Monday, January 15, 2007

Bamberger Wochen, Teil 1

Tag!

Mit diesem Beitrag eröffne ich also feierlich die "Bamberger Wochen" anläßlich des Bistumsjubiläums. Und gleich zu Beginn ein kleines Schmankerl:

Links abgebildet seht Ihr Papst Clemens II. Er ist der einizge Nachfolger Petri, der nördlich der Alpen begraben liegt, nämlich im Bamberger Dom. Sein Pontifikat dauerte nur neun Monate und 16 Tage. König Heinrich III entmachtete im Jahre 1046 gleich drei miteinander um die Nachfolge Petri konkurrierende Päpste und setzte den Bamberger Bischof Suidger an Heiligabend als Kirchenoberhaupt durch.

Suidger, der eigentlich aus dem heute niedersächsischen Hornburg stammte und erst sechs Jahre zuvor Bischof in Franken geworden war, folgte dem Ruf nach Rom nur ungern, denn sein Herz gehörte Bamberg, wie er kurz vor seinem Tod in einem Schreiben erkennen läßt. Dort bezeichnet er die Stadt als "geliebteste Tochter Gottes" und seine "süßeste Braut". Folglich sein Wunsch, nicht in Rom, sondern in Bamberg seine letzte Ruhestätte zu finden.

Um den Tod des Papstes ranken sich wilde Leegenden. Clemens II. stand am Beginn der mittelalterlichen Kirchenreform und wollte gemeinsam mit König Heinrich, den er in einer ersten Amtshandlung zum Kaiser krönte, vor allem mit der Simonie Schluß machen. Sowohl sein abgesetzter Vorgänger, Benedikt IX., als auch der römische Adel, in dem Clemens II. aufräumen wollte, hätten schon ein Motiv gehabt, die Amtszeit des Papstes künstlich zu verkürzen. Bei einer Untersuchnug der Überreste des Leichnams nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Bleiablagerungen gefunden und die Spekulationen schlugen hoch. Allerdings konnten diese Ablagerungen auch von bleihaltigen Trinkgefäßen stammen. Weitaus besser erhalten als der Leichnam war übrigens die prachtvolle Amtstracht des Papstes. Auf dem Bild seht ihr die Pontifikalstrümpfe, die man im Diözesanmuseum in Bamberg bestaunen kann.

1 comment:

Anonymous said...

Natürlich kann ein Papst grundsätzlich auch eines natürlichen Todes sterben. Aber eine Statistik über die Todesarten der Päpste zeigt, daß es keinen gefährlicheren Beruf gibt.