Thursday, April 30, 2009

Heiliger des Tages

"Ich hoffe, so zu regieren, dass die Trauer bei meinem Tode größer sein wird, als die bei meiner Wahl."

Nicht unser jetziger Heiliger Vater spricht hier, sondern Papst Pius V. Als der Großinquisitor am 7. Januar 1566 zum Papst gewählt wurde, war das Gejammer groß. Doch Antonio Michele Ghislieri, so des Papstes bürgerlicher Name, war in der Tat bald beim Volk beliebt, da er nicht nur den berühmt-berüchtigten "vorbildlichen Lebenswandel" aufwies, sondern auch bescheiden, einfach und fleißig genug war. Gnadenlos durchgegriffen wurde allerdings bei Gotteslästerungen, Entweihungen, Ketzereien etc.

Die Kirche verdankt Pius V. die Überarbeitung und Standardisierung der Heiligen Messe nach dem Konzil von Trient. Das neue Missale Romanum wurde 1570 herausgegeben und war bald christenheitweit zu haben. Als "tridentinische Messe" in die Geschichte eingegangen, sorgt der über 400 Jahre hinweg zelebrierte und jüngst mit päpstlichem Motu Proprio aus der Schmuddelecke geholte Ritus heute gleichermaßen für Begeisterung und Grusel und somit leider auch für Spaltung.

Seufz. Wie viel wohler fühlte ich mich, wenn die tridentinische Messe weder von den "Erzkonservativen" noch von den "Ultraliberalen" instrumentalisiert würde, sondern einfach ihren Frieden fände. Sie ist immerhin über 400 Jahre alt und trotzdem schön wie am ersten Tag. Habt ein wenig Respekt, Leute!

Rückzug

Habe grade gelesen, daß der Maler Michael D'Antuono sein Gemälde "Die Wahrheit" gestern nicht enthüllt hat. Er hat Tausende von Anrufen und eMails erhalten, in denen Leute sich über den Inhalt des Bildes beschwerten. D'Antuonos Erklärung klingt glaubwürdig, zeigt aber auch, woran es mangelt:
    "Ich wollte mich nicht über die Religion lustig machen. Vielleicht tat ich das in meiner Naivität aber ich habe es so nicht gemeint. In der Bibel ist Jesus die Wahrheit und Obama damit zu vergleichen lag überhaupt nicht in meiner Absicht."
Wenn das Christentum wie selbstverständlich auf die Schippe genommen wird, dann gilt entweder die Freiheit (z.B. im Fall der Kunstphotographie eines in einem mit Urin gefüllten Glasbehälter stehenden Kruzifix mit dem Titel "Piss Christ" oder auch im Fall des Gemäldes einer mit Pornoschnipseln und Elephantenkot besudelte Jungfrau Maria, welches im Jahre 1999 im Rahmen der Ausstellung "Sensation" in New York ausgestellt wurde) oder die Naivität, wobei "Ich war naiv" hier übersetzt werden sollte mit: "Ich hab mich halt dran gewöhnt, daß man mit Christus eigentlich so ziemlich alles machen kann und darf".

Wednesday, April 29, 2009

"Mami, warum haben die Papplaternen oben ein Fragezeichen?"

"Schhh, Söhnchen! Das sind keine Papplaternen. Das..., hmmm... das sind... äh, das scheinen... Kämme zu sein."

"Kämme?"

"Hast Du die Frisuren gesehen?"



In Santa Barbara, Californien, wurden am 19. April vier "katholische" "Bischöfinnen" "geweiht".

Die gute Nachricht: Alle diese Damen haben sich durch ihre Handlungen automatisch exkommuniziert.

Die schlechte Nachricht: Alle diese Damen haben sich durch ihre Handlungen automatisch exkommuniziert.

Tuesday, April 28, 2009

Heilige des Tages

Mitpratonin Europas, Kirchenlehrerin, Schutzheilige Italiens: Die Liste kann sich sehen lassen.

Die Heilige Katharina von Siena (1347 - 1380) ist eine der ganz großen Frauen der Kirche. Sie besaß eine Vertrautheit und Liebe zu Christus, die für heutige Gemüter nur schwer nachvollziehbar ist. Im Alter von 27 Jahren empfing sie die Wundmale des Herrn. In einer ihrer Visionen nahm Christus ihr das Herz aus der Brust und setzte ihr sein eigenes ein. Und mit Christi Herz in der Brust war für sie die Verpflichtung gegenüber den Armen, vor allem aber auch gegenüber den Verfeindeten, eine Selbstverständlichkeit.

Katharina wurde in eine mehr als wüste Zeit hineingeboren: Ein Jahr nach Katharinas Geburt brach über Europa die Pest aus, zwischen Frankreich und England tobte der Hundertjährige Krieg, in Italien bekämpften sich die Adelsparteien, und die Päpste versuchten von ihrem Exil in Avignon aus recht erfolglos, den Kirchenstaat zu regieren.

Katharina wurde getrieben von Sorge um die Kirche. Sie ermahnte den in Avignon regierenden Papst zur Rückkehr nach Rom und wünschte sich den Frieden zwischen Florenz und dem Papsttum. Diese beiden Ziele erreichte sie, was ihr eine große Autorität einbrachte. Als dann das abendländische Schisma ausbrach, sah die Heilige ihr Werk gefährdet. Sie starb zwei Jahre später schwer krank in Rom mit 33 Jahren.

Interessant ist, daß Katharina nie davor zurückschreckte, den großen der Kirche die Leviten zu lesen und sie wenn nötig zu kritisieren, sie anzuspornen, das Gold des geistlichen Besitzes dem des weltlichen vorzuziehen, sie dazu aufzurufen, die Einheit und den Frieden unter den Christen zu stärken. Dabei war sie von einer solchen Liebe zur Kirche erfüllt und vom Stellvertreteramt des Papstes so vollkommen überzeugt, daß sie eine tatsächliche Auflehnung gegen die päpstliche Autorität nie duldete. Hier zwei Zitate:
    "Ihr wißt ja, daß Christus einen Stellvertreter zurückließ zum Heil unserer Seele. Wir können unser Heil nicht anders erlangen als im mystischen Leib der hl. Kirche, dessen Haupt Christus ist und dessen Glieder wir sind. Wer den Christus auf Erden – der den Christus im Himmel vertritt – nicht gehorcht, der nimmt am Blut des Gottessohnes nicht teil. Denn Gott hat es so eingerichtet, daß durch dessen Hände Christi Blut und alle Sakramente der Kirche uns zukommen. Es gibt keinen anderen Weg und keine andere Pforte für uns."

    "Das Licht des Geistes hatte ich in der ewigen Dreieinigkeit geschaut. Und ich sah in diesem Abgrund die Würde des Menschen und zugleich das Elend, in das der Mensch durch die Todsünde fällt. Und ich sah die Notwendigkeit der hl. Kirche, die Gott in meinem Herzen offenbarte. Ich sah, daß diese Braut, die Kirche, Leben spendet, und daß sie solche Fülle des Lebens in sich hat, daß niemand sie töten kann; und daß sie Kraft und Licht spendet und daß keiner sie schwächen, noch in ihrer Wesenheit verdunkeln kann. Und ich sah, daß ihr Reichtum niemals versiegt, sondern stets wächst."
Da klaffen schon Welten zwischen den Fähigkeiten und dem Glauben dieser großen Frau und dem, was man heute so alles hören und lesen muß.

Santa Catharina, ora pro nobis.

Ernsthaft, man könnte sich das nicht ausdenken



Für seinen einhundertsten Tag im Amt wartet auf Barack Obama eine ganz besondere Überraschung. Der Maler Michael D'Antuono hat den Präsidenten der USA auf seinem "Die Wahrheit" betitelten Gemälde mit ausgestreckten Armen und mit einer Dornenkrone auf dem offenbar mittlerweile messianischen Haupt dargestellt. Das Werk wird morgen in New York an der South Plaza des Union Square offiziell enthüllt.

D'Antuono: "Das Gemälde ist mehr als nur ein Präsidentenportrait. 'Die Waheheit' ist ein politisch, religiös und sozial aufgeladenes Statement über das momentane politische Klima in unserer Nation und es wird sicher einen Dialog erzeugen." Der Künstler besteht darauf, nicht ausdrücken zu wollen, daß Obama der Messias sei, sondern nur zu "verschiedenen Interpretationen" einzuladen. "Die Wahrheit, ebenso wie die Schönheit, liegt im Auge des Betrachters" behauptet das die Ausstellung begleitende Presseschreiben.

Die Wahrheit liegt nur im Auge des Betrachters? Selig und doch leider offenbar von der schleichenden Übernahme durch den grassierenden Wahnsinn bedroht jene, bei denen die Wahrheit sich noch in Verstand und Herz findet.

Die Wahrheit liegt nur im Auge des Betrachters? Ich würde jetzt so gerne etwas sagen wie "Der Tiefpunkt ist erreicht" aber ich weiß, daß ich das wohl schon nächste Woche wieder zurücknehmen müßte.

Die Wahrheit liegt nur im Auge des Betrachters? Trösten wir uns damit, daß diese Einstellung ja schon seit Jahrhunderten dem Menschen zum Ruin gereicht.

Damit Ihr nicht glaubt...

... der Herr Alipius habe bei seinem Artikel über die Pfarre St. Mary's in South-Brisbane hemmungslos und hysterisch übertrieben, gibt's hier einen kleinen photographischen Beweis:


Augenbluten leicht gemacht

Was ist DAS denn?


Hilfe! Diese Statue des Seligen Papstes Johannes XXIII sieht ja aus wie ein fetter Käfer mit menschlichem Kopf! Mann, was ging denn in diesem "Künstler"-Kopf vor? Zum Glück weiß ich nicht, wo das Ding steht...


Mein Blog fühlt sich nun irgendwie geschändet, also lege ich mal lieber gleich mit einem schönen Bild nach, welches Johannes XXIII nicht nur als "papa buono" zeigt, sondern außerdem einen guten Beweis dafür liefert, daß beim Menschen Ohren und Nase bis ins hohe Alter weiterwachsen.

Weiß nicht...

Ich muß erstmal zugeben, daß mein Logik- und Ethik-Professor Alfred Wilder O.P. mich total verdorben hat.

Ich konnte früher schon nicht mit Sprichworten wie "Weniger ist mehr" umgehen. Trotz des Wissens, daß das ja irgendwie "übertragen" oder "bildlich" oder "nicht so" gemeint ist, regte sich gleich Widerspruch. 'Hä?' hab ich mir dann immer gedacht. 'Soll'n das? Wenn weniger mehr ist, was ist dann mehr. Ach ja: Weniger. Aber was ist dann weniger? Ach so, stimmt: Mehr!?!? Also, wenn weniger mehr ist, dann ist ja mehr auch weniger. Also ist eigentlich keines von beiden nix, denn wenn ich 'weniger' sage, meine ich ja offenbar 'mehr'. Aber mehr ist doch weniger, oder...???" [** kopfschüttel... Flasche entkork... ansetzt... schluck...**]

Jetzt lese ich heute auf meinem täglich Google-Sprichwortservice das:
    "Whoever ceases to be a student has never been a student."

    (Wer auch immer damit aufhört, Student zu sein, war nie ein Student.)


    George Iles
Echt jetzt. Aristoteles hätte dem doch eine gesemmelt und gesagt: "Freundchen, Du warst sicherlich nie Student, zumindest nicht bei mir. Und deswegen kommst Du jetzt erstmal mit und ich erzähl ein bißchen was über die Identität und Diversität von Konzepten, dem Prinzip des Nicht-Widerspruchs und anderen kleinen Feinheiten. Und, nee, nix von wegen 'nur übertragen gemeint' und so. Die Leute saugen sowas auf, verbreiten es und am Ende kann man ihnen alles mögliche erzählen, weil niemand mehr nichts auseinanderhält."

Is' doch wahr.

[Update: Ich hatte gleich nach Posten des Artikels das schale Gefühl, daß irgendetwas fehlt. Leserin Raphaela war aber so freundlich, in einem Kommentar zu erwähnen, was natürlich fehlt, nämlich einer der "X ist Y"-Klassiker schlechthin: "Der Weg ist das Ziel." Danke!]

Monday, April 27, 2009

Psalm 123 (122)

Ich erhebe meine Augen zu dir,
der du hoch im Himmel thronst.

Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn,
wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin,

so schauen unsre Augen auf den Herrn, unsern Gott,
bis er uns gnädig ist.

Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig,
denn übersatt sind wir vom Hohn der Spötter,

übersatt ist unsere Seele von ihrem Spott,
von der Verachtung der Stolzen.



Ist für manche Leute der Glaube heutzutage so schwierig, weil das Konzept "Herr" bzw. "Herrin" so negativ vorbelastet ist. Schließlich sind wir allesamt gute Demokraten und eine Herrschaft - welcher Art auch immer - kommt uns daher nicht in die Bude (Es sei denn, es handelt sich um unsere eigenen, alltäglichen Mini-Herrschaften, über die wir - Deutschen Duodezfürsten des 17./18. Jahrhunderts ähnlich - eifersüchtig wachen). Knechte und Mägde jedenfalls sind wir schon mal gar nicht, also bleib weg mit dem Kram!

Herrschaft ist - wie ich schon einmal an anderer Stelle sagte - immer in Relation zu sehen zu dem, welchem einzig der Titel "Herr" zukommt. Und ER herrscht in Liebe, mit Liebe, durch Liebe. Wie sehr uns weltliche "Herren" auch immer nerven oder gar quälen mögen: Sie pervertieren dadurch in keiner Weise Seine Bedeutung und Rolle als Herr. Sie beweisen lediglich, daß sie diese Bedeutung nur unzureichend - wenn überhaupt - verstanden haben.

Wenn nur ER Herr ist, so sind wir alle Knechte und Mägde. Echte Knechte und Mägde. Keine Möchtegern-Herren, wie all jene, die seit Menschengedenken entweder nett gekrönt regierten und regieren, mit flotten Diäten bedacht leiteten und leiten oder aus schicken Chefsesseln heraus Order gaben und geben, und die dabei in vielen Fällen ihr fiktives Herrsein über ihr reales Knechtsein triumphieren ließen und lassen.

Stolpert nicht in die gleichen Fallen. Verliert nicht die am Ende auf Euch wartende Krone, nur weil ihr jetzt schon herrschen könnt oder weil ihr jetzt noch nicht Knechte und Mägde sein wollt.

Freu!

Sacht ma! Hat schon wer hier reingeschaut? Mir haben sich die Carbonara von selbst aufgerollt, als mir neulich beim Essen jemand erzählte, daß das Augustinus-Buch des Heiligen Vaters (offenbar schon seit zwei Monaten oder so) auf dem Markt ist.

Ich bin ganz ehrlich und gestehe an dieser Stelle mal, daß ich normalerweise immer eher der Veröffentlichung der nächsten "And also the Trees" oder "Stereolab"-Scheibe entgegenfiebere oder ganz heiß darauf bin, daß endlich "Star Trek" in die Kinos kommt. Papas Enzykliken werden natürlich auch immer froh erwartet.

Aber als ich hörte, daß Benedikt XVI ein Buch über Augustinus schreibt, da war die ganz große Zappelei angesagt. Jetzt, wo ich weiß, daß das Buch verfügbar ist, bin ich irgendwie so angenehm aufgeregt und auch ein wenig ruhiger. Ich möchte es mir erst im Sommer zulegen, wenn die Examen vorbei sind und ich richtig in die Lektüre eintauchen kann. Und wenn ich das Buch dann habe, dann wird das sein, wie mit einer Tafel Lieblingsschokolade: Ich will eigentlich alles in zwanzig Minuten wegvöllen, überrede mich aber im Hinblick auf in die Länge gezogenes Vergnügen zu strikter Lesedisziplin. Bin mal gespannt...

Sunday, April 26, 2009

Anton Vovk (1900 - 1963)

Dies ist Erzbischof Anton Vovk. Er wurde 1900 im slowenischen Vrba (Velden) geboren. Am 29. Juni 1923 empfing er die Priesterweihe. Am 15. September 1946 wurde er zum Weihbischof in Ljubljana geweiht, am 1. Dezember 1946 zum Titularbischof von Cardicium.

Am 20. Januar 1952 verließ Anton Vovk in Novo Mesto Slovenija den Zug, in welchem er angereist war, um in der Stadt die Firmung zu spenden. Man hatte Vovk vorher gewarnt, die Reise nicht anzutreten, doch der Bischof hatte darauf bestenden, seine Pflicht zu erfüllen. Noch auf dem Bahnsteig wurde der Bischof von einer Gruppe junger Kommunisten bedrängt. Sie übergossen ihn mit Benzin, zündeten ihn an und ließen ihn als menschliche Fackel zurück. Vovk überlebte schwer verletzt.

Die Täter wurden von einem jugoslawischen Gericht zu zehn Tagen Arrest auf Bewährung verurteilt. Die Urteilsbegründung sprach unter anderem von einem "gerechtfertigten Impuls des Widerstandes gegen den reaktionären Klerus, den Feind des Volkes."

Bischof Vovk blieb bis zu seinem Lebensende äußerlich und innerlich von dem Überfall gezeichnet.

Am 29. November 1959 wurde Vovk zum Bischof von Ljubljana ernannt. Am 22. Dezember 1961 wurde er regulärer Erzbischof des Erzbistums Ljubljana. Er starb 1963 in Ljubljana.

Das Kernchen Wahrheit...

Saturday, April 25, 2009

Heiliger des Tages

Der Verfasser des zweiten Evangeliums heißt nach der Apostelgeschichte Johannes oder Johannes mit dem Beinamen Markus; letzterer wurde bald die herrschende Bezeichnung. Markus stammte aus Jerusalem und wurde vom Apostelfürsten Petrus ins Christentum aufgenommen (1 Ptr 5:13). Mit Barnabas beteiligte er sich an der ersten paulinischen Missionsreise im Jahr 45, trennte sich aber zu Perge in Pamphylien von seinen Begleitern und kehrte nach Jerusalem zurück. Von 62 bis 67 treffen wir ihn mit einiger Unterbrechung in Rom. Die Tradition bezeichnet ihn als den ersten Bischof von Alexandrien. Die Kirche verehrt ihn als Märtyrer und feiert heute, am 25. April, sein Fest.

Hier eine Darstellung des Evangelisten Markus aus dem Lorscher Evangeliar aus dem Jahr (ca.) 810. Diese Bildhandschrift ist wohl an der Hofschule Karls des Großen entstanden. Ihren Namen verdankt sie dem Kloster Lorsch, in welchem sie vom 9. Jhdt bis zu dessen Auflösung im Jahre 1556 aufbewahrt wurde. Heute befindet sich die mittlerweile zweigeteilte Handschrift im Vatikan und in der rumänischen Nationalbibliothek.

Mir gefällt diese Darstellung besonders gut wegen der leeren Seiten des vor Markus liegenden Buches, wegen der weit geöffneten und auf eben diese Seiten schielenden Augen des Evangelisten und wegen des erhobenen Schreibgerätes. All dies schreit förmlich "Okay, dann woll'n wir mal!"

Friday, April 24, 2009

Historisches Photo des Monats

Dies ist ein Benediktiner der Abtei Eisiedeln/Schweiz, der uns zeigt, wozu die ultraweiten Ärmel des Habit gut waren. Man beachte auch den eigentümlich geriffelten Stoff.

Ich kenne mich bei den Benediktinern nicht so gut aus. Vielleicht weiß einer der geneigten Leser mehr zu diesem Habit?!

Update: Leser G.F. weiß dies zum Photo zu berichten:
    "Das ist die Kukulle = das eigentliche Mönchsgewand, das die Mönche allerdings nur zum Chorgebet, Hochamt (falls sie nicht zelebrieren) und allenfalls beim Kapitel tragen; die etwas eigentümliche Kopfbedeckung ist die bis heute übliche Kapuze am Skapulier in der Schweizer Benediktinerkongregation (einzige Ausnahmme Abtei Marienberg in Südtirol)
    Bei den Zisterziensern heißt die Kukulle übrigens Kulle, ist weiß und hat noch längere Ärmel."
Danke!

Eine wahre Geschichte

Irgendwann, Mitte der 70er in einer nicht genannten Diözese in den USA*: Ein einigermaßen traditionsbewußter Bischof ist zur Firmung in einer Gemeinde, deren Pfarrer eher aus der Ecke der hippie-infizierten Schunkel- und Wohlfühlliturgie kommt. Folglich gibt es dann auch gleich mal schicken liturgischen Tanz. Ein junges, barfüßiges Ding löst sich plötzlich vom swingenden Rudel, pirouettiert sich ins Sanktuarium und wedelt dem Bischof mit ihren Schleiern vor der sicher schon geröteten Nasenspitze herum. Seine Exzellenz beugt sich nach wenigen Sekunden zur Seite und raunt dem Gemeindepfarrer zu: "Wenn die gleich dein Haupt in einer Schale fordert, kann sie's haben!"

[* Der Professor, der uns diese Geschichte erzählte, wollte einfach nicht mit Namen und Orten rausrücken, ist aber, was den Wahrheitsgehalt betrifft, über jeden Zweifel erhaben]

Wednesday, April 22, 2009

* * KA-REISCH ! ! ! * *

Bereits im Februar geschehen, jetzt erst auf catholic ponderings entdeckt:

Der Hausgeistliche des Rochester Institute of Technology, Fr. Richard Hunt, segnet zuerst das Wasser in einem Super-Soaker...

... und "spendet" daraufhin den anwesenden Studenten großzügig das Weihwasser.


Richard Hunt hat viele Interessen. Hier ein Auszug aus der Beschreibung eines von ihm angebotenen Reiki-Heilungs-Programms:
    Der Workshop über spirituelle Reinigung befaßt sich mit Theorie und Praxis der Reinigung von schädlichen spirituellen Wesen, die sich im menschlichen Energiefeld aufhalten können. Wir werden eine Reihe möglicher spiritueller Abfangmöglichkeiten und Behandlungsmethoden zur Erholung erforschen. Dies ist ein Anpack-Workshop, in welchem man Ihnen durch Arbeit mit andern Teilnehmern beibringen wird, spirituelle Reinigungen durchzuführen. Ein zweivolumiges Arbeitsbuch wird benötigt und ist im Workshop-Preis enthalten. Elementares spirituelles Reinigen ist etwas, das jeder Wünschelrutengänger fertigbringt. Bringen sie ihre Pendel und/oder Stäbe mit.
Aus der Vita von Fr. Hunt:
    Fr. Richard D. Hunt S.J. ;-) ist der Direktor der Catholic Campus Ministry am Rochester Institute of Technology. Er besitzt 15 Jahre Praxiserfahrung als Psychotherapeut und hat 35 Jahre lang Heilmethoden mit diversen Lehrern studiert. Er ist ein Reiki-Meister und nützt Kineosologie und Wünschelruten. Er hat sich lange Zeit mit dem Buddhismus und der Ausübung dieser Meditationsform in einem christlichen spirituellen Kontext befaßt. Er ist ausgebildeter Musiker und Künstler und hat tibetische und chinesische Heilmethoden, energetisch-therapeutische Berührung und esoterische und psychische Heilmethoden studiert und praktiziert. Er hat als Schamane unter einem Heiler der amerikanischen Ureinwohner trainiert, nutzt Farb-, Klang- und Musik-Heilmethoden, Cymatics, Radionics, Rapid Eye-Technolgien, Balancetechniken für das elektromagnetische Feld, spirituelle Reinigung und einige selbstentwickelte Methoden.

Dazu fällt mir spontan eigentlich nur ein:


[Hey, das gefällt mir so gut, das mach' ich gleich mal zu einem neuen Label für dieses und für künftige Liturgie-Verbrechen!]

Tuesday, April 21, 2009

Ziemlich originell


Dieses Portrait von Franc Kardinal Rode (Erzbischof von Ljubljana von 1997 bis 2004, seit 2004 Präfekt der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens) ist ja klasse! Klar, daß ich den Vogel auf der Schulter ganz entschieden unterstütze. Und bei dem Vornamen ist der Piepmatz auch irgendwie legitim.


Aus der Abteilung "Frivol-Katholizismus" habe ich dann auch noch ein paar hübsche Photos von Karidnal Rode. Der hat nämlich am 21. März für das Institut Christus König und Hoherpriester in deren Stammhaus in Gricigliano sechs neue Diakone geweiht. Und da durfte die gute, alte Cappa Magna mal wieder zum Spielen raus. Weil es noch vor Ostern war, gab's die Winterversion mit dem Pelz. Hier ein paar Teaser. Wer danach noch Tränen hat, kann sich die ganze Galerie hier reinziehen.

Raumvermessung


Kurvenverhalten


Aerodynamik-Test


Einpark-Assistent


Qualitätskontrolle


Der neue Tridentino SL 33

Okay, nicht jedermanns Sache, seh' ich ein. Vom Herrn Alipius gibts für die Aufmachung aber trotzdem fünf goldene Kühlerfiguren.

Gar nicht mal so übel...

Am vergangenen Wochenende kam in der St. Thomas Aquinas High School in Kansas City, USA, die zweite "Gospel of Life Convention" zusammen. Der Bischof von Kansas City, Robert W. Finn, hielt am 18. April die programmatische Einführungsrede. Diese ist zu interessant, als daß man sie einfach unübersetzt präsentieren sollte. Also hab ich mal wieder ein wenig geschwitzt (wie üblich alles quick and dirty, aber sinngetreu). Zieht Euch warm an. Es geht blumig und martialisch und (überraschend nur für die, die Bischof Finn nicht kennen) katholisch zugleich zu, aber grade dies ist es, was mich an der Rede so fasziniert hat. Holt Euch auch einen Kaffee, es wird etwas länger...:
    Liebe Freunde

    [Begrüßung]

    Während ich heute ein Wort der Ermunterung spreche, möchte ich auch nüchtern erklären, daß wir uns im Krieg befinden.

    So rauh dies klingen mag, es ist wahr und nicht neu. Der Krieg, auf den ich mich beziehe, begann nicht in den letzten Monaten, auch wenn neue Schlachten anstehen, die von unseren Anstrengungen eine Intensität und Dringlichkeit verlangen, die vergangene Zeiten in den Schatten stellen könnte.

    Es ist korrekt, anzuerkennen, daß wir Krieger sind, Mitglieder der Kirche auf Erden, die häufig die 'streitende Kirche' genannt wird. Die uns vorangingen haben ihre irdischen Schlachten vollendet. Einige von ihnen bilden die 'triumphierenden Kirche' - die Heiligen im Himmel, die uns auch jetzt noch umgeben und unterstützen als gewaltige Verbündete in unserem Kampf für ewige Erlösung; andere bilden die "leidende Kirche", nämlich die Seelen im Fegefeuer, die unsere Gebete und unsere verdienstvollen Werke benötigen.

    Doch wir sind die Kirche auf Erden, die streitende Kirche. Wir befinden uns im ständigen Krieg gegen Satan, gegen den Glanz des Bösen, gegen die Verlockungen falscher Wahrheiten und leerer Versprechen. Wenn wir nicht erkennen, wie konstant diese Mächte gegen uns arbeiten, werden wir eher stürzen und vielleicht gar Gottes Geschenk des ewigen Lebens verlieren.

    Bevor ich weiter ausführe, muß ich eine höchst wichtige Wahrheit verkünden, eine Wahrheit, welche wir während der vergangenen Woche gefeiert haben: Jesus Christus hat in seinem Leben, seinem Tode und seiner Auferstehung den Krieg bereits gewonnen, definitiv, ein und für alle Mal. Er hat Sünde und Tod erobert und den Preis des ewigen Lebens im Himmel für immer errungen. Wir kennen das Endergebnis, doch der Kampf um das ewige Leben wird nun gekämpft in jedem menschlichen Herzen, welches den freien Willen besitzt zu lieben oder nicht, treu zu sein oder wegzulaufen von dem Leben, welches uns als Gottes schönstes Geschenk angeboten wird.

    Jeden Tag stehen wir vor der Wahl: Richtig oder falsch, gut oder böse, der Segen oder der Fluch, Leben oder Tod. Unser ganzes Leben muß darauf ausgerichtet sein, das Richtige, das Gute, den Segen und das Leben zu wählen.

    Wenn Ihr und ich die Bedeutung und Finalität unserer Wahl und die Intensität der gegen uns gerichteten Kriegsführung nicht erkennen, dann vernachlässigen wir unsere Verteidigung, können leicht und wiederholt getäuscht werden und gar das Leben unserer Seele verlieren.

    Als Bischof kommt mir die schwierige Verantwortung zu, Euch dies immer und immer wieder zu sagen. Diese Pflicht ist nicht immer einfach und ich werde immer versucht, weniger anstatt mehr zu tun oder zu sagen. Beinahe täglich werde ich mit den Überredungsversuchen von Menschen konfrontiert, die sich wünschen, ich schwiege. Doch - mit Gotte Gnade - werden Ihr und ich nicht schweigen.

    Über die vor uns liegenden spirituellen Herausforderungen zu reden, ist nicht nur die Aufgabe des Bischofs. Ich bin nicht der Einzige, der mit der Arbeit in Glaube, Hoffnung und Liebe beauftragt ist. Ihr seid in diese streitende Kirche hineingetauft. Auch Euch wurde die Mission der Rechtschaffenheit anvertraut. Ihr habt die Stärkung durch die Sakramente und den Auftrag, zu lieben wie Jesus Euch geliebt hat. Ihr habt Teil an der apostolischen Mission und Arbeit der Kirche.

    Doch was lässt sich nun über diesen Krieg sagen? Unser Kampf ist letztlich ein spiritueller Kampf für die ewige Erlösung der Seelen, unserer eigenen und die anderer Leute. Wir nehmen nicht an physischen Kämpfen teil, wie Soldaten. Wir müssen nicht - wir dürfen nicht - mit Gewalt gegen andere Menschen vorgehen, um etwas Gutes zu erreichen, selbst wenn es sich um etwas so Bedeutsames wie das menschliche Leben handelt.

    Es stimmt aber, daß wir vielleicht selbst körperliche Leiden erdulden müssen, um den Sieg Christi zu begünstigen. Er trug das Kreuz. Er versprach uns, daß auch wir das Kreuz tragen werden, wenn wir ihm folgen. Wir dürfen nicht weniger erwarten. Wenn Ihr für das, was richtig ist, aufrecht steht, wird man sich Euch widersetzen. Die Versuchung ist, diesen Attacken aus dem Weg zu gehen. Doch durch unsere Antwort müssen wir herausfinden, welche Art von Soldat wir sind.

    Wer ist unser Gegner in diesem Kampf der streitenden Kirche? Unser Feind ist der Täuscher, der Lügner, Satan. Wegen seiner spirituellen Kraft kann er die Herzen und den Verstand der Menschen verkehren. Er ist unser spiritueller oder übernatürlicher Feind wenn er arbeitet um uns zu versuchen, und er wird zu einer Art natürlichem Feind, wenn er in den Herzen Anderer arbeitet um Gottes Willen zu verbiegen und zu verwirren. Unserer menschlichen Erfahrung gemäß können Leute, die durch Satans Verzerrungen und Lügen getäuscht wurden, als unsere 'menschlichen Feinde' erscheinen.

    Doch in seinem Brief an die Epheser macht der Heilige Paulus eine wichtige Unterscheidung: "Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn! Zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt. Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs." (Epheser 6:10-12).

    Damit es klar ist: Menschen sind nicht Satan, doch sie können sicherlich unter seinen Einfluß geraten, selbst, wenn sie es nicht richtig bemerken. Wenn wir, in unserer Sündhaftigkeit, etwas an Gottes Stelle setzen, Vergnügen und Bequemlichkeit, materiellen Erfolg, politischen Einfluß und Prestige, dann öffnen wir eine Türe für die Mächte und Geister, die gegen Gott kämpfen. Sie wollen Euch und mich als ihren Siegespreis. Wenn wir Gott aufgeben und äußerlich sein Gesetz und seinen uns bekannten Willen ablehnen, bereiten wir unseren übernatürlichen Feinden einen leichten Sieg. Wir fallen ihnen direkt in die Hände.

    Doch wie steht es mit den sogenannten 'menschlichen' Feinden? Wie steht es mit den Personen, die einen Pfad des Lebens einrichten wollen, der Gottes Gesetz widerspricht: Befürwortung von Abtreibungen, unnatürliche Ersatzformen der Heirat und andere Verzerrungen echter Freiheit? Hier spricht Jesus klar: "Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen." (Matthäus 5:44).

    Wir dürfen diese 'menschlichen' Feinde nicht hassen und wir müssen einen Weg finden, sie zu lieben. Doch dürfen wir ihnen kein Zeichen der Zustimmung geben. Wir beten für sie. Wir belügen sie nicht, und wir suchen nach dem, was ihrer Umkehr dienlich ist, nicht wegen ihrer weltlichen Sicherheit, sondern wegen ihrer ewigen Erlösung. Ihre zerstörerischen Fehler zu ignorieren, besonders jene, deren Preis das Leben anderer Menschen ist, bedeutet sich vor der Verantwortung, uns um ihr ewiges Leben zu sorgen, zu drücken.

    Es gibt Menschen, die machen sich zum öffentlichen Feind der Kirche. Sie attackieren offen den Glauben an Christus oder das Recht der Kirche auf Existenz. Diese Gruppen mögen heute weniger verbreitet sein als während vergangener Epochen. Auf eine gewisse Art sind sie nicht die gefährlichsten Gegner unseres spirituellen Kampfes, denn sie zeigen sich und ihre Absichten eher geradeheraus.

    Die gefährlicheren 'menschlichen' Feinde sind diejenigen, die uns in diesem Zeitalter des Pluralismus und des politischen Anstands von ihrer Lauterkeit und ihrem guten Willen überzeugen wollen. Bösartig oder unwissend oder vielleicht mit der Intention, ein anderes persönliches Ziel voranzutreiben, sind sie bereit, die Werte und Institutionen zu unterminieren, die ihnen im Wege stehen. Sie schlagen "Toleranz" vor und haben menschlichen Entscheidungen gegenüber eine "Leben und leben lassen"-Einstellung, selbst, wenn die Entscheidung nicht "leben lassen" sondern "sterben lassen" heißt. Diese subtileren Feinde kommen aus allen Ecken. Sie können Atheisten oder Agnostiker sein oder aus jeder Religion stammen, einschließlich der Christlichen und Katholischen.

    Dieser Uneinigkeit in unseren eigenen Rängen sollte uns nicht überraschen, haben wir alle doch schon einmal Uneinigkeit gegenüber Gottes Gesetz der Liebe in unseren eigenen Herzen verspürt. Doch der Kampf gegen jene, die einen gewissen gemeinsamen Nährboden mit uns beanspruchen, während sie gleichzeitig die fundamentalsten Sätze der kirchlichen Lehre attackieren oder das Naturgesetz nicht anerkennen, dieser Kampf ist einer der entmutigendsten, verwirrendsten und gefährlichsten.

    Während des ersten Treffens der US-Bischofskonferenz, an welchem ich teilnahm, verabschiedeten wir im Jahr 2004 was mir wie eine Kompromisserklärung erschien als Resultat einer langen Debatte über Politiker und Kommunionsempfang. Wir erklärten, daß Pro-Choice Politiker (hier wurden besonders katholische Politiker erwähnt) keine öffentlichen Plattform bekommen und keine öffentlichen Ehrungen empfangen sollten. Wie wir alle wissen, ist die bedeutende Katholische Universität Notre Dame dazu bereit, Präsident Obama, der selbstverständlich nicht katholisch ist, sowohl Plattform als auch Ehrung zukommen zu lassen. Wir brauchen keine zweite Erklärung einer Bischofskonferenz um zu wissen, daß dies falsch ist: Skandalös, entmutigend und verwirrend für viele Katholiken.

    Gott allein weiß, was die Motivation hinter einer solchen Entscheidung ist. DA Notre Dame einen Sündenbock für dieses Debakel benötigt, vermute ich, daß Father Jenkins [der Präsident der Universität] seinen Job verlieren wird. Vielleicht sollte er sich nun dazu entscheiden, den Job zu verlieren, weil er etwas richtig und nicht, weil er etwas falsch gemacht hat. Er sollte den Präsidenten wieder ausladen, welcher die Entscheidung sicher dankend annähme. Notre Dame sollte die Ehrung lieber Bischof John D'Arcy von der Diözese Fort Wayne verleihen, der die Universität 25 Jahre lang treu unterstützt hat und immer versuchte, sie auf dem rechten Weg zu leiten.

    In der mir verbleibenden Zeit möchte ich hauptsächlich über drei Dinge sprechen: 1) Ich möchte einen Kommentar abgeben bezüglich einiger besonderer Kämpfe, denen wir uns auf dem Gebiet des Schutzes des menschlichen Lebens gegenübersehen. 2) Ich möchte über den Preis des Kampfes reflektieren und 3) ich werde Wege vorschlagen, wie wir und stärken können, während wir in unserer Mission voranschreiten.

    Der Kampf um die Rettung der Seelen ist der wichtigste Kampf, dem wir entgegensehen. Wo ich die Ewigkeit verbringe und wo Ihr sie verbringt - in Glückseligkeit oder Verdammung - ist wichtiger, als jede individuell gefällte Entscheidung. Doch die individuellen Entscheidungen, die ich treffe - selbst eine einzige gewichtige Entscheidung, in der ich unreuig bleibe - können über meine Erlösung bestimmen.

    Absichtlich und ohne die Rechtfertigung der Selbstverteidigung ein menschliches Leben zu zerstören, bedeutet das Gott alleine zustehende Recht der Entscheidung über das Leben ohne triftigen Grund in Anspruch zu nehmen. Das Leben ist ein Geschenk, welches wir von Gott erhielten, nicht vom Menschen. Dieses Recht kann nicht durch ein von Menschen geschriebenes Gesetz einfach weggenommen werden.

    Das Ausmaß dieses Verbrechens gegen die Menschheit ist erschütternd. Wir dürfen uns nie daran gewöhnen. In den USA gibt es täglich 4.000 Abtreibungen. Vergleicht dies mit der Tragödie des 11. September, irgendeinem Krieg oder dem Holocaust unter den Nazis. Die Zahl der Abtreibungen hat - seit der Legalisierung 1973 - 50 Millionen überschritten. Dies sind nur die offiziell erfassten Abtreibungen. Es gibt mehr, weltweit gibt es viel mehr. Doch denkt nur einmal an die täglich 4.000 Tötungen unschuldiger Babies. Neulich sagte mir jemand, die Zahl sei mittlerweile gesunken. Ich glaube es nicht, doch selbst wenn, dann denkt an 3.500 oder 3.000 pro Tag.

    Tausende menschlicher Leben täglich. Wenn wir dies wiederholen, werden zuerst einmal eine Menge Leute sehr unwirsch mit uns werden. Sie werden fordern, daß wir aufhören. Sie werden andere Statistiken über die Tragödien von Kriegen und Armut zitieren. Und wir müssen ihre Abscheu gegenüber diesen Dingen teilen. Jedoch, letztlich wird sich unsere Gesellschaft daran messen lassen müssen, wie sie die verwundbarsten in ihrer Mitte behandelt.

    4.000 Abtreibungen täglich in den USA. Das ist der Kontostand des Feindes. Befinden wir uns im Krieg? Absolut. Gewinnen wir? Kämpfen wir überhaupt um den Sieg? Oder betrachten wir diesen Krieg als den anderer Leute?

    Wir können nicht einmal genau wissen, wie viele menschliche Embryos im Streben nach In-vitro-Befruchtung oder während anderer Experimente zerstört wurden. Unser Präsident hat soeben ein Gesetz unterzeichnet, welches Regierungsgelder - unsere Steuergelder - für embryonische Stammzellenforschung bereitstellt. Befinden wir uns im Krieg? Absolut. Gewinnen wir? Missouri hat seinen tapferen Kampf gegen menschliches Klonen und embryonische Stammzellenforschung verloren. Wir haben nicht aufgegeben, aber ständige Anstrengung ist gefordert. Wir gewannen viele Leute durch gute Unterrichtung in der Wahrheit. Doch finanziell war die andere Seite und 30 zu 1 überlegen.

    Assistierter Selbstmord ist in Oregon und Washington nun legal. Weitere Anstrengungen werden gemacht, und Umfragen zeigen leider einen ständigen Schwund der Zahl der Leute, die sich dem widersetzen wollen. Der Supreme Court hat entschieden, daß alles, was die Regulierung von Medizin und anderer Gesundheitsbereiche betrifft, in den Händen der Staaten liegt. Verschiedene staatliche Supreme Courts haben bereits entschieden, daß assistierter Selbstmord nicht der Konstitution widerspricht. Befinden wir uns im Krieg? Absolut. Gewinnen wir? Leider steht zu befürchten, daß die Leute ihren Sonn für das moralische Übel von assistiertem Selbstmord verlieren. Doch wir dürfen nicht aufgeben.

    Der Kampf ums Leben ist eine andauernde Kriegsführung. Diejenigen, die im vergangenen November um die Führung dieses Landes wetteiferten, haben uns diesbezüglich eine klare Wahl angeboten. Der Präsident hält seine Versprechen - eines nach dem anderen. Wir bekommen, was wir wählten. Ist der Krieg vorbei? Nie. Ist die Schlacht vorbei? Wir dürfen nicht aufgeben. Erinnert Euch: Wir kennen bereits das Endergebnis. In der Schlacht geht es nun um unsere Bereitschaft, treu zu bleiben, unsere Bereitschaft, alles zu erdulden während wir friedlich, auf legalem Weg und mit vielen Gebeten den Sieg des Lebens zu erringen versuchen.

    In seiner Enzyklika Humanae Vitae schrieb Papst Johannes Paul II, daß wir der Kultur des Todes widerstehen und eine Zivilisation des Lebens und der Liebe errichten müssen. Also müssen wir das Recht auf Leben verteidigen und darüber hinaus für das, was Gut ist, eintreten. Wir müssen eine Zivilisation errichten, die das Evangelium des Lebens verkündet.

    Gelegentlich hören wir einen gewählten Volksvertreter von seiner persönlichen Abneigung gegenüber der Abtreibung sprechen, während er das legale Recht auf Abtreibung unterstützt. Wir müssen und im Klaren sein: Eine solche Person positioniert sich völlig außerhalb des moralischen Rahmens, des moralischen Imperativs von Humanae Vitae und der kirchlichen Lehre. Weder verteidigen sie menschliches Leben gegen die Mächte des Todes, noch unternehmen sie Schritte, um eine Kultur des Lebens zu errichten. Sie haben ihren Platz in der Kirche aufgegeben. Sie sind ganz einfach Krieger für den Tod geworden, nicht für das Leben.

    Eine solche Person gefährdet durch öffentliche Stellungnahmen - und direkte Aktionen zur Verteidigung des Rechts auf Tötung - ihr Seelenheil. Wenn Ihr und ich eine solche Person unterstützen, die uns so frei ihre Absicht, das arglistige Recht auf Tod und auf Abtreibung zu beschützen, werden wir zu Mittätern in ihrer Attacke auf das Leben. Wir riskieren unsere Erlösung, und wir sollten uns besser ändern. Warum? Weil Bischof Finn Euch sonst verdammt? Nein. Ich muß sagen, was die Kirche sagt, aber ich werde keine menschliche Seele richten.

    Ich weiß, daß Katholiken in unserem Land zu ihren Bischöfen schauen, um in diesen Fragen geführt zu werden. Vier von fünf Briefen, die mich erreichen, drängen mich mehr zu tun, nicht weniger. Ich konnte der Einführung von Erzbischof Dolan in New York in dieser Woche nicht beiwohnen, aber ich sah Auszüge auf EWTN. Ich hörte die Predigt und sah, wie gut der neue Erzbischof empfangen wurde. Eine Stelle war besonders dramatisch. Als Erzbischof Dolan die Verteidigung menschlichen Lebens erwähnte, donnerte die ganze Kathedrale vor Applaus und die Leute erhoben sich spontan von ihren Sitzen. Während keiner anderen Stelle der Predigt geschah Vergleichbares.

    Bitte wißt: Dies ist keine Partisanenpolitik seitens der Bischöfe oder ihrer Herden. Dies ist Engagement für das Leben, schlicht und machtvoll. Dies ist Sorge für die Wahrheit und Aufmerksamkeit gegenüber der Rettung von Seelen. Diese kann und darf nicht vernachlässigt werden, selbst wenn dies bedeutet, daß wir uns hin und wieder ausschimpfen lassen müssen von denen, die sich wünschen, wir würden weniger reden. Wir Bischöfe sollten genau darauf achten wie sehr unsere Leute nach mehr Führung hungern, nach mehr Einstimmigkeit, nach mehr Mut.

    Jeder Gläubige ist ein Kämpfer für die Rechtschaffenheit, ein Soldat, der das menschliche Leben verteidigt. Befinden wir uns im Krieg? Es ist klar, daß wir uns im Krieg befinden und wir werden - jeder einzelne - einst vor Jesus Christus stehen, dem Herrn des Lebens.

    Dr. Scott Hahn machte eine interessante Beobachtung, als er über eine bekannte Stelle des Matthäusevangeliums schrieb. Dem Heiligen Petrus wird die Führung der Kirche anvertraut, ihm werden die Schlüssel zum Königreich ausgehändigt: "Und so sage ich dir: Du bist Petrus. Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen [Griechisch: kat-ischysousin (fut.) = in einer Begegnung triumphieren; sich behaupten; die Oberhand behalten]." (Matthäus 16:18). Hahn weist darauf hin, daß die Aufgabe der Kirche nicht nur darin besteht, gegenüber den Mächten der Hölle standzuhalten. Vielmehr muß die Kirche im Kampf gegen die Tore der Hölle anrennen. Wir dürfen nicht aufgeben bis diese traurigen Tore nicht aus den Angeln gehoben sind und der Sieg Jesu Christi vollkommen gemacht wurde. Bischöfe sind aufgerufen zu führen, zu lehren und zu heiligen. Dies sind keine defensiven Haltungen sondern Elemente einer machtvollen Offensive, die darauf ausgerichtet ist, das Königreich Gottes zu fördern und auszuweiten.

    Es ist nicht genug, sich gegen die Angriffe Satans zu wappnen. Es ist nicht genug unschuldiges menschliches Leben zu verteidigen. Sicher, wenn uns dies nicht gelingt, scheitern wir in unserer dringendsten Aufgabe. Aber durch gute Taten der Liebe und Nächstenliebe müssen wir auch eine aktive Kultur des Lebens errichten, eines Lebens, das bereit und imstande ist, die Hölle selbst zurückzudrängen. Wenn wir die Abtreibungsbefürworter nicht aus dem Geschäft drängen, sind mir bemitleidenswerte Seelen. Wenn wir keine Gesetze erlassen und unermüdlich dafür arbeiten, die menschlichen Herzen zu wandeln, so daß das Leben immer geehrt und beschützt wird, dann haben wir nicht den guten Kampf gekämpft, der in der streitenden Kirche unsere Auftrag ist. Als Kämpfer müssen wir zuerst den Feind zurückschlagen. Doch sodann laßt uns nicht vergessen, daß wir Kämpfer für den Sieg des Lebens sind!

    Wie wappnen wir uns für einen primär übernatürlichen Krieg? Zuerst: Wenn wir nicht bereits für Gott leben, sollten wir uns dem Schlachtfeld nicht nähern. Es ist egal ob du der stärkste, brillanteste und cleverste Mensch auf der Welt bist: Der Teufel kann dich von innen nach außen wenden, wie er bereits mehrere Male bewiesen hat. Wenn du nicht durch die Sakramente gestärkt bist - regelmäßige Beichte und Empfang der Heiligen Kommunion - kannst du in einem übernatürlichen Kampf nicht bestehen. Wir müssen leben, nicht mehr uns selbst, sondern Christus in uns. Seid immer im Stande der Gnade.

    Betet. Seid betende Kämpfer. Ein neuzeitlicher Heiliger sagte: Wenn ihr geht, um einen Menschen zu bekehren, dann sollen eure Anstrengungen aus 80% Gebet und 20% Worten oder Taten bestehen. Gebete bezwingen den Teufel. Gebete bringen uns in Reih und Glied mit Christus. Betet für die Abtreiber. Betet für die Gesetzgeber. Betet für die Mutter und den Vater und andere Familienmitglieder. Betet für das Kind im Leib. Betet für Euch selbst und erlaubt Gott, Euch zu leiten. Betet, daß Ihr Kämpfer der Treue, der Liebe und der Gnade seid. Erinnert Euch, daß Gott oft die Törichten erwählt, um die Klugen zu beschämen.

    Benutzt die Symbole und Instrumente unserer Devotionen. Bewaffnet Euch mit dem Rosenkranz. Schützt Euch mit dem Skapulier oder geweihtem Metall. Bittet um einen Segen als Zeichen der Einheit in der Kirche in dem, was wir tun: Einheit mit dem Heiligen Vater, mit Eurem Bischof, mit Eurem Pfarrer. Was ich als Bischof zu tun habe - lehren, leiten, heiligen - muß ich in gleicher Weise an meine Priester weiterdelegieren. Diese wiederum benötigen Euch als Soldaten.

    Kümmert Euch nicht um Zahlen. Wenn Ihr im Alten Testament lest, seht Ihr, daß Gott immer und immer wieder eine kleine Armee von Außenseitern benutzte, um eine Heer von Tausenden umzuwerfen. So wird es auch klarer, daß Gott den Kampf kämpft. Wir sind nur Seine Instrumente.

    Was wird geschehen wenn wir den Kampf treu aufnehmen? Wollt Ihr es wirklich wissen? Ihr werdet von einigen sehr mächtigen Leuten gehasst werden. Ihr könntet von denen, deren Zustimmung Euch am meisten bedeutet, zurückgewiesen werden. Ihr werdet von Anderen geliebt und unterstützt werden, und dies wird eine wunderbare Ermutigung sein. Ihr werdet von Vielen mißverstanden werden, was sehr schmerzhaft sein kann. Und wenn Ihr im Kampf gelitten habt, werden manche kommen und Euch sagen, daß Ihr nichts ausgerichtet habt oder es auf die falsche Weise machtet.

    Wenn Ihr schiebt werden andere zurückschieben. Wir müssen immer sehr darauf achten, die Gesetze einzuhalten. Dennoch werden einige Euch mit Klagen drohen. Prozesse kosten Geld, und Ihr werdet diese Last vielleicht erdulden müssen. Letztlich, liebe Freunde, gilt: Wenn wir uns irren, so sollten wir uns auf der Seite des Lebens irren. Auf der Seite von 4.000 menschlichen Leben täglich.

    Was, wenn ich viel zu leiden habe während ich versuche, diese tragischen Zahlen durch Gebet und legale, friedliche Aktionen zu verändern? Es liegt in Gottes Hand. Ihr und ich, wir sind Kämpfer für das Leben. Der Einsatz an Menschenleben ist hoch. Der Einsatz an Menschenseelen ist noch höher.

    [Folgen ein paar Schlussworte und Danksagungen]
Was sagt man zu dieser willkommenen Abwechslung? Ein Bischof, der in der Tat öffentlich bekennt, daß er vehement an die Macht des Gebetes glaubt! Der die Existenz Satans anerkennt! Der zu Rosenkranz und Skapulier rät! Der sich und seine Amtsbrüder so richtig fett in die Pflicht nimmt! Der das ungeborene Leben um jeden Preis schützen will, aber auch nicht vergißt, eine Veränderung der Gesellschaft einzufordern, die allem Leben in seiner von Gott gegebenen Würde gerecht wird.

Seufz...

Monday, April 20, 2009

Gänsehaut

Eurythmics: Here comes the rain again, live von der 1987er "Revenge"-Tour



Ich habe genau diese Tour damals in Düsseldorf in der Philipshalle gesehen und ich habe Tränen geschwitzt. Mit Abstand das beste Konzert, das ich jemals gesehen habe. Der Abend ging schon gut los. Hipsway waren damals Vorgruppe und haben ein supersolides Set hingelegt, das die Menge genau bis an den Rand der Kernschmelze, aber keinen Schritt weiter, gebracht hat. Den Rest erledigten dann Eurythmics.

Eurythmics war nie eine meiner absoluten Lieblingsbands. Sweet Dreams und das bei einigen Fans und Kritikern nicht so gut angekommene 1984 sind meine Lieblingsalben. Ansonsten gab es auf jedem Longplayer immer so drei bis vier Songs, die mich ziemlich mitrissen, der Rest war dann nur noch okay. Aber an diesem Abend haben Annie Lennox und Dave Steward sich zusammen mit ihren Bühnenmuckern in den Olymp gespielt.

Heimliche Stars des Gigs waren Jimmy "Z" Zavala am Saxophon und an der Hamonika (nach There must be an Angel mußten sowohl er als auch das Publikum erstmal durchatmen) und Blondie's Clem Burke an den Drums. Burke ist vielleicht keiner der ganz großen Schlagzeughelden. Aber wenn ich daran denke, wie er die Band an diesem Abend antrieb, wie supergenau die Breaks saßen und wie unglaublich tight sein Spiel war, dann kriege ich jetzt noch Haarspitzenkatharr. Und - meine Fresse - was ist die Annie Lennox schön!

Höhepunkte des Abends waren für mich das schon angesprochene There must be an angel, der Opener Sex Crime, zu dessen aus der Dose kommenden Anfangsklängen der Riesenreißverschluß, der den schwarzen Bühnenvorhang in der Mitte zusammenhielt, aufreizend langsam hinunterfuhr, bevor dann die Vorhanghälften wegflogen und die Band mit dreifacher Normalgeschindigkeit in den Song reinpreschte, die Pop-Hymne When tomorrow comes und eben Here comes the Rain again welches ich hier präsentiere.

Sunday, April 19, 2009

Ante Portas

Immer wieder hört man von "Geschichtsbewußtsein" und "Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen". Schön und gut.

Eines der beinahe ehernen Gesetze der Geschichte ist, daß bei Reibereien zwischen einer hoch entwickelten, hedonistischen, egoistischen, materialistischen, dekadenten Gesellschaft und den an ihren Toren stehenden Barbaren Erstere immer den Kürzeren zieht.

Die Liste der Errungenschaften des Westens im kulturellen, politischen und intellektuellen Bereich ist lang. Die Liste der vom Westen verdrehten, verratenen oder herabgesetzten Errungenschaften in diesen Bereichen wird bald eine vergleichbare Länge haben. Und wer soll die praktischen Errungenschaften in Technologie, Industrie oder Medizin stabil halten, wenn die geistigen oder intellektuellen oder spekulativen Errungenschaften am Boden liegen oder ganz ausbleiben?

Physischer Verfall ist die Konsequenz von moralischen Verfall. Juvenals "mens sana in corpore sano" funktioniert natürlich in beide Richtungen. Ein verdrehter, korrumpierter Verstand reißt den Leib mit in den Abgrund.

Europa ist eine herumstolpernde Gigantin geworden, niedergehalten vom Gewicht, welches sie in guter Absicht selbst schuf und an die Massen aushändigte und welches ihr nun in der Form nie wieder abreißender Forderungen, Beschwerden und Mahnereien von Individuen und Organisationen um den Hals gehängt wurde.

Der Tasache, daß Europa heute - wenn sie will - in allem außer im Glauben an sich selbst erfolgreich sein kann, steht eine andere Tatsache gegenüber: Der Islam ist ausschließlich im Glauben an sich selbst erfolgreich. Minderwertigkeitskomplexe und Größenwahn sind beide unschön. Doch wenn sie aufeinandertreffen, wer wird danach noch stehen? Der Zwerg, der glaubt, einen Riesen erledigen zu können, oder der Riese, der nicht einmal wagt sich die Schuhe zuzubinden, weil darauf grade ein Paar seltener Schnee-Eulen nistet oder weil die Schleife für eine im 13. Jahrhundert verfolgte religiöse Splittergruppe ein Symbol der Unterdrückung darstellt?

Leider bedeutet das Lernen aus der Vergangenheit in Europa nichts weiter als Rücksichtnahme auf jede individuell vorbgebrachte Forderung oder Beschwerde, die entweder durch ein plakativ angeheftetes Schreckensbild vergangener Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, oder durch ein emotional aufgeladenes Rührstückchen Schubkraft erhält. Der sachliche Rückblick auf die Entwicklungskurve von Zivilisationen bleibt aus.

Wie Benedikt XVI in seinem Brief an die Bischöfe schrieb:
    "Das eigentliche Problem unserer Geschichtsstunde ist es, daß Gott aus dem Horizont der Menschen verschwindet und daß mit dem Erlöschen des von Gott kommenden Lichts Orientierungslosigkeit in die Menschheit hereinbricht, deren zerstörerische Wirkungen wir immer mehr zu sehen bekommen."
Wir sollten uns nichts vormachen: Es ist der Glaube an den einen Gott, der in unserer Gesellschaft über Jahrhunderte hinweg das vereinende Prinzip darstellte; Kriege, Revolutionen, Reformationen, Familienkrachs und Ladendiebstähle hin oder her. Was auch immer geschah, Europa stellte sich danach wieder auf die Beine, weil sie nicht vergaß, an wen sie ihre Bitten zu richten hatte, wer ihr Kraft gab. Doch jetzt, wo die "Großen" Europas sich seit Jahrzehnten darüber freuen, daß innerhalb ihrer Grenzen die Kriegsmaschinen schweigen, und darüberhinaus ihre Kinder durch einen ein halbes Jahrhundert andauernden Vergnügungs-, Kauf- und Selbstverwirklichungsrausch zu braven, leisen Konsumenten wurden, denen man bei Aufmuckerscheinungen nur das nächste neue Spielzeug (z.B. sexuelle "Befreiung", Gender Mainsteaming) hinwirft, scheint ihnen diese Ruhe so lieb, daß auch das Schweigen in den Kirchen und den Krippen eher wünschenswert als beängstigend erscheint.

Auch Europa ist nicht allmächtig. Wenn sie die Hand abhackt, die sie füttert, wird ihr Leichnam eines Tages selbst zum Fraße.

Einerseits...

... will ich's eigentlich gar nicht so genau wissen...

Andererseits: Wenn ein Film schon Inglourious Basterds [sic] heißt, von Regisseur Quentin Tarrantino als "Spaghetti-Western mit WWII-Ikonographie" angekündigt wird und dann noch neben Brad Pitt, Mike Myers, Samuel L. Jackson und deutschen Leinwandnasen wie Gedeon Burkhard, Christoph Walz und Til Schweiger auch noch der von mir höchst verehrte Ludger Pistor in einer eigens für ihn von Tarrantino ins Script reingeschriebenen Rolle (geht's größer?) mitspielt, dann weiß ich gar nicht, ob ich da nein sagen kann...

Oder so...


Wenn Ihr auch mal wollt, hier ist der Link zum Bus-Generator.

Paßt!


Ich weiß von diesem Mann eigentlich nur, daß er von 1868 bis 1878 der erste Bischof von Columbus, Ohio war. Warum präsentiere ich ihn dann hier?

Weil er mit Familiennamen Rosecrans heißt! Ein katholischer Bischof! Wie cool ist das denn?

Heute vor vier Jahren...



O Jesus, König und Herr der Kirche, in deiner Gegenwart bekräftige ich, gehorsam und fest an der Seite deines Stellvertreters auf Erden, des Papstes, zu stehen und so den treuen und liebevollen Gehorsam nachzuahmen, mit dem du die Sendung erfülltest, die dir der Vater anvertraut hat. Du hast gewünscht, uns in ihm den sicheren und klaren Weg zu zeigen, dem wir inmitten aller Verwirrung, Unrast und Unruhe folgen müssen. Ich glaube fest, dass du uns durch ihn leitest, lehrst und heiligst und dass wir unter seinem Hirtenstab die wahre Kirche – einig, heilig, katholisch und apostolisch – bilden.

Gewähre mir die Gnade, seine Lehren wie ein treuer Sohn zu lieben, zu leben und zu verbreiten. Wache über sein Leben, erleuchte seinen Verstand, stärke seinen Geist, verteidige ihn gegen alle Verleumdungen und die Bosheit. Bändige die zerstörerischen Winde der Untreue und des Ungehorsams. Gewähre uns, dass deine Kirche um ihn herum einig und standhaft im Glauben und Handeln bleibt und so das Werkzeug deiner Erlösung ist. Amen.

Saturday, April 18, 2009

Das andere Katholisch-Sein

Karwoche, Triduum und Osteroktav im Stift bedeuten immer auch ein Abgeschnittensein vom Krach, ein Wegtreten von der Demarkationslinie hinein in das Sanktuarium, die plötzliche Rückkehr der Stille, die sich dann wieder auflöst und anschwillt zum heiligsten Lärm, der einmal vorhangzerfetzend und ein anderes Mal soldatenniederwerfend die Welt zerspringen läßt und schließlich - als vom Herrn gemachter Tag besungen - langsam ausklingt.

Am Gründonnerstag - nach der Feier der Einsetzung der Eucharistie - prosten wir Jüngeren uns immer mit einem winzigen Glas Sekt zu. Wie ein Mitbruder es formuliert: "Glückwunsch Leute! Heute hat der Chef die Firma gegründet!"

Am Karfreitag folgt am frühen Nachmittag der Kreuzweg, der in unserer schönen Stiftskirche, die über den Durchgängen zwischen den Seitanaltären riesige Kreuzwegbilder hat, sehr intensiv ist. Die Kirche ist zu diesem Anlaß schon immer recht gut besucht. Ich hatte in diesem Jahr das Gefühl, als seien mehr Leute da gewesen als je zuvor in den letzten fünf Jahren. Abends dann die Karfreitagsliturgie mit Kreuzverehrung. Unser Herr Prälat singt in der Passion immer den Christus, und er macht das ausgesprochen gut. Er hat eine schöne Stimme, die geziemend melancholisch klingt, ohne zu dramatisieren. Nach der Karfreitagsliturgie verpufft die Chorherrenwolke und bis zur Osternacht schleichen dann außerhalb der Gebetszeiten nur noch vereinzelt schweigende Schatten durch die Gänge. Aus den Zimmern erklingen diverse Passionen und ich wundere mich immer wieder, warum die Sonne eigentlich scheint.

Die Osternacht macht dann alles wieder frei und rein. Das Unerhörte, dem doch die ganze Welt zu lauschen hat. Resurrexit, sicut dixit, alleluja. Oder, wie wir es traditionell beim Auszug singen: "Er ist erstanden von dem Tod, Freu dich, Maria! Wie er gesagt, der wahre Gott. Halleluja."

Als Sahnehäubchen mit kandierter Kirsche obendrauf folgt dann am Ostersonntag ein donnerndes Pontifikalamt, welches mir so gut gefällt, weil ich jedes Jahr aufs Neue spüre, daß die Orchesterklänge, das Orgelgedröhne, die Weihrauchschwaden, das "Victimae paschali laudes" im Kreuzgang, die Prozessionen und überhaupt all die kleinen und großen Fein- und Grobheiten für mich persönlich so gar nichts mit billigem Triumph-Geschepper zu tun haben sondern sehr viel mehr mit kostbarer Erlöstseins-Freude.

Was mir täglich in der Heiligen Messe die Kraft gibt, voranzuschreiten, das verleiht mir regelmäßig einmal im Jahr zu Ostern die Gewißheit, daß alles viel viel viel viel kühler gegessen als gekocht wird. Ein Mixa hier, ein Williamson dort, ein Kondom, ein Atheistenbus, 'provozierende' Kunst, ein wenig zuviel Stolz auf offenen Dissens, ein wenig zuviel Feigheit im täglichen Katholikendasein, grölender Säkularismus, schmieriger Klerikalismus, jammernder Laizismus: Alles geschenkt.

Nur auf IHN kommt es an.

Wer die Kirche annehmen oder ablehnen will, der muß zuerst Christus annehmen oder ablehnen. Wer Christus annehmen will, dem kann geholfen werden. Wer Christus ablehnen will, der sollte besser einen verdammt guten Grund haben (nicht, daß dieser Grund eine Rechtfertigung oder Hilfe ist, aber das Wortspiel war zu verlockend).

Die etwas andere Oster-Karte


* * räusper * *

Wieder da!

Und schon ist die Oster-Pause wieder vorbei...

Ich bin heute morgen um 9:00 in Rom gelandet. Hier ist es leider ein wenig grau und kühl. Dafür war es in Klosterneuburg aber klasse. Frühlingswetter vom feinsten, herrliche Osterliturgie, liebe Gäste im Haus und der Zahnarzt hat auch nicht gebohrt.

Als ich heute morgen um 5:30 Uhr aus meinem Zimmer torkelte, um mich auf den Weg zum Flughafen zu machen, sah ich durch das riesige Fenster am Ende des Ganges eine wunderbare Morgenröte. Da fiel mir ein, daß ich während der ganzen zweieinhalb Wochen kein einziges Photo geschossen hatte. Also wühlte ich fix die Kamera aus dem Gepäck und drückte ab. So kann ich Euch wenigstens ein recht hübsches Bildchen präsentieren:


Also: Auch auf am römsten ist die Sonne wieder aufgegangen. Das Blog reibt sich grad' noch den Schlaf aus den Augen, aber bald wird's hier wieder gewohnt munter zugehen.

Christus resurrexit


So lange wir uns noch in der Oktav befinden, möchte ich allen Lesern gesegnete Ostern wünschen.