Rückreise-Tge sind immer so ein wenig Knütter-Tage, wenn es eine Rückreise von Bamberg ist. Um mir den Abschied zu versüßen (oder weniger schwer zu machen), halte ich in der Regel fünfzigtausend Mal an anderen interessanten Orten an.
Weil es Bamberg so schön nahe liegt und weil ich dann wohl irgendwie doch keinen Franken-Urlaub ohne wenigstens eine Messerspitze "Grafen von Schönborn" durchziehen kann, bin ich erst mal zu meinem Schloß gefahren: Weißenstein ob Pommersfelden.
Und siehe da: Ich wurde für meine Treue belohnt. In der Schloßkapelle, die nur zu den Messen geöffnet ist, und die ich daher bisher noch nie von innen gesehen hatte (ähh... das klang jetzt grad natürlich sehr elegant, aber - Ihr werdet es erraten haben - es war natürlich nicht SO gemeint), wurde grade ein wenig Staub gewischt. Ich fragte die Dame, ob ich mal dürfe und sie meinte 'na klar'.
In dem kleinen Kapellchen gibt's alles: Hochaltärchen,...
Örgelchen,...
Empörchen...
und Deckenfresköchen.
Das hier sieht auch so ein wenig wie ein Schloß aus, ist aber ein Kloster, nämlich die ehemalige Zisterzienser-Abtei Ebrach, gelegen an der Landstraße von Bamberg nach Würzburg.
"Ehemalige" klingt natürlich gar nicht gut, und wer eben schon "uh-oh!" dachte, der hatte Recht: Nach der Säkularisation hat sich um das einsam gelegene Stift ein Dörfchen angesiedelt und die enteigeneten Gebäude dienen heute als Postamt und Justizvollzugsanstalt (röchel). Immerhin hat man im Hauptgebäude des Klosters das barocke Treppenhaus und die Paraderäume erhalten können.
Wenn Ihr jetzt anfangt, so gewisse Ähnlichkeiten zwischen den verschiedenen Architekturperlen zu entdecken, so liegt Ihr nicht ganz falsch. Das Kloster Ebrach in seiner barocken Gestalt haben wir größten teils Leonhard Dientzenhofer zu verdanken, welcher ein Bruder des Johann Dientzenhofer war, Dieser wiederung hat nicht nur an Schloß Pommersfelden entscheidend mitgewirkt, sondern zum Beispiel auch das Böttingerhaus in Bamberg geschaffen.
Netter Erker
Mittel-netter Gargyl, aber prima Himmel
Die Kirche des Klosters ist noch vor 1700 barockisiert worden, weißt heute auber komischerweise auch so empiresques Zeugs auf. Schön ist sie natürlich trotzdem: Einmal hin....
... und wieder zurück.
Der Heilige Nepomuk, heftigst umschwirrt von einigen Engelchen.
Das Jesuskind, brav umrundet von den vierzehn Nothelfern (leider unscharf, sorry!).
Dann war ich auch noch in Würzburg, wo ich dieses witzige Schild fand: Erwachsene nur in Begleitung von Kindern! Das wünschen die Lütten sich wohl öfters...
Tja, und dann war noch Platz für ein Photo von der nicht untraumhaften und wieder einigermaßen zusammengeflickten ehemaligen fürstbischöflichen Residenz, und dann meinte die Digicam so "Och nö, du, ich bin jetzt dann mal voll und hab keinen Speicher mehr und du könntest dich jetzt eh mal langsam auf die Heimreise machen!" Seufz! Okay, dann halt ins Auto und 'Tschüß, Frankenland!' Aber so Gott will komme ich natürlich wieder!
Euch alles Liebe und ein schönes Wochenende!
3 days ago
2 comments:
Wenn ich alles richtig lese und hoffentlich auch verstehe, bist Du in nächster Zeit wohl nicht in Rom, oder?
Johann Dientzenhofer hat auch unsere Kirche gebaut... siehe auf meinem Blog St. Wenzeslaus
Den Heiligen Nepomuk findet man in Bamberg häufig. Auf der oberen Brücke, gegenüber von der Kreuzigungsgruppe, dass müsste er auch sein.
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