Ihr erinnert Euch an die "Gib mir Deine Bankverbindung und ich mache Dich reich"-Mails, über die ich mich hier schon zwei- oder dreimal amüsiert habe? Man hat nun in den verkifften Hinterzimmern diverser Hafenschänken offenbar geschnallt, daß es sich nicht bezahlt macht, große Fabeln aufzutischen und von Familienschicksalen, Flugzeugabstürzen oder Weltuntergängen zu schwadronieren. Das ist löblich. Und so heißt es denn auf einmal nur noch:
Guten Tag
Iche einen Rechtsanwalt.
Momentchen! Die korrekte Schreibweise ist "Ische"!
ein Kunde von mir hinterlegt € 4.500.000.00 (vier Millionen fünfhunderttausend Euro) in einer Bank in Spanien.
Nicht schlecht.
Ich möchte, dass die Bank das Geld auf Ihr Bankkonto überweisen
Yeah! Ich möchte auch!
und nach der Übertragung, werde ich Ihnen 40% des Geldes.
40 % des Geldes was...? Außerdem: 40% des Geldes, welches sich bereits auf meinem Konto befindet? Träum weiter! Ich gebe Ihnen 4 % als kleines Dankeschön!
Bitte kontaktieren Sie mich per E-Mail, um Erläuterungen zu bekommen.
Was gibt's da zu erläutern? Rüber mit der Penunze!
abogadomll@aol.com
Danke
Abogado
"Abogado"? Okay, und wessen Anwalt konkret? Gibt's im Spanischen nicht die Redewendung
"Abogado del diablo"? Erstaunlich, daß man mancherorts glaubt, diese Masche funktioniere immer noch. Immerhin: Unterhaltsam bleiben sie ja, muß man ihnen lassen...
1 comment:
Das sein niedlische Entwicklung.
Aber ganz im Ernst: Wer auf diese Masche noch hereinfällt, hat meine Sympathie nicht mehr. Der ist selbst Schuld und verdient nichts Besseres. (Ja, ich weiß, das ist unchristlich, aber ich kann hier kein Mitleid mehr empfinden und habe fast schon Sympathie für den Abogado.)
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