- Echter Fortschritt in der Moral kann nämlich nur dort entstehen, wo ein Übergang vom reziproken Rechtsprinzip der Vergeltung zum Grundsatz des Wünschenswerten stattfindet. Nicht mehr Gleiches mit Gleichem zu beantworten (nach dem alttestamentlichen ius talionis, also „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“, Dtn 19, 21), sondern zu erkennen, dass die Fortschreibung von moralisch falschem Verhalten nur in der empathischen Haltung dem anderen gegenüber durchbrochen und nur in der Bezugnahme auf das Erwünschte überwunden werden kann, stellt eine neue Form des Umgangs miteinander dar, die alle Möglichkeiten friedlich-kooperativen Zusammenlebens eröffnet. Diese Umgangsform lehrt Jesus Christus, nicht zuletzt in Gestalt der Goldenen Regel („Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, also tuet auch ihr ihnen.“, Mt 7, 12), vor allem aber durch Seine bedingungslose Liebe und Hingabe.
1 day ago
3 comments:
"Man kann jeden Text und jedes Menschenleben so zerfleddern, dass entweder nur Gutes oder nur Böses zum Vorschein kommt."
Soll das heissen, dass Gott im AT auch manchmal ein Bösewicht war?
"Christus: Hasse die Sünde, liebe den Sünder!"
Wo ist den der Hass?
"Soll das heissen, dass Gott im AT auch manchmal ein Bösewicht war?": Nein, es heißt, daß Menschen, die Gott im AT gerne als Bösewicht sähen, sich das so zurechtbiegen können.
"Wo ist denn der Hass?": Diese Frage müßte bitte noch etwas genauer erläutert werden.
Zu der Deutungsfrage:
Es geht darum, dass die Aussage: „Adolf Hitler war ein Schäferhundliebhaber.“ nicht falsch ist und trotzdem der historischen Bedeutung Hitlers nicht gerecht wird.
Man kann aus Franz Beckenbauer einen fußballerischen Totalversager machen, wenn man nur darauf sieht, dass er in seiner Zeit beim FC Bayern 4 Eigentore schoss. Und am 1. Juni 1982, bei seinem letzten Spiel in Deutschland (HSV gegen die Nationalmannschaft), auch. Dort schoss Beckenbauer (jetzt beim HSV) ein Eigentor zum 0:3 (Endstand 2:4). Und das soll ein großer Fußballer gewesen sein???
Ich habe den Eindruck gewonnen, es ist dem Neuen Atheismus ein Anliegen, gerade so mit dem Christentum und mit Jesus Christus zu verfahren (wobei sich die „kritischen“ Punkte auch auflösen lassen – das aber nur im Glauben an die Sohnschaft, also: göttliche Vollmacht Christi).
Ihr
J. Bordat
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