Monday, November 30, 2009

Echt jetzt...?

Habe grade auf Yahoo eine Liste der Top-Suchbegriffe des Jahres 2009 gefunden
  1. Wetter
  2. Routenplaner
  3. Wikipedia
  4. Telefonbuch
  5. Horoskop
  6. Erotik
  7. Body Mass Index
  8. Lotto
  9. Mail
  10. Grußkarten
"Erotik" auf Platz 6? Noch hinter "Horoskop"? Werden die Deutschen abergläubischer und züchtiger?

Und wer, bittscheen, sucht denn nach "Wikipedia"? Ist es so schwer, sich wikipedia.org zu merken? Oder gilt eine Kombinationssuche wie z.B. "Schrödingers Katze Wikipedia" auch als Suche nach "Wikipedia"? Naja, die Suche nach Online-Enzyklopädien scheint - ebenso, wie die Suche nach Online-Telefonbüchern und -Grußkarten - ein Hinweis zu sein, daß wir uns tatsächlich auf dem Weg in die papierlose Gesellschaft befinden.

Hier die Listen der meistgesuchten weiblichen und männlichen Stars:

Mädels:
  1. Lady Gaga
  2. Heidi Klum
  3. Miley Cyrus
  4. Rihanna
  5. Emma Watson
  6. Britney Spears
  7. Sarah Connor
  8. Vanessa Hudgens
  9. Giulia Siegel
  10. Ashley Tisdale
Jungs:
  1. Michael Jackson
  2. Robert Pattinson
  3. Bushido
  4. Patrick Swayze
  5. Peter Fox
  6. Oliver Pocher
  7. Cristiano Ronaldo
  8. Michael Schumacher
  9. Eminem
  10. Zac Efron
Mann, ich werde alt! Wer sind denn die Nummern 3, 4, 8, 9 und 10 bei den Damen bzw. 2, 5 und 10 bei den Herren? Naja, jedenfalls scheint mit dem Tod in der Tat nicht alles vorbei zu sein...

Der Heilige Andreas

Heute gedenkt die Kirche des Heiligen Andreas, Apostel und Bruder des Simon Petrus.

Informationen über den Märtyrer finden sich reichlich. Ich habe eine Übersetzung der leganda aurea des Jacobus de Voragine gefunden, aus der ich mal ein paar Zeilen über den Heiligen Anderas zitiere, weil sie unter anderem einen der genialsten Gründe liefern, warum man eine Heiligenlegende zu Glauben nicht verpflichtet ist:
    Da unser Herr gen Himmel war gefahren, teilten die Jünger sich durch die Welt, und kam Sanct Andreas in das Land Scythia und Sanct Matthaeus predigte in dem Lande Murgundia oder Mirmidona. Die Predigt Sanct Matthaei aber verschmähten die Leute und stachen ihm die Augen aus, warfen ihn gebunden in einen Kerker, und wollten ihn über etliche Tage töten. Unter der Zeit erschien der Engel des Herrn dem Andreas und gebot ihm, daß er nach Murgundia ginge zu Sanct Matthaeo. Sprach Sanct Andreas, er wüßte des Weges nicht. Da gebot ihm der Engel, daß er an das Gestade des Meeres gehe, und in das erste Schiff steige, das er daselbst fände. Andreas tat, wie ihm der Engel geheißen hatte, und kam unter des Engels Führung bald in die Stadt mit einem glückhaften Wind. Und kam zu dem Kerker, den fand er offen; und sah Sanct Matthaeum, und weinte und betete. Da empfing Matthaeus sein Gesicht wieder, das ihm die Bosheit der Ungläubigen geraubt hatte; und fuhr von dannen und kam gen Antiochia; Andreas aber blieb zu Murgundia. Da ward das Volk zornig, daß ihm Matthaeus entronnen war, und nahmen Andream und banden ihm seine Hände, und schleiften ihn durch die Stadt, daß sein Blut auf die Erde rann. Da bat er unsern Herrn für sie in seinem Leiden, und bekehrte sie mit diesem Gebet zu Christo. Darnach fuhr er auch gen Antiochiam.

    Ich meine aber, was hier von der Heilung der Blindheit des Matthaeus erzählt wird, ist man nicht schuldig zu glauben; auf daß nicht so klein gemacht werde der große Evangelist und Apostel Matthaeus; als sollte er sich von Gott nicht selbst haben erbitten können, was Andreas ihm also leichtlich erwarb.
Ist das nicht klasse? Nicht: "Och, muß man nicht glauben. Ist doch alles eh nur frommer Schnickschnack." Sondern: "Dat hätt de och selvs jekünnt!"

Tobin vs. Kennedy

Ich weiß nicht, ob Ihr den Zwist zwischen Bischof Thomas J. Tobin (Rhode Island) und Patrick J. Kennedy verfolgt. Wenn nicht, hier eine kurze Zusammenfassung: Im Februar 2007 bat der Bischof den Politiker in einem vertraulichen Breif, vom Empfang der Kommunion abzusehen (es lag also kein offizieller, geschweige denn öffentlicher Ausschluß vor), so lange er in der Abtreibungsdebatte einen Standpunkt bezieht, der dem der Kirche direkt widerspricht. Tobin bot auch ein Gespräch an, erklärte den Inhalt des Briefes als vertraulich und behandelte ihn ebenso.

Kennedy empfing auch nach Erhalt des Briefes weiterhin die Kommunion. Letzten Monat kritisierte er dann die Haltung der Katholischen Kirche zu Abtreibungsfragen bzgl. der Gesundheitsreform und erwähnte dann auch, daß Tobin ihn in einem Brief gebeten habe, keine Kommunion zu empfangen (Kennedy hat also die Geschichte zuerst an die Öffentlichkeit gezerrt). Das Kongressmitglied ging aber noch einen Schritt weiter und sagte, der Bischof habe auch die Priester seiner Diözese gebeten, an Kennedy keine Kommunion auszuteilen. Tobin erwiderte, er habe dieses Thema nicht mit seinem Diözesanklerus besprochen.

Von da an ging's munter hin und her, immer schön öffentlich. Unter anderem behauptete Kennedy, seine Einstellung mache ihn nicht zu einem schlechteren Katholiken und verwies auf die Unvollkommenheit des Menschen. Bischof Tobin stellte klar, daß seine Einstellung den Politiker sehr wohl zu einem 'schlechteren' Katholiken mache und daß sich die Geschichte nicht einfach der 'Unvollkommenheit des Menschen' ankreiden ließe. Die frischeste Nachricht heute:
    Der Bischof von Rhode Island, Thomas Tobin, hat bei "FoxNews" zu seiner Entscheidung, den bekannten Jungpolitiker Patrick Joseph Kennedy vom Empfang der Hl. Eucharistie auszuschließen, Stellung genommen. Tobin stellte klar, dass solche Politiker nicht gezwungen sind, Katholiken zu sein, dass aber diejenigen, die diese Entscheidung treffen, verstehen müssen, was die Lehre der Kirche ist und diese auch akzeptieren müssen. "Das wichtigste Verbindlichkeit, die wir treffen können, ist unser Glauben, weil dies unsere Beziehung mit Gott festlegt. Nichts ist wichtiger als das. Und wenn Dein Beruf, Deine Arbeit oder Deine Berufung Dir hier in die Quere kommen, dann musst Du Deinen Job verlassen und Deine Seele retten.", erklärt Bischof Tobin gegenüber FoxNews.



Und wie wird die Geschichte im SPIEGEL präsentiert?
    US-Bischof straft Patrick Kennedy ab

    Vorläufiger Höhepunkt eines erbitterten Streits: Der katholische Bischof von Rhode Island will Patrick Kennedy wegen dessen liberaler Haltung zur Abtreibung nicht mehr bei der Kommunion sehen. Der Politiker sagt, der Geistliche halte ihn wegen seiner Ansichten für einen schlechten Katholiken.

    Die Kennedys gelten als bekannteste katholische [taufschein- und medien-mäßig] Familie in den USA, doch nun verweigert die katholische Kirche dem Kongressabgeordneten Patrick Kennedy offenbar das zentrale Sakrament der Kirche. Es ist der Höhepunkt eines seit Monaten [Jahren] schwelenden Streits zwischen dem konservativen Klerus und dem liberalen Politiker.

    Bischof Thomas Tobin habe ihm [im Februar 2007] geschrieben, dass er nicht mehr an der Eucharistiefeier teilnehmen dürfe [und ihn gebeten, vom Empfang der Kommunion abzusehen], sagte Kennedy der Zeitung "The Providence Journal". Außerdem seien die Priester der Diözese Rhode Island angewiesen worden, ihn nicht zur Kommunion zuzulassen [oder eben auch nicht, wie der Bischof sagt]. Woher die Information stammt, sagte Kennedy allerdings nicht. Die Eucharistie mit der Austeilung von Brot und Wein ist zentraler Bestandteil der katholischen Messe und damit der Kirchenzugehörigkeit.

    Die Entscheidung erstreckt sich dem Bericht zufolge nur auf das Gebiet des Bistums Rhode Island. Kennedy stünde eine Beschwerde beim Vatikan offen, doch Rom stößt nur selten die Entscheidung eines Bischofs um. Kennedy sagte in dem am Sonntag veröffentlichten Interview, der Bischof habe ihm erklärt, "dass ich wegen der Positionen, die ich mit meiner öffentlichen Funktion einnehme, kein guter praktizierender Katholik bin" [... nachdem Kennedy sagte, daß seine Einstellung ihn nicht zun einem schlechteren Katholiken mache].

    Bischof Tobin selbst will den Sachverhalt nun anders [korrekt] dargestellt wissen. Er habe [hat] niemanden angewiesen, Kennedy die Kommunion zu verweigern, ließ er in einer Stellungnahme am Sonntag mitteilen. Vielmehr habe er [hat er] Kennedy bereits 2007 in einem vertraulichen Gespräch [Brief] gebeten, nicht mehr zur Kommunion zu kommen.

    Der Streit zwischen beiden Männern begann im Oktober [je nachdem, wie Kennedy den Brief auffaßte, wohl auch schon im Februar 2007], als Kennedy in einem Interview die katholischen Bischöfe in den USA wegen ihrer Haltung zur Gesundheitsreform kritisierte. Der Klerus will das Vorhaben der Regierung nur dann unterstützen, wenn die staatliche Finanzierung von Schwangerschaftsabbrüchen eingeschränkt wird.

    Tobin verlangte nach dem Interview eine Entschuldigung. Kennedy schrieb dem Bischof daraufhin: "Wie jeder in Rhode Island respektiere ich sehr die katholische Kirche und ihre Führung. Aber der Umstand, dass ich in einigen Fragen eine andere Meinung habe als die Hierarchie der Kirche, macht mich nicht zu einem schlechteren Katholiken [bingo]. Ich lebe [im Original "embrace"] meinen Glauben, der die Existenz einer unvollkommenen Menschheit anerkennt [Erkennt der Glaube diese Existenz lediglich an? Oder gibt er uns auch die Werkzeuge zur Besserung?]."

    Tobin antwortete in der Kirchenzeitung: "Sie können das nicht auf eine 'unvollkommene Menschheit' schieben. Ihre Haltung ist inakzeptabel für die Kirche und skandalös für viele unserer Mitglieder [nochmal bingo]."
Die Gruppe Catholic Democrats, die sich für eine Ausweitung des Angebotes staatlich finanzierter Abtreibungen ausspricht, versucht es seit letzter Woche übrigens mit zwei Tricks:
    a) Mehrheits-Moral: Es ist richtig, weil die Mehrheit es will.

    b) Schauder-Syllogismus: Viele Republikaner sind gegen Abtreibung. Bischof Tobin ist gegen Abtreibung. Tobin ist daher Wasserträger der Republikaner, somit ist der 'Feldzug' des Bischofs politisch motiviert und hat nichts mit moralischen Fragen zu tun.
In einem Interview wurde Bischof Tobin gefragt, ob er in der Frage der Abtreibung so standhaft ist, weil er seine Karriere in der Kirche vorantreiben will. Das erinnert mich gleich wieder an die Sickos, die ein Kind an der Hand eines Katholischen Priesters sehen und sich prompt wildesten Mißbrauchs-Phantasien hingeben: Die Medien in den USA sind mittlerweile teilweise so eindimensional, daß eine andere Motivation als die der Karriere schwer denkbar ist bzw., daß jede öffentliche Bewegung in ihrer Phantasie als ein Annähern an die nächste Karrierestufe gilt.

Schwester Robusta

Sunday, November 29, 2009

Muß mal kurz ein Lob austeilen!

Die Fortuna ist doch tatsächlich nach dem vierzehnten Spieltag in der zweiten Liga bester Aufsteiger! Auf Platz 4 stehn' sie!

Weiter so, Jungs!

Für das Kind in uns...

Aus gegebenem Anlaß möchte ich auch in diesem Jahr wieder auf diese Seite aufmerksam machen, auf welcher man sich einen Online-Adventskalender anlegen kann. Es geht schnell und ist kostenlos. Ich empfehle das Motiv mit dem verschneiten abendlichen Dorf und dem Schneemann in der rechten unteren Bildecke. Da treiben sich lustige Pinguine herum, Wölkchen ziehen, Schneeflocken fallen, im Hintergrund dudelt "Kling Glöckchen" und die Fußspuren im Schnee führen sogar in eine Kirche hinein!

Hier eine Vorschau:


Besonders süß: Wenn man versucht, ein Türchen frühzeitig zu öffnen, sieht man eine kleine Hand, die zweimal an der Abdeckung zuppt und dann mit einem schönen **patsch**-Sound eine gewatscht bekommt.

Wenn Ihr's noch irgendwie reinquetschen könnt...

... möchte ich Euch herzlich bitten, für einen Feund zu beten, der sich morgen einer Computertomographie unterziehen wird. Das Ergebnis könnte unter Umständen sehr niederschmetternd sein...

Jetzt nochmal offiziell...

... und mit Kerze:


Ich wünsche allen am römsten-Lesern einen geruhsamen Ersten Advent, einen schönen Start ins neue Kirchenjahr, eine nicht ganz so oberpanische Vorweihnachtszeit und so richtig dicke Vorfreude auf die Geburt Christi.

Mit dem Advent kam jetzt auch der Winter nach Rom. Es ist kühl geworden und grau; grade hat's sogar ein wenig geregnet. Schade, daß es in Rom praktisch nie schneit. Das wär mal was: Adventszeit im verschneiten Rom...

Schwester Robusta

Saturday, November 28, 2009

So...

Hab' grade die Erste Vesper des Ersten Adventssonntags gebetet. Ganz für mich alleine, vor dem Tabernakel in unserer Hauskapelle. Klar, im Petersdom hätte ich es etwas dicker haben können, mit dem Heiligen Vater und so. Aber erstens habe ich in diesem Jahr nirgendwo ein Ticket ergattern können. Das alleine ist noch kein Argument, da mich die Petersdom-Türsteher eh immer so reinlassen, wenn ich im vollen Augustiner-Chorherren-Wichs und mit Dackelblick antanze. Zweitens war mir aber auch heute nicht so nach Menschenmassen.

Was bedeutet der Advent in diesem Jahr für mich (und um drei Ecken herum auch für die treue am römsten-Leserschaft)?

Nun, nach meinem Last-Second-Getobe vom vorigen Eintrag will ich nun ernsthaft versuchen, mich nicht nur innerlich würdig und mit Freude, mit geistiger Demut und mit geistlichem Feuer auf die Menschwerdung meines Heilandes vorzubereiten, sondern diese innerliche Disposition auch ein wenig auf meinem Blog durchscheinen zu lassen. Also: Gebt mir nur ja keinen Anlaß zum Toben! ;-)

Echt jetzt: Ich habe mir z.B. als Advents-Extra vorgenommen, mit ganz besonderer Sorgfalt auf das Unterlassen von Sünden zu achten und darüberhinaus einen täglichen Zusatz-Rosenkranz für die Einheit der Katholiken (im Sinen des vorigen Eintrags) zu beten. Wer da einsteigen will, der sei herzlich willkommen!

Blog-mäßig ist mir noch nichts Besonderes eingefallen. Ehrwürden Robusta wollte ich eigentlich auf Urlaub schicken, aber das fand sie gar nicht witzig. "Was?" hieß es gleich. "Jetzt? Zur Adventszeit? Nix! Ich muß auf meinem Posten bleiben!" Okay, einverstanden.

Einen Blog-Adventskalender könnte ich mir schon vorstellen. Ich glaube, ich habe auch schon eine Idee. Wenn ich genug Material finde, dann mach' ich das (** geheim-tu **).

Euch allen aber wünsche ich auf jeden Fall und von Herzen und in mitbrüderlicher Zuneigung einen ganz, ganz hervorragenden, würdigen, ruhigen Ersten Adventssonntag!

Es driftet

Während der letzten Wochen und Monate beschleicht mich das Gefühl, als häuften sich in Blogoezese und Medien Berichte über eine gewisse "Unzufriedenheit" innerhalb der Katholischen Kirche.

Vaticarsten hat bereits im Oktober eine hübsche Zusammenfassung der unaufhörlich hin- und herfliegenden Anschuldigungen aufgelistet. Die Punkte sind allesamt würdig und recht, aber schon in der Com-Box zeigt sich, daß die Lösung gleichzeitig ferner und näher liegt, als man glauben mag:
    Ein zustimmender Kommentar: "Es darf halt kein Erstell-dir-dein-eigenes-persönliches-Christentum werden."

    Ein zweiter, ebenfalls zustimmender Kommentar: "Genau das verstehe ich unter “katholisch” - eine Kirche, in der ALLE Platz haben können, wenn sie denn wollen und an Christus glauben. Unabhängig von der Art und Weise ihrer Glaubenspraxis,..."
Man ist sich also nicht nur einig, daß die Streitereien ätzen, sondern auch, daß in der Kirche für jedermann Platz sein muß, ohne daß es einen Cafeteria-Katholizismus gibt. Aber wie soll das zu bewerkstellingen sein?

Es mag eine Zeit gegeben haben, in der viele, wenn nicht gar die meisten der Unzufriedenheitsäußerungen gegenüber der Katholischen Kirche (und hier vor allem gegenüber Papst, Episkopat und Magisterium) frei nach dem Motto "Wer keine Probleme hat, der macht sich welche" entstanden. Die Aufbruchsstimmung war da, Europa hatte sich das Katholisch-Sein noch nicht so richtig abgewöhnt, Autoritäten und Hierarchien durften - nein: mußten - angezweifelt werden, und die Früchte von fast zweihundert Jahren Umsturz und Neuerung schienen nun endlich auch in den Kirchen, den Klöstern, den Bischofspalästen und den Pfarrhäusern zu ernten zu sein. Da machen wir mit! Für eine neue, bessere Kirche! Was soll da schon schiefgehen?

Ich möchte an dieser Stelle auf einen fast drei Jahre alten Beitrag hinweisen. Lest ihn jetzt (Zauberwort: ** gefälligst! **) und kommt dann wieder.

Ja, anfangs war das sicherlich verlockend und interessant, Papst und Magisterium zu spielen. Es tat ja niemandem weh und brachte Schulterklopfen und zustimmendes Nicken von Gleichgesinnten ein. Doch das Lüftchen, welches damals den Muff von 2000 Jahren aus den Talaren wehen wollte, ist heute zu einem Hurricane angewachsen.

Dort, wo alles sich dreht und alles driftet, dort heftet man den Blick am besten auf einen Fixpunkt. Und dieser Fixpunkt ist für uns Katholiken der Papst. "WAAAAS? Nicht Christus?" höre ich. Nun, wenn ihr genau hinlest (Mt 16,18), dann erkennt Ihr, daß damit automatisch Christus gemeint ist. Und wenn Ihr genau hinschaut, dann erkennt Ihr, wie leicht die ganze Sache aus dem Ruder läuft, wenn man sich ausschließlich auf Christus beruft und Seinen auserkorenen Felsen ignoriert.

Nein, Leute. Mit der Zofferei um der Zofferei willen muß es ein Ende haben. Katholizismus und Christentum hängen in Europa so ziemlich am Tropf. Wer da immer noch mit seinem "Katholischer als Du"-Getue punkten will (sei es von rechts oder links), dem sei gesagt, daß er sich und der Kirche einen bedeutend größeren Dienst erweist, wenn er schlicht und einfach tut, was der Papst und das Kirchliche Lehramt ihn oder sie zu tun bitten. Das gilt für Laien, das gilt für Priester, das gilt für Bischöfe. Steckt Euch Eure Extratouren - seien sie konservativer oder liberaler Natur - dorthin, wo die Sonne nicht scheint und versucht wenigstens um der nächsten Generationen willen, Euren Stolz herunterzuschlucken. Der kommt, wie Ihr Euch vielleicht entsinnt, eh nicht so gut rüber, wenn Ihr einst auf der Waage steht.

Was der Papst erlaubt, das tut. Was der Papst verbietet, das laßt. Wenn Ihr jemanden erwischt, der es genau andersherum macht, verweist freundlich aber bestimmt auf die Wirklichkeit. Geht's einfacher? Wohl kaum.

[Präventives Dementi: Nicht jeder, der sich jetzt angesprochen fühlt, wurde auch angesprochen. Ich habe mir primär den Frust von der Seele geredet über Leute, die immer so tun, als hätten sie den Katholizismus nicht nur erfunden, sondern auch brav über 2000 Jahre verwaltet]

Habt mehr Kinder!

Vielen Dank an David, der auf seinem Blog auf die Seite 1000plus hingewiesen hat. Das Projekt möchte, wie der Name schon sagt, mindestens 1000 Frauen im Schwangerschaftskonflikt dabei behilflich sein, sich für ihr Kind zu entscheiden.



Die Hilfsangebote sind mannigfaltig: Neben der Beratungsarbeit gibt es auch das sogenannte Frauenförderprogramm, welches in Fällen finanzieller Not und Familienkonflikten hilfreich zur Seite stehen will. Dies geschieht auf unterschiedlichste Art: Durch eine gespendete Babyerstausstattung, durch zinslose Darlehen, aber auch durch Vermitteln einer Tagesmutter, sowie Ehe- und Lebensberatung.

Laut 1000plus sind im Durchschnitt 5000 € nötig, um einer Mutter zu helfen und ein Baby zu retten. Spenden werden also nicht nur gerne angenommen, sondern dringend benötigt.

Fehlzündung

"Ungebetenes Paar schmuggelt sich ins Weiße Haus"

So war es heute morgen überall zu lesen.

'Und das merken die erst ein Jahr später?' schoß es mir durch den Kopf...

Schwester Robusta

Friday, November 27, 2009

Kleiner Snack zwischendurch...

Gefangenmaurer

Auf kath.net gibt's ein ganz interessantes Interview mit Ex-Freimaurer Burkhardt Gorissen.

Real-Satire

Via pro:


Kinder auf Atheisten-Plakat kommen aus christlicher Familie



An vier verschiedenen Stellen in Großbritannien hängt in den letzten zwei Novemberwochen das Plakat der "Britischen Humanistischen-Vereinigung": in Belfast, Cardiff, Edinburgh und in London. Darauf sind zwei strahlende Kindergesichter zu sehen, und sie bitten den Betrachter: "Bitte kleb mir kein Etikett auf. Lass mich erwachsen werden und für mich selbst entscheiden." Gemeint ist die Religion: Im Hintergrund sind Begriffe wie "katholisches Kind", "protestantisches Kind", "muslimisches", "marxistisches" oder "anarchistisches" Kind zu lesen.

Kinder, die durch gläubige Eltern "gelabelt" werden, bekämen Probleme, so die Aussage der Plakataktion der "Humanisten". Denn sie würden sozial ausgegrenzt und würden weniger über andere Religionen lernen [Ja, klar. Dann doch lieber garnichts über keine Religion lernen. Das scheint ja wohl das Ziel der 'Humanisten' zu sein. Immerhin lautete deren Bus-Slogan: "Es gibt wahrscheinlich keinen Gott". Jetzt so zu tun, als sei es ein Jammer, wenn Kinder nicht alles über alle möglichen Götter lernen, ist doch der Gipfel der Heuchelei]. Ein Kind, dem man sage, es gehöre dieser oder jener Religion an, könne "andere Optionen" ausblenden oder ihnen "feindlich" gegenübertreten, sind die Initiatoren überzeugt [Sorry, aber bei dem Missionierungsdrang, den die Atheisten momentan an den Tag legen, glaube ich kaum, daß ein Kind von atheistischen Eltern sich in der Frage 'Gott oder nicht, und wenn ja, welcher?' völlig ungestört und unvoreingenommen entscheiden kann]. Schließlich schaffe es eine "negative Gesinnung" gegenüber dem Glauben anderer, wenn man sie religiös erziehe [Ich denke nicht, daß Kinder von ateistischen Eltern so erzogen werden, daß sie gläubigen Menschen gegenüber eine durchgehend positive Gesinnung haben]. "Das Versehen eines Kindes mit einem Etikett hat zur Folge, dass es seinen Glauben für immanent wahr und den Glauben anderer Religionen für unterschiedlich und anders hält" [Hmm... Ob das daran liegen mag, daß der Glaube anderer Religionen unterschiedlich und anders ist?], erklärt die Webseite der Organisation. Das "Labeln" von Kindern komme einem Zwang gleich, denn es nehme den Kindern die Möglichkeit zu wählen [Okay, und wo genau sind 'humanistisch', atheistisch oder religionslos keine Etiketten?].

Außerdem sei es eine "Bedrohung", denn es berge das Risiko, dass sich Kinder von ihren Eltern trennten, falls das Kind den Glauben seiner Eltern ablehne [Och Mädels, bitte! Es gibt Dutzende von Gründen, warum Eltern und Kinder sich zoffen und sich trennen. Wollt Ihr in Zukunft auch Plakate aufhängen, auf denen junge Mädchen davor gewarnt werden, einen Punk-Bassisten mit nach Hause zu bringen, sich die Haare zu färben oder sich ein Tattoo oder ein Piercing zuzulegen? Das Trennungsszenario klingt sehr unglaubwürdig. Christliche Eltern werden ihr Lüttes in der Regel nicht so einfach vor die Türe setzen, wenn es morgen nach Hause kommt und erklärt, es sei jetzt Atheist]. Weitere "Gefahren" berge die Religion selbst: "Gericht und Höllenfeuer etwa, mit dem Unglaube verknüpft wird" [Wie? Was? Moment...: Die Religion birgt die Gefahr des Gerichtes und des Höllenfeuers? Also sind Gericht und Höllenfeuer real? Also gibt es einen Gott? Aber Gericht und Höllenfeuer gelten trotzdem nur für getaufte Christen?].

Richard Dawkins, Autor mehrerer Bestseller, darunter "Der Gotteswahn", und Vizepräsident der Britischen Humanistischen-Vereinigung, finanzierte die Aktion mit [Überraschend...]. Zusätzlich ruft die Organisation weiterhin zu Spenden auf. Die "Buskampagne", wo Busse mit der Botschaft "Es gibt keinen Gott" durch das Land fuhren, sei gut angekommen, sind die Atheisten erfreut. "Viele Menschen haben großzügig für diese Botschaft gespendet." Dadurch ermutigt, beschlossen die Initiatoren, eine weitere Plakataktion durchzuführen. Die Humanisten sammeln weiter Geld, um die Arbeit gegen religiöse Erziehung und gegen so genannte "Glaubensschulen" fortsetzen zu können [Gegen, gegen, gegen... Das alte Programm der Atheisten: Nicht aufbauen, sondern niederreißen]. Schulen also, die nach ihrer Meinung für Kinder entscheiden, welcher Religion sie angehören sollen. Das Spendenziel sind laut ihrer Webseite 30.000 britische Pfund (33.000 Euro). Bislang seien rund 18.000 Euro gesammelt worden.

Die britische "Times" berichtete am Wochenende, das Plakat mit den lächelnden Kindern sei eine fast ;-) "perfekte Werbeanzeige für den neuen Atheismus", den Dawkins und seine Vereinigung so propagierten. "Wäre sie nur nicht so weit entfernt vom Atheismus, wie sie es nur sein kann", fügt die Zeitung hinzu. Denn Charlotte (8) und Ollie (7), die auf dem Plakat abgebildet sind, gehören einer Familie mit klaren christlichen Überzeugungen an, fand das Blatt heraus. Der Vater, Brad Mason, sei unter evangelikalen Christen in Großbritannien so etwas wie eine Berühmtheit, so die "Times": Er ist der Schlagzeuger des bekannten christlichen Sängers und Lobpreisleiters Noel Richards. Mittlerweile betätigt sich Mason als Webdesigner und Fotograf und vertreibt seine Bilder über Foto-Agenturen. Und so stellte er auch die Fotos seiner lachenden Kinder beim Internetportal "istockphoto.com" online. Dort fanden die Atheisten sie und benutzen sie für ihre Anzeige gegen religiöse Erziehung.

Der Vater sagte gegenüber der "Times": "Es ist irgendwie witzig, denn offenbar suchten sie nach Fotos von Kindern, die glücklich und frei aussehen. So kam es, dass sie sich Kinder von Christen aussuchten. Das ist Ironie. Die Humanisten wussten offenbar nicht, aus welchem Hintergrund diese Kinder kommen. Offenbar war etwas Besonderes in ihren Gesichtern. Also fanden sie, sie seien offenbar glücklich und frei, ohne dass sie wussten, dass es Christen sind. Das ist ein Kompliment. Ich vermute, das zeigt, dass wir unsere Kinder auf gute Art und Weise aufgezogen haben und dass sie glücklich sind."

Auch Gerald Coates, Leiter des "Pioneer"-Kirchennetzwerkes, dem Mason und seine Familie angehörten, bevor er nach Dorset umzog, sagte: "Ich finde es lustig, dass die glücklichen und befreiten Kinder auf dem Atheisten-Poster in Wirklichkeit Christen sind."

Die Britische Humanistenvereinigung erklärte, ihr sei es egal, ob die abgebildeten Kinder einen christlichen Hintergrund hätten. "Das ist ein Punkt unserer Kampagne", sagte Andrew Copson, Direktor des Bereiches für Erziehung bei der Atheisten-Organisation, "Menschen, die uns kritisieren, weil wir sagen, Kinder in religiösen Familien könnten nicht glücklich sein oder Kinder sollten keinerlei Kontakt mit Religion haben, sollten sich die Zeit nehmen, unsere Anzeigen zu lesen. Die Botschaft ist, dass das 'Labeln' von Kindern mit der Religion ihrer Eltern die Rechte der Kinder und ihre Autonomie verkennt [Ja, das Recht auf's Himmelreich gibt's nun in der Tat nicht, was in unserer Zeit des permanenten gleichzeitigen Anklagens Anderer und des Einklagens eigener Rechte natürlich skandalös ist. Aber das ist kein Grund, den Kleinen nicht frühzeitig den Weg dorthin zu ebnen]. Wir sagen, dass Religionen und Philosophien - und 'humanistisch' ist eines der Label, die auf unserem Poster stehen [Okay, wenigstens sind sie sportlich] - jungen Kindern nicht umgehängt werden sollten [Und darf ich meinen Kindern denn Fleisch zu essen geben? Darf ich sie medizinisch behandeln lassen? Darf ich ihnen einen Namen geben? Darf ich sie als Buben oder Mädchen etikettieren?]."

Das Weblog "Atheism is dead" ("Atheismus ist tot") mokierte sich in einer Kritik zur Plakataktion darüber, dass Richard Dawkins selbst ein Jugend-Sommerlager unterstütze, das jährlich von Atheisten organisiert wird. Dort wird den die 8 bis 17-Jährigen das atheistische Gedankengut vermittelt [War doch klar. Jede(r) soll für sich selbst entscheiden, es sei denn, ich entscheide für ihn oder sie]. Nach Vorbildern in den USA und Kanada gibt es seit vergangenem Jahr nun auch in Großbritannien atheistische Sommercamps: das humanistische Jugend-Ferienlager "Camp Quest UK". Die Veranstalter wollen nach eigenen Angaben eine "gottlose Alternative" zu den überwiegend christlichen Sommercamps bieten. In diesem Jahr, dem "Darwin-Jahr", war beim "Camp Quest" in der englischen Grafschaft Somerset vor allen die Evolution Thema. Autor Dawkins unterstützt das Ferienlager durch eine Stiftung. Die Veranstalter versichern, dass ihr Camp "frei von religiösen Dogmen" ist [Mal abgesehen von den Dogmen des Atheismus].

Ich schmeiß mich weg!

Tausend Dank an Raphaela, die mir - sozusagen als Rache für den durch die neulich gepostete Literal Video Version von Total Eclipse of the Heart verursachten Ohrwurm - einen Link zur Bethlehemian Rhapsody von den Apologetix zugeschickt hat. Ich habe mich köstlich amüsiert.




Is this a real guy? Is he just fantasy?
‘Cause of his grand size, no one’s safe from fatality
Open your eyes, look up at Goliath, and see:

GOLIATH
I’m dressed for war boys, I need no infantry
Because I’ll meet the one you propose
Israelites, pick my foe
Anyway, I’ll win, so it doesn’t really matter to me

DAVID
Mama, there’s still no man who can come against this threat
You might figure now we’re dead
Mama, Goliath is testing us
And know he’s gonna know they’re all afraid
Mama, he’s a mean and crazy guy
He’ll come right back again this time tomorrow
Daring us, Scaring us- cause he wants to meet in battle
Hooray! My time has come
Been a shepherd all my life-but I’m taking on this giant
Goodbye, everybody – but not for long
God will lead me all the while I face this brute
C’mon...

CHOR
(David you’re a whimp though)

DAVID
I’m not gonna die
The One who wins my battle is Lord over all

GOLIATH
I see a little silly shepherd, not a man
What are you trying to prove? You’ll be chewed up and mangled!
Send a boy to fight me? A very very tiny flea!

DAVID
Gol-la-liath! Gol-la-liath! Gonna die you big galoot!
I’ll kick your butt!
I trust the Lord but nobody trusts me

CHOR
He trusts the Lord but suffers from insanity
Daring to fight ‘gaist this monstrosity

DAVID
Evil comes, evil goes- you will get deposed

GOLIATH
I will not, no! I will not get deposed

DAVID
Yes, you will (repeat) Your head will rol

GOLIATH
No, no, no, no, no, no, no!
Come-to-me-a! Come-to-me-a! Let the eagles pick your bones
Beelzebub and his devils gonna fight for me for me for me

DAVID
So you think you can scorn me and spit on my tribe?
So you think you’re above me just based on your size?
Oh, baby…. you ain’t just duelin’ David
You’e gonna get it now- cause God’ll win my battle here

CROWD
Oh yeah! Oh yeah! Oh yeah!

DAVID
Guys I’m really flattered-yet it wasn’t me
God wins every battle- God wins every battle for me

STIMME
David will be king soon

Verstehen?

Anläßlich des 40sten Jahrestages der Einführung der neuen Messe gibt es auf anderen Blogs schon ein wenig zu Lesen. Es werden im Laufe des Tages sicherlich noch einige Stimmen hinzukommen.

Ich habe zu dem Thema eine Anekdote parat, die mir ein altgedienter Priester aus Köln einst erzählte. Es kam kurz nach der Einführung des novus ordo ein altes Mütterchen zu ihm und beklagte sich:
    "Überall wird herumerzählt, daß wir jetzt endlich alles verstehen können. Aber ich habe das Gefühl, als ob ich jetzt alles verstehen müßte."
Das faßt es für mich ziemlich gut zusammen...

Schwester Robusta

Thursday, November 26, 2009

Tod, wo ist dein Stachel?

Nachdem ich heute die feine Letzte-Worte-Sammlung auf conservare gelesen hatte, fiel mir wieder ein Artikel aus der Zeit vom vergangenen Donnerstag ein. Dieser trägt den Titel "Die neue Sichtbarkeit des Todes" und weist mit folgendem Teaser auf:
    "Tod und Trauer sind ein öffentliches Ereignis geworden, nicht nur im Fall des Torhüters Robert Enke. Bedeutet dies das Ende der Verdrängung oder ist es der Anfang der Banalisierung?"
Der Artikel konjugiert dann die ganze "alte" Todesverdrängung und die "neue" Sichtbarkeit des Todes durch, liest sich angenehm, stellt Fragen, findet Antworten und knallt dann plötzlich frontal mit dem Kopf gegen die Laterne, wenn es heißt:
    "Damit kein Mißverständnis entsteht: Niemand sollte sich ein Urteil darüber anmaßen, welche Geste und welche Sprache einen Trauernden tröstet, welches Gedicht, welche Melodie, welche Religion oder welche Post-Religion ein Leid "sagbar" macht."
Hier wird dann plötzlich mit offenen Karten gespielt: Nicht der Tod ist es, der uns beschäftigt, sondern das Sterben als Vorspiel zum Tod und der Verlust als sein Effekt. Beides jedoch, Sterben und Verlust, ist ebenso unumgänglich, wie der Tod - neben dem Atmen und dem Kater am Morgen danach - zu den natürlichsten und normalsten Dingen gehört. Und genau dieses Bewußtsein für die Unumgänglichkeit und für das Normale fehlen heute.

Wer die Zitate auf dem conservare-Blog liest, der wird schnell erkennen, wie gerechtferting und gar nicht anmaßend das Urteil ist, daß der christliche Glaube beim mit den Katholischen Sakramenten versehenen Menschen nicht nur ein Sterben in quasi-eckhartscher Gelassenheit (in Bezug auf den Willen Gottes) ermöglicht, sondern auch den Hinterbliebenen echten Trost gibt.

Was den Tod betrifft: Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er existiert. Wenn ein Mensch gestorben ist, ist er tot. Es ist dann ein Toter. Aber "Der Tod"...? Wer oder was soll das sein? Sicher, man kann sagen, der Tod sei der Verlust des Lebens und Sterben der Übergang vom Leben zum Tod. Aber gehen wir denn nicht von einem Leben ins nächte, nämlich in das der ewigen Glückseligkeit (entweder direkt oder nach geziemender Läuterung) bzw. in das der ewigen Gottesferne?

Oder ist "Der Tod" das Gespenst des letzten Zweifels? Ist er die Angst vor dem "Was wäre, wenn...", kurz bevor man für immer die Augen schließt? Ist er die Leere, die für einen Augenblick gähnt, während der Körper entschläft und der Geist ein letztes Mal zuckt?

Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, daß ich mich mein Leben lang fest an meinen Gott halten will und einst in meinem Katholischen Glauben sterben möchte. Denn nur so, den Blick aufs Kreuz geheftet, an welchem mein Heiland hängt und hinter dem bereits der Glanz des Heeres der Engel und der Schaar der Heiligen aufgeht, die mich - nach wieviel Zeit im Fegefeuer auch immer - einst begrüßen werden, werde ich den "Tod" fragen können: "Wo ist dein Stachel?"

Thanksgiving

Ich bin heute etwas spät mit dem Bloggen, weil ich direkt nach der Uni zum North American College raufgepest bin. Chase, ein Mit-Student, hatte mich zum traditionellen Thanksgiving-Lunch eingeladen. Das NAC war - wie zu Thanksgiving üblich - mit großen Namen voll. Die Kardinäle Stafford und Foley waren da und auch der US-Botschafter, außerdem Unmengen von Studi-Nasen und Nasinnen, die man halt so im Laufe der Jahre kennenlernt. Also großes Hallo, viel Gequatsche und lecker Essen.

Besondere Überraschung und persönlicher Höhepunkt: Erzbischof Raymond Burke, vormals St. Louis, jetzt Präfekt der Apostolischen Signatur, war auch da. Ich bin ja normalerweise nicht so ein Fanboy. Aber als ich Erzbischof Burke im Gewimmel erspähte, da riß ich meine Kamera heraus, stellte sie für Licht und Entfernung richtig ein, warf sie im Sprung Chase zu und schrie noch "Abdrücken!", bevor ich mit einem gezielten Satz an Burkes Seite landete. Ergebnis ist ein leider etwas verwackeltes Photo, welches ich trotzdem präsentiere:


Warum der Starrummel? Ich mochte Erzbischof Burke schon immer gerne nur aufgrund der Sachen, die ich von ihm und über ihn las (Hier ein älterer Bericht). Er hat in seinen beiden Diözesen (Lacrosse und St. Louis) für eine ansteigende Zahl von Berufungen gesorgt und sich zudem gut und persönlich um "seine" Seminaristen gekümmert. Er ist orthodox und verkauft sich bzw. die Katholische Lehre nicht aus Publicity-Gründen oder um der "Nettigkeit" wegen. Sprich: Er schlägt auch mal drein, wo die Inhalte und Wahrheiten unseres Glaubens verwässert oder vertilgt werden sollen. Väterlich zwar, aber dennoch unmißverständlich. Das machte ihn zu einen der sowohl beliebtesten als auch verhaßtesten Bischöfe Amerikas. Allerdings sind es genau die richtigen Leute, die ihn nicht mögen, was mir widerum zeigt, daß er auf dem richtigen Pfad ist. Und - wie ich heute bei einem kurzen Schwatz feststellen durfte - er ist auch noch wahnsinnig freundlich und bescheiden, fast demütig. Schlicht und einfach ein Vorbild, nicht nur für uns Jungspunde, sondern auch für nicht wenige Brüder im Bischofsamt.

Wie wär's mit ein paar Gebeten für den guten Erzbischof? Ich mach's jedenfalls.

Schwester Robusta

Wednesday, November 25, 2009

Panik-Paramente

Scipio hat zwar schon die Katze aus dem Sack gelassen, aber ich werde mein geplantes Posting trotzdem noch frech hinterherschieben:

Das Blog Bad Vestments ist genau das, was Doktor Dandy braucht, wenn er - z.B. während einer langweiligen Soirée - theatralisch und wirkungsstark eine Ohnmacht induzieren will.

Es ist alles dabei:

Das bereits in einem früheren Posting prophezeihte Modell "Die Küche am Morgen danach"


Bizephaler Technicolor-Alpdruck


Two in one: Camping-Zelt und Chormantel


Wenn ein Latte Macchiato und eine Kartoffel Nachwuchs zeugen...


Ernsthaft...?


Diese und viele andere Lowlights gibt's auf dem Blog zu bestaunen. Check it!


Doktor Dandy meint:


"Kommt schon, Leute! Nur noch diese letzte Zigarette! Dann schau' ich mir auch die restlichen Bilder an und fall tot um!"

England

Aus dem guardian [ÜS meine]:

    Heterosexuelles Paar beginnt Rechtsstreit, nachdem ihm eine Zivilpartnerschaft verweigert wurde [Ja, Ihr habt richtig gelesen: 'heterosexuelles Paar']

    Tom Freeman und Katherine Doyle wurde vom Londoner Stadtrat die Partnerschaft verweigert, da das UK-Gesetz Zivilpartnerschaften von Personen mit unterschiedlichem Geschlecht verbietet

    Ein Paar, welches sagt, sie wollen die ersten Heterosexuellen in Großbritannien sein, die eine Zivilpartnerschaft haben, kündigte an, einen Rechtsstreit zu starten, nachdem ihr Gesuch heute abgelehnt wurde.

    Tom Freeman und Katherine Doyle, beide 25, wollen die gleichen Rechte wie jedes Ehepaar, sagen aber, sie wollen nicht gesehen werden als Leute, "die im Stillen mit der Segregation einverstanden sind, die im Eherecht zwischen gleichgeschlechtlichen Zivilpartnerschaften und der normalen Ehe herrscht" [Und ich hatte bzgl. politischer Korrektheit bisher eigentlich immer nur das Schlimmste befürchtet, nicht das Allerschlimmste... Aber, klar: Wo ein Mikro, eine Kamera, ein Reporterblock, sprich: wo Öffentlichkeit ist, da ist auch ein Anliegen larmoyanter 'Opfer' nicht fern].

    Das Paar beantragte eine Zivilpartnerchaft im Meldeamt von Islington, im Norden von London, aber diese wurde ihnen verweigert, da das UK-Gesetz Zivilpartnerschaften gegensätzlichen Geschlechts verbietet.

    Freeman und Doyle, die vom Menschenrechtsaktivisten Peter Tatchell unterstütz werden, planen nun, sich Rechtsbeistand zu suchen.
[Kurzer Exkurs: Tatchell ist eine Ganzköper-Tränendrüse, ursprünglich aus der Gay-Aktivisten-Ecke kommend, nun aber für jede Schlagzeile zu haben, die nach dem riecht, was er unter Minderheitenschutz und Kampf gegen Diskriminierung versteht. Er versuchte unter anderem im September letzten Jahres, die Seligsprechung von Kardinal Newman zu torpedieren, da der Vatikan den Kardinal exhumieren ließ, obwohl dieser in seinem Testament gewünscht hatte, neben seinem lebenslangen und besten Freund Ambrose St John begraben zu werden, was dann auch geschah. Des Kardinals Wunsch war für Tatchell ein eindeutiger Beweis seiner Homosexualität. Newman-Spezialist Ker glättete zwar die Wogen, doch dies brachte Tatchell nur noch mehr auf die Palme und er antwortete mit einem Artikel auf seiner Homepage, der gut als Lexikon-Eintrag unter irrational funktioneren würde. Meine Lieblingsstelle ist die, wo Tatchell (für den es ebensowenig Zweifel an Newmans Homosexualität gibt, wie er Beweise dafür hat) fragt, wie denn der Vatikan wissen könne, daß Newman nicht schwul war: "Wurde Newman während jeder Nacht seines Lebens von vatikanischen Spionen in seinem Schlafzimmer beobachtet?" Ich denke, daß dies nicht möglich ist, weil das Schlafzimmer ganz offenbar schon bis zur Decke mit OutRage- oder FROCS-Aktivisten vollgestopft war. Genug abgeschweift...]
    "Wenn es sein muß, werden wir unsere Berufung bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte schleppen", sagte Freeman, ein Beamter.

    In einer gemeinsamen Erklärung sagte das Paar, sie seien "traurig und enttäuscht" [Uuuund, bingo! Da haben wir schon die larmoyanten Opfer!], daß sie aufgrund ihrer Sexualität zurückgewiesen wurden. "In einer Demokratie sollten alle Institutionen allen Leuten offenstehen", fügten sie hinzu ["Hallo, liebe Erstklässler! Unser heutiges Thema: Demokratie"].

    Tatchell sagte, das Paar habe eine rauhe Rechtsschlacht vor sich und benötigte jede Menge Unterstützung. "Dies ist das erste Mal, daß das Verbot für heterosexuelle Paare, eine Zivilpartnerschaft einzugehen, herausgefordert wird", sagte er [Oh nein...! Er wird doch nicht...]. "Tom und Katherine werden diese Zurückweiseung zuerst vor den Britischen Gerichten anfechten müssen und, wenn das fehlschlägt, sich an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strasbourg wenden müssen [Um Himmels Willen! Nein, bitte nicht...]. Auch wenn ich viel Zeit meines Lebens damit verbracht habe, gegen Homophobie anzukämpfen, stehe ich heterophober Diskrimination [Aaaaah! Er tut es! Er tut es wirklich! "Heterophobe Diskrimination"] ebenso ablehnend gegenüber" [Okay, und die Beamten im Meldeamt von Islington leiden jetzt genau unter was? Unter der Furcht, man könnte sie für heterosexuell halten? Unter der Furcht, heterosexuell zu sein? Unter der Furcht, von einem/einer Heterosexuellen angemacht zu werden? Gott steh uns bei!].
Wilkommen im 21. Jahrhundert: Wer kein Leben hat, der läßt es verfilmen...

Schwester Robusta

Tuesday, November 24, 2009

Yum!

Was cute overload für Tiere, ist epicute für Nahrung: Statt niedlicher Tiere gibt es dort niedliches Essen. Jede Menge Bilder von kleinen, schönen und bunten, größtenteils süßen Schweinereien, die so richtig Appetit machen. Hier eine kleine Auswahl:






Der große Pups


放屁 (fang pi) ist Chinesisch und bedeutet "großer Furz" aber auch "Bluff" oder "Lüge". Folgerichtig trägt diese Installation des chinesischen Künstlers Chen Wenling den Titel "Was Du siehst könnte nicht real sein". Dargestellt ist ein Bulle, der, angetrieben vom eigenen Darmwind, wie ein Geschoß einem gehörnten Mann (dem Teufel?) in den Rücken fährt und ihn gegen eine Wand schmettert. Weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll, außer, daß ich den am Boden liegengebliebenen Schuh besonders schön finde und daß moderne Kunst auch für Kinder langsam wieder interessant wird.

Es gibt so Tage und Wochen...

... da scheint jede zweite Webseite, auf der ich lande, Satans Gütesiegel zu tragen.

Man steckt ja nicht drin: Meistens bin ich auf einer Seite, weil ich dort wirklich etwas zu tun habe, sprich, weil sie meinen Suchkriterien entspricht. Manchmal lande ich eher aus Neugierde irgendwo, weil irgendetwas interessant aussieht. Und manchmal, besonders, wenn ich über Image-Search nach einem hübschen Bild suche, um einen Blogeintrag zu illustrieren, klicke ich dann auf einen Preview, der ganz anständig aussieht und lande auf Seiten, die von Kopf bis Fuß nach Schwefel stinken.

So geschehen vor ein paar Tagen, als sich das nebenstehende Bild in eine Suche geschmuggelt hatte. 'Hey!' dachte ich. 'Ein klassisch ausschauendes Buntglas-Kirchenfenster mit Fragezeichen-Motiv! Das läßt sich sicherlich in Zukunft mal prima in einem Beitrag verwenden...'

Also * klick * und willkommen in der Hölle!


Church Outing heißt die Seite, und wenn Ihr glaubt, das nebenstehende Bild sei schon irgendwie geschmacklos, dann zieht Euch warm an.

"Das Licht der Wahrheit in die Finsternis der Heuchelei!" lautet der Slogan.

Wie das funktionieren soll? So:
    "Wenn Ihr Informationen habt, daß ein Priester der Erzdiözese (Washington; hier scheint die Seite hauptsächlich "zuständig" zu sein) schwul ist (oder auch eine heterosexuelle Affaire hat), dann teilt Eure Geschichte bitte mit."
Warum das so dringend notwendig ist? Darum:
    "Die U.S.-Bischofskonferenz hat, angeleitet von Joseph Ratzinger, Papst Benedikt XVI, soeben einen Hirtenbrief herausgegeben in dem jeder Gemeindepfarrer des Landes angewiesen wird, auf die Zerstörung schwuler und lesbischer Familien hinzuarbeiten."
Also lautet der Aufruf:
    "Wir ermutigen jeden Katholischen Priester der Erzdiözese Washington, schwul oder hetero, sich für das einzusetzen, was richtig ist, und daher der gleichgeschlechtlichen Ehe ihre Unterstützung zu geben. Wir bitten Euch, an der Seite vieler anderer religiöser Häupter zu stehen, die durch das Clergy United for Marriage Equality-Gelöbnis bereits Unterstützung gaben. Wir möchsten schließlich jeden Katholischen Priester ermutigen, Gott und der Kraft Christi zu vertrauen, die ihnen durch diesen schwierigen aber wichtigen Akt der Wahrheit, des Glaubens und der Liebe hilft. Es ist nicht die Absicht dieser Seite, das Leben von nicht-outen Priestern komplizierter zu machen, sondern wir möchten ihnen dabei behilflich sein, sich der haßerfüllten und schmerzbringenden neuen Richtung entgegenzustellen, in welche die Kirchenhierarchie die Heilige Mutter Kirche steuert.

    Dementi: Ziel dieser Seite ist nicht, schwule Katholische Priester gegen ihren Willen in die Öffentlichkeit zu zwingen. Ziel dieser Kampagne ist es, Berichte über alle schwulen Priester in der Erzdiözese zu sammeln, so daß wir mit ihnen arbeitn können, um ihnen dabei behilflich zu sein, in dieser wichtigen Frage der Kirchenhierarchie die Stirne zu bieten."

Einige Punkte dazu:

Am offensichtlichsten ist natürlich der Hexenjagd-Aspekt. Ober-schmuddelig und obendrein gefährlich. Ich habe in meiner Verzweiflung erstmal auf einigen klassischen katholischen US-Blogs geschaut, was man da so meint. Einige Leser des Creative Minority Report finden die Seite im Grunde nicht schlecht, da sie Priester mit schwulem Doppelleben ans Licht spülen und so in den Gemeinden für Klarheit sorgen könnte. Naja, wenn ich mir überlege, daß jedermann und jedefrau, die grade mal auf einen Priester nicht so gut zu sprechen sind, ihn bei Church Outing anschwärzen und somit für unabsehbaren Schaden sorgen können, finde ich den Preis ein wenig hoch.

Der Hirtenbrief, der zur Zerstörung schwuler und lesbischer Familien aufruft, trägt den Titel "Marriage - Love and Life in the Divine Plan" und ist hier als pdf erhältlich. In erster Linie betrachtet dieser Brief die Ehe und den Wert der Ehe als natürliche Einrichtung und vom Standpunkt der Kirche aus. Es geht vor allem darum, jungen Paaren das volle Ausleben ihrer Versprechen zu ermöglichen und darum, die Ehe zu fördern und vor Umdefinition zu schützen. Von "Zerstörung" kann nicht mal im Traum die Rede sein. Im Gegenteil: Der Brief beruft sich explizit auf den Katechismus und bekräftigt, daß die Kirche die Würde homosexueller Personen anerkennt und dazu auffordert, ihnen mit Respekt zu begegnen. Wenn jetzt einige rufen "Ach, das sagen die doch jetzt nur!", dann kann ich nur entgegenen, daß dies halt keine Einbahnstraße ist. Wer glaubt, der Schwulenbewegung und der gleichgeschlechtlichen Ehe durch Webseiten wie dieser einen Dienst zu erweisen, der zeigt, daß er an einem respektvollen Dialog nicht das gerinste Interesse hat.

Das Clergy United for Marriage Equality-Gelöbnis wurde - soweit ich es überblicken konnte - von keinem römisch katholischen Geistlichen unterzeichnet. Auch dieses sollte zu denken geben. Es zeigt sich hier, daß es auf Katholischer Seite nicht um plumpen Haß oder persönliche Gefühle gegenüber Schwulen und Lesben geht, sondern schlicht und einfach um eine im Katholischen Glauben verankerte Sicht der Ehe, die sich nicht umbiegen läßt. Auch, wenn man vielleicht geneigt ist anders zu empfinden: 45 von 228 abstimmenden Bischöfen stimmten bei der Verabschiedung des Hirtenbriefes mit "Nein" (was nicht unbedingt auf die Frage der gleichgeschlechtlichen Ehe zurückzuführen sein muß, aber wer weiß). Sie sehen sich aber in Fragen der Doktrin nicht als Individuen, sondern als Hirten und gehen daher auch nicht in der Öffentlichkeit Punkte sammeln. Folgerichtig kommt die Webseite des CUME-Gelöbnisses aufgrund des Presse-Spiegels dann auch eher wie ein antikatholischer Melting-Pot rüber ("WIR unterstützen! DIE lehnen ab!").

Gradezu abscheulich ist der klebrig-selbstgerechte Tonfall von Church Outing. Wie können die es wagen, katholischen Priestern diese Knarre auf die Brust zu setzen (denn es betrifft ja wie gesagt alle: Niemand ist vor einer "Anklage" geschützt. Nicht einmal die enthaltsam Lebenden), nur um sie dann zu "ermutigen" sich für das einzusetzen, was richtig ist. Wie soll dieses "Ermutigen" denn aussehen?
    "Hey! Du hast aber eine schöne weiße Weste und einen guten Namen! Wäre doch schade, wenn es da plötzlich Flecken gibt! Guck mal, wir brauchen hier nur eine klitzekleine Unterschrift zur Unterstützung unseres Anliegens. Hmmm...? Komm schon! Nur eine Unterschrift!"
So vielleicht? Herzlichen Glückwunsch!

Der Gipfel ist natürlich, daß man sich auf dieser Seite nicht einmal schämt, Gott und die Kraft Christi ins Spiel zu bringen und von einem Akt der Wahrheit, des Glaubens und der Liebe zu sprechen.

Global Warming...

Global Fooling?

Dieses Editorial in der Washington Times berichtet von Computerhackern, die von der Climate Research Unit (CRU) der University of East Anglia (UEA), England, eMails in der Größenordnung von 160 Megabites gezogen haben.

Ein Teil der Korrespondenz ist offensichtlich eine Absprache zwischen diversen Wissenschaftlern: Daten, die ihre Global-Warming-Behauptungen nicht unterstützen, sollen versteckt oder vernichtet werden.

Wenn das stimmt, dann weiß ich schon, wo diese Herren sich demnächst meinen Carbon-Footprint hindenken können.

Schwester Robusta

Monday, November 23, 2009

Verkorkste Meisner-Klatsche

Leser Jan machte mich auf folgenden, kurzen Eintrag im Wissenschaftsfeuilleton aufmerksam:
    Die katholische Kirche bringt immer wieder bösartigen Blödsinn hervor [Das nur, damit von Anfang an kein Zweifel besteht, welch Geistes Kind der Autor ist]. Das scheint ein Gesetz zu sein [Das "Gesetz" ist der etwas krampfhaft wirkende rote Faden, wie man gleich sieht]. Kürzlich meinte ein Kardinal [Meisner], der Biologe Dawkins sei wie der Führer Hitler, da beide im Menschen nur Vehikel für Gene sähen [Hier das Zitat: "Ähnlich wie einst die Nationalsozialisten im einzelnen Menschen primär nur den Träger des Erbgutes seiner Rasse sahen, definiert auch der Vorreiter der neuen Gottlosen, der Engländer Richard Dawkins, den Menschen als Verpackung der allein wichtigen Gene, deren Erhaltung der vorrangige Zweck unseres Daseins sei“ Wo steht denn da was von 'Hitler'?]. Zum Glück aber gibt es noch ein Gesetz [Der rote Faden], und zwar ein gutes. Es heißt Godwins Gesetz (nomen est omen) und besagt, daß derjenige, der einen Vergleich mit den Nazis anführt, dabei verliert. Der Kardinal verliert auf jeden Fall, weil er Dawkins mit seinem unsäglichen Vergleich in die Knie zwingen wollte, als der britische Biologe sich gegen die Behauptung zur Wehr gesetzt hatte, Darwins Buch sei ein sakraler Text wie die Bibel [Ich persönlich steh ja nicht so auf Nazi-Vergleiche, weil sie so dampf-hammerig rüberkommen und oft so wirken, als wolle man es sich leicht machen. In diesem Fall aber liegt Kardinal Meisner nicht falsch: Denn wie hier - im Edge-Magazin - nachzulesen, plädiert Dawkins dafür, sechzig Jahre nach Hitlers Tod wieder über Menschenzucht nachzudenken. Somit ist ein Nazi-Vergleich vielleicht heftig aber nicht vollkommen aus der Luft gegriffen. Ich sehe also nicht, wie der Kardinal hier auf jeden Fall verliert. Ich sehe natürlich eher, wie kirchenfeindliche Wissenschaftler, die sich allzuviel Nachdenken außerhalb ihres Betätigungsfeldes ersparen wollen, gerne auf den "unzulässiger Nazi-Vergleich"-Zug aufspringen]. Wie viel Unfug glauben die Katholiken tatsächlich? Wie stumpfsinnig sind sie und ihre Herren wirklich [Niedlich: Wahrscheinlich, um sich davor zu schützen, daß Leute von ihrem Hirn Gebrauch machen und diesen Artikel gebührend zerpflücken, zieht der Autor schon mal präventiv die "Stumpf"-Karte. Übersetzt heißt der Satz: "Wenn ihr an meinen Worten zweifelt, oder gar versucht, Meisner zu verteidigen, dann seid Ihr stupmf!"]? Man könnte meinen, sie wollten es ihren Feinden leicht machen [** prust ** Als ob die Kirche es ihren Feinden noch leichter machen könnte, als der Autor es sich hier macht: Augen zu, Vorurteile raus und durch!]. Vielleicht ist das auch ein Gesetz [Hier reißt dann der rote Faden. Vielleicht sollte der Schuster lieber bei seinen Leisten bleiben und mit Gesetzen hantieren, von denen er etwas versteht. Davon gibt's im Bereich der Wissenschaft für den Autor doch sicherlich reichlich].

Herr Ratzinger?

Bei kath.net fand ich diesen Kommentar von Regisseur Peter Stein zu dieser Rede des Papstes zum Thema Kunst:
    "Ich verstehe italienisch und spreche italienisch mindestens so gut wie Herr Ratzinger. Aber deswegen kann ich mich dazu nicht äußern. Nun ist es so: Der Begriff der Schönheit ist sehr relativ. Viele Leute finden etwas schön, was andere nicht schön finden. Natürlich, ein Repräsentant einer so gewaltigen Institution wie der katholischen Kirche hat die Tendenz zur Vereinfachung und zur Simplifizierung. Wir Künstler dagegen [Die Rechte wird mit gespreitzten Fingern an die Brust gelegt] habe die Aufgabe der Differenzierung. Wir müssen Schönheit sehen, wo sie vielleicht Herr Ratzinger nicht sieht. Wir müssen auch Hässlichkeiten verteidigen als Künstler, weil sie Abbild sind der Realität, in der wir leben, die Herr Ratzinger vielleicht nicht so gerne sehen mag. Aber grundsätzlich ist es so, dass ich persönlich eigentlich gerne möchte, dass die Sachen, die ich herstelle, den Leuten ästhetisch gefallen, würde ich vorsichtig ausdrücken, und nicht genauso hässlich sind wie das meiste, was mich umgibt. Wobei das ja schon gar nicht stimmt. Uns umgibt ja unglaublich viel Schönheit. Aber nicht nur. In dieser Zwiespältigkeit würde ich das mit dem Schönheitsbegriff lieber lassen als so eindeutige Dinge sagen, die so offensichtlich der Herr Ratzinger gesagt hat."
Mann, da scheint aber jemand sauer zu sein, daß jemand anders wichtiger und bekannter ist. Vielleicht gibt's aber auch eine andere Erklärung für das prollige "Herr Ratzinger".

Der Heilige Vater, Papst Benedikt XVI, Pontifex Maximus, Bischof von Rom, Stellvertreter Jesu Christi, Nachfolger des Apostelfürsten, Oberster Priester der Weltkirche, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom, Souverän des Staates der Vatikanstadt, Diener der Diener Gottes hat sicherlich nicht die Aufgabe, sich zwiespältig zu äußern. Daher verwundert es auch nicht, daß er in seiner Rede Platon und von Balthasar zitierte, um auf die Wahrheitsverpflichtung bzw. die Wahrheitsnähe der Schönheit hinzuweisen, ergo einen Schönheitsbegriff zu präsentieren, der nichts mit jenem zu tun hat, den Stein zurückweist.

In den Fuß geschossen

Über einen Kommentar von Ulrich bin ich auf die Seite Queering the Church gestoßen. Was dort propagiert wird, kann man dem Titel entnehmen; wie es propagiert wird, kann man sich denken; warum ich es nicht kommentiere, ebenfalls.

Unter der Rubrik Humor fand ich dieses Logo der Jugendkommission der Erzdiözese Los Angeles aus dem Jahre 1973. Der Kommentar dazu:
    Ich weiß, daß sexueller Mißbrauch ernst und nichts zum Lachen ist und daß 1973 lange her und eine Zeit größerer Unschuld ist. Aber trotzdem ist es manchmal gut, anstündig abzukichern. Ein einmalig unangebrachtes Logo für eine kirchliche Jugendkommission... welches sogar damals einen Design-Preis gewann. Schau mal an: Nicht nur die Kirche lag damit daneben!




Was auch immer die Macher von Queering the Church in diesem Logo zu sehen glauben: Erneut ist für mich der Beweis erbracht, daß so gut wie jede Perversion sich in der Phantasie des Betrachters findet. Welche Wege sie von dort aus nimmt... Naja.

Ich finde das Logo toll. Ich finde, es drückt genau das aus, was ich als Priester künftig gerne mit Kindern machen möchte: Sie an der Hand nehmen, ihr Vertrauen verdienen und sie behutsam zu Christus führen. Ja, ich finde das Logo so klasse, daß ich es leicht verändert in meine Sidebar aufnehmen werde. Klau und Vervielfältigung nicht nur gestattet, sondern erwünscht (Eine englische Version gibt's auch. Man weiß ja nie...):


Schwester Robusta

Sunday, November 22, 2009

Heute...

... ist irgendwie Bilder-Tag auf am römsten. Und da kann ich dann endlich auch mal den folgenden Herzschmelzer präsentieren, den ich schon vor längerer Zeit fand:



Awwwww! (** seufz **) Soooooo süß! Ich bin total überzuckert und muß jetzt erstmal in Zitronensaft baden gehen...

Edgar, der wagemutige Pinguin...


... sieben Sekunden vor seinem gewaltsamen Ende.

Ich muß doch sehr bitten...


"Hand vor den Mund!" höre ich alle Großmütter der Welt mahnen. Und stimme gerne in den Chor mit ein.

Naja, wenigstens scheint's so richtig von Herzen zu kommen, dieses Mammut-Gähnen.

DBK und Mundkommunion

Angeregt durch die von der DBK empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen (welche Laurentius Rhenanius und Elsa bereits kommentierten) möchte ich hier nur ein Photo zum Thema beisteuern:



U.S.-Soldaten beim Kommunionsempfang während des zweiten Weltkriegs (Kommunionspender ist Kardinal Spellman). Die Jungs knien sogar auf dem Schlachtfeld und empfangen auf die Zunge.

Grade weil die Handkommunion-Empfehlung so ganz und gar nicht schlüssig ist, läßt sie sich leicht in eine ideologische Ecke rücken. Und das muß ja nicht sein.

Christus König


Ich wünsche allen Lesern einen schönen Christkönigssonntag!

Lesenswertes zum Tage gibt's zum momentanen Zeitpunkt (10:00 Uhr) bei Stanislaus und später sicher auch noch auf anderen Blogs.

Ich bein heute ein wenig kurz angebunden, da ich eine Einladung zur Messe und zum Lunch bei den Schotten habe, wo ich ja zwei Jahre lang wohnte.

Bis denne!

Schwester Robusta

Saturday, November 21, 2009

Der Papst...

... über die Kunst und die Schönheit.

"Nestbeschmutzer der Sozen"

So bezeichnet Heinz Buschkowsky (SPD) sich selbst.

Der Bürgermeister des Berliner Bezirks Neukölln macht hin und wieder mal mit markanten Aussagen in Richtung Migranten auf sich aufmerksam. Im Gegensatz zu Leuten wie Sarrazin scheint er allerdings nicht nur zu wissen, wovon er spricht (er hat eine klassiche Erfolg durch Arbeit Vita hinter sich und geht in Neukölln auch mal dahin wo es weh tut), er tut auch einiges für die Integration.

In der Wochenendausgabe der Süddeutschen gibt es einen ganzseitigen Artikel über Buschkowsky. Ich fange mal mit der netten Seite des Bürgermeisters an:
    Er fördert und macht und tut. Es gibt in Neukölln die Stadtteilmütter, Migrantinnen, die er hat schulen lassen und die hinter die Türen zu gelangen versuchen, welche den Deutschen verschlossen bleiben [Welche Türen das sind, dazu gleich mehr]. Er hat in jeder Problemschule Stationen mit Sozialarbeitern eingerichtet. Buschkowsky hat, zusammen mit Christina Rau als Schirmherrin, aus der berüchtigten Rütli-Schule einen hochmodernen Campus gemacht, grade war Einweihung. Er hat einen Herzinfarkt gehabt und hat nur noch einen Teil seines Darms und er hat dem Türkisch-Deutschen Zentrum zu Räumen im Rathaus verholfen, damit Mustafa Akcays Mitarbeiter dem Bezirksamt und dessen migrantischen Kunden zur Hand gehen können. Akcay schüttelt noch heute seinen Kopf über den Schneid, den Buschkowsky in der Bezirksverordnetenversammlung zeigte. CDU und FDP zeterten, wieso sollen die Türken hier rein, und auch noch mietfrei. "Er hat uns bis aufs Messer verteidigt, ganz allein. Und so ist es bis heute geblieben. Wenn wir Hilfe brauchen, ist er da."
Buschkoswky ist aber nicht nur nett, sondern hat auch eine klare Linie. Wenn jemand statt der entgegengestreckten Hand den ganzen Arm will, dann kann er auch ganz anders:
    "Fahre ich nachts um zwei über eine rote Ampel, gibt's Punkte und 150 Euro Strafe. Doch wenn Eltern ihre Kinder vernachlässigen, wenn grundlegende Werte und Normen der Gesellschaft mißachtet werden, zeigen wir uns zahnlos." Kommt's Kind nicht in die Schule, kommt's Geld nicht aufs Konto, fordert er.
Etiketten wie "deutschnational" die der noch gutmenschelnde Mainstream da gerne anzuheften versucht, steht Buschkowsky ziemlich stoisch gegenüber. Er erzählt einfach aus dem Neuköllner Nähkästchen, und das liest sich streckenweise ungut. Beispiele:

1.) Von den in Neukölln registrierten jugendlichen Intensivtätern sind
    "... 90 Prozent der Täter ... migrantischer Herkunft, ihre Opfer sind zu 80 Prozent Deutsche."
Buschkowksi läßt das aber nicht einfach nur als vermeintlich populistisches Geheul im Raum stehen, sondern schaut auch nach den Ursachen:
    "Die Familien, die uns Probleme bereiten, kommen aus Gegenden, wo es eine Überlebensfrage ist, ob man seine Ziege über den Winter kriegt und wie man sich vor marodierenden Banden schützt. Dort existieren keine Zentralinstanzen. Der Notruf 100 ist im Dreiländereck Iran, Irak, Türkei unbekannt. Schütze dich selbst, heißt es da, die Jungs werden erzogen zu Mut und Tapferkeit. Das sind ganz andere Werte, als die, die hier gefragt sind, dort stimmen sie, hier nicht. Die Jungs verstehen sich als Streetfighter. Wissen sie, was dieser Professor [Ein Talkshowgast, auf den Buschkowsky bei Maischberger traf. Der Professor hat es 'noch nie nötig gehabt zu strafen', kennt allerdings Neukölln auch nicht und war, als die Mikros abgeschaltet waren, erleichtert, daß 'diees scheußliche deutschnationale Gerede' endlich vorbei sei] von denen zu hören gekriegt hätte: Gib Uhr und Handy, bist feine deutsche Pinkel, was? Ich sag dir, bist Opfer!"
2.) Über die Schulen:
    "Wir haben Schulen, wo 90 Prozent der Eltern von der Zusatzzahlung für Lebensmittel befreit sind, das heißt, es geht so gut wie kein Elternteil arbeiten. Der Satz, ich möchte werden wie mein Vater, der ist Feuerwehrmann und rettet Menschen, kann gar nicht fallen, weil ein Erwerbsleben in dieser Sozialisation nicht stasttfindet. Natürlich steht die Lehrerin auf verlorenem Posten, wenn sie sagt, Kinder, ihr müßt tüchtig lernen, dann könnt ihr einen tollen Beruf ergreifen und richtig Kohle verdienen. Frau Lehrerin, sagen dann die Kinder, das Geld kommt doch vom Amt. Wenn man Jugendliche fragt, was wollt ihr werden, antworten sie: Ich werde Hartzer."

    Buschkowski geht jedes Jahr in die verschiedensten Schulen, immer in die gleiche Klassenstufe, immer ins selbe Fach, der Vergleichbarkeit wegen... Ihm begegnen Kinder, die noch den Schlafanzug unter ihren Jeans haben. Kinder nur im T-Shirt, im Winter, mit denen die Lehrerin zu "Kik" läuft, eine Wattejacke kaufen, mit Geld aus einem Notfonds. Kinder, denen grundlegendes Wissen fehlt. Bei Buschkowskys letzter Tournee wurde im Deutschunterricht der 4. Klasse mit Büchern der 3. Klasse gearbeitet. Und selbst die erwiesen sich noch als zu schwierig... "Manchmal ist es den Kindern sogar verboten, Deutsch zu sprechen, eben weil die Eltern es nicht verstehen und Angst haben, die Kinder reden über sie. Im Grunde haben wir - und jetzt sage ich wieder so einen Satz, auf den sich alle stürzen werden - nur eine Chance: Wir müssen die Kinder dieses Millieus gegen ihre Eltern erziehen. Die Eltern sind mir schnuppe. Ich will, daß die Kinder eine Chance außerhalb ihres Millieus kriegen."
3.) Und das wird höchste Zeit, denn:
    Beide [Kirsten Heisig, für Neukölln zuständige Jugendrichterin und Astrid-Sabine Busse, Leiterin einer Ganztags-Grundschule in der Köllnischen Heide] wissen, daß es mancherorts schon zu spät ist und sich eine neue Mehrheitsgesellschaft gebildet hat, eine aggresive. Kirsten Heisig vernimmt ja viele Lehrer als Zeugen, und sie erfährt von Schuleingängen, durch die keine deutschen Schüler mehr dürfen, nur muslimische, die Mehrheit sorgt dafür, so wie sie dafür sorgt, daß nur sie bestimmte Toiletten benutzen darf; und Kirsten Heisig erfährt von deutschen Schülern, die keine Salami mehr auf ihren Broten wollen, denn in der Salami ist Schweinefleisch, nud das kommt gar nich tgut in diesem Umfeld. "Man stelle es sich umgelehrt vor", sagt Kirten Heisig. "Wir hätten eine dreifache Lichterkette rund um Berlin [Köstlich, wenn's nicht so traurig wär].
Was hat der Migrations-Beauftragte des Berliner Senats dazu zu sagen?
    "Als es in den Banlieus von Paris brannte, hat er [Buschkowsky] erklärt, wenn wir so weiter machen, haben wir das auch bei uns. Und das ist völlig absurd."

    "Weshalb ist es absurd?"

    "Weil Berlin nicht Paris ist. Die Banlieus sind außen. Unsere Problembezirke liegen innen."
Ooooo-kay. Beruhigend, zu wissen, daß dann halt die Innenstadt von Berlin brennt, und nicht ein Außenbezirk.

Der absurde Heinz Buschkowsky war übrigens einer der Ersten, die sowohl Mulikulti als gescheitert erklärten als auch von gefährlichen Parallelgesellschaften sprachen. Damals wurde gejammert und gemahnt. Heute zeigt sich, daß der Bügermeister mit seiner Einschätzung richtig lag. Ich will jetzt nicht so weit gehen, zu sagen, daß man intuitiv vielleicht den Leuten Glauben schenken sollte, auf denen die Mainstream-Medien erstmal rumhacken, wenn sie über die Migranten-Situation berichten.

Ich gehe allerdings so weit, zu sagen, daß eine Stimme wie die des Neuköllner Bürgermeisters immerhin einigermaßen erfrischend wirkt und aufgrund des ungewohnt krachenden Inhalts wohl auch Wirkung zeigen kann: Als Buschkowsky auf einem Kongress über die Probleme in Neukölln sprach, standen spontan andere Kreisfunktionäre auf und redeten sich von der Seele, wie es bei ihnen so ist, in Augsburg, in Wesel: Genauso, wie in Neukölln, nur eine Nummer kleiner eben.

Wie gesagt: Islam-Schelte bringts nicht. Der Islam und der Islamismus können sich nicht über Nacht neu erfinden und sich dann morgen früh ganz anders verstehen. Aber wenn die Situation so ist und bleibt, wie Buschkowsky sie schildert, dann sollten die Politiker vielleicht mal anfangen, darüber nachzudenken, wie sie dem sehnlichen Wunsch vieler Migranten, nie wirklich in Deutschland anzukommen, auf die ein oder andere Art gerecht werden können. Das Geld (oder benötigte Materialien von gleichem Wert) läßt sich sicher auch ins Dreiländereck Iran/Irak/Türkei transferieren.