das Blöde an einem Blog-Adventskalender ist,...

... daß man sich selbst dem Druck aussetzt, jeden Tag etwas posten zu müssen. Mir ist heut so leer im Haupte, daher erzähle ich einfach eine Adventsgeschichte aus meiner Kindheit.

Meine Oma wohnte damals mit ihren zwei Schwestern bei uns im Haus, zwei Etagen über uns. Sobald der Advents-Startschuß gefallen war, ging bei Oma die Produktion der Weihnachtsplätzchen los. Dann wurde der Küchentisch von der Wand gezogen, meine Schwester und ich dahintergesetzt und Oma legte los. Spritzgebäck war mein Favorit. Oma hatte einen Fleischwolf, vor den man eine Leiste mit vier verschiedenen Spritzformen schieben konnte. Das Ding war schon mal ziemlich interessant aber auch frustfördernd: Ein Spritzgebäck war kaum länger als 7-8 cm, aber das Drehen am Fleischwolf machte so'n Spaß! Konflikt! Dilemma! Schwesterherz und ich haben dann natürlich trotzdem manchmal acht Kilometer lange Teigwürste produziert, weil man einfach nicht mehr aufhören konnte, wenn man einmal angefangen hatte.

Besser noch als der Fleischwolf aber war der Spritzgebäck-Teig in Rohform. Weiß nicht mehr genau, aber da kam glaub ich nur Butter, Mehl, Ei, Zucker und Vanillezucker rein. Aber - Mann! - hat das Zeug geschmeckt! Ich frag mich heute noch, wie man so etwas in den Ofen stecken und aus einer klebweichen, schmatzsaftigen, brutalsüßen Masse ein trockenes Stück Keks machen kann.

Schick sahen wir immer aus, wenn das Gröbste vorüber war. Es gibt - glaub ich - noch in irgendeinem Familienalbum ein Photo, das Schwesterherz und mich von den Nasenspitzen bis zu den Schnürsenkeln mit Mehl bedeck zeigt.

Oh, der Fairness halber sollte ich noch erwähnen, daß die fertigen Plätzchen nach dem Backen immer noch zur Hälfte mit Schokolade bestrichen wurden, was die ganze Geschichte natürlich für vernaschte Gören dann doch wieder irgendwie interessant machte.

Seufz... Lang ist's her...
Ich las grade dieses Zitat von Woody Allen:
    "Wie kann ich an Gott glauben, wenn sich erst letzte Woche meine Zunge in der Rolle einer elektrischen Schreibmaschine verfangen hat?"
Sollte die Frage nicht eher lauten:
    "Wie kann ich an Homo Sapiens glauben, wenn sich erst letzte Woche meine Zunge in der Rolle einer elektrischen Schreibmaschine verfangen hat?"

Monday, December 08, 2008

Von der unbefleckten Empfängis...

... oder - genauer - dem ""Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria" (heute, 8. Dez.), habe ich ja vor drei Jahren (Boah! Schon so lange her...) mal kurz geschrieben, um gegen die irgendwie doch recht verbreitete Meinung aufzuklären, dies habe etwas mit der Jungefrauengeburt zu tun.

Um das Ganze noch ein wenig breiter zu treten, gibt's heute den entsprechenden Text aus der dogmatischen Bulle Ineffabilis Deus vom Seligen Papst Pius IX, verkündet am 8. Dezember 1854:
    "„Zu Ehren der Heiligen und Ungeteilten Dreifaltigkeit, zu Schmuck und Zierde der jungfräulichen Gottesmutter, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zur Mehrung der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und definieren Wir: Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erretters des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt wurde, ist von Gott geoffenbart und darum von allen Gläubigen fest und beständig zu glauben."


Das heutige Posting ist ein bisserl spät, weil ich grade erst von einer Lichter-Prozession zur Ehren der Muttergottes von Lourdes zurückgekommen bin. Eine solche Prozession gab es in Rom offenbar zum letzten Mal vor 40 Jahren. Ein leicht traditionalistisch angehauchtes (aber das päpstliche Gütesiegel besitzendes) Institut hat nun - im 150. Jahr der Lourdes-Erscheinungen - einen kleinen Wiederbelebungsversuch gestartet und es lief ganz anständig: Eine halbe Tausendschaft walzte rosenkranzend und hymnend den Corso hinunter, sehr zum Staunen der Passanten, die es aber (kann ich fast gar nicht glauben) ganz augenscheinlich eher gut als lästig fanden, daß da durch die Traglautsprecher die "Ave Marias" knarzten. Die Prozession endete vor der Kirche Santa Matia in Aquiro. Dies ist die erste italienische Kirche, in der ein Bild der Gottesmutter von Lourdes verehrt wurde, also ganz klar Jubiläumskirche in diesem Jahr. Was mich an der Prozession am meisten gefreut hat: Es sind irrsinnig viele junge Familien mitgegangen.

Sunday, December 07, 2008

Die 100 Besten

Das Empire-Magazine hat eine Liste der "100 großartigsten Film-Charaktere" herausgegeben. Die Wähler waren die Leser und sie haben ihren Job bedingt anständig gemacht.

Heath Ledger's Joker wäre wohl nicht auf Platz 3 gelandet, wenn der Schauspieler nicht nach den Dreharbeiten an einer Pillenüberdosis gestorben wäre und gleich die Gerüchte losgingen, von wegen "Der hat den Joker so intensiv gelebt, der konnte nachts nicht mehr schlafen!" usw.

Brad Pitt's Tyler Durden auf Platz 1 geht schon irgendwie in Ordnung (irgendjemand muß ja Erster werden). Ich fand immer schon, daß Pitt ein wirklich guter Leinwand-Darsteller ist, aber mir gefiel er eigentlich in 12 Monkeys am besten.

Nur eine einzige Frau hat's in die Top 10 geschafft: Ellen Ripley, gespielt von Sigourney Weaver in Alien 1-4. Die hat's aber auch mal dicke verdient, nachdem sie sich gleich viermal mit diesen Schleimbiestern rumärgern mußte.

Davon abgesehen, daß die Liste natürlich total Hollywood-zentriert ist, werden jedem Leser je nach Geschmack und Vorlieben einige Charaktere fehlen. Ich z.B. traute meinen Augen nicht, als ich feststellen mußte, daß es weder Shaft, noch Popeye Doyle, noch Colonel Kurtz, noch Lester Burnham und noch nicht einmal Holly Golightly unter die ersten 100 schafften. Wasndasfürneliste?

Ihr könnt das Spielchen ja auch mal spielen und schauen, ob Eure Favoriten dabei sind.

Saturday, December 06, 2008

"Nein, ich kann mir jetzt nicht die Boxhandschuhe anziehen...

... weil der Nagellack noch trocknet."

Ideologien dienen nicht dem Menschen, sondern sie wollen den Menschen verändern, so daß er der Ideologie dient.

Ich kann mich also mit einer Milliarde Menschen gemeinsam glücklich schätzen, daß es Gott ist, der uns verändern will und im Idealfall auch verändert. Denn wenn er das tut, dann beginne ich, ihm zu dienen, nicht mehr den Menschen. Dann möchte ich bei ihm beliebt sein, nicht mehr bei den Menschen. Dann will ich mich ihm zu Füßen werfen, nicht mehr einem Menschen (na gut, vielleicht dem Heiligen Vater, aber den sehe ich dann nicht in seiner Person, sondern in seinem Amt). Und dann kann ich mit etwas mehr Gelassenheit auf den alltäglichen Wahnsinn blicken.

Ein typischer Fall für besagten alltäglichen Wahnsinn: Die Ideologie des Gender-Mainstreaming.

Meyers Lexikon:
    "Gender-Mainstreaming ist eine noch relativ junge politische Strategie zur Gleichstellung der Geschlechter. Gender-Mainstreaming zielt darauf, dass bei sämtlichen politischen Aktivitäten die Auswirkungen für Frauen und Männer beachtet werden. Das Konzept des Gender-Mainstreaming wurde auf der 4. UN-Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking als politisches Leitprinzip verankert und auf EU-Ebene mit Inkrafttreten des Amsterdamer Vertrages 1999 als rechtlich verbindlicher Auftrag festgeschrieben. Im selben Jahr erkannte auch das Bundeskabinett der Bundesrepublik Deutschland Gender-Mainstreaming als durchgängiges Leitprinzip der Bundesregierung in der Gleichstellungspolitik an."
Nochmal zum Auf-der-Zunge-zergehen-lassen: "... zielt darauf, daß bei sämtlichen politischen Aktivitäten die Auswirkungen für Frauen und Männer betrachtet werden."

Wie sieht es aber mit Auswirkungen von Aktivitäten aus, die vielleicht nicht (auf den erten Blick) als 'politisch' einzustufen sind? Wie steht's z.B. mit den Auswirkungen von Attacken auf den gesunden Menschenverstand? Kein Problem, wird sogar bezahlt:
    "Der Nationalpark Eifel ist ein schöner Flecken Erde zwischen Bonn und Aachen. Lichte Buchenwälder wechseln sich ab mit duftenden Heidewiesen. Es ist ein Ort, an dem alle Menschen gleichermaßen Ruhe und Erholung finden, Männer wie Frauen; ein Ort, so möchte man meinen, wo der Geschlechterkampf pausiert. Das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen traute dem Frieden nicht und schickte ein Expertenteam los, eine Soziologin, eine promovierte Ökotrophologin, sie hatten einen wichtigen Auftrag: "Gender Mainstreaming im Nationalpark Eifel - Entwicklung von Umsetzungsinstrumenten". Das klingt kompliziert, aber dahinter stand die Überzeugung, dass Sexismus nicht vor den Grenzen eines Naturschutzgebiets haltmacht. Nach elf Monaten Arbeit legte das Forscherteam einen 67-seitigen Abschlussbericht vor. Es empfahl zum Beispiel, Bilder von der Hirschbrunft möglichst aus Werbebroschüren zu streichen, denn so etwas fördere "stereotype Geschlechterrollen". Die Landesregierung überwies 27 000 Euro für die Studie." [Quelle: Spiegel, 30.12.2006]

Oder was ist mit Psycho-Terror im Namen der GM-Diktatur? Gerne:
    "Wer eine Vorstellung davon bekommen möchte, wie Gender Mainstreaming in der Praxis funktioniert, muss bei Ralf Puchert vorbeischauen. Puchert hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, einen anderen Mann zu formen, er verfolgt den Gedanken, seit er in den achtziger Jahren an der TU Berlin studiert hat. 1989 schloss er sich mit vier anderen Pädagogen aus seiner Männergruppe zusammen und gründete "Dissens", einen Verein für eine "aktive Patriarchatskritik".

    Spezialgebiet des Vereins ist Jungenarbeit. Von dieser hat Dissens eine sehr eigene Vorstellung, denn es geht dabei auch darum, Jungs früh zu Kritikern des eigenen Geschlechts zu erziehen. Es gibt ein einprägsames Beispiel, wie die Gender-Theorie Eingang gefunden hat in die angewandte Pädagogik.

    So spielten Dissens-Mitarbeiter bei einer Projektwoche mit Jungs in Marzahn einen "Vorurteilswettbewerb", an dessen Ende die Erkenntnis stehen sollte, dass sich Männer und Frauen viel weniger unterscheiden als gedacht. Es entspann sich eine heftige Debatte, ob Mädchen im Stehen pinkeln und Jungs Gefühle zeigen können, Sätze flogen hin und her. Am Ende warfen die beiden Dissens-Leute einem besonders selbstbewussten Jungen vor, "dass er eine Scheide habe und nur so tue, als sei er ein Junge", so steht es im Protokoll.

    Einem Teenager die Existenz des Geschlechtsteils abzusprechen ist ein ziemlich verwirrender Anwurf, aber das nahmen die Dissens-Leute in Kauf, ihnen ging es um die "Zerstörung von Identitäten", wie sie schreiben. Das Ziel einer "nichtidentitären Jungenarbeit" sei "nicht der andere Junge, sondern gar kein Junge".
    [ibid.]

Und Versuche der 'Umerziehung'? Können wir gar nicht genug von kriegen:
    "Bei uns gibt es besondere Förderung für Buben:
    • positive Körperwahrnehmung (Massage, Kosmetikkorb -eigenen Körper pflegen und achten, schön sein, Anbieten von männlichem und weiblichem Verkleidungsmaterial -in andere Rollen schlüpfen), fürsorgliche und behutsame Interaktion mit anderen Kindern aufnehmen ..)
    • positive Besetzung von Schlüpfen in „weibliche“ Rollen (Prinzessinnenkleid, Nägel lackieren..)
    • Konflikte begleiten (Alternativen zu Schreien, Toben, Hinhauen anbieten)
    • Erlernen von Umgang mit Puppen (positiver Begriff: Puppenvater)
    [Quelle: Homepage des Wiener Kindergartens 'Fun & Care', der auf seine geschlechtsspezifische Pädagogik ganz stolz ist]

Heute greife ich mir bei meinem Zeitungsmann am Largo Argentina die Zeit aus dem Regal und lese auf der Titelseite: "Die Würde des Menschen ist antastbar". Wenn die wüßten, wie Recht sie haben.

Aber vielleicht tue ich den EU-Bürokraten Unrecht. Vielleicht meinen sie es ja auch gut: Wenn das Abendland schon untergeht, dann bitte nicht quälend langsam, sondern so fix wie es geht. Also die Frauen raus aus dem Kreißsaal, die Männer rein in die Prinzessinnenkleider und dann geht's praktisch wie von selbst...

Was auch immer man sich an Positivem vom "Gender Mainstreaming" erhoffte (nicht, daß ich da übermäßig viel sehe...): Auf diese Art umgesetzt wird es sicher nur eine weitere Nummer in der Stand-up-Comedy, welche Europa dem gegen sie anrennenden und in ihr groß werdenden potentiellen Feind unaufhörlich bietet. Gender-Mainstreaming wird einer der Top-Gründe sein, warum die Moslems uns gleichzeitig verachten (Werteunterhölung, Identitätsraub, Selbstaufgabe) und lieben (Werteunterhölung, Identitätsraub, Selbstaufgabe).

Glückwunsch, Mädels, äh.... meine Herren (und Damen).

Friday, December 05, 2008

Do you really want to hurt me?

Die Zeit vergeht nicht nur, sie hinterläßt auch Spuren. Schaut Euch den Buben Georg an, der beweist es eindrucksvoll. Links sieht man ihn in seiner Rolle als Hermaphrodisiakum für all die Idol-Sucher, denen 1982 Punk zu hart und Popper immer noch nicht weich genug war. Rechts sieht man ihn 26 Jahre älter und schwerer. Nicht unbedingt eine hundertprozentige Verbesserung, aber wenigstens wissen wir jetzt, daß er tatsächlich ein Kerl ist.


Warum kreuzt Boy George plötzlich wieder in den Medien auf? Er war eigentlich gar nicht weg. Ich habe grade mal seine Discographie gecheckt und festgetellt, daß er seit 1987 immer fleißig Zeugs produziert und herausgegeben hat und außerdem wohl auch ein respektabler DJ ist.

Momentan ist man an ihm interessiert, weil es einen schön schrägen Gerichtsfall gab, in dem der Sänger heute schuldig gesprochen wurde. Er hat einen Norweger in dessen Appartment mit Handschellen an ein Heizungsrohr gefesselt. Warum? Da gehen die Versionen natürlich schwer auseinander. Laut Boy George war es ein Racheakt für Computer-Spionage, laut Norweger waren es Meinungsverschiedenheiten im 'privaten' Bereich. Das Strafmaß wird später bekannt gegeben...

Thursday, December 04, 2008

Römisches

Neulich sah ich auf dem Weg zur Uni Folgendes: Ein schwerer Mercedes rollte würdevoll an mit vorbei. Am Steuer ein geziemend distinguiert ausschauender älterer Herr mit altmodischem Millionärs-Wanst und sogar einer Perle in der Krawatte (weiß nicht, wann ich das zuletzt gesehen habe). Der Gute lenkte den Wagen mit beiden Knien und Bauchspitze.

Warum tat er dies? Weil beide Hände beschäftigt waren.

Warum waren beide Hände beschäftigt? Weil er über seine Freisprechanlage mit irgendjemandem telefonierte, ergo redete.

Italien: Die menschliche Fakultät der Sprache wird hier nicht gelegentlich unterstützt, sondern erst ermöglicht durch wüstes, vorzugsweise beidhändiges Gestikulieren.

Und während der Benz an mir vorbeizog, hob der plappernde und fuchtelnde Herr kurz den Kopf und nickte mir augenzwinkernd zu. Totales Multitasking.

Ich sah dem Wagen noch für fünf Sekunden staunend hinterher, so lange, bis er eine ziemlich scharfe Kurve nahm und ich mir einfach einredete, daß der Fahrer diese auch ohne Hände gemeistert hat.

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Es gibt gleich bei uns ums Eck eine dieser traditionellen römischen "Bars". In Rom ist eine Bar in der Regel das, was bei uns die Stammkneipe ist, außer, daß dort vorzugsweise Kaffee getrunken wird. Klar, es gibt auch Alkohol, aber der klassische Anblick in einer Bar sind drei Opis, die für acht Stunden über jeweils einem Espresso hocken und die Lage der Welt diskutieren. In Bars gibt's oft Tabak, so auch in der um die Ecke, die daher mein Anlaufpunkt für Rauchwaren ist. Der Padrone und die Dame hinter der Kasse haben mich seit ungefähr März in der "Stammkunde!"-Schublade. Also gibt's nicht nur ein nettes "Buon giorno, Padre", wenn ich in die Bar gestiefelt komme, sondern auch (ungelogen) mit jeder zweiten bis dritten Packung Luckies ein Einwegfeuerzeug für lau dazu. Ich steh bei mir im Zimmer mittlerweile bis zur Hüfte in BIC's. Jetzt habe ich damit begonnen, die Dinger am Angelicum zu verteilen, was mir hier mehr Bewegungsspielraum verschafft und den Rauchern an der Uni Freude bereitet. Sozusagen eine Win-Win-Entsorgung.

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Römer interessieren sich grundsätzlich für alles, nur nicht für das nervtötende Heulen einer Alarmanlage. Dies wird mit solcher Konsequenz ignoriert, daß ich kurz vor Ostern einmal für geschlagene sechs Stunden (von 14:00 bis 20:00 Uhr) dem lieblichen Getön einer Sirene lauschen durfte, die alle 5-10 Minuten ansprang und dann für ca. 120 Sekunden oh-ren-be-täu-bend heulte. Ich stand (wieder ungelogen) so gegen 17:00 mit einem Pflasterstein in der Hand unterhalb der an einem Haus befestigten Sirene. Aber sie lag in ungefähr drei Metern Höhe gleich neben einem Fenster und ich traute mich dann doch nicht. Naja, jedenfalls sind die ganzen Motorini-Fahrer in Rom so clever, und stellen ihren Alarm immer auf oberempfindlichste Stufe. Das ist der Grund dafür, warum bei heftigen Regen plötzlich immer diverse Motorroller anfangen, wie wild zu greinen! Und das, obwohl es niemanden interessiert! Aaaahh!

Gestern...

... gab's bei uns im Haus mal wieder den ganzen Tag kein Internet.

Deswegen ist Euch ein Adventskranz entgangen, den ich jetzt ganz frech einfach noch nachposte.

Hier isser!

Monday, December 01, 2008

3 violett, 1 rosa

Vielleicht gibt es einige unter Euch, die sich fragen, was es mit den Farben der Adventskranzkerzen auf sich hat. Hier die Erklärung:

Frage: "Warum die Farbwahl?"
Antwort: Weil es die klassische und propere Katholische Variante ist. Das bedeutet, daß mit der Farbwahl natürlich eine Bedeutung verbunden ist. Wir machen halt selten etwas "nur mal so". Violett - Violett - Rosa - Violett bezeichnet in korrekter Reihenfolge die Farben der Paramente, die der Priester an den Adventssonntagen trägt.

Frage: "Warum rosa am dritten Adventssonntag?"
Antwort: Kleiner Ausflug in die Fastenzeit: Rosa ist auch die Farbe für den vierten Sonntag der Fastenzeit, den Sonntag Laetare. Die Stationskirche des vierten Adventssonntages ist S. Croce in Gerusalemme. Ein weit, weit, weit zurückreichender Brauch war es, daß der Papst an diesem Sonntag in dieser Kirche spezielle, aus Gold gefertigte Rosen segnete, die dann an berühmte Kirchen, an Katholische Herrscher und an herausragende Katholische Persönlichkeiten oder Städte gesandt wurden. Daher wurde der Sonntag auch Dominica de rosa (Rosensonntag) genannt. Die Erklärung, wie sich Rosa als liturgische Farbe herausschälen konnte, liegt hier schon mal auf der Hand.

Frage: "Aber der Papst ist ja gar nicht der einzige Priester, der am Rosensonntag rosafarbene Paramente trägt!?"
Antwort: Stimmt! Der Brauch breitete sich fix aus, zuerst in Rom und später dann weltweit. Eine Zeitlang sah es so aus, als hätte für die liturgische Farbe rosa das letzte Stündlein geschlagen, aber dann ging es doch wieder los und heute sieht man wieder vermehrt Katholische Priester, die sich nicht scheuen, diese Farbe anzulegen (ermuntert und ermutigt sicherlich auch durch das Beispiel des Heiligen Vaters)...

Frage: "Okay, das erklärt die Farbe Rosa zu Laetare. Aber was ist mit dem dritten Adventssonntag?"
Antwort: Der dritte Sonntag des Advent hat auch einen eigenen Namen, nämlich Gaudete. Gaudete bedeutet so ziemlich dassselbe wie Laetare, nämlich Freuet Euch. Da es nun eine Gleichheit in der Bedeutung gibt, lag eine Gleichheit in der Farbe nicht fern.

Frage: "Muß der Priester an diesen beiden Sonntagen rosafarbene Paramente tragen?"
Antwort: Nö. Aber es ist ein schöner Brauch, und wie immer, wenn es um schöne Bräuche geht, sagt der Herr Alipius: Je mehr desto besser!

Eine schöne Adventszeit!

Ich habe mal einen kleinen Adventskranz gebastelt, der jetzt für Euch in jedem Posting bis Weihnachten mitbrennt und dessen Kerzen entsprechend kürzer werden. Ich habe selbstverständlich die klassische und einzig legitime Version (3 violette Kerzen, 1 rosafarbene Kerze) gewählt. Mehr dazu in einem späteren Beitrag.

Heute teile ich mit Euch die kurze Botschaft, die der Heilige Vater gestern beim Angelus an die deutschsprachgen Pilger und Besucher (Hey! Und was ist mit den deutschsprachigen Studenten?) gerichtet hat:
    "Mit Freude grüße ich alle Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache. Jesus Christus kam in die Welt, um uns Menschen die Liebe Gottes sichtbar zu machen. Er wird wiederkommen, um sein Liebeswerk an uns und in Gemeinschaft mit uns zu vollenden. Die Adventszeit lädt uns ein, mit wachem Herzen das Kommen des Herrn zu erwarten. Wie es im heutigen Tagesgebet heißt, wollen wir auf dem Weg der Gerechtigkeit Christus entgegengehen und uns durch Taten der Liebe auf seine Ankunft vorbereiten. Der Heilige Geist helfe uns dabei und führe uns durch die heilige Zeit des Advents."
Also, in diesem Sinne: Euch allen eine schöne Adventszeit. Laßt Euch vom Trubel nicht unterkriegen und wenn Ihr irgendwo in Deutschland auf einem Weihnachtsmark rumspaziert, dann trinkt mal einen Glühwein für mich mit!