Thursday, January 07, 2010

Als wollten sie sich selbst persiflieren

Über vox coelestis bin ich auf ein wirkliches Highlight gestoßen.

Die Autonome Antifa Freiburg freut sich über brennende Kirchen [Original übernommen, also wendet Euch mit Stil- und Grammatik-Vorschlägen an die Autoren]:
    L’unica chiesa che illumina è quella che brucia
    [Die einzige Kirche, die erleuchtet, ist eine brennende]

    Auch diese Jahr wurden wieder kurz vor dem Fest der Liebe eingedenk einer schönen Tradition Kirchen angezündet. Während in Neuheusen bei München ein Feuer am 5. Dezember leider von alleine erlosch, vollbrachte ein Brandstifter am selben Tag in Breklum im Kreis Nordfriesland segensreiche Taten: Das historische Missionshaus des Christian-Jensen-Kollegs wurde fast komplett zerstört, es entstand Sachschaden in Millionenhöhe. Nicht vergessen wollen wir auch jenen treuen Kirchgänger, der die reetgedeckten Kirche in Over bei Hamburg beim dritten Mal im November bis auf die Grundmauern niederbrannte. Als ob das der guten Taten nicht schon genug wäre, konnte nicht einmal die Kirchenglocke errettet werden. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen Wald zündet’s an!
Das "heute" im Artikel bezieht sich auf vergleichbare Vorgänge im vergangenen Jahr:
    In Hamburg feiern die Menschen zu Weihnachten ihren radikalen Antiklerikalismus. Nach der evangelischen Simon-Petrus- und der Marktkirche wurde nun auch in der katholischen Kirche St. Bernard in Poppenbüttel Feuer gelegt. Der Tradition des Niederbrennens von Kirchen wurde insbesondere im Spanischen Bürgerkrieg gefrönt. Oft spielte sich das gleiche Ritual ab: Nach der Befreiung eines Dorfes durch die republikanischen Milizen gingen die Grundbücher und die Kirche in Flammen auf. Die Menschen wussten damals wie heute sehr genau, wer sie unterdrückt. In einem Lied heißt es: "Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: ‚Halt du sie dumm, ich halt sie arm.‘"
Sowohl das Heranziehen von Kinderreimen als Untermauerung fragwürdiger historischer und aktueller Interpretationen als auch die Frage, wie hirntot ein Mensch eigentlich sein muß, bevor er endlich umfällt, will ich hier mal ignorieren.

Erwähnenswert ist, daß der Haß, die Schadenfreude und der Hohn, die vor allem aus dem ersten Arrtikel sprechen, mich irgendwie an die Nazis erinnern, wenn sie so ihre schäbigen anti-jüdischen und anti-kirchlichen Pamphlete in die Welt rotzten.

Ich habe auf die Seite der Humorresistenten Selbstgerechten Ewiggestrigen Linksfaschistischen Phrasendrescher-Schocktruppe Freiburg Autonomen Antifa Freiburg verlinkt, weil es da wirklich nichts bedrohliches zu erspähen gibt (es sei denn ihr fürchtet Euch vor gähn-induzierter Maulsperre, Herztod durch Fremdscham oder Lachkrampf).

2 comments:

. said...
This comment has been removed by the author.
Anonymous said...

Das zitierte Verserl ist übrigens aus einem von Reinhard Mey vorgetragenen Liedlein über die Freiheit ("Paß' auf, daß Du Deine Freiheit schützt / die Freiheit nützt sich ab, wenn Du sie nicht nützt"). Ob dem diese Art von Publikum recht ist?

Zwetschgerich