Thursday, November 12, 2009

Ich tu's nicht

So lautet eine kleine, feine Webseite, auf der junge Menschen in kurzen, sehr ehrlich klingenden Statements ihr unbedingtes "Ja!" zum Leben begründen bzw. erklären, warum für sie eine Abtreibung nicht in Frage kommt. Ich habe mir grade ein paar der Statements durchgelesen und irgendwie geht es mir auf einmal richtig gut (nicht, daß es mir vorher schlecht ging... Ihr wißt schon, was ich meine...).

Die Webseite ist ein ganz gewaltiges, subversiv-gegenkulturells Rumpeln, verkleidet als eines der kleinen Dinge, die unser Leben so schön machen. Ich hoffe und bete, daß in Zukunft noch ganz viele junge Menschen so empfinden und entscheiden werden, wie diejenigen, die auf "Ich tu's nicht" ihr Statement abgegeben haben.

8 comments:

Anonymous said...

Ich teile die Begeisterung überhaupt nicht. In den Fragen von wahrer Liebe und ungeborenem Leben wirken geklaute Marketingsprüche des Zeitgeistes auf mich einfach nur 'daneben'. Diese Art von Werbekampagnen sind als Abklatsch überhaupt nicht originell und werden auch Jahrzehnte nach der imitierten, nach wie vor schockierenden (und verlogenen) Werbekampage für Abtreibung nicht besser.
Überhaupt zu suggerieren, dass man als Christ den leisesten Gedanken an eine Alternative zum Leben (Tu ich's oder lass ich's?) hegt, halte ich für eine misslungene Botschaft. Im übrigen kann das 'ich tu's nicht' so verstanden weden, dass diese jungen Katholiken zwar das 5. Gebot 'Du sollst nicht töten' respektieren , das 6. Gebot 'Du sollst nicht Unkeuschheit treiben' jedoch nicht unbedingt. Das kommt eben davon, wenn PHRASE vor INHALT kommt.

Der Herr Alipius said...

Naja, für mich war das Glas eben halbvoll...

Mal ehrlich: Die Logik zündet hier doch einfach nicht. Es handelt sich in vielen Fällen ja nicht um junge Menschen, die als Paradechristen mit eingebautem Dekalog-Piloten zu Welt kamen, sondern um Leute, die bis zu einem gewissen Zeitpunkt in ihrem Leben sich über Abtreibung überhaupt keine oder die falschen Gedanken gemacht haben. Somit wird hier überhaupt nicht suggeriert, daß diese Männer und Frauen, nachdem sie sich für Gott entschieden hatten, groß rumgrübelten, ob sie das Kind jetzt abtreiben sollen oder nicht. Es werden vielmehr ermuternde und nachahmenswerte Beispiele gegeben. Was daran 'daneben' sein soll, weiß ich nun wirklich nicht.

Und, richtig, die Botschaft kann so verstanden werden, daß diese Leute das sechste Gebot nicht beachten. Hier gibt also nicht notwendigerweise die Lebensrealität der jungen Menschen den Ausschlag sondern wohl eher die Phantasie bzw. das Mißtrauen des jeweiligen Lesers.

spero said...

Ich finde die Web-Site auch sehr gut. Erstens finde ich es mutig von den Teilnehmern sich dort mit ihren Fotos und oft sehr deutlichen Statements abbilden zu lassen. Zweitens denke ich, dass gerade das dabei helfen kann Altersgenossen zum Nachdenken anzuregen. Denn es ist so wie ein Statement sagt: fuer die meisten ist Abtreibung ueberhauptkein Thema und deshalb finden sie es auch nicht schlimm, weil sie nicht wissen was Abtreibung wirklich bedeutet.

Anonymous said...

Hier eine wirklich beispielhafte WERBUNG für das LEBEN, die auf EWTN läuft. Das Original: christlich, feinfühlig, ehrlich UND kampagnenfähig 'This iy my body':

http://www.youtube.com/watch?v=DCmLmZDpB4I

Anonymous said...

Falls noch ein paar Fakten zum Thema Abtreibung erwünscht sind: 2008 gab es in Deutschland offiziel (die Dunkelziffer ist sicher höher) 114.484 Abtreibungen (lt. stat. Bundesamt). Die Gesamtzahl geht seit Jahren zurück (2002 waren es noch über 130.000), aber klar, jede ist eine zuviel.
2.989 davon gehörten zur "medizinischen Indikation" (Behinderung des Kindes, Lebensgefahr der Mutter o.ä.). Und zur "kriminologischen Indikation" (Vergewaltigung), die immer mal wieder so gerne als argumentatives Geschütz ins Feld geführt wird ... 21. Von knapp 115.000.

Wir können einfach mal so feststellen: Für die allermeisten Abtreibungen in Deutschland gibt es noch nicht mal einen halbwegs nachvollziehbaren Grund - mal abgesehen davon, dass es vor Gott Sünde ist.

Freue mich auch über die Zeugnisse der Frauen auf der von Ihnen verlinkten Website! Und wünsche mir mehr davon!

Der Herr Alipius said...

Tolles, überzeugendes Video und ein wirklich guter Einfall, die Worte, "This is my body" auf diese Art einzusetzen!

Anonymous said...

Lieber Anonymus (der/die Erste),

zunächst war ich über Ihre Einstellung sehr erstaunt, aber Sie haben Recht: es steht ja schon in der Bibel. Gleicht euch nicht dieser Welt an (die Bibelstelle weiß ich leider gerade nicht auswendig). Dieser Tage habe ich auch wieder "sowas" gefunden: eine Kochsendung. Aber die Dame war (abgesehen vom "Gleicht euch nicht dieser Welt an") so damit beschäftigt, über die im Kalender stehenden Heiligen zu erzählen, dass sie mir ihrem Teig gar nicht fertig geworden ist. Das wirkt dann auch noch unglaubwürdig (als Köchin jedenfalls.)

Anonymous said...

Sehr geehrter curioustraveller,

Sie wünschen Sich Zeugnisse von Frauen, die nicht abgetrieben haben. Hier ist eines:

Eine Frau, gesundheitlich sehr schwach "beieinander", 7 Kinder daheim, ist wieder schwanger. Der Arzt rät ihr (1958) dringend zur Abtreibung wegen Lebensgefahr für sie selbst. Sie lehnt ab. Als ihr der Arzt dann rät, doch wenigstens nach der Geburt zu kommen, um eine weitere Schwangerschaft zu verhindern ... auch dies tut die Frau nicht und bringt (1961) - ebenfalls unter Lebensgefahr für sich und diesmal auch für das Kind - ihr neuntes Kind zur Welt.

Und eben dieses Kind, 1961 geboren, pflegt jetzt seine inzwischen 92jährige Mutter. Sonst müsste diese - unter 100%inger Inanspruchnahme von Sozialhilfe - ins Altersheim.

Warum werden Abtreibungen bezahlt? Das kann - wie man an diesem Beispiel sieht - doppelt kosten ...