- "Daher wird entweder die Bruderschaft [FSSPX] sich selbst betrügen oder Rom wird umkehren oder es wird ein Dialog zwischen Tauben [den nicht hörenden, nicht den Flatterviechern]".
Vielleicht sollte Williamson - der in dem Interview auch sagt, daß er momentan in seinem "Sabbatjahr" nur ißt, schläft und bloggt - mal überlegen, ob er den Vatikan nicht einfach abschreibt (falls er das nicht ohnehin schon vor langer Zeit getan hat...) und sich stattdessen irgendwo in der bunten, weiten Welt des Internets eine kleine Nische aushebt, von welcher aus er Weltverschwörungstheorien und Frömmeleien (denn - man möge mir das harte persönliche Urteil verzeihen - vor dem Hintergrund seiner Aussagen in der Vergangenheit und seiner apodiktischen Haltung schwindet bei mir immer mehr der Verdacht, es hier mit genuinem Glauben zu tun zu haben) in die Welt posaunen kann.
10 comments:
Und diese Absonderungen gibt er ausgerechnet zum Jahrestag der Aufhebung der Exkommunikationen von sich. Sowas nennt man reife Leistung!
Stimmt! Das wollte ich eigentlich auch noch erwähnen...
Soso: das Interview wurde also heute geführt?
Wenn nicht - wieso macht es dann ausgerechnet heute die Runde?
Alles leicht zu beantworten, wenn man erkennt wo der Hase lang läuft...
Das Interview erschien offenbar zum ersten Mal als Video vor einer Woche. Der Erscheinungstermin macht aber nun wirklich keinen Unterschied. Wäre das Gespräch vor zwei Monaten geführt worden, könnte ich mir dennoch nicht vorstellen, daß Williamson seine Meinung seither geändert hätte oder daß die Aufnahme des Interviews in der breiten Öffentlichkeit eine andere wäre.
Was soll man dazu sagen? Es ist schade, traurig... könnte einen wütend machen... aber er schadet sich damit selbst. Will er zu den Sedisvakantisten gehen? Ich hoffe er rutscht nicht noch tiefer in diesen Sumpf... da hilft nur noch beten!
Also, da sollte man sich nicht wirklich irgendwelchen Illusionen hingeben: Die Grenze zwischen Sedisvakantisten und Pius-Brüdern ist nicht wirklich klar gezogen. Man darf nicht vergessen, dass die Petrus-Bruderschaft sich aus Pius-Leuten hervorgetan hat, die eben gerade ausdrücklich schon dem Papst den Gehorsam schulden wollten und dies in ihrer bisherigen "Organisation" ( FSSXP) nicht so deutlich verwirklicht sahen.
Mir geht langsam auf den Zeiger, dass, als ich damals bei der Aufhebung treu neben der Entscheidung des Hl. Vaters gestanden habe - das machte mich sofort verdächtig als rechtskonservative Traditionalistin bei manchen Lesern. Wenn ich dann zu meiner eigenen Entspannung ein paar ironische Bemerkungen - doch grundsätzlich nicht übelwollend - zur FSSPX postete, dann regt sich die Rechtsaußenkurve der Tradis über mich auf. Die ganze Geschichte ist ähnlich humor- und selbstironiebefreit wie ein Konterfei von Williamson selbst oder aber auch der Text von Petition Vaticanum II.
Und das ist alles sehr langweilig.
Ich finde, diese ganzen Desperados sollten ein wenig brillanter sein, egal ob sie von links- oder rechtsaußen kommen. Stattdessen geistige Wüstenei. Aber naja ... Was soll's. Die DBK ist schließlich auch nicht gerade der Hort der Verve und des Esprits...
Genauso wie sein Interview vor einem Jahr exakt zum Termin der Rücknahme der Exkommunikation platziert wurde, wurde nun dieses zur Neutralisierung der Dankesbotschaft der Piusbruderschaft instrumentalisiert.
(den Eindruck hat man wenn man sich u.a. auch z.B. Elsas Kommentar dazu ansieht)
Wer weiß überhaupt, was Bischof Williamson in seinem "Holocaust-Leugnungs"-Interview" gesagt hat?
Wie würdet ihr verurteilen, wenn sich weder Williamson entschuldigt, noch die Piusbruderschaft ihn trotzdem kalt gestellt hätte? Noch schärfer?
Machen diese Tatsachen keinen Unterschied in eurem Richtspruch?
@ Elsa: Ich finde die ganze Williamson-Geschichte so unappetitlich, weil natürlich die breite Masse immer von Williamsons Aussagen gleich auf den Papst oder die ganze Kirche schließt. Ich will nicht die ganze FSSPX verdammen oder mit Williamson in einen Topf werfen. Aber Williamson muß sich ändern oder wenigstens lernen, sein Mundwerk zu beherrschen.
@ Anonymous: Was für Tatsachen? Ich sehe eigentlich nur Behauptungen und Fragen und bleibe bei meiner Aussage, daß der Veröffentlichungstermin angesichts des Inhaltes keinen wirklichen Unterschied macht (zumal ja diesmal auch nur wenig Zeit zwischen Erstausstrahlung des Interviews und Einsickern ins Internet vergangen ist).
Was für einen Richtspruch denn jetzt wieder ...?
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