Friday, July 21, 2006

Da konnte ich natürlich nicht dran vorbeigehen:

Aus einem Kommentar zu Reinhard Fendrich's Rehabilitationsvorhaben, als Anti-Drogen-Hansele in Schulen aufzutreten, geschrieben von Doris Knecht, Journalistin in Wien und Zürich, in der Presse:
    „Denn daß Problem ist ja nicht, daß Jugendliche Drogen probieren. Das Problem ist, daß sie manchmal darauf hängen bleiben, daß sie manchmal schlechte Drogen erwischen und daß sie manchmal an einer Überdosis sterben.“
Ja, aber warum bleiben Jugendliche denn auf Drogen hängen? Warum erwischen sie manchmal schlechte Drogen? Warum sterben sie manchmal an einer Überdosis? Hey! Wer hat da gerufen „Weil sie Drogen probieren“? In die Ecke und schäm dich! Niemand mag neunmalkluge Vorwitznasen! Im Kommentar heißt es dann weiter:
    „Keineswegs immer; nur werden, um die Tragik jeden individuellen „Manchmals“ zu verhindern,
(fragt nicht)
    Drogen noch immer generell dämonisiert. Auch wenn sich die Aufklärung in den letzten Jahren zusehends differenzierter gestaltet und sich immer mehr an den realen Lebensmustern von Heranwachsenden orientiert, wie etwa die Initiative „ChEck IT“ zeigt. Von der Wiener Drogenkoordination initiiert, bietet „ChEck IT“ Jugendlichen auf Parties an, ihre Ecstasy-Tabletten - wenn sie schon unbedingt welche nehmen wollen - von Experten auf gefährliche und akut gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe untersuchen zu lassen. Das Aufklärungsgespräch findet dabei sozusagen ganz von selber und nebenbei statt.“
Übersetzung gefällig? Weil Papa und Mama weder erziehen noch „nein“ sagen können (oder wollen), gibt’s für die Kommunen eine prima Methode um Steuergelder zu verbraten.

„Aufklärungsgespräch“? „Wow! Deine E’s sind astrein! Wo hast du die denn her? Hast Du da mal ’ne Adresse oder Handy-Nummer? Und wieviel kosten die?“.

„Reale Lebensmuster“? Ich strecke die Waffen. Mir bleibt immerhin noch die Kraft, um ein schlichtes „Laßt einfach die Flossen von dem Zeugs!“ zu tippen.


Und wo wir grade bei Vernunft sind: US-Präsident Bush war ja neulich in Wien. Völlig unerwartet entschlossen sich die üblichen Verdächtigen dazu, eine Demo zu organisieren. Ich war an diesem Tag in Wien, weil ich vor dem Schottland-Trip noch ein paar Besorgungen machen mußte. Ich trudelte kurz nach Ende der Demo ein, und auf der Maria-Hilfer-Straße rannten mir überall Punks und Freaks über den Weg, dick bewaffnet mit „Och menno, der Bush ist so doof“-Plakaten. Einen fand ich ganz besonders herzig. Ein junger Mann mit talgigen Dreadlock-Würsten und militantem „Drogen? Ja, bitte!“-Look trug ein Plakat auf welchem geschrieben stand „Ein Massenmörder kommt nach Wien!“ Der Kerl trug zudem noch einen Mao-Sticker und eine Hammer und Sichel-Nadel.

Gut, soviel zu „Wien okay, aber welcher Planet?“ (Dieter Nuhr wird’s mir hoffentlich verzeihen)


Jetzt ist erstmal wieder etwas Sendepause. Wahrscheinlichster Termin der Wiederaufnahme der Blog-Aktivitäten: 1. September

Bis dahin:

Alles Liebe,
Alipius

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