Sunday, January 10, 2010

Fest der Taufe des Herrn

Ein Kommentar zum heutigen Evangelium vom Heiligen Gregor von Nazianz:
    Christus erstrahlt durch die Taufe, leuchten wir mit ihm auf; er wird ins Wasser eingetaucht, steigen wir mit ihm hinab, um mit ihm auch wieder aufzusteigen. Johannes spendet die Taufe und Jesus naht: vielleicht auch, um den zu heiligen, der ihn taufen wird; sicherlich aber, um den alten Adam gänzlich in den Tiefen des Wassers zu begraben. Doch davor und daraufhin heiligt er den Jordan. Und da er Geist und Fleisch ist, will er hineinführen können durch das Wasser und den Geist. Seht hier Jesus, der aus dem Wasser aufsteigt. Tatsächlich trägt er die Welt; er läßt sie zusammen mit sich aufsteigen. "Er sieht die Himmel aufreißen und sich öffnen", wo Adam sie verschlossen hatte für sich und seine Nachkommen, als er aus dem Paradies vertrieben wurde, das das Feuerschwert verschloss. Da bezeugt der Geist seine Gottheit, denn er steigt herab zu dem, der gleicher Natur ist. Eine Stimme kommt hernieder aus dem Himmel, um Zeugnis zu geben für den, der aus ihm stammt; und in der Gestalt einer Taube ehrt sie den Leib, denn Gott vergöttlicht auch den Leib, indem er sich in körperlicher Gestalt zeigt. Daher kam schon viele Jahrhunderte vorher eine Taube, um die gute Botschaft vom Ende der Sintflut zu verkünden. Wir aber wollen heute die Taufe Christi ehren und dieses Fest in rechter Weise feiern. Seid ganz gereinigt und reinigt euch weiterhin. Denn nichts erfreut Gott so sehr wie wenn sich der Mensch wieder aufrichtet und sein Heil wirkt: dazu dient diese ganze Rede und dieses Geheimnis. Seid "wie Lichter in dieser Welt", wie eine lebendige Kraft für die anderen Menschen. Wie die vollkommenen Lichter dem großen Licht beistehen, so sollt auch ihr eingeführt werden in das Leben des Lichts, das im Himmel ist. Seid erleuchtet mit noch größerer Helligkeit und mit größerem Glanz durch die heilige Dreifaltigkeit.


Ein Gemälde von Joachim Patinir (1480-1524)


Beim Barockmaler Francesco Albani (1578-1660) dürfen natürlich Putten nicht fehlen.


Von der Tafel des Verduner Altars, welche die Taufe Christi zeigt, habe ich leider nur ein kleines Bild gefunden. Ich finde, sie ist eine der schönsten Tafeln des ganzen Werks. Besonders faszinierend finde ich, wie die Beine unseres Herrn im fließenden Wasser durchscheinen. Gefertigt um 1180, wie es ausschaut mit Stegschmelztechnik und Farbverläufen im Wasser zwischen den goldenen Stegen. Ganz großes Kino für diese Zeit.

4 comments:

Lumen Cordium said...

Ha, ich schau mir noch das letzte Bild an und lese nebenbei deinen Text... mein Blick bleibt auf die Beine des Herrn im Wasser ruhen - ganz begeistert. Dann lese ich weiter und erfahre, dass auch dich diese Stelle des Bildes fasziniert.

Die Beine des Herrn haben was :-)
Gibt es dazu etwas Theologisches?

Der Herr Alipius said...

Nicht, daß ich wüßte...

Anonymous said...

Hmmmmmmmmm, am Sonntag nach Erscheinung ist doch das Fest der Hl. Familie...

dilettantus in interrete said...

Na in Ravenna ist das aber auch schon so:
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