Vor drei Wochen waren wir auf dem Chorherren-Kongress in Vorau. Dort kamen Augustiner-Chorherren aus aller Welt zusammen, sangen gemeinsam das Chorgebet (dies in fünf Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Latein), feierten gemeinsam die Heilige Messe, lauschten Vorträgen zur Gegenwart und Zukunft von "Communio und Missio", machten Ausflüge und genossen grundsätzlich das bunte Durcheinander, das irgendwie doch geeint war.
Hier ein paar photographische Eindrücke:
Die wunderschöne Stiftskirche in Vorau
Die Herren Bruno, Clemens, Gabriel und Ambros (v.l.)
"Jedermann" einmal anders: nicht vor dem Salzburger Dom, sondern vor der Pöllauberger Kapelle: Die Herren Alipius, Gabriel und Daniel in sommerlicher Zivilkleidung (v.l.)
Wir haben auch Pöllau besucht. Dies ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstif, von dem natürlich die zuvor erwähnte Kapelle Pöllauberg ihren Namen hat, da sie auf einem Berg liegt und zum Stift Pöllau gehört. Das hier ist der Heilige Antonius von Padua, der vor seinem Übertritt zu den Franziskanern ein Augustiner-Chorherr war. In der Stiftskirche von Pöllau habe ich den Heiligen Antonius zum erten Mal in Chorherren-Tracht gesehen. Üblicherweise ist er ja als Franziskaner dargestellt.
Und noch eine Premiere: Da haben die doch in Pöllau tatsächlich einen Heiligen Alipius stehen, und zwar an einem dem Heiligen Augustinus geweihten Seitenaltar. Eine figürliche Darstellung des Heiligen Alipius habe ich bisher auch noch nie gesehen. Auf der anderen Seite steht der Heilige Possidius, der ebenfalls ein Freund des Augustinus war und die "Vita Augustini" schrieb.
Einen schönen Sonntag Euch allen!
3 days ago
2 comments:
Lieber Herr Alipius,
erstmal herzlichen Glückwunsch zur Auffindung des Standbilds des hl. Patrons. Und danke für den kleinen Einblick. Da du bei den Sprachen Spanisch nicht erwähnst – gibt’s in Spanien und Südamerika gar keine Chorherren? Wie kommt’s?
Eine kleine Anmerkung – soll jetzt natürlich keine Kritik sein oder so (in Wirklichkeit natürlich schon, sonst würd’ ich’s ja nicht schreiben, aber du verstehst schon, alles ganz lieb gemeint etc. pp.): „Zivil-kleidung“ – hm…. Das klingt natürlich schon danach, als ob das Chorherrentum nur ein Beruf im weltlichen Sinne wäre, dessen Berufskleidung man außer Dienst ablegt. Ich versteh schon, dass durch-gängiges Talartragen wahrscheinlich nicht übermäßig bequem ist, und bei (bestimmter) körperlicher Arbeit oder Sport kann man natürlich geeignete Kleidung tragen. Aber „einfach so“ – gefällt mir ir-gendwie nicht. Ich liebe nun mal diese Bilder von den traditionellen Orden, wo sie in der Tracht Trak-tor fahren, Gras mähen oder Fußballspielen.
Und dann noch ne Frage: Wenn ich’s nicht übersehen habe, wurde das Ereignis vom 7. Juli hier noch gar nicht erwähnt. Wie sieht es denn bei dir selbst, in Klosterneuburg insgesamt und bei den Chorher-ren allgemein mit Messen secundum usum antiquiorem aus?
Doch, Chorherren gibt's in Südamerika und Spanien schon, aber irgendwie war Spanisch nicht dabei. Weiß auch nicht, warum.
Nein, Chorherrentum ist zumindest für mich kein Beruf im weltlichen Sinne. Aber ich wußte nicht, wie ich die "Nicht-ordenstracht" anders benennen sollte, als mit "Zivilkleidung". Und hier tragen wir auch nicht "einfach so" zivil, denn das Bild zeigt uns am Ende eines langen Tages, der erstens kochend heiß, zweitens körperlich anstrengend und drittens in staubigen Gemäuern und auf Almen mit lehmig-schlammigem Boden verbracht wurde. Daher der Verzicht auf die Kutte.
Zum 7. Juli habe ich auf "am römsten" nichts beigetragen, weil sich je eh alle Welt in allen Blogs darüber ausläßt. Ein bißchen was geschrieben habe ich im Gruppenblog "Himmel über Wien" unter dem Titel "Wien ganz unten"
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