Saturday, June 02, 2007

Zum Dreifaltigkeitssonntag

Dreifaltigkeit?

Das ist doch dieses spekulative und abgehobene Theologen-Gefrickel, daß kein Mensch versteht! Ein Wesen, drei Personen? Ja wie jetzt?!?

Keine Ahnung. Schließlich stecke ich noch in der Philosophie und werde mit der Trinitätsfrage erst in den kommenden Jahren konfrontiert.

Dies hat den Vorteil, daß ich mich ganz naiv hinsetzen und Rubljews Ikone der Heiligen Dreifaltigkeit (Bild) anschauen kann. Ich kann mich dem Tisch nähern, den freien Platz einnehmen, still dasitzen und an die verschiedenen Arten und Weisen denken, in denen Gott in meinem Leben für mich erfahrbar wurde und wird.

Er hält seinen schützenden Arm über mich. Er gibt mir die Gebote, denen ich folgen soll. Er sieht es mit Unmut, wenn ich die Gebote breche. Er vergißt den Unmut sofort, wenn ich um Verzeihung bitte. Er wird immer einen Platz für mich in seinem Hause haben. Er ist Gott, der Vater.

Er redet und handelt wie ein einer, dem Autorität verliehen ist. Er läßt mich erkennen, wie tief die Liebe und der Gehorsam zum Vater sein können. Er ist mit aller Gnade erfüllt und zeigt es mir in seinem Sterben und Auferstehen. Er gibt das Beispiel, dem ich folgen soll, folgen will. Er ist mir wie ein Bruder, Sohn des gemeinsamen Vaters. Er ist Gott, der Sohn.

Er stärkt mich, wenn ich es dringend benötige. Er hat alle Gaben und er verteilt sie großmütig, wenn ich darum bitte. Er gibt den Mut. Er gibt die Kraft im Glauben. Er läßt mich bestehen, selbst und grade inmitten einer nicht immer freundlich gesonnenen Welt. Er läßt mich den Sünder lieben und die Sünde hassen, sowohl in mir als auch in anderen. Er ist Gott, der Heilige Geist.

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