... aber ich versuch's einfach mal. Rot eingefärbt habe ich die Textstellen, von denen ich annehme, daß sie mir - dem neuen Regelwerk zufolge - die Punkte einbringen.
Da hatten wir also am Samstag in Rom den "Family Day". Organisiert wurde er landesweit von katholischen Gruppen, nicht aber der Kirche selbst. Es kamen dann auch mindestens 500.000 Leutchen aus ganz Italien nach Rom. Sie haben dann - Papa, Mama, Opa, Oma, Onkel, Tanten und viele Bambini - auf dem Platz bei der Lateranbasilika die Familie gefeiert. Die recht kurzfristig auf die Beine gestellte Aktion sollte nicht nur ein Zeichen für die Familie setzen, sondern wohl auch - so sagte es mir ein Teilnehmer - ein aufmunterndes Schulterklopfen für die Kirche im allgemeinen und den Papst im besonderen darstellen. Am ersten Mai gab es nämlich - ebenfalls auf dem Platz der Lateranbasilika - ein traditionelles Ewiggestrigen-Treffen von Kommunisten, Radikalen und dergleichen. Der Staub über die Morddrohungen an Erzbischof Bagnasco hatte sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal gelegt, da feuerte der Sänger und "Komödiant" Andrea Rivera gleich noch eine Breitseite nach, in der er bewies, daß er zwar gut polemisieren kann aber leider von der Kirche und vom Katholizismus gar keine Ahnung hat. Naja, es hat immerhin gereicht, um - angefeuert von den Schreien einer ebenso ahnungslosen aber leicht erregbaren Masse - ein paar Plattheiten in Richtung Vatikan abzufeuern ("Wollt ihr den totalen...", aber lassen wird das). Der Osservatore Romano ließ sich dann in seiner Reaktion auch nicht lumpen und verglich die Aktion wegen des ausgesprochen idiotisch gewählten Zeitpunktes (die Morddrohungen) mit Terrorismus. Die "Rose in der Faust", so der Name des Sammelbeckens der Italienischen "laizistisch-sozialistischen Liberal-Radikalen" (Ich weiß! Soviel Medizin gibt's doch auf der ganzen Erde nicht.), organisierte dann noch flott einen sogenannten "Lay Pride" (Ähnlichkeiten rein zufällig, wie sich versteht.) als Gegenparty zum "Family Day". Eingeladen waren hier in erster Linie all diejenigen, die eine sehr weite Definition des Begriffs "Familie" haben, und dabei die Familie außen vor lassen. Man sollte also denken, daß die Stellung bezogen und das Feindbild klar war. Aber denkste. "Il Manifesto", ein kommunistisches Blatt, veröffentlichte - für den Fall, daß es in den stramm geschlossenen Reihen noch Gehirne geben sollte, die nur gewaschen, aber noch nicht gelegt und gefönt sind - dann noch flott folgende Karikatur:
Sie: "Da wird ein Haufen Priester sein."
Er: "Du meinst wir sollen die Kinder lieber zu Hause lassen?"
Und hier fand ich jetzt keine richtige Hilfestellung im neuen Regelbuch. Daher meine Verwirrung. Ich weiß nur, daß es um Stereotypen und Vorurteile geht und daß ein Argument auf keinen Fall auf die Sache bezogen sein darf sondern möglichst verletzend und denunzierend sein muß, um die Leute von unangenehmen Wahrheiten abzulenken und zum tumben Mitgrölen anzuregen. Was tun?
Verwirrt,
Alipius
5 days ago
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