Alle sich hierher verirrenden oder hier freiwillig und öfters vorbeischauenden protestantischen (oder nicht-katholischen) Leser mögen mir bitte die folgenden Zeilen nicht als anti-ökumenischen Terroranschlag ankreiden. Es handelt sich lediglich um das Hinterherspüren einer Frage, die mir seit längerer Zeit Kopfschmerzen bereitet. Zudem könnte ein Versuch, die Frage nicht als Kampfansage sondern als Einladung zum Nach- und Mitdenken zu verstehen, letztlich auch mir helfen, etwas zu sehen, was mir jetzt noch verborgen ist.
Also: Daß Christus - als Mittler und Weg zum Heil und als Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott sowie für die Einheit der ganzen Menschheit (LG1) - eine Kirche gründete, war notwendig. Diese Kirche ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird (LG8). Das ist es, was ich glaube. Das ist die Realität, so, wie sie sich mir aufdrängt.
Es stellt sich für mich die Frage: Sind andere Kirchen/kirchliche Gemeinschaften daher kontingent oder notwendig?
Wenn notwendig: Warum hat Christus, der die Einheit aller beschwor, die Vielfalt zur Notwendigkeit gemacht?
Wenn kontingent: Warum ist dem Notwendigen nicht gestattet, die Arme in richtung des Kontingenten zu öffnen und zur Einheit oder Heimkehr oder Fülle oder wie auch immer man es nennen will, einzuladen?
Wie gesagt: Dies alles ist irgendwie modallogisch vorbelastet und wahrscheinlich übersehe ich einige (nicht unwichtige) Details. Mir ist die Frage aber ernst und ich bitte daher auch eher um ernst gemeinte, hilfreiche Antworten als um Vorwürfe (nicht, daß ich mit denen nicht leben kann, aber sie sind hier irgendwie nicht zielführend).
2 days ago
4 comments:
Nach 52 Jahren, in denen ich - irgendwie - protestantischer Christ war, verließ ich diese Gemeinschaft in der festen Überzeugung, daß sie nicht überleben wird. Ich blickte voraus auf die katholische Kirche im festen Glauben, daß dies die Kirche Jesu Christi ist, so wie sie seinem vor allen Zeiten gefassten Plan entsprach, und im festen Glauben, daß auch die Pforten der Hölle seine Kirche nicht überwinden werden. Nichts geschieht aber ohne Grund, und daß die Entstehung der protestantischen Gemeinschaften nicht sinnlos, nicht willkürlich und nicht grundlos war, steht mir noch immer jeden Tag vor Augen. Sie sind eine Mahnung an die Kirche, daß sie umkehre zu Christus, auf daß ihre getrennten Glieder folgen.
War die Kirche in den letzten 500 Jahren nicht in der Umkehr zu Christus?
Lieber Alpius,
angeregt durch Deinen Artikel habe ich heute viel Zeit darauf verbracht noch mal mehr über die Ökumene nachzudenken.
Nicht zuletzt, weil ich mich entschieden habe zum Kirchentag nach München zu fahren.
Für mich ist klar das die kath. Kirche die Kirche ist, in der ich meine Glauben leben möchte. Sie ist für mich einzig und wahr.
Ausgehend von der Bibel und das, was mir als Laie bekannt ist, glaube ich, dass Gott eine Kirche wollte, dass wir eine Kirche sind, mit unterschiedlichen Gliedern.
Dennoch gab es gute Gründe dafür der Kath. Kirche zu zeigen, das sie auf dem Holzweg ist, so kam es dann auch zur Spaltung.
Ein Riss, der so leicht nicht zu beheben ist, da das mit der Wahrheit so eine Sache ist.
Was ist wahr? Wer sagt die Wahrheit? Wie viel menschliches ist in der Kirche und wie viele Menschen behaupten die Wahrheit zu kennen. (Die Wahrheit hat ein Lügner erfunden…)
Ich glaube das Gott die Macht gehabt hätte die Spaltung zu verhindern.
Ich glaube dass ER die Macht hat die Spaltung aufzuheben. Vielleicht aber sollen wir auch daran und dadurch lernen und wachsen.
Für mich steht im Vordergrund zu erkennen und zu leben was uns verbindet. Für mich steht weniger im Focus zu sehen was uns trennt.
Danke für den Input, Leute!
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