Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabeth, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.
Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.
Danach verließ sie der Engel. (Lk 1,26-38)
Zum heutigen Hochfest habe ich mal aus dem schier unerschöpflichen Angebot wunderbarer Motive, welche die Künstler vergangener Jahrhunderte uns hinterlassen haben, eine kleine Auswahl getroffen:
Bernardino Pintoricchio (c. 1454-1513). Dieses Fresco kann man in der Cappella Baglioni der Kirche Santa Maria Maggiore in Spello bewundern. Ich tat dies schon damals im November, als wir einen Tagesausflug nach Spello machten. Man darf aber in der Kirche nicht photographieren, also mußte ich ein wenig online suchen. Man beachte den heranbrausenden Heiligen Geist!
Schön sind die verschiedenen Gabriel-Vorstellungen, welche die Künstler hatten. Aus dem Clare College in Cambridge kommt dieses Bild, das den Erzengel über einer demütigen Maria schwebend zeigt.
Bei Botticelli hingegen kniet Gabriel vor der Mutter Gottes.
Bei Philippe de Champaigne begegnet man sich auf Augenhöhe.
Ein zweiter Philippe de Champaigne, der wegen der barocken Rotwangigkeit und der frohlockenden Nackedeis natürlich mit in diesen Beitrag mußte.
Bei Caravaggio hat die Begegnung zwischen Maria und Gabriel schon beinahe etwas Unheimliches.
Schlicht und flügellos kommt Gabriel auf dieser Illustration aus dem Buch 'Figures de la Bible' von 1728 daher.
Die Gestik ist auf allen Darstellungen prächtig und aussagekräftig. Mir gefällt sie auf diesem Gemälde von Federico Fiori Barocci besonders gut.
Bei dieser Darstellung der Verkündigung von Andrea del Sarto haut mich die Komposition vom Hocker.
Und ein Leonardo darf natürlich in einer solchen Sammlung auch nicht fehlen.
2 days ago
2 comments:
Mich berührt immer sehr dieses Knien des Engels vor Maria wie von Botticelli dargestellt. Vielleicht weil ich selbst so ein wohl leider nur theoretischer Demut-Freak bin.
:-/
Der Beitrag sollte eigentlich in die Rubrik: Katholisch? Ja bitte!
*find
Vielen Dank für die schönen Bilder!,
Egbert Verbeek hat ein Bild zu Maria Verkündigung geschaffen, das im Exerzitiehaus in Siegburg die Kapelle schmückt.... Zu sehen unter: http://www.schulseelsorger.de/marienbilder.html
ich finde es lohnt sich!
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