Dieser Begriff taucht auf in den Kommentaren zu Florians Posting über die Reaktionen auf seinen Entschluß, Priester zu werden.
Vorab: Die dahinterstehende Geschichte unterstütze ich voll und ganz. Es gibt Männer, die haputsächlich (wenn nicht gar ausschließlich) aus folgenden Gründen Priester werden: Es gibt ein geräumiges Pfarrhaus, man hat ein gesichertes Einkommen und es wird einem irgengwie doch häufig immer noch ein gewisser Respekt entgegengebracht, welcher sich darin äußert, daß man auf der Straße gegrüßt oder mit "Hochwürden" angesprochen wird: Solche Männer sollten sich wirklich gut überlegen, was sie tun und sollten ihr Innerstes täglich auf den Kopf stellen auf der Suche nach der Berufung.
Sed contra: Wenn ich in Rom oder Wien spontan angelächt und gegrüßt werde (was sich in Rom immer besonders charmant anhört: "Buon giorno, padre"), dann freut mich das sehr. Denn ich sehe darin eine Geste, die dem gesamten Klerus gilt. Sprich: Es weckt in mir nicht dieses "Ganz genau! Ich bin toll, und ihr tut gut daran, dies nicht zu vergessen!"-Gefühl. Meine Gedanken gehen eher in richtung: "Och, guck mal! Da gibt's noch Leute, die sich über den Anblick eines Priesters freuen können und ihm das auch irgendwie mitteilen wollen". Dann freue ich mich weniger für mich selbst, als für die Priester und für die Kirche. Umgekehrt prallt es an mir ab, wenn ich stellvertretend für den gesamten Klerus von irgendwelchen Wickingern angespuckt werde. So etwas vernichtet mein Selbstwertgefühl ebensowenig, wie ein freundlicher Gruß es über das Ziel hinausschießen läßt.
Was ich künftigen und auch bereits geweihten Priestern damit raten will (wenn's denn gestattet ist): Giert nicht nach Gruß und Ehren, aber fallt auch nicht in das Extrem, allzu stolz auf Eure Demut zu werden.
5 days ago
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