Ich habe selbst noch keine richtig guten Photos geschossen, da ich erstmal lernen muß, mit Max' Digicam umzugehen. Also gibt es zum Warmwerden erst einmal ein paar aus dem Netz geklaute Photos von den Dingen, die man in Rom nie oder nur ganzganzganzganz selten sieht:
1.: Leere Straßenbahnen
2.: Die Fontana di Trevi ("Aber wiesö?" hör ich die ganz Informierten fragen. "Die is' doch in Rom!" Ja, ebenso wie circa 3 Milliarden Menschen, die sie alle zum selben Zeitpunkt anschauen wollen.)
3.: Straßen, die den Eindruck erwecken, es existiere eine Verkehrsordnung
4.: Keine Touristen
5.: Schlecht gekleidete Herren in mittlerem oder fortgeschrittenem Alter
Ansonsten hat die Ewige Stadt alles zu bieten, was das Herz begehrt.
Und auch die Klischees stimmen:
a) Der Kaffee ist ausgezeichnet. Wenn man hier in irgendein Cafe geht und an der Theke einfach "un caffè, per favore" bestellt, dann bekommt man eh direkt einen Espresso vor die Nase gesetzt. Und der hat es in der Regel in sich. Nicht nur, was das Potenzial zur sofortigen Herzschlagfrequenzerhöhung betrifft, sondern auch bezüglich des Geschmacks.
b) Der Verkehr ist mörderisch. Ich muß mich wirklich täglich aufs neue wundern, daß ich auf dem Weg von der Piazza del Popolo bis zum Angelicum nicht überall bis zur Hüfte in geschrotteten Kleinwagen, pulverisierten Mopeds und grotesk verrenkten Leichnamen stehe. Aber irgendwie haben die Römer es echt raus. Als Fußgänger gibt es eine wichtige und goldene Regel, wenn man eine nicht beampelte Straße überqueren will: Einfach gehen. Die Autos und Mofas bremsen dann schon. Bloß nicht warten, daß irgendjemand anhält, sonst steht man nämlich am nächsten Tag immer noch da. Und NIEMALS mit dem Fahrer Augenkontakt aufnehmen. Sobald die schnallen, daß man sie registriert hat, fahren sie weiter. Ganz nach dem Motto: "Der weiß jetzt, daß ich komme. Selbst schuld, wenn der mir vor die Kiste rennt."
c) Die jungen römischen Hengste schauen tatsächlich jedem passablen Fahrgestell, das von einem entsprechend einnehmenden Gesicht gekrönt wird, mit ziemlichem Heißhunger hinterher.
d) Der römische Verkäufer als solcher ist eher mürrisch. Ein kleiner Test: Geht doch mal in Rom in ein Tabakgeschäft, kauft eine Packung Luckies und legt dann zum Bezahlen einen Hunderter auf die Theke. Wer dann nicht bei drei im Schützengraben ist, der verdient die Tapferkeitsmedaille. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich am besten mit den Verkäufern zurechtkomme, wenn ich gleich zu Anfang erst mal so eine Art "Ich weiß was ich will und ich will es jetzt und wenn ich es jetzt nicht bekomme, dann versohle ich Popo und ruf nach dem Geschäftsführer"-Attitüde an den Tag lege. Das weckt Sympathien, weil die Leute dann denken, daß du irgendwie eine verwandte Seele bist. Und ab dann geht's eigentlich ganz lässig.
e) Touris, Touris, Touris. Aber das hatten wir ja schon und das steht eh im Vertrag.
f) Die "Gatti di Roma" gibt es tatsächlich. Die gammeln ganz entspannt meistens in den alten Ruinen herum und sehen eigentlich für streunende Katzen eine Spur zu gepflegt und wohlgenährt aus. Vielleicht werden die ja auch nur in speziellen Häusern gehalten, wo man sie hegt und pflegt und sie dann rotationsweise als Attraktion aussetzt.
Das war's jetzt erstmal. Liebe Grüße aus Rom und bis bald!
2 days ago
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