So lautet ein Internetauftritt, der in Deutscher Sprache von der Überlegenheit des Islam berichtet und zur Konvertierung ermutigt.
Wie wahr ist "wahr"? Und welche Kriterien sind anzuwenden, um den Wahrheitsgehalt von Religionen zu durchleuchten?
Menschliche Meinung kann es kaum sein, denn nach dieser gibt es auf der Welt einen ganzen Haufen wahrer Religionen. Göttliche Lehre durch menschlichen Mund scheint schon geeigneter, weil mit mehr Autorität ausgestattet. Aber auch hier stehen sich viele Gruppen gegenüber. "Wohin soll ich mich wenden?" lautet also der Seufzer auf der Suche nach der wahren Religion.
Noch mal einen Blick auf Gott: Kann Gott lügen? Nein. Somit ist - bzgl. der Geschichte und Realität unseres Heils - alles wahr, was man im Neuen Testament liest. Dort ist - für jeden verständlich - dargelegt, wie die Heilsgeschichte mit der Inkarnation des Wortes, Jesu Wirken auf Erden, seiner Passion, seinem Tod, seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt ihren Verlauf nimmt und wie die öffentliche göttliche Offenbarung ihren Abschluß findet. Was wäre Gott, wenn er 6 Jahrhunderte nach Christus einen anderen Propheten schickt und sagt: "Sorry Leute! Das hier ist jetzt der Wahre!"? Er wäre ein Lügner. Kann Gott lügen? Nein.
Somit muß es eigentlich für jeden Moslem kristallklar sein, daß er - wenn er das christliche Heilsangebot schon ablehnt - den Christen selbst keinen Vorwurf machen darf, wenn sie nicht in Scharen zum Islam konvertieren wollen. Denn ebenso, wie ein Moslem davon überzeugt ist, der wahren Religion anzugehören, ist es natürlich auch jeder halbwegs anständige Christ. Und warum sollte, was bei Moslems für Moslems eine Selbstverständlichkeit ist, bei Moslems für Christen nicht gelten? Selbst, wenn Moslems der Meinung sind, Christen hätten nicht die wahre Religion, so muß es doch jedem Moslem einleuchten, daß die Christen exakt dem gleichen Prinzip folgen wie sie, wenn sie an einen Gott glauben.
Es hilft alles nichts: "Meine Fresse, deine Fresse", "Wahre Religion, falsche Religion" und "Mein Gott kann weiter pinkeln als deiner!" bringen uns nicht zu einer zufriedenstellenden Lösung.
Was ist aber die Lösung? Meiner Meinung nach das Zeugnis: Natürlich ist das Christentum die wahre Religion. Natürlich ist die Katholische Kirche die Eine und Einzige, in welcher sich alle von Christus für unser Heil eingesetzten Mittel finden lassen. Aber mit plumpem "Wir haben die wahre Religion" läßt sich das nicht kommunizieren in einen Wald hinein, aus dem es dann doch nur genauso hinausschallen wird. Alles, was demnach bleibt, sind Gebet, Treue zum eigenen Glauben, zur eigenen Kirche, zur eigenen Lehre und vor diesem Hintergrund ein glaubwürdiges Auftreten. Wenn Christus die Liebe ist, wenn er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, dann müssen wir das in unserem Leben zeigen. Dann müssen wir eben auch manchmal die Zähne zusammenbeißen und totz aller uns umgebenden Schreihälse, Proselytierer, Droher, Schmäher, Mahner und Bombenbastler die Arme aufhalten. Dies heißt nicht, daß wir unseren Glauben nicht auch verteidigen dürfen. Aber wir sollten es so tun, daß alle Welt erkennt, wo man die Religion finden kann, in welcher der Mensch zu Gott in einer persönlichen Beziehung der Liebe und der Freiheit steht und in welcher er seinem Schöpfer in Leib und Blut und im Gebet begegnen kann.
Natürlich ist dies für Taufschein-Katholiken und Cafeteria-Christen schon beinahe eine Zumutung. Aber es ist der einzige Weg, der uns bleibt, zwischen Selbstaufgabe und endlosem interreligiösen Bitch-Slapping.
3 days ago
10 comments:
Das klingt ja, als ob alle Leute, die an Christus glauben, die moralische und ethische Überlegenheit in Person sind. Und allen anderen was fehlt.
Meiner Erfahrung nach hat aber die moralische Qualität eines Menschen herzlich wenig mit seinem Glauben oder Unglauben zu tun. Natürlich gibt es Menschen, die an etwas glauben und gleichzeitig im besten Sinne moralische Menschen sind. Aber - die gibt es unter Gläubigen ganz verschiedener Religionen - und höre und staune, sogar unter bekennenden Atheisten. Und daneben gibt es in allen genannten Gruppen auch solche, die weniger moralische Stärke zeigen - und das ist nicht unbedingt abhängig von ihrer Überzeugung.
Zur Zeit höre ich von den dümmeren unter den Atheisten immer mal wieder, daß die Religionen ja alle Mörderbanden sind. Dabei übersehen sie, daß das ganz allgemein für die Menschheit gilt; es bringt absolut nichts, wenn sich die Religionen untereinander und alle Religionen gegen die Atheisten damit vergnügen, die von den "anderen" begangenen Verbrechen aufzuzählen und das "eigene" Gute.
Was Du hier geschrieben hast, geht meiner Ansicht nach im Keim in die gleiche Richtung. Damit begibst Du Dich aber unter Dein Niveau! Bitte beweise in Deinem Blog weiterhin, daß es auch unter Christen Erzgescheite gibt.
Natürlich ist der Islam die wahre Religion. Denn schließlich ist der Koran göttlichen Ursprungs und damit einfach nur wahr.
Woher ich das weiß? Das steht doch so im Koran.
Spaß beiseite. Es ist schon eine Zumutung, was uns diese Mohammedaner als wahre Religion verkaufen wollen.
@Claudia:
Hmmm...
Ich wollte keinen offenen Nerv treffen oder so.
Ich sehe auch nicht ganz, wo ich durchblicken lasse, daß alle Christen moralisch und ethisch überlegen sind. Wären sie dies, hätte ich ihnen ja nicht mit dem Beitrag die dort enthaltenen Empfehlungen gegeben.
Wenn ich den Katholiken und Mitchristen den Rat gebe, sich nicht in nutzlosen Streitereien zu ergehen, sondern zu beten, dem Glauben treu zu sein und ein glaubwürdiges Zeugnis abzulegen, wo genau findest Du darin die Aussage "Christen sind moralisch überlegen"?
Wenn ich rate, daß Christen beim "Mein Gott ist besser als deiner" nicht mehr mitmachen sollen, sondern versuchen sollen, in ihren Taten durchscheinen zu lassen, daß ihre Religion glaubwürdig ist, impliziere ich ja, daß sie es momentan doch noch mitmachen und daß somit die von "anderen" begangenen Vergehen auch die Ihren sind.
Die Erzgescheiten-Nachweiserbringung nehme ich mir mal zu Herzen unter Hinweis auf eine gewisse Freiheit, welche dem Gestalter eines Blogs - glaub' ich - irgendwie zusteht.
Ach so, grundsätzlich: Es ist mir natürlich klar, daß es in jeder denkbaren Gruppierung von Menschen mit hoher Wahrscheinlichkeit verschiedene Grade geistiger Kapazität und moralischer Qualität gibt. Ich schaue daher lieber auf die Prinzipien als auf die Individuen und auch ein wenig auf Phänomene, die eine gewisse Gesamtausrichtung bei besagten Gruppierungen durchscheinen lassen. Ich frage jetzt mal krass: Wie hoch ist z.B. die Wahrscheinlichkeit, daß jemand, der zum Katholizismus konvertiert, sich einige Wochen später irgendwo in der Walachei in einem Ausbildungslager widerfindet, in welchem man ihm beibringt, Mitglieder anderer Religionen zu töten? Hier macht natürlich der Hinweis auf moderate oder friedliebende oder dem Terror ablehnend gegenüberstehende Moslems etwas Boden gut, eliminiert aber nicht das Phänomen.
Lieber Alipius, mir kommt ganz einfach der Tonfall dieses Artikels ziemlich sonderbar vor.
So postulierst Du, "natürlich" sei das Christentum, und zwar, wohlgemerkt, das katholische, das einzig wahre - aber dafür hast Du, pardon, keinen anderen Beweis als ein Moslem für die entsprechende Behauptung über den Islam.
Auch ich glaube, daß das Christentum unter allen Religionen die ist, die der göttlichen Wahrheit am nächsten kommt. Aber es gibt dafür zwar eine Menge philosophisch zu erschließender Hinweise, doch nicht einen mit mathematischer Genauigkeit haltbaren Beweis. Deshalb wirkt für mich der Satz "Natürlich ist das Christentum die wahre Religion." (vom Folgesatz mal ganz zu schweigen) genau so sonderbar wie Geschrei, das Du anschließend dankenswerterweise ablehnst.
Übrigens, auch wenn ich dem Christentum eine grundsätzliche Sanftheit unterstelle, hat es verschiedentlich auch Zeiten der Gewaltbereitschaft von Christen gegeben. Wir erleben gerade eine ziemlich friedvolle Zeit des Christentums - vielleicht zum Teil mehr aus Bequemlichkeit denn aus Liebe, aber immerhin! Das sollte uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß ein Hang zur Gewalt wohl jedem Menschen innewohnt.
Mir fällt zur Zeit ein immer aggressiver werdender Tonfall auf ganz verschiedenen Seiten mehr und mehr auf die Nerven. Da werde ich dann vielleicht auch mal überempfindlich... ;-)
"So postulierst Du, "natürlich" sei das Christentum, und zwar, wohlgemerkt, das katholische, das einzig wahre - aber dafür hast Du, pardon, keinen anderen Beweis als ein Moslem für die entsprechende Behauptung über den Islam."
Aber hier wiederholst Du doch nur, was ich selbst im Artikel sagte: Menschliche Aussagen über die Richtigkeit ihres Glaubens sind nicht das Kriterium, an welchem wir eben diese Richtigkeit messen können. Das macht diese Aussagen nicht illegitim, daher sind sie sowohl bei Christen als auch bei Moslems völlig normal.
"Deshalb wirkt für mich der Satz "Natürlich ist das Christentum die wahre Religion." (vom Folgesatz mal ganz zu schweigen) genau so sonderbar wie Geschrei, das Du anschließend dankenswerterweise ablehnst."
Du hättest den Satz eben auch an dem messen können, was ich zuvor sagte. Für einen Moslem ist der Islam "natürlilch" die wahre Religion, für einen Christen ist es das Christentum, für einen Katholiken das katholische Christentum. Es wäre ja auch paradox, wenn dem nicht so wäre. Aber es ist andererseits auch kein Grund, sich die Köppe einzuschlagen, wie ich im weiteren Verlauf des Artikels auch klarmache.
"Übrigens, auch wenn ich dem Christentum eine grundsätzliche Sanftheit unterstelle, hat es verschiedentlich auch Zeiten der Gewaltbereitschaft von Christen gegeben. Wir erleben gerade eine ziemlich friedvolle Zeit des Christentums - vielleicht zum Teil mehr aus Bequemlichkeit denn aus Liebe, aber immerhin! Das sollte uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß ein Hang zur Gewalt wohl jedem Menschen innewohnt."
Hier fällst Du wieder in die "grundsätzlich ja, aber überall gibt's/gab's alles"-Masche. Das Prinzip und die Phänomene sagen mir aber, daß momentan nicht nur das Christentum die am meisten verfolgte Religion weltweit ist, sondern auch, daß es sich - was die Gewalt zwischen Religionen betrifft - viel besser auf das 21ste Jahrhundert eingestellt hat als andere Religionen.
Und - verzeih das Nachstochern - ich sehe immer noch nicht, wo der eigentliche Artikel durchscheinen ließ, alle Christen seien die moralische Überlegenheit in Person.
Vielleicht wäre es gut sich das verbindende anzusehen!
Ich bin gerne katholisch, (wenn auch mit Zweifeln) dennoch kann ich den anderen Glauben, solange er nicht Menschenverachtend ist, stehen lassen.
Warum sind wir immer auf der Suche was uns trennt? nach dem was uns trennt?
Im ausgeschlafenen und abgekühlten Zustand blicke ich noch mal auf Deinen Artikel und gestehe, ich finde ihn heute viel weniger heftig als gestern. (Ich sollte mich öfter mal an Ps. 4,5 halten.)
Dennoch - ganz grundlos habe ich mich ja nicht geärgert - ist es immer der Ton, der die Musik macht. Der Absatz
Noch mal einen Blick auf Gott: Kann Gott lügen? Nein. Somit ist - bzgl. der Geschichte und Realität unseres Heils - alles wahr, was man im Neuen Testament liest. Dort ist - für jeden verständlich - dargelegt,...ist ein wesentlicher Punkt des Anstoßes für mich - das klingt mir arg nach "wer nicht Christ ist, ist selber schuld". Zumal ich keineswegs alles im NT besonders leicht verständlich finde.
Was mich gestern so erzürnt hat, ist, wie gesagt, wohl eher der Tonfall - bei allem Respekt höre ich bei Dir zuweilen ein "Wir Katholiken sind eben doch die Besseren" durch, dem ich nicht folgen mag. Ob das an meiner Überempfindlichkeit liegt oder an Dir oder an beiden, weiß ich gerade nicht.
Aber mal ganz unabhängig davon, wie mir ein Artikel vorkommt und ob zu Recht oder nicht -
FROHE PFINGSTEN!
"Wer nicht Christ ist, ist selber schuld": Wenn man von den Leuten, die mit der frohen Botschaft noch nicht in Berührung gekommen sind, absieht, stimmt das streng genommen auch. Die Leute wissen um Christus, aber entscheiden sich dazu, keine Christen zu sein. Also ist es ihre Schuld. Man darf "Schuld" nur nich verstehen als einen Anlaß für Triumpf oder Häme und schon gar nicht als einen Anlaß, ein Strafmaß zu verhängen. Das gebührt alleine Gott und das soll auch mal schön so bleiben. Denn er ist - und da sind wir beide uns wohl ziemlich einig - bedeutend barmherziger als wir alle zusammen.
Ich gestehe, daß der Satz "Wir Katholiken sind eben doch die Besseren" hineininterpretierbar ist. Aber so ist es wirkich nicht gemeint. Ich persönlich bin mir beim Katholizismus natürlich 100%ig sicher. Für mich ist der Kathoizismus "die beste" Religion. Das bedeutet aber nicht, daß ich "uns Katholiken" als "die Besten" sehe. Im Gegenteil: Wenn ich die Realität an der Verkündigung und an der Offenbarung messe, sehe ich ja, wie häufig wir keinen Deut besser sind, als die Anderen. Will meinen: Als Religion ist der Katholizismus für mich uneinholbar und unübertroffen. Als Gläubige sind für mich die Katholiken nicht weniger sündhaft oder fehlbar als andere Menschen.
Ja, und auch Dir nochmals ein Frohes Pfingstfest.
Nun, ja wer nicht Christ ist, ist selber Schuld. Und jetzt kommt das Aber. Aber das teilweise sehr merkwürdige Sekten und Splitzergruppen fröhlich auch in unseren Städten wachsen, dass der Islam als Alternative sich gut positionieren kann, daran haben wir auch Schuld.
Ich steh, da ja auch immer sonn bisschen erstaunt vor, aber es ist wirklich für viele Leute ziemlich schwierig überhaupt etwas über die Kirche herauszufinden. Glaubensvermittlung scheint bei vielen Gemeinden auf TOP 342 noch hinter der Frage zu stehen, ob man neue Tischdecken für den Gemeindesaal braucht. Da sind andere Gruppen einfach besser und lauter. Wie man überhaupt Leute in der Gemeinde bindet, darüber macht man sich oft recht wenig Gedanken.
Ohja, es finden Erwachsenenkatechesen bei uns in der Gemeinde statt nur, wann und wo, dass bekommen nur die Leute mit, die eh schon "drin" sind.
Ich finde es fast witzig, das Glaubenseinführungen und Grundkurse für Erwachsene nur im Pfarrbrief unter Sonstiges zu finden sind, den bekommt man ja eigentlich nur, wenn man schon Gemeindemitglied ist.
Ja, die Kirche und die Katholiken sind schlaff geworden. Man kann der Kirche die Schuld geben für mangelnde Mission und Evangelisierung. Aber es ging für eine so alte und alteingesessene Institution auch einfach alles zu schnell. Wer über Jahrhunderte Hinweg in Europa unangefochten die #1 ist, und dann trotz protestantischer Konkurrenz über weitere Jahrhunderte den Kontinent prägen kann, schließlich über weitere ca. 170 Jahre trotz Revolutionen, Kriegen, Trennungen von Kirche und Staat und phönomenalen Einbußen an Macht und Materie seine Leute eng am Glauben und an der Lehre halten kann, der stellt sich nicht von heute auf morgen (sprich von irgendwann in den 60ern bis heute) plötzlich um auf eine Welt, in der jeder meint, entweder seinen Glauben selbst interpretieren oder gleich ganz ohne die Kirche leben zu können.
Langsam wird auch dem katholischen Klerus (hier besonders dem Nachwuchs) klar, daß wir eh keinen Thron mehr haben, auf dem wir es uns gemütlich machen können. Und dann können wir auch gleich rausgehen und ein wenig in den Wunden der Gesellschaft rumstochern. Was besseres als Konvertierungen oder Martyrium kann eh nicht passieren, also los!
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