Wednesday, February 18, 2009

Die Via del Babuino...

... ist eine der drei Staßen, die von der Piazza del Popolo schnurgrade gen Süden führen. Die beiden anderen Straßen sind die Via Ripetta (die später in die Via Scrofa übergeht) und natürlich der weltbekannte "Corso", der einen bis an die Piazza Venezia und somit bis an die "Schreibmaschine" (Monumento a Vittorio Emanuele) führt. Die Via del Babuino ist interessant, weil sie schamloses Window-Shopping erlaubt. Man kann sich die Augen an den Schaufensterauslagen der Designer-, Antiquitäten- und Kunstläden wund sehen ohne jemals von zweideutigen Neigungen verführt zu werden. Denn egal wie elegant die Anzüge, wie avantgardistisch der Schmuck oder wie sterbensschön die Louis Quinze Himmelbetten sind: Außer Gott hat niemand genug Geld, um in einem dieser Läden einzukaufen. Otto Normal oder Alipius Chorherr begnügen sich daher mit einem Cafe da portare via (Zum Mitnehmen ist der durchschnittliche Kaffee in Rom um 70 % preiswerter als "auffer Terrasse"), ziehen sich mal mit ehrlicher Hochachtung, mal mit verwirrtem Kirchern die Angebote rein und trollen sich. Hier ein paar Photos von meinem heutigen, ersten Nachexamensspaziergang, der mich über besagte Via bis hin zur Piazza di Spagna führte.


Die Via del Babuino im Durchblick von der Piazza del Popolo bis zur Piazza di Spagna


Eine der vielen, typischen "Häßlicher Kram zu unverschämten Preisen"-Boutiquen: Prada-Schlappen im Sport-Look für bis zu 300 Euro.



Auf der Via gibt es viel Kunst! ...


... und Kunst? ...



... und Kunst!?!?!?!


Zudem findet man hier eine meiner Lieblingsfassaden in Rom (und jetzt hab' ich doch glatt vergessen, wie diese Gebäude heißt! Palazzetta Sterbini, glaube ich...)


Ich finde es immer besonders schön, von Sehens- oder Wissenswürdigkeiten überrascht zu werden. So betrat ich heute zum ersten Mal die Kirche Sant Andrea delle Fratte (die schon südlich der Piazza di Spagna und somit weit weg von der Vial del Babuino liegt) und stand dann plötzich vor einer Maximilian-Kolbe-Büste, deren dazugehöriges Schild mir erklärte, daß der Märtyrer eben in dieser Kirche seine erste Heilige Messe feierte.


Die Kirche ist auch bekannt, weil es hier im Jahre 1842 eine Marienerscheinung gab, welche den "Ebreo" Alfonso Ratisbohne dazu bewegte, zum Katholizismus zu kovertieren. Ein konvertierter Hebräer, der auch noch Regensburg heißt: Bin mal gespannt, wann dieses Gotteshaus eingeebnet werden muß.


Extra-Plus: In der Kirche findet man auch dieses barocke und leicht dramatische Epitaph eines Kardinals

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