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Sunday, December 06, 2009
Und schon brennt das zweite Kerzchen...
Als ich noch klein war, da kam mir der Advent immer waaaaaaaahnsinnig lang vor. Und irgendwie fand ich das eigentlich gar nicht schlecht. Denn ich stand schon als Knirps auf die vorweihnachtliche Zeit, bzw. die in diesen Tagen herrschende Stimmung.
Es war eigenartig: Ich war irgendwie noch zu klein, um wirklich zu verstehen, was es bedeutet, sich auf die Ankunft des Herrn vorzubereiten. Aber ich war immerhin wach genug, um zu erkennen, daß alles um mich herum irgendwie Ausdruck einer ganz besonderen Zeit war. Es wurde früh dunkel, also stand man länger unter dem Eindruck der Adventsbeleuchtungen, die damals eigentlich nur in der Innenstadt als Dekoration so richtig präsent waren. In den Wohngebieten ging's lange nicht so taghell zu wie heute. In der Schule bastelten wir Christbaumschmuck, Weihnachtssterne, Girlanden etc. Und daheim wurde rund um die Uhr Weihnachtsgebäck produziert. Und dann war da natürlich noch der Weihnachtsmarkt. Klar, als Pimpf durfte ich noch keinen Glühwein trinken, aber den Duft konnte ich trotzdem genießen. Auf dem Weihnachtsmarkt gab es auch die sogenannten "Violas", Veilchenpastillen, deren Geschmack mich für alle Zeiten an Advent erinnern wird. Und selbst der Weihnachtsrummel passte irgendwie ins Bild. Logo, der gute Ton verbietet es, sich über Konsumrausch, Geschenkeberge und Last-Minute Nervenzusammenbruchs-Shoppingtouren positiv zu äußern. Aber als ich klein war, da war das erstens einmal völlig normal (schließlich ging's ja unter anderem auch und vor allem um die Geschenke, die Klein-Alipius abzugreifen gedachte) und zweitens für mich nur ein weiteres Indiz, daß irgendetwas Besonderes, Großes anstand.
Aber - was soll ich sagen - den wahrscheinlich größten Eindruck hinterließen bei mir die Adventslieder in der Kirche. Ich war schon als Kind richtiggehend empört, daß ausgerechnet so schöne Lieder wie "O Heiland, reiß die Himmel auf", "Tochter Zion", "Wachet auf, ruft uns die Stimme" oder "Es kommt ein Schiff geladen" nur zur Adventszeit gesungen wurden. Andererseits behielten diese Lieder natürlich grade aufgrund der spärlichen Anwendung den Hauch des Besonderen. Ach ja: Was ich auch noch mit Advent verbinde, das ist die Freude auf Omas Krippenszene. Die war eher klein, mit liebevoll geschnitzten Holzfiguren (ein gaaaaanz toller Engel mit hellblauem Gewand war auch dabei) und einem Heiland, der einem die Ärmchen entgegenreckte. Ich freute mich jedes Jahr auf ein Wiedersehen nicht nur mit der Heiligen Familie und den drei Königen, sondern auch mit dem dazugehörigen Getier. Die Krippe gehörte für mich einfach dazu, und wahrscheinlich wäre ein Weihnachtsfest ohne sie nicht ganz so schön gewesen.
Wie steht's mit Euch? Was war für Euch das Prägende an der Adventszeit, als Ihr noch kleiner wart?
Einen schönen zweiten Adventssonntag an alle am römsten-Leser!
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2 comments:
Klarer Fall: Erstmal die Backerei. Der Adventskalender mit der Schoki, die das ganze Frühstück lang noch am Tellerrand lag, bis ich sie dann zum krönenden Abschluss verputzt hab. Wunschzettel schreiben, Geschenke suchen (meine Eltern packten die Geschenke immer gleich ein und versteckten sie im Schrank... man sah zwar nicht, was drin war, aber man konnte sich versichern, dass ordentlich was im Kommen war), Geschenke basteln, Papiersterne schnippeln... zu Nikolaus verkleideten meine Schwester und ich uns (mit viel Phantasie und wenig Ähnlichkeit) als Maria und Josef und zogen mit Glocke und Geschenken zu Opa und Oma in den oberen Stock. Ja, und Heiligabend war natürlich das Wohnzimmer verboten, aber es leuchtete so schön raus, wenn jemand aus der Tür schlüpfte...
ich mach mich jetzt auch mal dran einen Beitrag darüber zu schreiben. Spät aber doch :-)
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