Johannes von Osterwijk

Heute feiert die Kirche (und innerhalb der Kirche besonders die Augustiner-Chorherren) den Heiligen Johannes von Osterwijk. Joannes Lenartz (so sein Geburtsname) wurde um 1504 in Osterwijk in Brabant geboren, daher auch der Osterwijk-Anhang im Namen. Der Knabe wurde von seinen Eltern christlich erzogen und trat als junger Mann in den Orden der Augustiner–Chorherren im Kloster Ruggen bei Briel ein, das der hl. Elisabeth geweiht war und zur Windesheimer Kongregation gehörte. In den hl. Disziplinen wohl unterrichtet und in der strengen Lebensweise bewährt, wurde er von seinen Vorgesetzten als Rektor (Spiritual) in das Kloster der Chorfrauen in Gorkum gesandt, eine Aufgabe, die er mit großem Erfolg erfüllte.

Als die Calvinisten zunahmen und insbesondere gegen den katholischen Klerus wüteten, wurde Johannes - bereits im fortgeschrittenen Alter – von einer Sehnsucht nach dem Martyrium erfaßt. Im Jahr 1572 eroberten die Calvinisten Briel, plünderetn und zerstörten das Kloster Ruggen und nahmen im benachbarten Gorkum 19 Priester und Ordensleute fest, unter ihnen auch Johannes. Die Männer wurden eingekerkert und vom 26. Juni bis 6. Juli gequält und verhöhnt. Dann transferierte man sie nach Briel, nicht ohne sie unterwegs zur Schau zu stellen und erneut zu demütigen. In Briel fanden dann Befragungen statt. Die Priester sollten gezwungen werden, der Wahrheit über die Eucharistie und auch dem Primat des Papstes abzuschwören ("Freiheit eines Christenmenschen" - tä-täh, aber okay: Die niederländischen Calvinisten lagen im 16. Jahrhundert sicherlich nicht umsonst mit den Lutheranern im Clinch). Weil Johannes und seine Gefährten in diesem ruhmreichen Kampf die katholische Wahrheit über Eucharistie und Papst standhaft bekannten, wurden die Märtyrer am 9. Juli 1572 in einer noch stehengeblieben Scheune des Klosters Ruggen erhängt.

Die Märtyrer von Gorkum - so ihr offizieller Name - wurden 1675 selig- und 1867 heiliggesprochen.