- Die katholische Kirche bringt immer wieder bösartigen Blödsinn hervor [Das nur, damit von Anfang an kein Zweifel besteht, welch Geistes Kind der Autor ist]. Das scheint ein Gesetz zu sein [Das "Gesetz" ist der etwas krampfhaft wirkende rote Faden, wie man gleich sieht]. Kürzlich meinte ein Kardinal [Meisner], der Biologe Dawkins sei wie der Führer Hitler, da beide im Menschen nur Vehikel für Gene sähen [Hier das Zitat: "Ähnlich wie einst die Nationalsozialisten im einzelnen Menschen primär nur den Träger des Erbgutes seiner Rasse sahen, definiert auch der Vorreiter der neuen Gottlosen, der Engländer Richard Dawkins, den Menschen als Verpackung der allein wichtigen Gene, deren Erhaltung der vorrangige Zweck unseres Daseins sei“ Wo steht denn da was von 'Hitler'?]. Zum Glück aber gibt es noch ein Gesetz [Der rote Faden], und zwar ein gutes. Es heißt Godwins Gesetz (nomen est omen) und besagt, daß derjenige, der einen Vergleich mit den Nazis anführt, dabei verliert. Der Kardinal verliert auf jeden Fall, weil er Dawkins mit seinem unsäglichen Vergleich in die Knie zwingen wollte, als der britische Biologe sich gegen die Behauptung zur Wehr gesetzt hatte, Darwins Buch sei ein sakraler Text wie die Bibel [Ich persönlich steh ja nicht so auf Nazi-Vergleiche, weil sie so dampf-hammerig rüberkommen und oft so wirken, als wolle man es sich leicht machen. In diesem Fall aber liegt Kardinal Meisner nicht falsch: Denn wie hier - im Edge-Magazin - nachzulesen, plädiert Dawkins dafür, sechzig Jahre nach Hitlers Tod wieder über Menschenzucht nachzudenken. Somit ist ein Nazi-Vergleich vielleicht heftig aber nicht vollkommen aus der Luft gegriffen. Ich sehe also nicht, wie der Kardinal hier auf jeden Fall verliert. Ich sehe natürlich eher, wie kirchenfeindliche Wissenschaftler, die sich allzuviel Nachdenken außerhalb ihres Betätigungsfeldes ersparen wollen, gerne auf den "unzulässiger Nazi-Vergleich"-Zug aufspringen]. Wie viel Unfug glauben die Katholiken tatsächlich? Wie stumpfsinnig sind sie und ihre Herren wirklich [Niedlich: Wahrscheinlich, um sich davor zu schützen, daß Leute von ihrem Hirn Gebrauch machen und diesen Artikel gebührend zerpflücken, zieht der Autor schon mal präventiv die "Stumpf"-Karte. Übersetzt heißt der Satz: "Wenn ihr an meinen Worten zweifelt, oder gar versucht, Meisner zu verteidigen, dann seid Ihr stupmf!"]? Man könnte meinen, sie wollten es ihren Feinden leicht machen [** prust ** Als ob die Kirche es ihren Feinden noch leichter machen könnte, als der Autor es sich hier macht: Augen zu, Vorurteile raus und durch!]. Vielleicht ist das auch ein Gesetz [Hier reißt dann der rote Faden. Vielleicht sollte der Schuster lieber bei seinen Leisten bleiben und mit Gesetzen hantieren, von denen er etwas versteht. Davon gibt's im Bereich der Wissenschaft für den Autor doch sicherlich reichlich].
2 days ago
6 comments:
Die Frage ist doch: Was macht die Kirche ihren Feinden leichter?
Der Autor meint wohl, daß Meisner ein insgesamt schlechtes Bild auf die Kirche wirft und es dadurch für die Feinde der Kirche noch leichter wird, sie zu attackieren.
Dawkins steht ja jetzt aber auch nicht gerade wie eine Bastion aus Teflon da, an der alles mögliche abgleiten würde, weil er so furchtbar intelligent und stichfest argumentiert.
Wer auf diese Weise gegen einen angeblichen Nazi-Vergleich argumentiert, macht sich der Realsatire schuldig...
Im übrigen ist der Vergleich nicht so weit hergeholt: Wenn ich die Existenz Gottes oder einer höchsten moralischen Instanz über Bord werfe, dann bleibt, wenn ich konsequent zu Ende denke, nur noch der Sozialdarwinismus übrig ... oder?
@ Alipius:
Was der Journalist natürlich _zutiefst_ bedauert...
Ja, klar ;-D
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