Bereits am 28. März wurde auf der Webseite "Il Dialogo" im Namen von 40 Frauen, die (teilweise langjährige) Beziehungen mit katholischen Priestern haben, ein offener Brief an Papst Benedikt XVI gepostet.
Richtig bekannt wurde der Brief erst in dieser Woche, als das Online-Nachtichtenmagazin GlobalPost darüber berichtete.
Zwei kurze deutschsprachige Artikel zum Thema gibt es mittlerweile ebenfalls: Hier und hier.
Der "offene Brief" ist äußerst emotional. Hier tut was weh, dort werden fundamentale Menschenrechte ignoriert, da werden Schreie nicht gehört, die "Was würde Jesus tun?"-Klatsche wird ausgepackt und bekommt ein wenig Extra-Muskulatur indem gesagt wird, Jesus wollte, daß wir frei sind, und Freiheit sei letztlich Liebe, immer.
Die Situation: Priester, die einst gelobten, nicht mit Frauen intim zu werden, haben dieses Gelöbnis gebrochen. Frauen äußern ihren Widerstand gegen ein von der Kirche für ihre Priester aufgestelltes, moralisches Gesetz, nachdem sie halfen, dieses Gesetz zu brechen.
Kühn die Individuen, welche auf dieser Basis ihre "Liebe" aufbauen wollen.
1 week ago
7 comments:
Mancher, der Liebe sagt, meint Triebbefriedigung.
Tja, in der Tat, das ist ein Begriff der in der heutigen Zeit und besonders im zitierten Argumentationszusammenhang mal dringend definieren müsste.
Wenn ich die Bibel - und gerade die Evangelien - richtig verstanden habe, dann ist die biblische Vorstellung von Liebe eben nicht die antike Version unseres Toleranzbegriffs ... sondern die Liebe zur Wahrheit, die sich in Jesus personifiziert.
Und davon mal abgesehen, auch wenn ich kein katholischer Priester bin - aber wer Priester wird, der weiß, wozu er sich selbst verpflichtet, oder?
@ curioustraveller: Natürlich weiß er das! Und das finde ich in einigen Fällen auch besonders perfide, wenn dann aus der persönlichen Schwäche und aus der Einsicht, daß man doch nicht so konnte, wie man einst versprach, der Kirche mal wieder der leib- und sex- und menschen-feindliche Strick gedreht werden soll.
Was die Liebe angeht, da stimme ich mit Dir und Arminius überein.
Habe den engischen Artikel gelesen. Da sagt doch der Priester (Seite 1) glatt zu ihr: "Ich habe dich nie geliebt" - nachdem er nach Brasilien - sorry, unter diesen Umständen paßt nur: - abgehauen war.
Unter den evangelischen Pfarrern werden weit mehr Ehen geschieden als unterm normalen "Fußvolk". Alle Bischöfinnen der ev. luth. Kirche sind geschieden.
DAS Argument für Abschaffung des Zölibats! - Oder?
Niemals könnte ich in so eine Situation kommen. Und wenn ich mit Haut und Haar und unlösbar in einen Priester verliebt wäre, sobald ich eine Versuchung für ihn wäre, würde ich notfalls mein ganzes Leben umstellen, damit meine Liebe keine Konkurrenz zur Liebe Jesus wird.
Isabella
Egoismus
Meiner Meinung nach ist es eine Frechheit der Kirche, Priesterfrauen zu benachteiligen, nur weil Priestern von der Kirche verboten wird, sich auf eine solche Beziehung einzulassen!!!
Hintenrum machen die meisten Priester doch sowieso alles anders... Und wenn man etwas im Net stöbert, findet man auch schnell heraus, dass die Kirche auch einiges mitmacht und wegschaut, wenn eine heimliche Beziehung entdeckt wird... Wozu sollten sie es dann nicht einfach offiziell erlauben??? Dadurch müssten viel weniger Priesterfrauen und Priesterkinder ohne einen Mann in ihrem Leben auskommen und könnten endlich auch ein normales Leben ohne Versteckspiel führen...
Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass es in einer Gemeinde nicht bekannt wird, wenn der Priester eine Familie hat. Und in den Gemeinden sind diese Priester trotz allem noch angesehen...
Zu Beginn der kirchlichen Geschichte gab es doch auch noch kein Zölibat... Wozu sollte man also an dieser NICHT von Gott gegebenen Erfindung festhalten?
Die Kirche sollte endlich aufwachen!
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