Monday, April 27, 2009

Psalm 123 (122)

Ich erhebe meine Augen zu dir,
der du hoch im Himmel thronst.

Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn,
wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin,

so schauen unsre Augen auf den Herrn, unsern Gott,
bis er uns gnädig ist.

Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig,
denn übersatt sind wir vom Hohn der Spötter,

übersatt ist unsere Seele von ihrem Spott,
von der Verachtung der Stolzen.



Ist für manche Leute der Glaube heutzutage so schwierig, weil das Konzept "Herr" bzw. "Herrin" so negativ vorbelastet ist. Schließlich sind wir allesamt gute Demokraten und eine Herrschaft - welcher Art auch immer - kommt uns daher nicht in die Bude (Es sei denn, es handelt sich um unsere eigenen, alltäglichen Mini-Herrschaften, über die wir - Deutschen Duodezfürsten des 17./18. Jahrhunderts ähnlich - eifersüchtig wachen). Knechte und Mägde jedenfalls sind wir schon mal gar nicht, also bleib weg mit dem Kram!

Herrschaft ist - wie ich schon einmal an anderer Stelle sagte - immer in Relation zu sehen zu dem, welchem einzig der Titel "Herr" zukommt. Und ER herrscht in Liebe, mit Liebe, durch Liebe. Wie sehr uns weltliche "Herren" auch immer nerven oder gar quälen mögen: Sie pervertieren dadurch in keiner Weise Seine Bedeutung und Rolle als Herr. Sie beweisen lediglich, daß sie diese Bedeutung nur unzureichend - wenn überhaupt - verstanden haben.

Wenn nur ER Herr ist, so sind wir alle Knechte und Mägde. Echte Knechte und Mägde. Keine Möchtegern-Herren, wie all jene, die seit Menschengedenken entweder nett gekrönt regierten und regieren, mit flotten Diäten bedacht leiteten und leiten oder aus schicken Chefsesseln heraus Order gaben und geben, und die dabei in vielen Fällen ihr fiktives Herrsein über ihr reales Knechtsein triumphieren ließen und lassen.

Stolpert nicht in die gleichen Fallen. Verliert nicht die am Ende auf Euch wartende Krone, nur weil ihr jetzt schon herrschen könnt oder weil ihr jetzt noch nicht Knechte und Mägde sein wollt.

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