
Den Heiligen Johannes Nepomuk (* ca. 1350 in Pomuk, + 20. März 1393 in Prag) kennt natürlich jeder, ob er will, oder nicht. Denn in Europa ist an unzähligen Brücken (deren Patron er ist) ein Bildnis Nepomuks aufgestellt. Der Heilige Nepomuk ist auch Patron von "wassernahen" Berufen wie Schiffer, Flößer und Müller, wird bei Wassergefahren angerufen, ist Schutzpatron von Böhmen und nicht zuletzt Patron der Beichtväter, für Verschwiegenheit und Schutz des Eigentums, gegen Verleumdungen und Fehlurteile sowie zur Verteidigung des guten Rufs. Lange Liste.
Angeblich ist die Statue des Heiligen Nepomuk, die ihn klassisch als Chorherr mit Talar, Rochett und Almuzium bekleidet, ein Kruzifix und ein Palme haltend, mit fünf Sternen über dem Kopf zeigt, die meistverbreitete weltweit.
Johannes wurde geboren als Sohn eines angesehenen Richters in Pomuk in der Nähe von Pilsen. Seine Ausbildung bekam er bei den Zisterziensern, später studierte er und promovierte in Theologie und Kirchenrecht. 1380 empfing er die Priesterweihe, nachdem er bereits einige Jahre lang als Notar tätig gewesen war. Zunächst wurde Johannes Nepomuk Pfarrer der Galluskirche, danach hatte er verschiedene Ämter inne, bis ihn Erzbischof Johann von Jenzenstein 1389 zu seinem Generalvikar machte. Zu jener Zeit wurden die Spannungen zwischen Staat und Kirche immer heftiger. Am 20. März 1393 wurde Nepomuk zusammen mit zwei weiteren Priestern von königlichen Truppen festgenommen und gefoltert. König Wenzel IV. selbst soll zu einer Pechfackel gegriffen haben, um dem geschundenen Körper Nepomuks Verbrennungen zuzufügen. Schließlich ließ er den Kirchenmann fesseln, durch die Straßen Prags schleifen und von der Karlsbrücke in die Moldau werfen.
Weshalb dies alles geschah, ist bis heute nicht hinreichend geklärt. Die meist verbreitete Legende besagt jedoch, dass Nepomuk der Beichtvater von Wenzels Frau Johanna gewesen sein soll. Der König hatte den Verdacht geschöpft, dass seine Gattin ihm untreu geworden sein könnte, und versuchte nun zu erfahren, was Johanna bei dem Generalvikar gebeichtet hatte. Nepomuk jedoch berief sich beharrlich auf das Beichtgeheimnis und zog so den Zorn des Monarchen auf sich.
In Wien gibt es eine besonders hinreißende Nepomuk-Darstellung:

2 comments:
Hab mal Deine Bilder zur Illustration der wirklich sehr schönen Hymnen des Fests verwendet: http://www.newliturgicalmovement.org/2009/05/hymns-of-st-john-nepomucene.html
Schick!
Danke auch für den Backlink!
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