Sunday, March 15, 2009

Plastikwelt

Aus der online-Welt:
    Verletzte bei Tumulten während Model-Casting

    Sechs Verletzte, drei Festnahmen und eine Straße voll verstreuter Schuhe und Kleidungsstücke: Das ist die Bilanz des jüngsten Castings für die Fernsehshow "America’s Next Top Model". Die Anwärterinnen warteten stundenlang in New York vor einem Hotel. Dann brach plötzlich Panik aus.

    Hunderte Bewerberinnen warteten bei dem Casting für die Fernsehshow "America's Next Top Model" in New York vor dem Hotel, in dem die Vorauswahl stattfinden sollte. Schließlich brachen Tumulte aus: Sechs Menschen wurden verletzt und drei weitere festgenommen, wie der Fernsehsender WNYW berichtete. Der Grund für das Chaos am Samstag war Polizeiangaben zufolge zunächst nicht bekannt.

    Auf der Internetseite von "Entertainment weekly" ist nachzulesen, dass den Wartenten [sic! - Oder auch: Gemein, daß man die von so viel Hoffnung auf Modelruhm erfüllten Mädels einfach als wartende Enten bezeichnet] die Nerven durchgegangen sein sollen, nachdem sie zum Teil vor dem Gebäude übernachtet haben. Die Straße vor dem Hotel war anschließend mit Schuhen und Kleidungsstücken übersät. Die Panik soll sich dadurch verstärkt haben, dass ein Mann in der Masse begann, die Handtaschen der Mädchen zu stehlen.

    "Es war ziemlich beängstigend", sagte die Bewerberin Jessica Paravati, die nach eigenen Angaben schon die ganze Nacht vor dem Hotel anstand, bis es zu der Panik kam. Die Behörden stoppten das Casting und erklärten, dies sei schlecht organisiert gewesen. Die Show wird in den USA von Supermodel Tyra Banks moderiert, die damit nach eigenen Angaben Alternativen zu Schönheitsstereotypen präsentieren will. Zu dem Casting in New York waren nur Bewerberinnen mit einer Körpergröße von höchstens 1,74 Meter zugelassen, was unter dem Idealmaß der Branche liegt.

Watt? Nose-Job Barbie Tyra Banks will Alternativen zu Schönheitsstereotypen präsentieren? Warum dann in die Ferne schweifen? Klar, es ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber wenn ich mir das Foto anschaue, dann komme ich zu dem Schluß, daß die Gute doch reichlich Alternativen zu Schönheitsstereotypen präsentiert. Ne, Moment, Denkfehler! Sie präsentiert Alternativen zur Schönheit. Die Stereotypen erfüllt sie, fürchte ich, bestens. Das klingt gemein, ich weiß. Aber ich konnte den Gedanken noch nie ertragen, daß irgendwo auf der Welt kleine Mädels ihre Eltern beplärren, damit diese ihnen einen kleinen Korrektureingriff finanzieren, der ihnen nach Möglichkeit all das nimmt, was sie äußerlich von irgendwelchen Medienfratzen unterscheidet.

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