Saturday, June 05, 2010

Lest und trauert...

...um das, was von dem Kontinent, der einst als Europa bekannt war, noch übrig ist:.

Genderwelsch: Ist das Wort Mutter sexistisch? So fragt das ef-Magazin.

Worum geht es? Darum:
    Frau Doris Stump, Schweizer sozialistisches Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats, hat als Berichterstatterin eine Beschlussvorlage unter der Nummer 12267 in den Europarat eingebracht, wo sie zur Zeit beraten wird. Das Papier entstammt dem Komitee für Chancengleichheit von Frauen und Männern (Committee on Equal Opportunities for Women and Men) und hat den Titel “Combating sexist stereotypes in the media”. Der erste Satz der Zusammenfassung des englisch abgefassten Dokuments lautet in meiner Übersetzung: “Wenn sie nicht unterrepräsentiert oder unsichtbar sind, werden Frauen in den Medien oft in von der Gesellschaft traditionell zugeteilten Rollen repräsentiert, porträtiert als passive oder Wesen geringeren Werts, Mütter oder Sexobjekte.

    ...

    Ziel soll es sein, europäische und nationale Gesetze zu schaffen, die jedwede von diesem Komitee als sexistische Stereotypien definierte Aussage, Darstellung oder Handlung unter Strafe stellen und bis hinunter in die Schulerziehung diese Vorstellungen in der Gesellschaft verankern.“
Krank.

Einfach nur krank.

Die Frau in der Rolle als Mutter in einem Atemzug mit "passive[n] oder Wesen geringeren Werts" und "Sexobjekte[n]"...

Mutter! Dieser Ausruf, der jedem irgendwo auf der Welt sich auf einem Spielplatz, in einer Baracke, in einem Einkaufszentrum oder an einem Badestrand alleine wiederfindenden Kind umgehend ein Lächeln entlockt und die Freude erfüllter Hoffnung und vertriebener Angst ins Herz zaubert.

Mutter! Diese stolze Antwort auf die Frage, was man denn so sei (Mein Haus, mein Auto, meine Yacht...).

Mutter! Diese einmalige Rolle, in der die Frau Leben gibt und erhält, die Gemeinschaft der Familie stärkt, die Kinder erzieht und bildet und dem Gatten einen Hafen der Ruhe bereitet.

Mutter! Dieser Ritterschlag aus göttlichem Mund, der nur der Frau zukommt, da nur die Frau Mutter sein kann.

Mutter! Ab jetzt also auf einem Level mit Wesen geringeren Werts und Sexobjekten?

Das ist es also, was die europäische Politik unserem Kontinent zu bieten hat? Das sind die Possenspielchen, für die wir Steuern zahlen? Das sind die Marotten gelangweilter Hinterbanks-Chargen, die mal ihren Namen in der Presse lesen wollen?

Hier stößt mein Guter Wille an die Grenzen seiner Möglichkeiten. Und das, was ich an Verstand in diesem Moment noch mobilisieren kann, schreit mir in meinem eigenen Kopf zu: "Laß ab! Habe daran keinen Anteil! Gib deinen Deutschen, deinen Europäer, deinen "Staatsbürger" an der Garderobe ab und sei nur noch Katholik!"

Wann kommt endlich der kleine Bub, der auf diese Leute zeigt und sagt: "Aber sie haben ja gar nichts an!"?

Wichtiger noch: Wann kommen der Vater, der daraufhin sagt: "Hört auf die Stimme der Unschuld!"?

Am wichtigsten: Wann raunt man es im Volk von Mund zu Ohr, bis dann endlich alle rufen: "Aber sie haben ja gar nichts an!"?

Ist uns überhaupt noch zu helfen?



Als Jesus seine Mutter und den Jünger, den er liebte, dastehen sah, sprach er zu seiner Mutter: "Frau, siehe dein Sohn!" Dann sprach er zu dem Jünger: "Siehe, deine Mutter!" (Joh. 19,26-27)


[HT an Johannes, der sich der Geschichte auch schon angenommen hat und um ein wenig Unterstützung aus der Blogoezese bat]

21 comments:

Alex said...

Tach auch. Den Post hätte ich jetzt lieber nicht gelesen, da bleibt einem die Spucke weg. Es wird zunehmend totalitärer, der Vater ist schon wegrationalisiert.
Es ist eine Frechheit solchen Frauen wie meinen Großmüttern gegenüber: überhaupt allen Müttern gegenüber- also alle heute mal Mama oder Oma anrufen!

magdi said...

"...und dem Gatten einen Hafen der Ruhe bereitet."
Also, ansonsten bin ich sehr einverstanden mit dem Post, aber dieser Nebensatz.
Ich bin nicht (!!!) die Mutter meines Mannes, nicht seine Ersatzmama oder irgendwie mütterlich zuständig für ihn.
Diese Verbindung, die Muttersein gleichsetzt mit treusorgender Ehefrau (und das ist ein Wert an sich), ist doch das, worüber sich die meisten Feministinnen aufregen. Und mich auch, obwohl ich sicher keine bin. ;-)

Zagorka said...

Hier übrigens der Link auf das gesamte "Machwerk"

http://assembly.coe.int/Documents/WorkingDocs/Doc10/EDOC12267.pdf

Nicht dass man es lesen müsste, aber um zu wissen: es ist kein Alptraum!

Anonymous said...

Ich wußte ja gar nicht, daß Sie so lyrisch sein können...

Der Herr Alipius said...

@ magdi: Es stimmt, daß die Fürsorge für den Ehemann (wenn wir das erst mal um der Argumentation wegen so stehen lassen können) streng genommen nicht zur Mutter sondern eher zur Ehefrau gehört. Auch wollte ich den Einschub nicht apodiktisch verstanden wissen, sondern als einen möglichen Aspekt des Mutterseins, der sich auftut, wenn man die Rolle vom Kinderkriegen über das Versorgen und Erziehen der Kinder auf die Sorge für den ganzen Haushalt, in dem die Kinder aufwachsen, ausdehnt. Denn der Ehemann ist ja Teil dieses Haushalts. Natürlich steht es jedem Ehepaar frei, die Rollen so zu verteilen, daß z.B. auch der Gatte mal kocht. Er wird ja ohnehin im Haushalt nicht tatenlos sein, da er bei alltäglichem Kram sicherlich mithilft und bei schwereren Aufgaben vielleicht auch mal ganz alleine zulangt. Das ist ja schöne und einfache an einer zwar offenen aber in Teilbereichen klaren Rollen- und Aufgabenverteilung. Dabei geht es überhaupt nicht darum, daß die Frau den Mann zu ummuttern hat und ich verstehe jede Ehefrau, die ihrem Gatten 'nen Vogel zeigt, wenn er sie zum Bierholen in die Küche schickt oder zu anderen Spirenzchen neigt.

Karin said...

Warum ist ein Ehemann "Teil des Haushalts"?

Der Herr Alipius said...

Haushalt hier als das verstanden, was das Haus zusammenhält. Das ist die ganze Familie. Der Ehemann ist Teil der Familie. Somit ist er Teil ds Haushalts, wie die Ehefrau und die Kinder.

Karin said...

Aber Muttersein (um das es hier geht) ist doch nicht an das Vorhandensein eines Mannes gebunden? Und eine Familie ebenfalls nicht. Im Gegenteil.

Der Herr Alipius said...

Biologisch ist Zur-Mutter-Werden sehr wohl an das Vorhandensein eines Mannes gebunden. Und somit auch das Muttersein. Es ist nicht der Idealzustand (wenn auch heute leider oft praktiziert), daß der biologische Vater der Kinder nicht mit ihnen und der Mutter eine Familie bildet.

Karin said...

Ein (ganzer) Mann muss nicht mal zwangsläufig am Mutter-Werden beteiligt sein. Und das Muttersein und der Begriff Mutter beziehen sich ausschließlich auf die weibliche Rolle/den weiblichen Aspekt. Für viele Kinder ist die Abwesenheit eines biologischen Vaters sicherlich ein großer Segen.

Der Herr Alipius said...

Wieso muß ein ganzer Mann nicht zwangsläufig am Mutterwerden beteiligt sein? Werden männliche Spermien neuerdings synthetisch hergestellt? Und wenn nicht, produziert nicht der ganze Mann die Spermien?

Natürlich gibt es immer und überall irgendwelche Horrorszenarien mit schlimmen Vätern aus der Realität (oder auch mal aus der Trickkiste der Kasuistik). Fakt ist jedoch, daß zu einer Familie Mutter, Vater und Kinder gehören. Daran ändern schlechte Väter nichts.

Karin said...

Da das Kind jedoch ohne körperlichen Kontakt zwischen Mann und Frau entstehen kann und die anschließenden Vorgänge ausschließlich im Körper der Frau stattfinden, ist es wohl Ansichtssache, inwiefern der Mann tatsächlich direkt beteiligt ist.

Es ist definitiv kein "Fakt" dass zu einer Familie Mutter, Vater und Kinder gehören. Familie lässt sich durchaus auch anders definieren.

Condottiere said...

Klar, die synthetische Herstellung eines Kindes, bar jedes "Erzeugers" trifft man in der Natur bei den Säugetieren natürlich immer wieder an, oder wie?

Lustig, dass manche Leute (berechtigterweise) angetreten sind, die Umwelt zu erhalten, aber in Fragen des Menschen jeden synthetischen Eingriff gerne gutheissen.

Dieser Schmonzes (Gendermainstreaming) ist eine komplette Ideologie, die in viele Bereichen eingreift und oft völlig konträr gegen den gesunden Menschenverstand läuft. Im Endeffekt ist sie ein Produkt eines utilaristischen Neomarxismus, wie er von manchen Leuten unterschwellig vertreten wird.

Aber da Europa ohnehin gerade dabei ist, sich zugrunde zu richten, könnte man fast meinen: egal. Aber nur fast. In den nächsten Jahren wird keine Zeit mehr sein, sich in der Umsetzung solcher Utopien zu erproben, da der Staat ganz andere Sorgen in Fragen des Staatshaushaltes bekommt.

Der Herr Alipius said...

@ Karin: Es war ja nie von "direkter Beteiligung" des Mannes die Rede sondern von dem simplen Vorhnandensein eines Mannes, welches selbst im Szenario "ohne direkten körperlichen Kontakt" notwendig ist. Daraus widerum (aus der Tatsache, daß das männliche Spermium nun einmal ausschließlich im Duo mit einer weiblichen Eizelle seine naturgegebene Bestimmung erfüllt und daß die Natur es so eingerichtet hat, daß eine direkte Übertragung ohne großen Labor-Firlefanz stattfinden kann) leitet sich dann aber ab, daß eine direkte Beteiligung eines Mannes bei der Zeugung und eben auch danach in der Familie nicht nur wünschenswert sondern auch notwendig ist.

Ich bin mir sicher, daß viele Leute viele verschiedene Definitionen von "Familie" oder auch "Ehe" produzieren können. Das wird aber nichts daran ändern, daß zu einer Familie Mutter, Vater und Kinder gehören. Klar, das ist eine dezidiert katholische Sicht, aber wenn ich mir die Natur des Menschen ansehe, finde ich in ihr keine Widerlegung für diese Sicht.

Karin said...

Ihr scheint beide nicht endgültig über die biologischen Vorgänge aufgeklärt zu sein, daher helfe ich mal etwas nach: Die Zeugung eines Kindes ist ohne Geschlechtsverkehr, ohne körperlichen Kontakt (zwischen Mann und Frau) und vor allem OHNE Labor oder gar synthetische Eingriffe möglich. Was bitte ist daran nicht natürlich?

Der Herr Alipius said...

Also ich bin schon ganz gut über die bilogischen Vorgänge aufgeklärt, herzlichen Dank für die Sorge.

Man muß, wenn man nach der Natur einer Sache fragt, sich natürlich deren Zweckursache ansehen. Da das männliche Sperma zur weiblichen Eizelle gehört, kann man wohl sagen, es sei am wichtigsten, daß es überhaupt dahinkommt, egal wie.

Allerdings hat die Natur zu diesem Zweck ja ziemich eindeutig den Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau vorgesehen. Somit ist es natürlich, wenn Mann und Frau sich auf diese Art vereinen und weniger natürlich, wenn es über irgendwelche Zwischenstufen (Samenbank) geht. Zudem sollte der Geschlechtsverkehr im Kontext einer Ehe und einer zu bildenden Familie stattfinden, denn wozu zeugt man Kinder, wenn sie dann nur mit einem Elternteil aufwachsen oder mit einem Vater, der sie nicht gezeugt hat?

Nochmals: Die heutige Zeit gibt uns unzählige Beispiele, wo so etwas geschieht. Daß es deswegen natürlich oder gut ist, bedeutet dies noch lange nicht.

Karin said...

Diese Argumentation bezüglich der "Natur/Natürlichkeit" ist in sich komplett widersprüchlich. Wo ziehst Du denn die Grenze? Einerseits Fotos der Zivilisation, Choleaimplantate, Herz-OP bei Down-Syndrom....andererseits ein sich berufen auf angeblich animalische Insinkte (die Du jedoch selbst ebenfalls verweigerst), die dann aber nur in einem von der Zivilisation gebilligten Rahmen stattfinden dürfen.

Der Idealfall ist, dass ein Kind aus einzig und allein der Liebe zu diesem Kind gezeugt wird. Das ist wichtig. Nicht das Geschlecht oder die Anzahl der Elternteile. Es geht um die Seele der Kinder. Nicht um Prinzipien.

P.S. Es geht auch ohne Samenbanken. Noch mal: Was ist daran nicht natürlich?

Der Herr Alipius said...

Erst mal zwei Bitten: Zählen Sie mir die Methoden ohne Geschlechtsverkehr, ohne Körperkontakt und ohne Samenbanken auf, die Ihnen grade vorschweben. Das macht es mir einfacher, zu antworten. Sagen Sie mir bitte auch noch, worum es Ihnen grundsätzlich geht. Auch das macht es mir einfacher. Wir sind jetzt mittlerweile von Müttern, die nicht Sexobjekte genannt werden sollen, über die Frage, warum der Man Teil des Haushaltes ist und über das Familienbild bei Forpflanzungspraxis angelangt.

Condottiere said...

Ja, gerade DA es um die Seelen der Kinder geht, halte ich diese in einer normalen Familie für am Besten aufgehoben: Vater, Mutter, Kind (am besten Viele :-)).

Elsa said...

@Karin:
>>Der Idealfall ist, dass ein Kind aus einzig und allein der Liebe zu diesem Kind gezeugt wird. Das ist wichtig. Nicht das Geschlecht oder die Anzahl der Elternteile. Es geht um die Seele der Kinder. Nicht um Prinzipien.<<

Ja, wenn es doch GAR NICHT um Prinzipien geht, dann reite doch mal guten Mutes vor und hör auf, selbst dauernd welche aufzustellen.

Norbert Klamann said...

@Karin :
Das die Abwesenheit des Vaters für ein Kind ein Segen sein kann , halte ich für ein Gerücht. Es kann - unter pathologischen Umständen - das kleiner Übel sein, aber ein Segen : Niemals !