Wednesday, October 28, 2009

'68 unmaskiert: Meinung/Freiheit

Hatte ich gestern vergessen (und es ist auch der Abschluß der kleinen Serie):

Mein absoluter Lieblingswiderspruch ist das permanente Pochen auf Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Redefreiheit, Demonstrationsfreiheit etc, welches sich ganz schnell in eine vehemente Forderung nach "Klappe halten" verwandelt, sobald Meinungen geäußert bzw. Realitäten präsentiert werden, die sich mit der "gewünschten" Meinung nicht so wirklich vertragen. Da wird man dann auch ernsthaft und ungeschmikt schon mal darum gebeten, so etwas doch lieber nicht zu veröffentlichen oder zu sagen. Und dies nicht in Fällen, wo etwa der Tatbestand der Volksverhetzung vorliegen könnte, sondern auch bei simplen, kleinen Details, welche die bitte vorzuherrschende Meinung beeinflussen könnten. Ganz matt.

3 comments:

Anonymous said...

Ich weiß zwar nicht, wobei Dir das gerade einfiel. Aber mir fällt es ständig ein bei dem nervtötenden Genöle sogenannter "Freidenker" (denen Tucholsky so Freiheit wie Denken absprach) über die ach so bösen, bösen Religionen. Wenn man denen mal ganz vorsichtig mit nachweisbarer Kirchengeschichte kommt, darf man sich sofort auf wüsteste Beleidigungen gefaßt machen.

Raphaela said...

Exakt auf den Punkt gebracht. Ich fand das immer schon ausgesprochen unappetitlich, daß "Meinungsfreiheit" soviel heißen sollte wie "die Freiheit, jeden, dessen Meinung sich nicht mit der Unseren deckt, niederzuschreien (bzw. gelegentlich auch niederzuknüppeln, wenn uns gerade danach ist)".

Anton said...

Jawohl! Genau so ist es!

Die Meinungsdiktatur, die jede Meinung, die nicht mit dem "approved Mainstream" übereinstimmt, wird gnadenlos zensuriert.

Und zwar im Namen von Toleranz und Weltoffenheit.

Manchmal könnte einem der Kopf platzen...