Monday, May 10, 2010

"Die... (** kicher **)... die... (** heh-heh **)...

... die Wahr... (** prust **)... Die WAHRHEIT...
(** nachluftschnapp **)... ???

Niemand wagte zu sagen, dass der Kaiser in Wahrheit gar keine Kleider trug. Noch heute feiern ihn Rechtskatholiken und Weihrauchnostalgiker als "Märtyrer" und wollen die Wahrheit nicht wissen, nur "zur Kirche halten".

Das fällt Peter Wensierski zum Thema Bischof Mixa ein.

"... wollen die Wahrheit nicht wissen".

Das muß selbst ich alter Rechtskatholik und Weihrauchnostalgiker unkommentiert stehen lassen, da man einen solchen Satz, aus den Reihen des SPIEGEL's kommend, nicht mehr ironischer darstellen kann.

5 comments:

Anonymous said...

Ein Journalist sollte wirklich vorsichtig sein, wenn er solche Sätze aus dem Märchenbuch abschreibt.

Ein unwissender Leser könnte das nämlich auch als Selbstkritik des Journalisten verstehen, etwa so:

"Und niemand wagte dem großen Kolumnisten zu sagen, daß er von dem Thema keine Ahnung hatte und seine tollen Sätze völlig an der Wirklichkeit vorbeigingen ..."

Ich weiß, beim "Spiegel" ist man über derlei in der Praxis erhaben, aber denkmöglich ist es doch.

Zwetschgerich

spero said...

Ich sehe den Spiegel nur noch als sehr gelungenes Satire-Magazin von sehr konservativen Machern an, die der Gesellschaft den Spiegel vorhalten. Das machts einfacher ;-)

Anonymous said...

Mir wird schon schlecht, wenn ich nur die Bildunterschrift lese. Das nenne ich mal Fundamentalismus ;)
Ein Gutes hat die ganze Aufregung und bedauerliche Missbrauchsgeschichte der letzten Wochen aber auch. Man hat sehr! deutich gesehen, welche Medien gesteuert sind (fast alle) und welche Medien und Journalisten Interesse an ehrlicher Berichterstattung haben ...

Mcp said...

Augstein hinterließ den Spiegel-Redakteuren ein Vermächtnis: „Im Zweifel links.“ Mittlerweile müssen die Redakteure große Zweifel haben, denn die überwiegende Anzahl ihrer Artikel könnten gänzlich unverändert auch die der „Roten Fahne“ erscheinen. So auch dieser.

Ich habe mir angewöhnt so etwas entweder gar nicht zu lesen – es bringt keinen ideellen Gewinn*) – oder es schulterzuckend zu übergehen, um meinen Blutdruck zu schonen.

Man muss dieses Zeug nicht lesen und wahrscheinlich ist es genau das, was dieser – wie soll ich ihn nennen? – damit meint: Seine „Wahrheiten“ interessieren mich nun wirklich nicht mehr. Ich habe mit solchen Meinungen zu leben gelernt. Die Anderen mit meiner „Wahrheit“ offenbar nicht: Soviel zu „Multikulti“ und der viel gepriesenen Toleranz.
____________________
*) Vom „Weihrauchnostalgiker “ einmal abgesehen.

Der Herr Alipius said...

Ja, irgendwann werde ich vielleicht auch mal diese masochistische Ader abklemmen können und einfach nur noch entweder gähnend oder begrenzt amüsiert auf solche Spiegeleien reagieren.