Veranstalter war der "Bund für Geistesfreiheit"; Teilnehmer waren Atheisten, Konfessionslose und Kirchenkritiker; Thema Nummer eins war der Mißbrauch.
Die taz ist der Meinung, daß während der Dmonstration weder an sachlicher, noch an polemische Kritik gespart wurde.
Blickfang der Aktion war ein aus überdimensionalen Penissen zusammengestecktes Kruzifix.
Der "Heidenspaß" sollte beweisen, daß ein "fröhliches Leben" unabhängig von Religion und Kirche möglich ist.
Stimmt irgendwie: Ein Leben unabhängig von Religion und Kirche ist in diesem Falle nicht nur möglich, sondern Voraussetzung dafür, daß sich diese Form der "Fröhlichkeit" manifestieren kann.
Hier ein paar der Forderungen des lustigen, fröhlichen, befreiten Häufleins:
- Wie weitreichend der BfG diese Regel aber gerne umgesetzt hätte, wird auch an einem Manifest zum Kirchentag deutlich, das während der Demo verteilt wird. Darin wird gefordert, dass sowohl der Religionsunterricht als auch kirchliche Feiertage vollständig abgeschafft werden. Die „Zwangstaufe“ solle als „Form der spirituellen Vergewaltigung [!]“ unter Strafe [!!] gestellt werden. Religiöse Betätigung soll nach dem Willen der Verfasser nur noch in Vereinen [!!!] stattfinden, die allerdings „zum Schutz der Jugend vor Verführung“ nur Volljährigen offen stehen[!!!!] sollen.
In der Demo-Ankündigung hieß es im Hinblick auf das Christentum: „2000 Jahre Verdummung und Bevormundung sind genug“. Die Rede ist von „klerikalem Muff“ und „weihrauchvernebelter Doppelmoral [!!!!!!!!!!!!]“. Tammelleo betont, man wolle niemanden missionieren und auch niemanden in seinem Glauben angreifen ["Glaube ist heilbar" war unter anderem auf einem der Plakate zu lesen...]. Dass manche aus dem Spektrum das doch täten, stimme natürlich. Man dürfe dabei nicht vergessen, dass viele Menschen unter einem „Glaubenszwang“ gelitten hätten.
Überhaupt: Diese Leute demonstrieren ja nicht FÜR ein Leben ohne Kirche, sie demonstrieren (ungefragt - und daher fast schon so skandalös wie eine Fronleichnamsprozesion) IHR Leben ohne Kirche.
Und sie sind auch nicht damit zufrieden, zu zeigen daß es möglich ist. Sie wollen so lange mit bigottischen Platitüden, persönlichen Rührstückchen und offensiver Demonstration der augenscheinlich äußerst heilsamen Folgen ungehemmter Sexualität dreinschlagen, bis - ganz im Sinne des neuen Verständnisses von Religionsfreiheit - endich überall Freiheit von Religion herrscht.
Ich behauptete jetzt natürlich schon gerne, daß diese Leute heilbar sind. Immerhin kann ich aber beruhigt darauf verweisen, daß es eine Alternative zu dieser aus dem Schritt kommenden Pseudo-Moral weinerlicher Pfauen gibt.
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