Saturday, April 12, 2008

Worte des Ewigen Lebens

Evangelium nach Johannes 6,60-69:
    Viele seiner Jünger, die ihm zuhörten, sagten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören?

    Jesus erkannte, daß seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben. Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben.

    Jesus wußte nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist.

    Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher.

    Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen?

    Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.
Zu meinen Lieblingsstellen in den Evangelien gehören die Petrus-Auftritte. Der Menschenfischer, der nie so recht das Maß zu finden scheint und bein genauren Hinsehen die Extreme doch erst dann wählt, wenn sie ein "Mehr" an Jesus versprechen ("Dann, Herr, nicht nur die Füße, sondern auch die Hände und das Haupt"). Der Fels, der Christus dreimal die Liebe zusagt und ihn dreimal verleugnet. Der Apostelfürst, der aus Eifer den Heiland nicht seinen Weg gehen lassen will und sich dafür gar ein "Weiche von mir, Satan!" einfängt. Ihr seht, Papstkritik ist so alt wie das Papsttum ☺. Und sie kam schon aus bedeutenderem Munde als das moderne Durchschnittsgejammere.

Im heutigen Evangelium begegnen wir Petrus, dem Durchblicker. Wie schon bei Matthäus in der Gegend von Cäsarea Philippi ("Du bist Christus, der Sohn des Lebendigen Gottes") weiß Petrus auch im Johannes-Evangelium, was Sache ist: "Du hast Worte des ewigen Lebens. Du bist der Heilige Gottes".

Christus wußte , was er tat, als er sein Vermächtnis in Menschenhand gab. Und es ist natürlich kein Zufall, daß derjenige, der ihn so innig liebte und ihn doch so schmählich verleugnete Ihn als Sohn des Lebendigen Gottes identifiziert, der Worte des ewigen Lebens hat. In Petrus finden wir, was die Kirche ist. Sie, der mystische Leib unseres Herrn und die Gemeinschaft aller Gläubigen, liebt Christus. Und dennoch kann sie es nicht in Perfektion tun, denn wenn auch die Kirche als Kirche unantastbar und heilig ist, so ist sie in ihren Gliedern doch sündhaft und menschlich. Und dennoch sagte Christus zu Simon: "Tu es Petrus!".

Und ich denke es jedes Mal staunend, wenn ich Benedikt XVI sehe: 'Tu es Petrus! Auch zweitausend Jahre später noch!'

2 comments:

Tiberius said...

Salve Alipi,

Du hast wahr gesprochen. Vielen Dank!

Tiberius

Der Herr Alipius said...

Nichts zu danken!