Thursday, January 29, 2009

Ihr Gott ist das Gewehr

"Aufgemerkt, liebe Kinder! Ich weiß etwas, das ihr nicht wißt!" Abu Talha, der Deutsche

Jetzt drohen also auch schon deutschsprachige Al-Kaidisten im Internet herum. Großartig.

Was mich interessiert: Der Islam ist doch eine Religion, sagt man so. Nicht nur das, er teilt sogar mit den Christen den Glauben an einen Schöpfergott. Warum um alles in der Welt sollte dieser Gott jemandem wohl gesonnen sein, der sich und andere durch ein feiges Terroattentat in den Tod reißt und somit einen Teil der Krone des Werkes seines Schöpfers vernichtet? Kaninchenrücken an Zitronensauce nicht nur verzehren sondern selbst zubereiten, inklusive Nackenschlag und Fell-Abziehen: Geschenkt! Wir sollen uns ja die Erde Untertan machen. Aber glaubt ihr, liebe Kalashnikov-Wedler, daß euer Schöpfer bei der gezielten und auch noch in seinem Namen stattfindenden Auslöschung vernunftbegabter, mobiler, empfindender, körperlicher Substanzen mal nur aufgrund einer gewissen Koran-Auslegung beide Augen zudrückt? Wir Christen haben ja weiß Gott (scherz) genug Mist gebaut, aber ich weiß persönlich von keinem, der sich des Himmelreiches rühmt, weil er Gott in den Plan der Erhaltung seiner Schöpfung gefunkt hat.

Oder liegt das Problem ganz woanders, nämlich im "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst", was unter besonderen Umständen dann einfach eine Verkehrung in "Hasse deinen Nächsten wie dich selbst" erfährt? Wenn ja, könnt ihr euch nicht einfach schön brav untereinander hassen? Wir versuchen hier nämlich grade, eine Welt zu erhalten und lebenswert zu machen. Eine Welt, in der die Menschen ihre Religionszugehörigkeit frei wählen können (röchel) und sich daher im Zweifelsfall und ganz ohne Patronen-Nachdruck auch für Jesus Christus entscheiden können (japs). Jesus Christus, Ihr wißt schon: Das ist der, der von so Zeug wie Liebe und Sanftmut spricht...

Ich wiederhole mich in diesem Fall gerne:
    "Nennt Euch nicht nur "Gotteskrieger" sondern kämpft auch für Gott. Für GOTT, versteht Ihr? Dann könnt Ihr die Knarren und die Komplexe zu Hause lassen, denn dann werdet Ihr nicht nur von hier nach dort herumbefohlen und sammelt unterwegs Ungläubigen-Skalps als Eintritts-Tickets für das 'Paradies', sondern dann werdet Ihr geliebt. Dann seid Ihr wertvoll. Dann seid Ihr einzigartig. Raus aus der grauen Masse Keulen, Machten und Gewehre schwingender Werkzeuge seid Ihr dann und könnt tatsächlich für Gott kämpfen. Und Ihr könnt sogar für ihn sterben, ohne vorher töten zu müssen. Wagt den Schritt, erfahrt die Gnade und das Heil unseres Herrn persönlich, schließt Eure Augen und schaut in die Seinen, und wenn Ihr alleine mit ihm seid, dann spürt, wie er langsam aber unwiderstehlich alles an sich zieht, auch Euch. Und dann hört, was er sagt. Nicht: "Küß mir die Füße". Nicht: "Töte für mich". Nicht: "Knecht". Sondern: "Freund" (Joh 15,15)."

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