Saturday, February 28, 2009

San Luigi dei Francesi

Meine Samstagsspaziergänge mit Kamera werden jetzt erst einmal rar werden, da ich bis Ostern einen Essay für Christologie zu schreiben habe und jetzt langsam mal aus den Puschen kommen muß. Heute war ich aber nochmal unterwegs und präsentiere hier eine meiner Lieblingskirchen in Rom: San Luigi dei Francesi.

Die französische Nationalkirche ist der Jungfrau Maria, dem Heiligen Dionysios 'dem Areopagit' und dem Heiligen König Ludwig IX von Frankreich geweiht. Die Kirche war 1589 weitgehend fertiggestellt und wurde bis in die 1760er-Jahre hinein schleichend barockisiert. Allerhöchsten Berühmtheitsgrad besitzen natürlich die Matthäus-Gemälde Caravaggios. Die werden aber grade mal wieder von Gerüsten verdeckt, so daß ich sie nicht fotografieren konnte. Egal, die Kirche hat auch so einiges zu bieten. Hier ein paar Eindrücke:

Die Decke


Der Chor


Die Loge


Der Altar des Heiligen Ludwig von Frankreich


Die Orgel


Hilfreicher Putto

Der von mir schon in einem eigenen Artikel gewürdigte Kardinal de Bernis hat in dieser Kirche zelebriert, wenn es französischerseits etwas zu Feiern oder zu Trauern gab. Es gibt hier auch ein de Bernis-Epitaph, welches aber schwer bis unmöglich zu fotografieren ist, da es an der Wand einer düsteren Seitenkapelle angebracht ist.


Später bin ich dann noch über die Via Margutta spaziert. Das ist eine schmale Parallelstraße der Via del Babuino, auf welcher man haufenweise Antiquitätenläden, Galerien, Edel-Stoffgeschäfte und so weiter findet. Das Ganze kommt entsprechend 'artsy' daher, aber wenn man an Samstagen früh genug da ist, ist wenig los, und die Sektflötenschwenker storchen eh nur herum, wenn es eine Vernissage gibt oder wenn einmal im Monat diverse Künstler unter offenem Himmel ausstellen.


Auf der Via Margutta findet man gleich gegenüber der Osteria Margutta diesen schrottig-schönen Palazzo, in dem eine Kunstschule untergebracht ist. Die Osteria Margutta ist auch einen Besuch Wert. Angenehme Atmosphäre, freundliche Bedienungen und richtig gute Gerichte.


Ein anläßlich einer 'Vielleicht'-Marienerscheinung im Jahre 1858 errichtetes ex Voto.


Da erwacht das Kind in mir: Riesenlegosteine, aus denen man sich seine Einrichtung selbst zusammenbauen kann. Die Dinger gibt's sogar in rot und durchsichtig, wie man hinten rechts sieht. Ich bin ja ganz schwer versucht, läuft mir daheim im Stift doch eh schon der Ruf nach, einen techno-barocken Geschmack zu haben. Nee, laß ma' lieber...

2 comments:

Der Herr Alipius said...

Thanks!
Didn't know I had readers from Spain!
Try to keep your country Catholic, will you?
and a good Lent to you, too!

Anonymous said...

Merci für die Bilder von San Luigi - schade, dass der Caravaggio derzeit nicht zu sehen ist.

Ihr Leserkreis wird in der Tat immer internationaler!

Bon Courage für die Arbeit (schade, dass ihr die Spaziergänge zum Opfer fallen).

Viele Grüße aus Lutetia!
G.