Tuesday, January 13, 2009

Schon gesehen?

Ich habe mir gestern "Juno" reingezogen. Das ist der neue Film von "Thank you for Smoking"-Regisseur Jason Reitman. Ich war ein wenig vorsichtig, weil es da so einen verdächtigen Hype gab. Jedoch: Der Hype war ziemlich berechtigt. Gemessen an dem, was sich sonst so "Coming of Age Story" oder auch "Teenager-Komödie" nennt, ist Juno schon ein Klassefilm.

Ellen "Kitty Pride" Page spielt die 16-jährige Titelheldin, die nach einer Episode mit ihrem besten Schulfreud auf einmal schwanger ist. Hier gibt es gleich eine Überraschung zu Beginn des Filmes: Juno geht zu "Women now", um eine Abtreibung durchzuführen und trifft vor der Klinik auf eine einsame transparentschwingende Schulfreundin von fernöstlicher Herkunft, die kundtut, daß "All babies want to get borned".

'Okay' dachte ich. 'Der obligatorische Seitenhieb auf die Lebensschützer...' Dann betritt Juno den Laden und hier lernt man dann in der Begegnung mit der gelangweilten, verpiercten Sprechstundenhilfe hinter der Theke, ws ein Seitenhieb wirklich ist...

Jedenfalls stürmt Juno dann irgendwann aus dem Gebäude und entscheidet sich für das Baby, allerdings mit dem Vorsatz, es zur Adoption freizugeben. Die erwählten Adoptiveltern sind ein von Jennifer Garner und Jason Bateman gespieltes Yuppi-Pärchen.

Der Film gefällt mir natürlich erst einmal wegen seiner Flapsigkeit und wegen der x Millionen Referenzen zur Popkultur. Zudem ist der Soundtrack klasse und die Darsteller überzeugen wirklich. Allen voran Ellen Page, die Juno mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit spielt. Hinzu kommt ihr geekiger Freund und Vater des Kindes, Bleeker, gespielt von einem tapsig-kumpelhaften Michael Cera. Oberfein ist die Leistung von J.K. Simons, der als Junos Daddy viel Verständnis mitbringt und immer eine schön große Klappe hat.

Grade, wenn der Film Gefahr läuft, an seiner Coolness zu ersticken, wird dann noch ein Klafter Problematik darufgelegt, der aber nur halb-gekünstelt wirkt und dazu beiträgt, daß die Charaktere ein wenig tiefer interagieren und einige Knoten gelöst werden können.

Juno hebt die Filmwelt sicherlich nicht aus den Angeln, ist aber anderen Teenie-Streifen um Meilen voraus und weist mit Ellen Page eine echte Hoffnung für die Zukunft auf.

Ihr solltet den Film unbedingt im Original sehen. Ich kann mir gut vorstellen, daß die Synchronisation einiges vom Schwung rausnimmt.

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