Saturday, October 31, 2009

Ping!

Wie Martyn Ware und Ian Craig Marsh es fertigbrachten, aus dem Stand von der elektronisch-albtraumhaften Finsternis der frühen Human League in den heftig-munteren Polit- & Beziehungs-Pop von Heaven 17 zu springen, ist ziemlich genial. Tragisch nur, daß Human League kommerziell genau in dem Moment abhoben, als die beiden eigentlichen Masterminds der Gruppe den Rücken kehrten und mit ihrer eigenen Produktionsfirma British Electric Foundation (BEF) und ihrer neuen Band Heaven 17 den Neuanfang wagten.




Und, klar, der Beginn war schwierig, aber letztlich blieb der Erfolg dann doch nicht aus. Temptation und die Nachfolge-Single Come live with me wurden anständige Hits. Ich habe eines der früheren Stücke gefunden: Play to Win aus dem Jahre 1981. Für mich ein 80er-Evergreen, den ich immer wieder gerne höre.

Portikus der Oktavia

Heute bin ich kurz durch's Ghetto geschlendert und habe endlich mal die wundersame Ruinenlandschaft der Portico di Ottavia photographiert. Bin zu faul zum Tippen, daher hier eine kurze Wiki-Copy-Paste-Aktion:
    Sie stammt aus dem zweiten Jahrhundert v. Chr., wurde von Caecilius Metellus gebaut und später von Augustus umgestaltet und seiner Schwester Octavia gewidmet. Sie enthielt zahlreiche plastische Kunstwerke, u. a. die erste öffentlich ausgestellte Statue einer römischen Frau, nämlich der Gracchenmutter Cornelia, nicht weniger als 34 Reiterstatuen aus Bronze von Lysippos, die Alexander den Großen samt seinen Generälen darstellten, und eine Figurengruppe des Heliodoros. Etwa ab dem zehnten Jahrhundert wurden im Zuge der Aussiedlung der Juden aus Trastevere sowohl die Portikus der Octavia als auch die Bögen des Marcellustheaters in Geschäfte und Werkstätten umgewandelt; die Portikus selbst war etwa zur Zeit Piranesis ein Fischmarkt.
Und jetzt die Bilder:









Schwester Robusta

Friday, October 30, 2009

Schwester Robusta

Grusel...

    "Der Rußlanddeutsche Alex W. ist Einzeltäter. Für viele Araber aber steht in Dresden Deutschland vor Gericht"
So liest man in der neuen Ausgabe der Zeit. Weitere Auszüge aus dem Artikel:
    "Die deutsche Rechtsordnung gibt kein Urteil her, das die von der Scharia geprägten Erwartungen der Menschen aus islamischen Ländern wirkich befriedigen könnte. Bei allen Unterschieden zwischen den Ländern herrscht in großen Teilen der Mittleren Ostens eine uns fremde Rechtskultur, in der der Gedanke der Vergeltung noch immer präsent ist. Dazu kommt, daß nicht nur die Ägypter, sondern ganze Teile der islamischen Welt den Sühneanspruch, welcher der Familie der geschädigten Marwa al-Scherbiny zusteht, für sich selbst geltend machen und in einer als unzulänglich empfundenen Bestrafung des Täters einen Angriff auf den Islam sehen."

    "Daß Alex W. gestört ist, daran dürfte kein Zweifel bestehen; er war schon seit Jahren auffällig. Hat die Störung aber zur Tat beigetragen, käme eine lebenslange Freiheitsstrafe kaum noch in Betracht. Er wäre nach zehn Jahren womöglich wieder frei. Welche Folgen hätte ein solches Urteil? Brennen dann deutsche Botschaften?"
Wie sieht's beim Prozeß aus? Der ägyptische Botschafter ist da, ein Konsul, der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, der Fernsehsender Al-Dschasira, acht Journalisten der ägyptischen Presse, Beobachrter aus dem Iran und der Nebenkläger mit acht Anwälten. Vor dem Gerichtsgebäude fordern ägyptische Demonstranten mit Plakaten und Photos Gerechtigkeit.

Von der Webseite Persecution. International Christian Concern ausgehend verlinke ich hier zu nur vier Beispielen auf der Assyrian International News Agency, welche - stellvertretend für Hunderte - über Gewalt gegen Christen (bis hin zum Mord) berichten. Die Webseite "Persecution" berichtet aus aller Welt. Ich habe mal Beispiele aus, na klar, Ägypten gewählt.

Ich bin weder ein Vertreter des "Auge um Auge" noch ein allzu lautstarker Befürworter der Erpressung. Ich bekomme aber Hirn-Herpes, wenn ich mir überlege, daß in Deutschland wegen eines rassistisch motivierten Mordes (so schrecklich dieser selbstverständlich auch ist) plötzlich eine Religion sich auf den Richterstuhl schwingen will, die vor ihrer eigenen Haustüre noch nicht einmal für adäquaten Schutz Andersgläubiger sorgt, geschweige denn für anständige Aufklärung der an Christen begangenen Verbrechen, inklusive halbwegs passender Bestrafung der Täter:
    "In spite of the many Copts having been killed over the years, not one Muslim has ever been convicted. A recent example was the 5-year sentence handed down to two policemen for throwing a Coptic man to his death out of a window."
In Anbetracht der generellen Dünnhäutigkeit, welche man in islamischen Ländern vorfindet, wenn es um "Konfrontation" mit dem Westen geht, empfinde ich alleine schon die behutsam formulierten Fragen in der Zeit als eine Drohung. Zwar kommt der Autor zu dem Schluß, daß unsere Gesellschaft ihr liberales Strafrecht verteidigen muß, doch wird genau dies diejenigen, die im Geiste schon mit Mollies for deutschen Botschaften in islamischen Ländern stehen, am allerwenigsten interessieren bzw. am heftigsten irritieren.

Liegt hier wirklich ehrliche Sorge um das menschliche Leben, um das friedliche Nebeneinander, um das Recht auf freie Religionsausübung vor, so erwarte ich in Zukunft aus der islamischen Welt schlicht und einfach Zeichen, die diesen Anspruch rechtfertigen und ihn nicht nur als eine weitere Ingredienz einer wohlkalkulierten Strategie des Weichkochens, des In-die-Knie-Protestierens, des Kurz- und Klein-Drohens enttarnen. Bei allem Protest, der sich in Europa hin und wieder aufgrund des achtunddreißigtausendsten Moscheebaus regt, denke ich dennoch, daß unser Kontinent insgesamt einer "ihm fremden Rechtskultur" immer noch weit genug entgegenkommt. Somit liegt der Ball also schon seit Jahren in der islamischen Spielhälfte. Macht endlich mal was draus!

St. Bernhard-Sarockel

Hier zwei schöne Beispiele für das Sarockel der Chorherren vom Grossen St. Bernhard. Wie man sieht, wird das Sarozium dort etwas anders getragen (bzw. wurde es etwas anders getragen, denn heute scheint es tief unten in der Schublade des neukirchlichen "Tut man in unserer aufgeklärten Welt doch nicht mehr" vergraben). Herzlichen Dank an Einsender Robert!




Das zweite Bild ist leider mikroskopisch, aber wenigstens sieht man auf beiden Fotos nicht nur das Sarockel, sondern auch die lieben St-Bernhard-Wuffis!

Thursday, October 29, 2009

Um Himmels Willen!


Das fände ich auch schlimm, wenn ich nicht so'n Äußerlichkeiten-Fimmel hätte!

Früh übt sich...


Irgendwo in Spanien...

Schönheit

Ich bin ein Schönheits-Junkie. Ich habe bis jetzt noch keine Definition von Schönheit gefunden, die all das umfaßt, was mich durchschüttelt, wenn ich mich mit der Schönheit konfrontiert sehe. Und ich habe auch noch nicht den Versuch unternommen, Schönheit für mich selbst griffig zu definieren.

Natürlich ist die Philosophie Schönheits-mäßig schon geraume Zeit unterwegs. Natürlich hat sich von - sagen wir mal - Plato, wo Schönheit ja nicht nur Schönheit war, sondern auch das moralisch Gute einschloß und als Transportmittel zur Wahrheit der übergeordneten Ideen gedacht war, über Aristoteles, wo Schönheit neben dem Wahren, dem Guten und dem Einen Gegenstand einer eigenen Lehre wurde, bis heute, wo Schönheit privat extrem subjektiv behandelt, gleichtzeitig aber in der Öffentlichkeit streng genormt kommuniziert wird (wobei es Schönheitsideale ja immer gab, diese sich aber auch immer änderten und ändern), einiges geändert. Der Gegensatz zwischen subjektiven Empfinden und objektiver Analyse scheint ja ohnehin eines der gewaltigsten Problemfelder beim Thema Schönheit zu sein.

Und wo fängt man beim Thema Schönheit überhaupt an? Lohnt sich die Diskussion, ob Schönheit überhaupt existiert? Meiner Meinung nach nicht. Das ist wie das freiwillige Nachdenken darüber, ob der Mensch einen freien Willen hat. Ich will nicht behaupten, daß jeder Mensch schon einmal sich so von Schönheit gepackt sah, daß ihm oder ihr die Tränen kamen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, daß jeder Mensch wenigstens eine grobe Intuition dafür besitzt, was für ihn persönlich schön ist.

Kann man Schönheit messen? Lassen sich Regeln oder Formeln für die Schönheit aufstellen? Ich bin mir nicht sicher. Es gibt ja z.B. den berühmten goldenen Schnitt. Doch scheint dieser weder alleine für Schönheit verantwortlich zu sein, noch Schönheit zu garantieren.

Was macht Schönheit mit mir, wenn sie mir erfolgreich auflauerte und ich nun starr bewundernd vor ihr verweile? Spielt das Resultat automatisch ins Erotische oder Sexuelle? Wird ein "Haben!"-Reflex ausgelöst? Überwiegt die Freude des Augenblicks, oder mischt sich schnell Trauer über den zu erwartenden Verfall ein, wie weit entfernt dieser zeitlich auch immer liegen mag?

Fragen über Fragen, und ich bin über ein stetiges In-mich-Hineinblicken noch nicht hinaus. Ganz ehrlich: Für mich ist Schönheit ein ziemlich reiner Genuß. Und auf eine seltsame Art ist Schönheit für mich auch etwas, was in der Natur der sich mir präsentierenden schönen Sache existiert, weniger in mir. Und, Knüller: Ich fand im Laufe der Jahre heraus, daß Schönheit für mich dort am überzeugendsten ist, wo sie sich nicht "wehren" kann. Ein schöner Mensch, laß es eine Audrey Hepburn oder einen George Clooney sein, wird irgendwann ihr/sein möglichstes tun, nicht schön zu sein (ohne dies zu beabsichtigen, versteht sich). Sprich: Die Traumfrau oder der Traummann wachen nicht nur irgendwann einmal mit Mundstuhl und zerknitterter Visage neben Euch auf, sie entlarven natürlich mit der Zeit Charakterzüge, die ein wenig von der Schönheit fortnehmen. Die Stadt Bamberg, das Schloß Pommersfelden oder die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen müssen schon von Naturkatastrophen oder marodierenden Horden heimgesucht werden (was Gott verhüte), bevor ihre Schönheit abnimmt, aber sie werden sich nicht selbst plötzlich als un-schön präsentieren.

Jetzt ist es auch so, daß ich nicht selten dort Schönheit sehe, wo manch Anderer unnützes Extra erblickt. Klar, da steht meine Vorliebe für das Barocke natürlich erst einmal an erster Stelle. Diese führt dazu, daß ich manchmal ganz schrecklich unmoralisch werde. Also zum Beispiel Schloß Pommersfelden: Daß das Gebäude selbst mich umhaut, dürfte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein. Aber es geht noch weiter: Bei diesem Bau, sowie bei vielen anderen schönen Barockschlössern, die ich besuchte, kommt es vor, daß ich plötzlich eine ganz konkrete Vorstellung von dem Leben bekomme, was einst dort herrschte. Und das finde ich dann auch ganz gewaltig schön. Nicht auf so'ne doofe Neidart: 'Määäänsch! So hättste auch gerne gelebt!' Nein, ich empfinde einfach dieses 'Das ist schön!' und wenn überhaupt ein Gefühl sich dem anschließt, dann eine stille Freude für die, die so lebten. Sowas darf man natürlich heutzutage streng genommen nur noch ganz leise sagen, weil jedermann und seine Mama dir gleich mit dem Blut und dem Schweiß der Bauern kommen. Aber das ist für mich einfach eine andere Kategorie. Erstens empfand ich nämlich, als ich einmal in einem "Mittelalterdorf" eine karge Durchschnitts- bis Low-Level-Bauernhütte betrat, ebenfalls dieses 'Das ist schön!', als ich zu spüren glaubte, wie die so ziemlich am Existenzminimum herumkrebsende Familie sich zusammenfindet und am spärlichen offenen Feuer Augenblicke der Normalität erlebt (Dies übrigens auch nicht auf eine komische Schuld-Art nach dem Motto 'Hach, die waren mit dem Geringsten schon glücklich und ich verfressener Wohlstandssack...'). Zweitens bedeutet Freude für die Barockschloßbewohner ja nicht automatisch Kaltherzigkeit gegenüber den damals weniger Glücklichen.

Und irgendwie zieht sich dieses Gefühl in verschiedenen Varianten durch all meine Schönheits-Erlebnisse. Wenn ich ein besonders ausgeschmücktes Pontifikalamt sehe (und sei es nur auf Photos), dann finde ich dies nicht nur schön, dann freut mich das auch für alle, die dort anwesend sind oder waren (trotz der Menschen, die das Geld, was für Mitra, Hirtenstab, Brustkreuz, Bischofsring, Barockkasel und Cappa Magna ausgegeben wurde, besser gebrauchen könnten). Wenn ich - was bisher eigentlich nur eine handvoll Mal vorkan - in einem wirklich erstklassigen Restaurant bei Kerzenschein und zu Pianoklängen unter geziemend gekleideten Menschen in einer Atmosphäre, die ich nicht anders als schön bezeichnen kann, ein Hammer-Menü zu mir nehme, dann finde ich dies eben nicht nur schön, sondern dann freut es mich auch für alle Anwesenden (trotz der Obdachlosen, die 100 Meter weiter in der Kälte kauern). Also ich sag das jetzt nur erklärend, nicht wertend...

Naja, das war jetzt nur ein Milligramm von all dem, was sich so abspielt, wenn ich mich mit Schönheit auseinanderzusetzen habe. Und es war auch eher so ein "Für mich selbst Reflektieren", welches ich jetzt aber trotzdem poste, weil es ja vielleicht Leute gibt, die ein paar Empfindungen und Gedanken teilen wollen oder so...

Schwester Robusta

Wednesday, October 28, 2009

Kann mich noch erinnern...

Wenn in meiner Jungendzeit irgendjemand den Kommunismus oder Sozialismus etwas zu frenetisch gefeiert bzw. den westdeutschen Kapitalismus etwas zu heftig kritisiert hat, dann schallte es ihm schlicht entgegen: "Dann geh' doch rüber!"

Jetzt dies: Wir sind Kirche gratuliert Bischöfin Dr. Margot Käßmann zur Wahl als Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). In dem an die Bischöfin gerichteten Glückwunschschreiben heißt es u.a.:
    Vor zehn Jahren haben wir Ihnen zu Ihrer Wahl als Bischöfin der Hannoverschen Landeskirche gratuliert. Ihre heutige Wahl zur Vorsitzenden des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist wieder ein Hoffnungszeichen, dass Frauen alle Ämter in der Kirche innehaben und Verantwortung tragen können ["... in der Kirche"? Was? Hab ich irgendwas verpennt? Ist das jetzt doch eine Kirche? Hä? Ich kapier's nicht... "Die Kirche", das war für mich bisher immer die Una Sancta. Ach, Moment! Ich vergesse immer: "Wir sind Kirche". Ja, jetzt ergibt's Sinn].

    Aber auch in Ihrer Kirche ist dies alles noch nicht selbstverständlich [Naja... Wenn ich Lese, daß in manchen EKD-Kreisen Käßmanns Scheidung bereits als eine Art "Markenzeichen" gesehen wird, frage ich mich, wie selbstverständlich es denn bittscheen noch sein soll?], und es hat sehr lange gedauert [... ein einsames Saxophon klingt aus dem U-Bahn-Schacht empor...], bis das Pfarr- und Bischofsamt den evangelischen Frauen [Gaaaaanz genau: ... den evangelischen Frauen] offen stand. Für uns als katholische Reformbewegung [* tschingderassabum *] birgt dies jedoch die Hoffnung, dass die in Ihrer und in anderen christlichen Schwesterkirchen gemachten positiven Erfahrungen dazu führen werden, dass dies bald auch in der römisch-katholischen Kirche in anerkannter Weise Realität werden kann [Wieso sollen erst die in der EKD und anderen christlichen Schwesterkirchen gemachte gute Erfahrungen dazu führen, daß gute Erfahrungen auch in der Katholischen Kirche anerkannte Realität werden? Gute Erfahrungen mach ich hier schon seit Jahren! Oder war der Satz nicht so gemeint?].

    Wir freuen uns besonders, dass Sie als Frau der "Kirchenbasis", der Sie trotz aller übergeordneter Aufgaben hoffentlich weiter verbunden bleiben werden [Woll'n ja mal nicht zu päpstlich werden, gelle, Frau Bischof?], in dieses so wichtige Amt gewählt wurden. In unserer Zeit und in unserer Gesellschaft brauchen wir eine profilierte Ökumene, die die Botschaft Jesu in die Welt hinein lebt [Ging's denen wirklich um die Botschaft Christ, dann sorgten sie nicht ständig für weitere Spaltung, weitere Austritte und weiteren Dissens]. Daher setzen wir auch sehr auf Ihr beharrliches Engagement gerade jetzt, wo sich die römisch-katholische Kirchenleitung gegenüber den Kirchen der Reformation so abweisend zeigt [Wo? Hier oder hier oder vielleicht hier (*schüttel*)]?. Seien Sie versichert, dass die große Mehrheit des katholischen Kirchenvolks [wirklich?] zu weiteren entscheidenden Schritten in der Ökumene, die theologisch und pastoral dringend geboten sind [wieso?], bereit ist.
Und jetzt alle: "Dann geht..."

Schlagzeile heute in der SZ

Evangelische Kirche wird moderner
Geschieden, liberal, weiblich

Ich habe meine Kamera...

... manchmal so routinemäßig dabei und vergesse es dann oft. Dann sehe ich aber etwas und denke "Mist, könntste das jetzt doch photographieren!" Und dann fällt's mir ein: "Ey! Geht ja! Hast ja den Apparat dabei!" So geschah es heute gleich zweimal.


Einmal, als ich zum wiederholten Male eine dieser uralten Platten sah, auf welchen der Monsignore Presidente delle Strade unter Androhung einer Strafe von 10 Scudi darauf hinweist, daß das buttare (Wegwerfen) und das far mondezzaro (einen Müllberg machen) niemandem gestattet ist. Die hatten nämlich damals ganz schönen Streß mit dem Müll. Der wurde sowohl von den Armen als auch von den Bediensteten der Reichen einfach mal so durch die Gegend getragen und dann in einem günstigen Augenblick - schwupp - weggeworfen. Erst, wenn sich die mondezzari bildeten, kam mal irgendwann ein Karren und schaffte ein wenig fort. Hmmm... ** schnüffel **


Tja, und dann das hier. Irgendwie war der Duce aber in Italien auch nicht wirklich tot, so scheint es mir manchmal. Und jetzt, wo wieder mal Chaos herrscht, gedenken zumindest die Camerati auch mal plakativ (im wahrsten Sinne des Wortes) einer ordnenden Hand. Italien, das Land der möglichen Unbegrenztheit.

Schwester Robusta

'68 unmaskiert: Meinung/Freiheit

Hatte ich gestern vergessen (und es ist auch der Abschluß der kleinen Serie):

Mein absoluter Lieblingswiderspruch ist das permanente Pochen auf Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Redefreiheit, Demonstrationsfreiheit etc, welches sich ganz schnell in eine vehemente Forderung nach "Klappe halten" verwandelt, sobald Meinungen geäußert bzw. Realitäten präsentiert werden, die sich mit der "gewünschten" Meinung nicht so wirklich vertragen. Da wird man dann auch ernsthaft und ungeschmikt schon mal darum gebeten, so etwas doch lieber nicht zu veröffentlichen oder zu sagen. Und dies nicht in Fällen, wo etwa der Tatbestand der Volksverhetzung vorliegen könnte, sondern auch bei simplen, kleinen Details, welche die bitte vorzuherrschende Meinung beeinflussen könnten. Ganz matt.

Tuesday, October 27, 2009

Schwester Robusta

'68 unmaskiert: Wasser/Wein

Dies ist der eigentliche Aufhänger für die '68er-Serie und es ist ein Feld, welches sich in der Tat ins anscheinend Unendliche erstreckt: Die Doppelzüngigkeit.

Nun ist es historisch nicht korrekt, diese den '68ern alleine oder zuerst zuzuschreiben. Was das "Wasser predigen und Wein trinken" allerdings mit den '68ern direkt in Verbindung bringt, sind deren "Quellenangaben".

Erster Blick zurück: Zwei nicht unbekannte Schlagworte, die man im Zusammenhang mit der Reformationszeit gerne und oft hört, sind: "Die Freiheit eines Christenmenschen" oder auch "Gewissensfreiheit". Nun gibt es aber Märtyrer, die durch protestantische oder kalvinistische Hand zu Tode kamen, weil sie weder dem römischen Verständnis von Eucharistie, noch dem Primat des Papstes abschwören wollten oder auch einfach, weil sie Katholiken waren. "Freiheit eines Christenmenschen/Gewissensfreiheit"? Eher nicht.

Zweiter Blick zurück: Der bekannteste "Schlachtruf" der französischen Revolution neben "Ça Ira" und "Guerre Aux Châteaux, Paix Aux Chaumières" ist natürlich "Liberté, Egalité, Fraternité". Keine zwei Sekunden braucht man allerdings, um herauszufinden, daß die Freiheit, die Gleichheit und die Brüderlichkeit nur denen galt, die nicht auf eine jeweils von den Revolutionären hurtig hingedeutete Art und Weise den neuen Entwicklungen schon aufgrund ihrer physischen Anwesenheit im Wege standen.

Wenn ich heute einen privaten, individuellen Diskurs führe, oder in einen öffentlichen, eher organisationsübergreifenden Streit hineinschaue, dann stelle ich fest, daß oft grade die Leute, die mit ihrer Argumentation z.B. die Katholische Kirche ihrer Unzulänglichkeit zu überführen suchen, immer wieder auf die Errungenschaften der Reformartion und der Revolution hinweisen.

Mir standen die Haare zu Berge, als Luther vor sechs Jahren in der ZDF-Sendung "Wer sind die größten Deutschen?" am Ende den zweiten Platz belegte, hinter Adenauer und vor Marx. Mir wollten sich die Haare gar nicht mehr legen, als in einer dieser typischen, langatmigen Diskussionrunden zum Thema Kirche bei einer Kommentar-Runde durch's Publikum eine etwas 55-jährige Dame im leicht verdächtigen "Kirche von unten"-Look meinte: "Och, ich fühle mich irgendwie in der Kirche nicht mehr richtig aufgenommen und repräsentiert. Es wäre, glaube ich, Zeit, daß mal wieder ein neuer Luther kommt." Ja, Gnädigste, vielen Dank! Eine weitere Spaltung der Christenheit inklusive 30 Jahre Revolutionskrieg sind sicherlich genau daß, worauf Mitteleuropa im Moment wartet.

Reformation und Revolution sind immer schnell zur Hand, wenn es darum geht, zu illustrieren, wie der kleine Mann es denen da oben gezeigt hat und wie es insgesamt gelang, die Welt zu einem besseren Ort zu machen ("... also nerv mich hier nicht mit Kollateralschäden"). Wenn man jetzt aber die oben angesprochene Doppelzüngigkeit - grade im Bereich der bekanntesten Schlagworte - bedenkt, dann ist es natürlich kein Wunder, daß Jahrhunderte später bei den '68ern noch lange nicht überall "Demokratie" drin ist, wo laut "Demokratie" geplärrt wird. Die Beispiele dafür reichen mittlerweile von hier bis in die Walachei und zurück. Weil's noch recht frisch ist, möchte ich hier nur an die "1000 Kreuze für die Spree"-Aktion erinnern, zu der die zur Amadeu Antonio-Stiftung gehörende Internetseite "Mut gegen rechte Gewalt" Ende September aufgerufen hatte. Um eine "langfristige Stärkung demokratischer Kultur" zu unterstützen, wurde in Berlin aufs Faschistoideste herumgepöbelt. Ebenso verhält es sich mit der Toleranz, um die mit der ausgetreckten Rechten gebettelt wird, während die Linke schon den Verbal-Dolch hält, der demjenigen in den Rücken fährt, der sich nicht eben jener Forderung nach Toleranz beugen will. Durchschlagkraft erhält diese Methode mit der im älteren Beitrag Laufstärke/Substanz angedeuteten Technik der Emotionalisierung, welche - ungeschriebenes aber offenbar in der '68er-Szene weitgehend akzeptiertes Gesetz - von den zur Debatte stehenden Realitäten ablenken soll.

Was mich in der Tat gewaltig verwirrt ist die Frage, ob all diese Leute, die "Demokratie" rufen und mit Gewalt eine genehmigte Demonstration aufzulösen versuchen, die "Toleranz" jammern und einem nach anderhalb Sätzen hysterisch ins Wort fallen, die "Bigotterie" schreien, während sie Wasser predigen und Wein trinken - ob all diese Leute wirklich der Meinung sind, dies gehe schon in Ordnung. Mir jedenfalls bereitet es Bauchweh, nicht zuletzt deswegen, weil ich - bei allem was man mir mit Recht vorwerfen kann - wenigstens versuche, meiner Linie treu zu bleiben. Denn ich stoße schnell an meine Grenzen, wenn ich mich mit Leuten auseinandersetzen muß, welche die Forderungen, die sie an mich stellen, etwas lockerer sehen, sobald diese sie selbst betreffen.

Monday, October 26, 2009

Zwei Änderungen

Die Schwester Robusta erweist sich als eine ganz Hartnäckige. Hab' schon über 20 Strips zusammengeschustert, die ich natürlich auch sukzessive hier veröffentlichen werde. Um es übersichtlich zu halten, werden die Dinger auch im Robusta-Archiv (siehe Sidebar-Link) abgelegt. Da kann ich sie hübsch taggen und die hoffentlich bald wachsende Fangemeinde muß sich nicht durch fünfzigtausend Seiten am römsten durchkämpfen um 'diesen einen coolen Strip' nochmal zu lesen.

Dafür steige ich aber bei twitter erstmal wieder aus. 140 Zeichen sind für Mister Plappermaul einfach nur mittelbefriedigend. Ich hoffe, daß die am römsten-Freunde mir das nachsehen.

Dieses Weblog ist ab heute offiziell...


Denn nicht nur wird rom, römer, am römsten bald vier Jahre alt (boah - so lange her!). Nein, dies hier ist auch das 1.000ste Posting! Oooooh yeah, Baby!


Und zur Feier des Tages gibt es diesen völlig bekloppten Link zur Seite "Chuck Norris Facts". Dabei handelt es sich um eine Ansammlung äußerst wissenswerter Tatsachen, die jedermanns liebsten Knochenbrecher in ein noch "awesomeres" Licht rücken! Kostprobe gefälligst?
  • If you have five dollars and Chuck Norris has five dollars, Chuck Norris has more money than you.

  • There is no 'ctrl' button on Chuck Norris's computer. Chuck Norris is always in control.

  • There is no theory of evolution. Just a list of creatures Chuck Norris has allowed to live.

  • Chuck Norris can sneeze with his eyes open.

  • Chuck Norris knows the last digit of π.

  • Chuck Norris can slam a revolving door.

  • Chuck Norris destroyed the periodic table, because he only recognizes the element of surprise.

  • Chuck Norris can kill two stones with one bird.
Klar, alles auf Englisch, aber da muß man durch. Chuck hat's auch geschafft!

Schwester Robusta

Pastoraltheologie...

... ist eines der Fächer, welche sich in diesem Semester studiere.

Während der heutigen Vorlesungen schoß mir ein Gedanke durch den Kopf: Es ging um Autorität in der Kirche und darum, daß die Kirche nicht blind immer genau das tun darf, was die Welt vorgibt. Das ging damals schief, als Bischöfe und Priester zu sehr sein wollten wie gekrönte Häupter. Und es geht heute wieder schief, wo manche Priester oder Bischöfe sich erst zu einer Entscheidung durchringen können, nachdem sie jedes Mitglied jedes zur Verfügung stehenden Gremiums, Ausschusses und Rates interviewt haben.

Und irgendwann fielen die Begriffe "Berufungen" und "Priestermangel".

Da wird - weil es an Priestern mangelt - in vielen Gemeinden ohne Priester praktiziert, was nur ein Priester tun darf. Es mangelt aber nicht etwa immer nur an Priestern, weil keine Priester da sind, sondern weil mancherorts offenbar auch gar keine Priester mehr gewünscht sind. "Nö, das machen wir jetzt seit anderthalb Jahren ohne Priester, und es läuft ganz gut..."

Hier greifen zwei Teufelskreise ineinander: Der tatsächlich durch ausbleibende oder nicht geförderte Berufungen entstehende Priestermangel wird ja tum Teil dadurch gefördert, daß in manchen Gemeinden eben alles getan wird, Berufungen zu ersticken, bewußt oder unbewußt. Dann feiert also einfach irgendwann die gesamte Gemeinde ohne Priester die Eucharistie. Natürlich tun sich dabei zwei oder drei ganz forsche Exemplare der Abteilung "Kirche von unten" hervor und lernen so, einen bestimmten Status zu genießen, was wiederum dazu führt, daß Berufungen möglichst zu vermeiden sind oder daß wenigstens der Herr Bischof sich nicht erdreistet, plötzlich etwas Geweihtes vorbeizuschicken, so daß man am Ende wieder brav in der Kirchenbank sitzen muß.

Priester und Laien bilden gemeinsam die Kirche. Priester und Laien haben verschiedene Aufgaben, Rechte und Pflichten. Aber sowohl Priester und Laien haben die Möglichkeit, sich im Rahmen dieser Aufgaben, Rechte und Pflichten in der Welt voll und katholisch zu entfalten. Es spricht Bände über unser heutiges Verständnis von "Kirche", wenn manche Leute meinen, ihr Tun sei nur relevant, wenn es sich in größtmöglicher Altarnähe abspielt. Es gibt da draußen eine ganze Welt, die nach dem befreienden Wort des Evangeliums und nach Menschen, die dies einigermaßen glaubwürdig leben, lechzt. Viele wissen es nicht, manche ahnen es, wagen aber nicht den entscheidenden Schritt. Hier sind alle aufgerufen, ihr Möglichstes zu tun. Grade hier soll und darf man den Priestern nicht die Arbeit alleine überlassen. Hier gilt es, Zeugnis abzulegen und als Katholik seinen Mann zustehen. Gegenkulturelles Tun am eigenen Altar, schön und gut und schmeichelhaft für das Selbst. Aber die echten Früchte bringt man eben im weitläufigen Weinberg des Herrn ein, dort, wo man sich halt auch mal die Finger schmutzig machen muß, auch mal einen schiefen Blick bekommt und auch mal angespuckt wird.

Sunday, October 25, 2009

Geht wieder los!

80ies-Freunde gebt gut acht, wir haben Euch 'was mitgebracht!

Elsa hat mit dem Ultravox-Klassiker "Dancing with tears in my eyes" nicht nur stilvoll eröffnet, sondern auch gleich noch eine Ladung authentischer 80er-Emotionen mitgeliefert: In der Tat trug auch Klein-Alipius (damals noch Goth-Clausi) schwer an der Last eines drohenden Atomkrieges oder supergauender AKWs. Und in der Tat ließ auch ich mir dadurch irgendwie nicht die Stimmung vermiesen. Es war weniger ein Tanz auf dem Vulkan als ein "Die sind zwar bis an die Zähne bewaffnet, aber andererseits sind sie auch nicht blöd". Heute - ebenfalls vollkommen d'accord mit Elsa - sieht's schon ein wenig anders aus, wenn ich mir so anschaue, wer alles seine Finger nach der Bombe ausstreckt... Die sind vielleicht auch nicht blöd im eigentlichen Sinn, aber ob sie nicht doch leicht verrückt sind, das weiß ich halt nicht.



Naja, auf "Dancing with tears in my eyes" gibt's nur eine geziemende Antwort: Ebenfalls Ultravox. Und zwar "The Voice" von ihrem 1981er-Album "Rage in Eden" in der unschlagbaren Live-Version von der 1982/83er "Monument"-Tour. Ich hatte das Ding schon einmal gepostet, finds aber nicht wieder, weil meine Blogger-Suchfunktion irgendwie streikt. Egal. Leute, achtet auf den Bass und viel Spaß beim Mitgrölen!

P.S.: Einer meiner All-Time-Favorite 80er-Songs...

Wir uns entwickelt weiter haben!

Ihr erinnert Euch an die "Gib mir Deine Bankverbindung und ich mache Dich reich"-Mails, über die ich mich hier schon zwei- oder dreimal amüsiert habe? Man hat nun in den verkifften Hinterzimmern diverser Hafenschänken offenbar geschnallt, daß es sich nicht bezahlt macht, große Fabeln aufzutischen und von Familienschicksalen, Flugzeugabstürzen oder Weltuntergängen zu schwadronieren. Das ist löblich. Und so heißt es denn auf einmal nur noch:
    Guten Tag

    Iche einen Rechtsanwalt.
Momentchen! Die korrekte Schreibweise ist "Ische"!
    ein Kunde von mir hinterlegt € 4.500.000.00 (vier Millionen fünfhunderttausend Euro) in einer Bank in Spanien.
Nicht schlecht.
    Ich möchte, dass die Bank das Geld auf Ihr Bankkonto überweisen
Yeah! Ich möchte auch!
    und nach der Übertragung, werde ich Ihnen 40% des Geldes.
40 % des Geldes was...? Außerdem: 40% des Geldes, welches sich bereits auf meinem Konto befindet? Träum weiter! Ich gebe Ihnen 4 % als kleines Dankeschön!
    Bitte kontaktieren Sie mich per E-Mail, um Erläuterungen zu bekommen.
Was gibt's da zu erläutern? Rüber mit der Penunze!
    abogadomll@aol.com

    Danke

    Abogado
"Abogado"? Okay, und wessen Anwalt konkret? Gibt's im Spanischen nicht die Redewendung "Abogado del diablo"? Erstaunlich, daß man mancherorts glaubt, diese Masche funktioniere immer noch. Immerhin: Unterhaltsam bleiben sie ja, muß man ihnen lassen...

Schwester Robusta

Was soll ich dir tun?

Das Evangelium vom vergangenen Sonntag (Markus 10,35-45):
    Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, daß du uns eine Bitte erfüllst.

    Er antwortete: Was soll ich für euch tun?

    Sie sagten zu ihm: Laß in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen.

    Jesus erwiderte: Ihr wißt nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?

    Sie antworteten: Wir können es.

    Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind.

    Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wißt, daß die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen mißbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

Das Evanglium vom heutigen Sonntag (Markus 10,46-52):
    Sie kamen nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Sobald er hörte, daß es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!

    Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu.

    Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun?

    Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können.

    Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg.

Zweimal überläßt Jesus die Initiative den Anderen. Nicht wie der Verführer, der gleich mit Schätzen, Sicherheit und Weltherrschaft winkt. Sondern ganz allgemein. "Was soll ich für Euch/dir tun?"

Und die Sehenden antworten, als seien sie mit Blindheit geschlagen, während der Blinde antwortet, als sähe er bereits: "Rabbuni"!

Die fruchtbare Verzweiflung des Bartimäus ist es, was ich mir immer wieder wünsche. Einen Hunger, der einerseits täglich durch den Empfang der Eucharistie gestillt wird, der aber doch immer wächst, weil er versucht, auf einen Ruf, eine Liebe zu antworten, die so ganz anders und ungewöhnlich ist. Nicht über das Menschenmögliche will ich hinauswachsen. Denn dieses Angebot stinkt nach Schwefel, stammt immer vom Verführer. Heiligkeit wird nicht angeboten, ist nicht persönlicher Verdienst, sondern Gnade. Mit meinen menschlichen Mitteln will ich versuchen, dem Angebot, dem "Was soll ich für dich tun?" gerecht zu werden. Weltherrschaft! Cool, aber brauche ich diesen Streß wirkich? Reichtümer! Großartig, aber stillen sie den Hunger? Sicherheit! Bequem, aber bringt sie mich vorwärts? Rechts neben IHM den Platz einnehmen! Klasse, aber reicht es nicht, SEINER Gegenwart nicht für alle Ewigkeit verlustig zu gehen?

Ich glaube wirklich, daß ich in meiner Gemeinschaft in Klosterneuburg nicht nur das Glück finden kann, sondern auch meinen Platz. Einen Platz, der es mir ermöglicht, halbwegs anständig im Weinberg des Herrn zu wirken. Ganz unabhängig von Ehren, Titeln und Anerkennung. Ich glaube es wirklich. Wenn Ihr wollt und könnt, betet dafür, daß es so geschehen mag.

Saturday, October 24, 2009

Potentielle neue Serie

Habe grade den Strip-Generator entdeckt und konnte mich natürlich nicht zurückhalten.

Ergebnis: Schwester Robusta, die Nonne mit Wonne, die Gottesbraut mit dicker Haut, die Klosterfrau mit Zahn und Klau, der Pinguin mit Amphetamin...

Hier ist der erste Strip. Es macht irgendwie Spaß und vielleicht mache ich das Ganze ja zu einer regelmäßigen Sache.

Sarrazin und kein Ende

Die Wogen glätten sich eher gemächlich.
    "Thilo Sarrazin hat Türken und Araber in Deutschland attackiert. Damit stößt er auf beispiellose Zustimmung. Woher kommt bloß die Wut?"
So fragt die Zeit in ihrer neuen Ausgabe.
    "Die fast schon bis zur Selbstkarikatur übertriebene Intervention des Zentralratssekretärs [Kramer behauptete, Sarrazin habe mit seinem Gedankengut Göring, Goebbels und Hitler große Ehre erwiesen] und das verdruckste Powerplay des Bankenchefs [Weber zärtelte sich erst mit Rücktrittsgesuchen heran und entschloß sich dann hinter den Kulissen zu einer Teilentmachtung Sarrazins - ohne die Aussagen des Bankkollegen je offiziell zu erwähnen] haben mancherorts den Eindruck verfestigt, daß man in Deutschland über bestimmte Dinge nicht mehr reden kann, ohne erst in die rechte Ecke gedrängt und dann in den Senkel gestellt zu werden."
So heißt es weiter im Artikel. Okay, aber daß sich dieser Eindruck noch 'verfestigen' ließ, war mir neu. Hallo '68er! Daß man nicht nur in Deutschland sondern in den meisten Ländern Europas bestimmte Themen besser nur nach Schema F andenkt, steht doch wohl schon länger in Stein gemeißelt.

Die positiven, zustimmenden Reaktionen auf Sarrazins Äußerungen gleichen einem Druckausgleich, einem explodierenden Kessel, und sie sind dementsprechend stark von Emotionen getragen, schießen oft am Ziel vorbei oder darüber hinaus und vergreifen sich immer wieder in den Kategorien. Doch dies tut auch der Zeit-Artikel. Wenn Autor Jörg Lau den Wunsch eines Online-Kommentators nach mehr Einwanderern aus katholischen Ländern lapidar mit "Vom schlechten Schulerfolg der italienischen Einwandererkinder hat er offenbar nochnicht gehört" abtut, dann greift er in die falsche Schublade. Denn mehr Katholizismus ist nicht gleichbedeutend mit mehr Bildung oder Elite, sondern mit mehr Identität, mehr Vertrautem, ja - mehr Europa.

Ich kann es nicht oft genug betonen: Es ist egal, was wieviele Einwanderer in welchem Maße bei uns treiben, so lange wir unsere eigene Identität immer mehr verleugnen. Mit plumpem Dagegensein ist kein Blumenpott zu gewinnen. Nur, wenn der ganze Kontinent sich darauf besinnt, daß es höhere, edlere, fruchtbarere Konzepte gibt als einen aus brachial demonstrierter Diversität gewonnenen Stolz, als eine verlogene Attitüde des Marginalisiertseins und als eine schicke aber inhaltslose Suche nach dem "Neuen", die letztlich nur den eigenen Bauch pinselt und einen doch ständig mit Neid auf diejenigen blicken läßt, die im Überlieferten Halt und Trost finden - nur dann dürfen wir überhaupt beginnen, darüber nachzudenken, ob wir Europa als Europa erhalten können, ober ob wir es lieber - selbstverschuldet, denn wir halten es ja momentan auf dem Silbertablett hin, und es ist Idiotie, den Migranten vorzuwerfen, sie nutzten dies aus - zu Eurabien werden lassen wollen.

Herein mit Euch, liebe Migranten! Haltet Euch an die Regeln, und ihr könnt Euch vermehren, bis die "Kopftuchmädchen" sich gegenseitig auf die Zehen treten. Und Ihr, liebe "Europäer", entscheidet Euch! Legt Zeugnis ab, glaubhaft und aufrecht, und vielleicht wird es bald viele Kopftuchmädchen geben, die lieber Klosterhaube tragen.

Friday, October 23, 2009

Man muß es ja nicht gleich zerstören...

Das berühmt-berüchtigte "Lego-Kreuz" des Künstlers Manfred Erjautz aus der Universitätskirche (Jesuitenkirche) in Wien ist bereits am 23. Dezember vergangenen Jahres von Unbekannten zur Hälfte entwendet worden. Den Stab hat man wohl in der Kirche gelassen. Natürlich ist (war) dieses Ding ein Tritt in die Magengrube, aber ein solcher Akt in einem Katholischen Gotteshaus gehört sich einfach nicht. Andererseits: Gustav Schörghofer, Rektor der Kirche, wollte mit dem Kreuz und anderen aus Legosteinen gefertigten liturgischen Geräten die Auseinandersetzung zwischen Kirche und moderner Kunst fördern. Den "Auseinandersetzung"-Teil hat er ja ganz prima hingekriegt. Wenn beim nächsten Mal auch noch irgendwo Kunst zu sehen ist, wer weiß...?

P.S.: Das Kreuz hatte nach Angaben des Kirchenrektors auf dem Kunstmarkt einen Wert von 10.000 bis 12.000 Euro (** hüstel **).


Aber okay, Lego-Kreuze sind natürlich dann auch nur Konsequenz. Bei Tabernakeln der Marke...

... ""Jesus is da bomb!"...

... "Beim Scherzartikelhändler diese Woche im Angebot: Falsche Hundehaufen!"...


... oder "Damit nur keiner auf die Idee kommt, hier handle es sich um etwas anderes als Brot!"...


... muß man sich auch nicht wundern, wenn es bei der Wandlung zu solchen Szenen kommt.


Dann funktioniert selbst verordente Lustigkeit plötzlich nicht mehr so recht.


Und so muß man eben zu noch lustigeren Mitteln greifen...


... oder die Messe gleich in Gegenwart des eigentlichen (hier mit der Rückseite zur Wand stehenden) Altares 'zelebrieren'.

Lukas 12,54-59

    Außerdem sagte Jesus zu den Leuten: Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so. Und wenn der Südwind weht, dann sagt ihr: Es wird heiß. Und es trifft ein.

    Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr deuten. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten? Warum findet ihr nicht schon von selbst das rechte Urteil?

    Wenn du mit deinem Gegner vor Gericht gehst, bemüh dich noch auf dem Weg, dich mit ihm zu einigen. Sonst wird er dich vor den Richter schleppen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis werfen. Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast.
"Die Zeichen dieser Zeit"...

Es gibt so viel, was man darunter verstehen kann. Heute glauben Leute, die Zeichen richtig zu lesen und korrekt zu handeln, wenn sie losziehen und Impfstoff besorgen. Oder gegen Atomkraft und Umweltzerstörung protestieren. Oder Obama wählen. Oder beim FC Bayern austreten.

Aber sind "Die Zeichen dieser Zeit" denn nicht wirklich "Die Zeichen dieser Zeit"; die Zeichen, die Christus uns gab, ein für alle mal? Ist sein Leben und Sterben, sein Reden und Tun über die Jahrhunderte hinweg ein Anderes oder plötzlich unverständlich geworden? Nein.

"Die Zeichen dieser Zeit"...

Wartet nicht länger. Legt die Zweifel ab. Vergeßt Eure Unwürdigkeit. Spuckt auf die Furcht. Aber legt auch Euren Stolz ab, den Neid und den Ärger über die menschlichen Versäumnisse, die die Kirche ja letztlich erst zur Kirche machen: Denn ohne Menschen keine Kirche.

"Die Zeichen dieser Zeit"...

Kommt nach Hause. Findet Euren Platz im Schoße seines mystischen Leibes, der Heiligen Katholischen Kirche. Hier findet Ihr Ruhe, denn wir haben eines schon vor Jahrtausenden kapiert: Das Paradies auf Erden wird es nicht geben. Und doch findet Ihr auch Beschäftigung, denn Ihr werdet genügend damit zu tun haben, Euch und dem Anderen mit der Achtung, mit der Hilfsbereitschft, mit der Liebe zu begegnen, die Ihr und der Andere verdient.

"Die Zeichen dieser Zeit"...

Zwei Zeichen für alle Zeiten: Der Gekreuzigte und das leere Grab. Sind denn wirklich so wenige da draußen begierig darauf, diese Welt für Christus neu zu gestalten? Muß denn alles immer schon bei Fragen nach moralischer Höherwertigkeit, sexueller Befriedigung, nationaler Abstammung, geschlechtlicher Identität, historischer Deutungshoheit und generell dem größeren Ego enden? Hat Gott uns dazu geschaffen?

"Die Zeichen dieser Zeit"...

Grade beginnen draußen die Glocken diverser römischer Kirchen zu läuten. Für mich persönlich ein weiteres Zeichen für alle Zeiten. Ein Klang, der sowohl den Wohlgeruch als auch den Gestank unserer Vergangenheit bis in mein Zimmer trägt, mich wegen meiner momentan ausgesprochen rosigen Gegenwart ein ehrliches und demütiges "Danke!" himmelwärts schicken und an eine gute Zukunft glauben läßt.

Thursday, October 22, 2009

Neulich im Weltraum...

Endlich!

Machinarium, das neue Spiel der tschechischen Independent-Games Entwickler von Amanita-Design ist fertig!

Eine Demo-Version kann man für ömmesönst gleich auf der Machinarium-Seite spielen. Dort gibt's auch die Vollversion für 20 US$. Ich hab gleich mal rumgetestet und finde das Spiel (wie alles, was Amanita macht) herzallerliebst.

Machinarium ist ein klassisches "Point and Click" mit vielen witzigen Ideen, kranker Detailverliebtheit im Design und nettem Sound. Hier drei Screens:




** lechz **, oder?

Wednesday, October 21, 2009

Und irgendwo in China...

... ist ein Sack Reis geplatzt.

"Extra, Extra: Blonde Nicht-Wesenheiten auf dem Kriegspfad!" Allmächtiger!

Und überhaupt: Warum stammt die am auffälligsten präsentierte Schlagzeile auf der Yahoo-Startseite eigentlich immer aus der Welt des Promi-Klatsches? Hält man bei Yahoo die Leute für so eindimensional, oder sind sie es wirkich?

Vatikangold zu Afrikabrot!

Soeben suchte ich auf facebook nach einer englischen Seite über den Vatikan, habe im Suchfeld statt "Vatican" aus Versehen "Vaticano" eingegeben und - hallo! - fand mich in einem Dschungel wieder, der mir den Atem nahm. Da gibt es - besonders in Spanien - Dutzende von faceboook-Gruppen, die allesamt den Titel tragen: "Verwandelt die Schätze des Vatikans in Geld für Afrika". So oder ähnlich. Andere, die eine bessere Welt dann eben ganz auf ihre Art herbeiführen wollen, betiteln ihre Gruppen auch schlicht "Plündert den Vatikan für die Armen und danach schmeißt eine Bombe rein". Ist natürlich scherzhaft gemeint. Haha.

Der Vorschlag, der Vatikan solle all seinen Besitz verkaufen und den Erlös den Armen geben, ist nicht neu. Er wird aber durch ständiges Wiederholen auch nicht klüger. Die erste Frage, die sich aufdrängt: Wer hat genug Geld, um zu kaufen, was der Vatikan anzubieten hätte? Dann wird man nach kurzer Zeit eine Liste von Individuen oder Organisatioen haben. Dies führt zu der Frage: Warum geben diese Individuen oder Organisationen nicht direkt ihr Geld an die Armen? Warum einen Umweg über den Vatikan? Warum wäre es für reiche Konzernbosse weniger skandalös eine Renaissance-Skulptur oder ein seidenbespanntes Barocksofa zu besitzen, als für den Vatikan? Oder anders: Warum sollte der Vatikan Geld, daß offenbar schon da ist, kompliziert über Kunst- und Gebäudeversteigerungen mobilisieren, anstatt einfach weltweit alle Menschen guten Willens anzusprechen und sie um Mithilfe zu bitten, was ja momentan auch die Praxis des Vatikan, der Katholischen Kirche und ihrer unzähligen Hilfsorganisationen ist.

Die Absicht, den Hunger in Afrika zu lindern ist nobel und die Bilder, die man auf der mitgliederreichsten (fast 450.000) "Vatikan-Gold zu Afrika-Brot" facebook-Gruppe zu diesem Thema sieht, sind anfangs durchaus ermutigend. Da sieht man Helfer aus aller Welt, die mitten unter den Ärmsten der Armen ihrer karitativen Arbeit nachgehen. Doch bald schon geht's bergab. Gephotoshoppter Blödsinn, wie das Bild vom Seligen Papst Johannes XXIII, welches Ihr hier seht, wechselt sich ab mit auf den ersten Blick realitätsnäheren Montagen, die hungernde Kinder in Afrika reich berobten Kirchenfürsten gegenüberstellen (siehe zweites Bild weiter unten). Ein Schlag ins Gesicht, versteht sich. Allerdings nur auf den ersten Blick. Dazu gleich noch mehr. Insgesamt entpuppt sich die Seite aufgrund des präsentierten Bildmaterials also als nur ein weiteres Sammelbecken für Leute, die auf irgendeine Art und Weise so ihre Probleme mit dem Papst, mit der Kirche, mit Religion haben und die daher ein paar schnelle, billige Treffer erzielen wollen mit Bildern, die den Reichtum der Kirche auf eine bequeme und polemische Art anprangern, so daß dem Einzelnen das Gewicht, sich mit dem eigentlichem Problem (Hunger in Afrika) beschäftigen zu müssen von den Schultern genommen wird, stattdessen ein Sündenbock (der Vatikan/die Katholische Kirche/die Religion) präsentiert wird, um eine Entschuldung für mangelnde individuelle Motivation zu haben ("Wenn der Vatikan so reich und böse ist, dann muß ich nix spenden. Die sollen sich erstmal ändern!"). Man könnte einwenden, daß sicherlich alle 450.000 Mitglieder dieser facebook-Ggruppe eifrig nach Afrika spenden. Wenn dies stimmt - und ich glaubte es nur zu gerne - warum scheinen diese Leute dann ein solches Problem damit zu haben, den Anteil des Vatikans am internationalen Spenden- und Hilfe-Geschäft anzuerkennen?

Sicher sind auch einige der facebook-Leute sich darüber im Klaren, daß der Vatikan nicht grade ein Waisenkind ist, wenn es um finanzielle oder andere Hilfe für die weniger Glücklichen geht. Der Vatikan ist daher mit dem Prinzip des Gebens und der Nächstenhilfe vertraut und von seiner Praxis auf den Rest der Welt schließend, tendiert er dazu einfach anzunehmen, daß man die Leute nicht mit Polemik oder Hexenverfolgungs-Strategien dazu ermuntern muß, Geld für die Armen locker zu machen. Der Vatikan geht nicht hin und sagt "All diese selbstgerechten, selbstzufriedenen, sich selbst schmeichelnden facebook-Aktivisten, die vorgeben sich für die Armen zu engagieren aber stattdessen nur das Internet nutzen, um eine Institution lächerlich zu machen, die in der Tat für Hilfe sorgt, all diese Aktivisten sollten ihre teuren Computer oder wenigstens Zeugs, das sie nicht dringend benötigen, verkaufen und den Erlös den Armen spenden. Bedenkt man, daß die Gruppe fast 450.000 Mitglieder hat, ergäbe das schon eine hübsche Summe. Es ist schwierig zu sehen, wie Internet-Polemik und beleidigende Karikaturen den Leuten in Afrika helfen." Der Vatikan sagt so etwas nicht, da er annimmt, daß alle 450.000 Mitglieder gut genug sind, so daß sie nicht nur Wind machen und Vorurteile (wenn nicht Haß) gegen die Kirche schüren, sondern tatsächlich etwas tun. Da aber Vorurteile und Haß einen nicht geringen Teil der Gesinnungsfauna auf dieser Seite ausmachen, stellt sich die Frage: Was läuft falsch bei diesen Leuten? Warum setzen sie sich für die Armen ein und nehmen an, der Vatikan täte dies nicht? Warum verspüren sie das Bedürfnis, den moralischen Hochsitz zu erklimmen und den Papst, die Kardinäle und Bischöfe und die Kirche lächerlich zu machen? Liegt es daran, daß sie einfach nicht genug Phantasie haben, sich vorzustellen, daß es von der Kirche finanzierte internationale Hilfsorganisationen gibt? Oder liegt es einfach daran, daß sie mit dem Prinzip des Gebens nicht so vertraut sind wie mit der Währung der lautstarken Beschwerde, für die man sich Ablenkung von sich selbst und kuscheliges Gruppenfeeling angesichts des gemeinsamen "Feindes" erkaufen kann, so daß sie dieses Prinzip des Gebens daher auch nicht auf Andere anwenden können?

Der Grundton und -look der Seite vermittelt nicht den Eindruck, daß das, was dort getan wird, von echter christlicher Nächstenliebe genährt wird. Zu viel Beschimpfung, zu viel Polemik, zu viel Geringschätzung, zu viel Pöbelei. Dies verwandelt jeden Cent, der tatsächlich von diesen Leuten gespendet wird, in Blutgeld, welches man dazu benutzt, ein Gewissen weißzuwaschen, welches durch eben diese negativen Erscheinungen befleckt ist. Wenn diese Leute nur handeln, weil sie auf irgendeine Weise "heiliger" sein wollen, so ist ihre Motivation Haß oder Neid oder Stolz. Haß ist einfach das Gegenteil der christlichen Nächstenliebe, die von den Bildern auf dieser Seite suggeriert werden soll. Neid ist streng genommen die Trauer über das Glück eines Anderen und daher eine der elendigsten Deformationen der menschlichen Seele. Stolz schließlich ist am ärgsten, denn alle anderen Sünden üben sich in schlechten Werken, während der Stolz selbst die guten Werke zunichte macht.

Ich möchte hier keines der Mitglieder dieser facebook-Gruppe direkt anklagen. Mich beschleicht einfach ein übles Gefühl, wenn ich mir das Ding ansehe. Auf diese Art und Weise einen Unterschied machen zu wollen ist nicht gut. Die Gesellschaft, die Welt, wäre besser dran, wenn die Leute einfach ihre Anstrengungen in einen Pott werfen, anstatt ständig zu versuchen, zu "den Guten" zu gehören, in dem sie andere anklagen, schlechter zu sein. Macht es denn einen Sinn, einen Keil zwischen die Kirche und die Leute zu treiben, nur weil man ernsthaft das Selbsturteil gefällt hat, der bessere Mensch zu sein? Hilft es den Hungernden in Afrika, wenn Leute die Kirche verlassen, ihr finanzielle Unterstützung verweigern und somit sich dem komplexen Ganzen der christlichen Solidarität mit den Armen entziehen? Könnte man, wenn man ernsthaft an der Linderung des Hungers in Afrika interessiert ist, nicht viel mehr erreichen, wenn man sich selbst vom hohen Roß holt, schaut, was man selbst tun kann und dies dann auch tut?

Abschließend zwei Beispiele, die illustrieren sollen, warum eine Kirche, die zu einer "neuen Demut" gezwungen wird, nicht unbedingt die sparsamere sein muß:

So ziemlich jede Diözese, die nicht erst in den letzten 50-100 Jahren gegründet wurde, hat in irgendeinem Museum oder in irgendeiner Schublade ein bischöfliches Brustkreuz liegen, aus Gold gearbeitet, mit Edelsteinen besetzt, gar protzig uns schön anzuschauen. Jetzt sehe ich heute aber Dutzende von Bischöfen, die Brustkreuze tragen, an denen entweder keine Steine zu finden sind (wenn sie auch weiterhin aus Gold sind), oder die gleich aus geringerwertigeren Materialien (bis hin zum Holz) gefertigt sind. Problem: Alle diese Kreuze kosteten Geld. Die in den Schubladen waren schon da. Nach außen hin sieht ein Minus-Pektorale gut und bescheiden aus, aber das Geld für die neuen Kreuze, und wenn es "nur" 250 Euro für ein kunstvoll geschnitztes Holzpektorale waren, ist für die Armen verloren.

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurden viele schöne Meßgewänder aus dem 17. bis 19. Jahrhundert der Verrottung überlassen. Manchmal hat man sie gar einfach auf einem Haufen zusammengetragen und verbrannt, so wie in Frankreich: "Diesen Prunk brauchen wir jetzt nicht mehr!" Nee, aber Meßgewänder braucht ihr halt schon. Also her mit bescheiden ausschauendem Polyester-Zeugs. Aber auch dies kostet Geld. Und auch dieses Geld floß dann nicht an die Armen.

Also: Selbst, wenn man die Kurie aus dem Vatikan schmeißt und sie in normale Klamotten kleidet, muß man doch noch das Geld für diese normalen Klamotten aufbringen und neue Räume für die Arbeiter und Angestellten schaffen. Alles kostet Geld. Auch das Argument, der Vatikan verschwende große Summen für Renovierungsarbeiten, zieht nicht, denn Renivierungsarbeiten sind nötig, egal ob der Vatikan jetzt der Kirche gehört, oder Dubai oder einem Großindustriellen. Das Geld wäre futsch. Selbst das Sprengen und Niederreißen des Vatikans wäre nicht rentabel. Man braucht Geld für die Arbeiten, für die Trümmerentfernung und für die Neugestaltung des Areals. Die momentane Lösung ist schlicht die einfache und preiswerte.

Wenn also diese facebook-Gruppe einen Titel hätte wie "Laßt uns 5 Millionen Euro für die Armen zusammenspenden!" anstatt "Hey! Schaut uns an! Wir sind so rechtschaffen und gut, denn wir klagen den bösen reichen Vatikan an (der zwar auch Geld für die Armen zusammenträgt, aber wer will sich schon mit ärgerlichen Details aufhalten...)", dann wäre dies nicht nur eine Hilfe für die Armen, sondern es wäre auch eine Hilfe für die Mitglieder der Gruppe, denn sie müßten nicht versuchen, gute Absichten zu simulieren, in dem sie Respektlosigkeit oder gar Haß gegenüber Anderen schüren.

[Ich habe diesen Eintrag mal mit '68 unmaskiert zweit-getagged. Er gehört also nicht zur offiziellen Reihe, beschreibt aber typische Symptome.]

Tuesday, October 20, 2009

Welcome home, Ladies and Gentlemen!

Die Katholische Kirche ebenet den traditionellen Anglikanern den Weg zurück in den Schoß der Una Sancta.

Mehr dazu überall in TV, Zeitungen und Blogoezese.

Herzlich Willkommen!

Wie jetzt...?

Von all den Dingen, die ich in letzter Zeit im Internet sah und nicht kapieren konnte, ist dies die Sache, die ich am allernichtsten kapiere:

Wie um alles in der Welt hat man hier den obersten Hemdsknopf zugekriegt?


    "Ermmm... (gasp)... I... I don't... (wheeze)... I don't feel
    very Brrrrrrritish at all today..."

Eine Klappe, zwei Fliegen


Am 11. Oktober wurde Alta Jacko in der Ebenezer Lutheran Church in Chicago, die zur Evangelical Lutheran Church of America (ELCA) gehört, zur 'katholischen Priesterin' geweiht.

Glaubt sie zumindest. Und glauben Andere, die der Zeremonie beiwohnten, wie z. B. Joan Clark Houk aus Pittsburgh, eine 'katholische Bischöfin', die der 'Zeremonie' vorstand.

Das ist gleich doppelt geschmackvoll. Dem mal wieder laut und medienwirksam zur Schau gestellten 'Rebellentum' der Damen (wobei jemand, der ohne offizielle J.K. Rowling-Lizenz im Voldemort-Kostüm bei einer Junggesellenparty auftaucht, sich heutzutage rechtlich gesehen in größere Gefahr begibt, als ein Rudel publicityhungriger Mittfünfziger, die in mit Regenbogenmustern bedruckten Polyester-Alben um ein Möbel in einem offiziellen Gebäude irgendeiner kirchenähnlichen Gemeinschaft herumhüpfen) will ich hier mal gar keine Beachtung schenken. Aber daß die Wunde, welche die Frauenpriester-Bewegung mit ihren illegalen und ungültügen Weihen dem mystischen Leib unseres Herrn zufügt, nun also noch von Evangelikaler Seite mit ein wenig Salz bestreut wird, ist ein richtig netter, kleiner, anti-katholischer Coup. Danke.

Jacko wurde übrigens gefragt, welche Position der Vatikan in der Geshcichte einnimmt und antwortete, daß man ihr die Sakramente verweigern oder sie exkommunizieren KÖNNTE. Da bleibt natürlich auch mir endgültig die Spucke weg.

Die 68er haben etwas früher begonnen...

Als ich die Zitate für meinen Beitrag zur Rolle von Pius XII während des Zweiten Weltkriegs zusammengekramt habe, stieß ich auf folgende nette Geschichte:
    Als 'Der Stellvertreter', ein kontroverses Stück über die Handlungen Pius' XII während des Holocaust, 1964 am Broadway eröffnete, verdammte Kardinal Spellman das Stück als eine "ungeheuerliche Schändung der Ehre eines großen und guten Mannes". Der Produzent des Stückes, Herman Shumlin, nannte in einer Antwort die Worte des Kardinals eine "KALKULIERTE Drohung, einen echten Keil zwischen Christen und Juden zu treiben."
Ach, meine schlaffe Phantasie. So etwas kann man sich wirklich nicht im Traume ausdenken.

Yay!

Ein Schnappschuß von einer der Weihnachtsparties für Waisenkinder, zu denen Francis Kardinal Spellman, Erzbischof von New York von 1943 bis 1967, jedes Jahr einlud.

Sunday, October 18, 2009

Neu! Jetzt auch (wieder) im Petersdom!


Heute wurde von Kurien-Erzbischof Raymond Burke um 10:00 Uhr in der Sakramentskapelle des Petersdomes zum ersten Mal seit 40 Jahren wieder ein Pontifikalamt im Tridentinischen Ritus gefeiert.

Ich konnte leider nicht anwesend sein, da ich bei uns im Haus Verpflichtungen hatte. Augenzeugenberichten zufolge platzte der Raum aus allen Nähten. Viele wohnten noch von außerhalb der Kapelle der Messe bei. Es sollen auch auffallend viele Männer unter den Gläubigen gewesen sein.

Das ist eine Geschichte, die mir eh immer Kopfzerbrechen bereitet. Ich war in Rom jetzt so ungefähr ein Dutzend Mal bei einer tridentinischen Messe und es waren (Hand auf's Herz) jedes Mal über 50% Männer anwesend. Und die meisten lagen altersmäßig zwischen 20 und 50. Mir fallen da immer die Worte von Kardinal Heenan ein, die er 1967 nach einer "Aufführung" der neuen Messe an die Bischofssynode in Rom richtete:
    "Daheim sind es nicht nur Frauen und Kinder, sondern auch Familienväter und junge Männer, die regelmäßig zur Messe kommen. Wenn wir ihnen die Art von Zeremonie anbieten, die wir gestern in der sixtinischen Kapelle sahen, so bliebe uns bald nur eine Gemeinde, die größtenteils aus Frauen und Kindern besteht."
Wenn ich auch sagen muß, daß mir zumindest bei den Sonntagsmessen in Klosterneuburg der Männeranteil im Vergleich zu mir bekannten Pfarren in Deutschland eher hoch vorkommt, so ist es doch nicht ganz verkehrt, daß Frauen und Kinder kirchenweit betrachtet den Löwenanteil der Meßbesucher darstellen. Vielleicht wäre ein wenig mehr Mysterium und Ehrfurcht und ein bißchen weniger "Mitmachgottesdienst mit Pille-Palle, Töfte & Co." ja nicht ganz unangebracht (geht ja auch im Novus Ordo), vor allem im Hinblick auf den Priesternachwuchs.

Jetzt auch als Buch!

Die von mir schon im Mai vergangenen Jahres vorgestellte Sammlung klerikaler Kopfbedeckungen von Dieter Philippi ist jetzt als Buch im Handel erhältlich.

Angeboten wird es hier, im St. Benno Verlag.

Wer jetzt runmölt, daß 79 Tacken für ein Buch aber ganz schön happig sind, der sollte bedenken, daß das Werk nicht nur über 1.000 Farbfotos enthält, sondern (da der Standard der Homepage sicherlich auf das Buch übertragen wurde) auch solide Informationen.

Ein Muß für Freaks wie mich, aber vielleicht auch ein nettes Überraschungsgeschenk für Leute, die Freude am etwas Ausgefallenen haben.

Antisemit und Versager



Wie er laut Zeitzeugen war:

    "Nur die katholische Kirche protestierte gegen den Angriff Hitlers auf die Freiheit. Bis dahin war ich nicht an der Kirche interessiert, doch heute empfinde ich große Bewunderung für die Kirche, die als einzige den Mut hatte, für geistige Wahrheit und sittliche Freiheit zu kämpfen."
Albert Einstein, Time Magazine, 1940


    "Der Heilige Stuhl bietet seine mächtige Hilfe überall an, wo es ihm möglich ist, das Los meiner verfolgten Religionsgenossen zu lindern."
Chaim Weizmann über Pius XII., 1943


    "Die wiederholten Interventionen des Heiligen Vaters zugunsten der Jüdischen Gemeinschaft in Europa haben bei Juden überall auf der Welt die tiefsten Gefühle der Wertschätzung und Dankbarkeit hervorgerufen." [Übersetzung meine]
Rabbi Maurice Perlzweig in einem Schreiben an Mgr. Amleto Cicognani, Apostolischer Delegat in Washington, 1944


    "In den schwierigsten Zeiten, welche die Juden Rumäniens zu überstehen hatten, wer der großzügige Beistand des Heiligen Stuhls entscheidend und heilsam. Es ist nicht einfach für uns, die richtigen Worte zu finden, um die Wärme und Tröstung auszudrücken, die wir erfuhren aufgrund der Besorgnis des Pontifex Maximus, der große Summen an Geld bot, um das Leid der deportierten Juden zu erleichtern... Die rumänischen Juden werden diese Tatsachen von historischer Tragweite nie vergessen." [Übersetzung meine]
Dr. Alexandru Șafran, rumänischer Oberrabbiner von 1939 bis 1948, in einem Schreiben an Mgr. Andrea Cassulo, Apostolischer Delegat in Rumänien, 1944


    "Der Nazismus hat keinen schärferen Tadel erfahren als durch Papst Pius XI und seinen Nachfolger, Papst Pius XII." [Übersetzung meine]
Rabbi Louis Filkenstein, 1944


    "Das Volk von Israel wird nie vergessen, was Seine Heiligkeit für unsere unglücklichen Brüder und Schwestern in dieser höchst tragischen Stunde unserer Geschichte tut. Das ist ein lebendiges Zeugnis der göttlichen Vorsehung in dieser Welt."
Oberrabbiner Isaak Herzog, 1944


    "... danke (dem Papst) für die Rettung von Juden vor faschistischer und nationalsozialistischer Verfolgung... (und) das, was sich die Kirche zu tun bemüht und tatsächlich für unser verfolgtes Volk getan hat"
Dr. Leon Kubowitzky, Generalsekretär des Jüdischen Weltkongresses, 1945


    "Ich sagte ihm (dem Papst), daß es im Namen der jüdischen Öffentlichkeit meine erste Pflicht sei, ihm und durch ihn der katholischen Kirche für alles zu danken, was sie in den verschiedenen Ländern getan hat, um die Juden zu retten."
Mosche Scharett, der spätere zweite Ministerpräsident Israels, über eine Audienz bei Papst Pius XII nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs


    "Sechs Millionen meiner Religionsgenossen wurden von den Nazis ermordet, doch es hätte noch viel mehr Opfer gegeben ohne die wirksamen Interventionen Pius XII."
Dr. Raffael Cantoni, Präsident der Union Jüdischer Gemeinden in Italien" (Der 17. April 1955 wurde von Italiens Juden zum „Tag der Dankbarkeit“ für die Hilfe des Papstes erklärt)


    "Als unser Volk im Jahrzehnt des Naziterrors ein fürchterliches Martyrium erlitt, hat sich die Stimme des Papstes erhoben, um die Henker zu verurteilen und um Mitgefühl für die Opfer zum Ausdruck zu bringen. Unsere Epoche ist durch diese Stimme bereichert worden, die sich im Namen der großen sittlichen Werte über dem Tumult und den täglichen Konflikten erhob."
Golda Meir, Außenministerin und spätere Premierministerin Israels, 1958


    "Im Namen der jüdischen Gemeinde Englands danke ich Eurer Heiligkeit für die Rettung zehntausender von Juden."
Israel Maurice Edelman


    "Ich bitte um eine Minute des Schweigens zum Tode eines wahrhaft großen Mannes: Papst Pius XII."
Leonard Bernstein, zu Beginn eines Konzerts mit den New Yorker Philharmonikern, 1958


    "Die katholische Kirche ermöglichte unter dem Pontifikat Pius' XII. die Rettung von 700.000, wahrscheinlich sogar 860.000 Juden vor dem gewissen Tod durch die Hände der Nationalsozialisten."
Pinchas Lapide, Theologe und Diplomat. Israelischer Konsul in Mailand.


    "Wir hatten die Gelegenheit, die große, mitfühlende Güte und Großherzigkeit Papst Pius' XII zu erleben, während der unglücklichen Jahre der Verfolgung und des Terrors, als es schien, daß es für uns kein Entkommen mehr gab."
Elio Toaff, Oberrabbiner in Rom zwischen 1951 und 2001.


    "Jeder Propagandaversuch der katholischen Kirche gegen Hitlers Reich wäre nicht nur provozierter Selbstmord gewesen, sondern hätte die Ermordung einer großen Zahl von Juden und Priestern ausgelöst."
Robert Kempner, Vertreter der USA beim Nürnberger Kriegsverbrecherprozess


    "Ganz persönlich kann ich nicht anders als mir einzugestehen, dass der Heilige Vater den besseren Weg gewählt hat, als er sich entschied, nicht offen zu sprechen und dadurch viele Leben zu retten."
Harold Tittmann, US-Diplomat, der eigentlich im Auftrag von Präsident Roosevelt den Papst zu einer Stellungnahme gegen die Nazis bewegen sollte, in seinem Tagebuch


Wie manch anderer ihn lieber gehabt hätte (bzw. ihn 20 Jahre später zurechtdichten wollte; bzw. seit 40 Jahren der Welt glauben machen will, daß er war; bzw. heute immer noch finanziell, urteilshoheitlich und moralapostolisch davon profitiert, daß es ihn anders zu zeichnen gelang):