Das Bundesverfassungsgericht sagt "nö" zum Abschuß eines von Terroristen entführten Flugzeugs in dem unschuldige und unbeteiligte Menschen sitzen, selbst wenn der Abschuß möglicherweise noch mehr unschuldigen und unbeteiligten Menschen das Leben retten könnte: "Leben darf nicht gegen Leben aufgerechnet werden."
Grundsätzlich eine sinnvolle Einstellung. Leben gegen Leben einzutauschen ist ja auch ungefähr so spannend, wie einen Zehn-Euro-Schein gegen einen Zehn-Euro-Schein einzutauschen. Da ist die gängige Praxis viel interessanter: Wenn man zum Beispiel ein Leben gegen ein von keiner Geburt geschändetes Becken, gegen eine Karriere oder gegen "sonntags mal ausschlafen" eintauscht. Ich meine, da kriegt man schließlich noch was für sein Geld, oder?
Ach, in diesem Zusammenhang fällt mir noch etwas ein: Als Landeshauptfrau Burgstaller seinerzeit ankündigte, daß Schwangerschaftsabbrüche ab 1. April 2005 auch am Salzburger Landesspital möglich sein sollen, gab es eine Demonstration einer Gruppe "Jugend für das Leben". Natürlich war auch gleich eine Gegendemonstration zur Stelle. Diese glänzte mit zwei speziell bemerkenswerten Plakaten: "Hätte Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben!" Das spricht für sich. Das muß man nicht noch groß kommentieren. Der Spruch "Schaut euch die Pro-Lifer (=Lebensschützer) an, schlimmer als die Taliban", verdient allerdings besondere Beachtung: Wenn du für das Leben eintrittst, dann bist du schlimmer als ein um sich ballernder Fanatiker. Bei soviel Geistes- und Herzensgröße kann man natürllich nur in stummer Bewunderung sich verneigen.
4 days ago
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