- Berliner Mai-Krawalle schwerer als in den Vorjahren
Im Berliner Stadtteil Kreuzberg haben sich in diesem Jahr die schwersten Mai-Krawalle seit langem abgespielt. "In dem Bemühen um einen friedlichen 1. Mai haben wir einen Rückschlag erlitten", sagte Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) am Samstag. In Berlin und Hamburg wurden bei Ausschreitungen von Linksautonomen zahlreiche Menschen festgenommen.
Die Ausschreitungen am Rande der "Revolutionären 1.-Mai-Demo" hätten eine "andere Qualität" als in den Vorjahren gehabt, sagte Körting. "Das Klima ist rauher geworden." Nach Angaben von Polizeipräsident Dieter Glietsch gab es bei Festnahmen und verletzten Polizisten den Zahlen nach eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. 289 Menschen wurden festgenommen, nach 139 im vergangenen Jahr. Verletzt wurden diesmal 273 Beamte, 2008 waren es 112. Die Polizei war über das Mai-Wochenende mit 5800 Beamten im Einsatz.
Die Randalierer lieferten sich den Angaben zufolge am Rande des Kreuzberger "Myfestes" Straßenschlachten mit der Polizei. Sie warfen über Stunden hinweg immer wieder Flaschen und Steine auf Beamte. Den Angaben zufolge wurden drei Beamte mit einer brennbaren Flüssigkeit begossen. Sie fingen daraufhin kurzzeitig Feuer, blieben aber unverletzt. Bushäuschen und eine Ampel wurden zerstört.
Der Szene sei es in diesem Jahr "stärker gelungen, Gewaltbereite zu mobilisieren", sagte Glietsch. Der Berliner CDU-Innenxperte Robin Juhnke warf dem Senat in einer Erklärung vor, "blind und taub" auf die Ankündigung der Autonomen zu vermehrter Gewalt reagiert zu haben.
Auch in Hamburg warfen Randalierer über mehrere Stunden Steine und Flaschen, Barrikaden und Mülltonnen gingen in Flammen auf. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Insgesamt seien 23 Menschen festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Sechs Beamte erlitten den Angaben zufolge leichte Verletzungen, vier Polizeifahrzeuge wurden beschädigt.
Der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, forderte als Konsequenz mehr Personal für die Polizei. In Deutschland gebe es seit 2000 insgesamt 10.000 Polizeibeamte weniger, sagte er der "Bild am Sonntag." Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPoLG), Rainer Wendt, forderte eine härtere Gangart gegen Demonstranten.
Deppen.
Wenn diese Demokratie kaputt ist, dann könnt Ihr Euch aber warm anziehen. Dann ist Sense mit Randalieren und danach noch mit voll funktionsfähigem Körper selbstzufrieden nach Hause wanken. Dann gibt's für kleine Krawaller und Krawalleusen vom autoritär-totalitären System auf die vermummte Fresse, und das nicht mehr so lavendelpflückermäßig wie heuer. Ist ja gut und schön, daß Ihr Eure eigene Vorstellung davon habt, wie Menschen in einem Staat zusammenleben sollen. Aber habt Ihr mal einen Gedanken daran verschwendet, daß Ihr überhaupt nur desewegen dazu in der Lage seid, Euch auf die Art und Weise zu äußern, wie Ihr es tut, weil man Euch einen ziemlich hübschen Spielraum läßt? Und, ganz ehrlich, die Art wir Ihr abtobt, läßt in mir nicht grade die Hoffnung aufkeimen, daß Ihr im Zweifelsfall vergleichbaren Spielraum gewährt.
5 comments:
"Macht kaputt was euch kaputt macht" hat sich auch mal auf meinem Plattenteller gedreht. Unsere Streetfightergang war der Horror der Frankfurter Einsatzpolizei. Warum? Weiß ich nicht wirklich. Wenn ich mich versuche zurückzuerinnern, gewinne ich den deutlichen Eindruck einer manifesten Präsenz des Bösen. Wer nicht an den Teufel glaubt, der glaubt auch nicht an das Evangelium. An das Evangelium glauben wir doch, oder?
Ob die Jungs tatsächlich das Böse repräsentieren, wage ich zu bezweifeln. Das "Jungvolk" war schon in Athen ob seiner Rauflust bekannt. Dies antropologische Problem mit jungen Männern hat es immer gegeben, nur wusste man in älterer Vergangenheit damit besser umzugehen und kanalisierte es gesellschaftskompatibel. Heute wird es von interessierten Kreisen politisch instrumentalisiert, das ist der eigentliche Skandal. Dahinter würde ich eher böse Absichten vermuten.
Ich teile zwar die politischen Vorstellungen dieser jungen Männer nicht, aber es bleiben doch unsere Kinder. Schließlich bin ich in meiner Jugend auch keiner Discorauferei aus dem Weg gegangen. Mit 25, 26 legt sich die Rauflust schon wieder. Wird früher geheiratet ist schon vorher Schluss. Meine Erfahrung.
@ Johannes: Boah! Du hattest mal so eine wilde Phase?
@Mcp: Stimmt. Über die jungen Kerle geschimpft wurde wohl immer. Was mir so ein bißchen Bauchweh bereitet ist, daß die jungen Kerle aber wohl bald keine jungen Kerle mehr sein dürfen. Bei uns auf dem Schulhof flogen auch noch (unbeholfen und eher in klobigen Massenrangeleien als in Blutbädern endend) die Fäustchen. Aber da wurde dann danach nicht nationenweit gemahnt, analysiert, rumgezimpert und den Kerls eine Barbie in die Hand gedrückt. Da gab's vom Rektor und daheim Verbalmische mit Hinweis auf Steigerungspotenzial bzgl. der Sanktionen ("... Hintern versohlen...") und gut war's. Wenn heute versucht wird, die Lütten schon im Kindergarten via Rollenspiele gendermäßig mainzustreamen und andererseits die Hemmschwelle bei Gewalt zu sinken scheint, möchte ich mal wissen, wie sich die aufgestaute Rauflust künftig äußern soll und wird. Der Widerspruch, ein Man zu sein, sich aber nicht wie ein Mann verhalten zu dürfen, erzeugt doch entweder selbstverstümmlungsgefährdete Schizos oder Psychokiller.
"Der Widerspruch, ein Man zu sein, sich aber nicht wie ein Mann verhalten zu dürfen, erzeugt doch entweder selbstverstümmlungsgefährdete Schizos oder Psychokiller."
Das könnte sein. Aber bisher sind alle Umerziehungsversuche wider der Natur gescheitert. Ja ich weiß, die Folgen ...
Ich glaube nicht, daß schon mal ein Mensch vom Hinternversohlen besser oder einsichtiger geworden ist, gleich ob als Täter oder Opfer beim Versohlen.
Präventives Wegsperren wäre auch nicht so richtig demokratisch, oder?
Ganz ehrlich: ich habe gar keine Ahnung, was man gegen gewaltbereite Toren tun kann. Ich kann allerdings aus eigener Erfahrung bestätigen, daß man früher oder später im Regelfall ein bißchen vernünftiger wird (ich bins jedenfalls geworden, und es war nicht mal Absicht).
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