Fleißigen Meßgängern und aufmerksamen Zuhörern ist sie aus dem römischen Kanon bekannt, ist sie doch eine der sieben Heiligen Märtyrinnen, die dort genannt werden: Felicitas, Perpetua, Agatha, Lucia, Agnes, Cäcilia, Anastasia.
Ich weiß nicht mehr, wann und wo ich die erste bildliche Darstellung der Heiligen Agatha sah. Ich weiß aber, daß ich noch recht jung war und über die Legende der Heiligen nichts wußte. Und - unschuldig und ahnnugslos, wie ich war - dachte ich, daß diese Heilige irgendetwas mit dem Bäcker-Gewerbe zu tun hat, da ich die beiden Brüste, die sie auf einem Tablett trug, für Törtchen hielt...
Heute weiß ich natürlich ein wenig mehr über die im Jahre 250/251 während der Verfolgung durch Decius umgekommene und schon bald nach ihrem Tod auch außerhalb ihrer sizilianischen Heimat verehrten Märtyrin. So richtig witzig fand ich das nicht, als ich irgendwann erfuhr, daß man der tapferen Dame die Brüste abgeschnitten hat.
Im Heiligenlexikon findet Ihr die Legenda Aurea der Heiligen, mit dramatischer Sprache, einer Petrus-Erscheinung, klassischer Abstrafung des heidnischen Bösewichts und einer wunderbaren Präfation des Heiligen Ambrosius:
- "Selige, hochberühmte Jungfrau, die da zum Lob des Herrn ihr Blut durfte ausgießen, du bist mit doppelter Zier geschmückt, in deinen Leiden geschahen alle Wunder, und der Apostel des Herrn kam und heilte dich. Also wardst du Christo vermählt gen Himmel genommen; deinen irdischen Überresten ward hohe Ehre zuteil, der Engel Chor verkündete die Heiligkeit deiner Seele und deines Landes Befreiung".
3 comments:
Die "Sonntagschristen" wissen gar nicht, wie spannend auch Werktagschristentum sein kann. Wir wissen nun wenigstens, warum David immer mit Harfe auf dem Orgelprospekt steht und das die hl. Agatha mehr ist, als eine westfälische Dorfheilige!
;-)
Nicht alle Werktagschristen! Manche müssen es erst hier nachlesen *schäm*
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