Der Selige Karl von Österreich!
Kaiser Karl war der einzig anständige Mensch, der in diesem Krieg auf einem führenden Posten aufgetaucht ist. Er wünschte ehrlich den Frieden, und deshalb wurde er von der ganzen Welt verachtet. So wurde eine einmalige Gelegenheit verscherzt.“ (Anatol France)
Komisch, daß von seinem Andenken heute in den breiten Kreisen weitgehend nur noch der "Giftgas-Kaiser" übrig ist (dessen Grad der Beteiligung an dem Isonzo-Einsatz ja scheinbar immer noch ziemlich grauzonig ist). Offenkundig hingegen: Sein unstrittiger Willen zum Frieden, die Wiedereinberufung des Reichsrates, die Amnesie für politische Gefangene, die Gründung eines Ministeriums für soziale Fürsorge, seine Rolle als vorbildlicher Christ und Familienvater. All dies finde ich erwähnenswert. Wobei ich natürlich verstehe, daß man heutzutage lieber niemanden als Vorbild hinstellt, der nicht nur den Christen und den Familienvater in einer Person vereint, sondern dies auch noch auf vorbildliche Art und Weise tut.
7 hours ago
3 comments:
Im Zuge des Seligsprechungsverfahrens muss stets eine kritische Biographie (Positio) erstellt werden. Das ist auch bei Kaiser Karl geschehen. Die Erkenntnisse aus den damit verbundenen Archivstudien waren offenbar deutlich genug, daß die Seligsprechung möglich wurde - die ja bekanntlich vom Bischof von Rom und nicht vom "Profil" vorgenommen wird. Die Berichterstattung in diesem Medium zur Seligsprechung war dann durchaus "grauzonig".
Hermann
also der gift-gas vorwurf, ist längst vom tisch, lieber alipius; die verantwortung dafür liegt historisch gesehen mittlerweile erwiesenermassen eideutig auf preussischer seite...
in ö. kommt man halt immer noch nicht zurecht mit dem eigenen, unrühmlichen umgang mit dem haus habsburg-stichwort habsburgergesetze. die seligsprechung karls löst hierzulande bei manchem subkutan unvermeidlich berechtigte schuldgefühle aus, da man den habsburgern nach wie vor ihre rechte vorenthält...
Hiermit schicke ich Ihnen ein vergessenes "t" für die Amnes(t)ie der politischen Gefangenen zu.
PS
Im Falle eines Teils der Kirchenkritiker bitte keine Trolle füttern. Sie wissen keine Argumente zu schätzen.
P. Schäfer
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