- MADRID... Die regierenden Sozialisten haben bei ihrem Parteitag am Wochenende beschlossen, daß alle religiösen Symbole von öffentlichen Gebäuden entfernt werden sollen. Die PSOE will mit der katholischen Tradition des Landes brechen und Kreuze aus Ämtern und vielleicht sogar aus Schulen entfernen.
Die stellvertretende Parteichefin der spanischen Sozialisten, Maria Teresa Fernández de la Vega (auf dem Bild neben Parteichef Zapatero), kündigte zudem eine Reform der Abtreibungsbestimmungen an, die sich an den Erfahrungen mit den modernsten Gesetzen in Europa orientieren solle. In Spanien sind bisher Abtreibungen nur nach Vergewaltigungen, bei einer Behinderung des Kindes sowie bei einer Gefahr für das Leben der Mutter erlaubt.
Man will die Gefühle von Nichtchristen oder Atheisten nicht verletzten? Blödsinn. Wenn Kruzifixe aus öffentlichen Gebäuden entfernt werden, verletzt man damit schließlich auch Gefühle. Und wenn ein Gesetz eingeführt wird, welches zu erleichterten Abtreibungen führt, verletzt man damit nicht nur die Gefühle von Christen, sondern auch die von z.B. Moslems (mal ganz davon abgesehen, daß man ungeborenes Leben auslöscht und die an diesem Prozeß Beteiligten sich somit einer gehörigen Portion ihrer eigenen Würde als Menschen berauben).
Religion ist Privatsache? Unfug. Das ist doch nur ein massentauglicher Euphemismus, entweder für das sozialistische "Weg mit der Religion oder wenigstens der Kirche" oder das sich an den Erfahrungen mit den modernsten Gesetzen Europas orientierende "Wir wollen aber nicht durch die Präsenz christlicher Symbole ständig daran erinnert werden, wie tief wir schon gesunken sind".
Nein. Das Ganze ist bestenfalls plumpes und tollpatschiges Nasedrehen und Triumphieren gegen die Kirche und das Christentum in Spanien. Schlimmstenfalls sind es hohle Rachegelüste der zu spät Geborenen, die auf Jahrzehnte sowohl der Sozialisten-Verfolgung während der Franco-Diktatur als auch des Katholizismus als Staatesreligion zurückschauen müssen. Realistisch betrachtet ist es wahrscheinlich das Verlangen, ganz Spanien im Eilverfahren so wurzel- und identitätslos wie möglich zu machen, damit keine Tradition, keine Kultur und weder natürliche noch göttliche Wahrheit im Wege stehen, wenn auch in diesem Land der Versuch gestartet wird, den "neuen Menschen" als von seinem Schöpfer und seiner Natur losgelöstes Wesen zu kreieren.
Ende Mai hatte die PSOE noch einen Gesetzesvorschlag zurückgewiesen, der die Benutzung religiöser Symbole bei Vereidungszeremonien abschaffen wollte. Grund: "Maßnahmen gegen die kulturelle Präsenz der Katholischen Kirche in Spanien sollen unüberhastet und mit langsamen Schritten durchgeführt werden."
"Maßnahmen gegen die kulturelle Präsenz der Katholischen Kirche in Spanien...": Mir läuft's jetzt schon kalt den Rücken runter, wenn ich an 1931 denke.
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